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Open Password – Montag,
den 18. Juni 2018
# 383
Information Professionals – Algorithmen – Upgrading – Michael Klems – Mehrwertgenerierung – Gunter Dueck – Analyse & Beratung – Unternehmensberatungen – Ute Keidel – Dirk Pfannenschmidt – Murat Yurt – Professionalisierung – Persönlicher Change-Prozess – Amazon – Chinesische Online-Händler – Steuerfahndung – Agilität – Remote Worker – Vertikale Mobilität – DSGVO – EU-Leistungsschutzgesetz – Spiegel – tn3 – Mezut Özil
Guter Algorithmus – böser Algorithmus
Das Upgrading der Information Professionals zu Beratern
Ein Brief an die Branche von Michael Klems
Lernende technische Systeme und nicht zuletzt die Algorithmen haben die Digitalisierung beschleunigt und ganze Branchen und Berufe in einen radikalen Wandel gestürzt. Das gilt auch für den Information Professional. Solches ist von vielen gesagt und beschrieben worden. Auch Open Password und die Steilvorlagen-Veranstaltungen haben jede Menge Content zum Thema Digitalisierung und ihre Konsequenzen auf unseren Beruf veröffentlicht, die mahnen und motivieren sollte.
Wie ist der drohenden Erosion einstmals etablierter Informationsdienstleistungen zu begegnen? Unter den empfohlenen Rezepten stehen die Veredlung recherchierter Informationen und die Generierung von Mehrwerten ganz obenan. 2013 hat beispielsweise Gunter Dueck in seinem Vortrag auf der Steilvorlagen-Veranstaltung die Notwendigkeit für InfoPros betont, Mehrwerte zu schaffen. Andernfalls würden sie zu “Burger Flippern” verkommen und zu digitalen Klick-Workern im Mindestlohnsegment (1) absteigen.
Sinken die Information Professionals zu Hilfsarbeitern herab, die ihren Algorithmen zuarbeiten? Mit meinem Kollegen bespreche ich auf YouTube über die drohende Abwertung des Information Professionals – https://youtu.be/AhzvhdbQKGU
Algorithmen nicht als Bedrohung, sondern als Arbeitshilfen. Gerade weil wir dieses Szenario beschwören, muss es nicht eintreten. Indem der Information Professional die Ergebnisse seiner Recherche aufwertet, verlässt er sein angestammtes Berufsbild der Ermittlung von Informationen. Je stärker er das tut, desto mehr wandelt er sich zum Berater, der Ergebnisse erläutert und interpretiert. Die Interpretation von Daten und das Aufzeigen möglicher Folgenabschätzungen war bislang eine Domäne der Consultants. Mit dem Eintreten der Algorithmen in die Auswertungen von Datenströmen sind Tools entstanden, die aus Zahlenkolonnen mit wenigen Klicks spannende Präsentationen zaubern. Kunden werden jedoch schnell fragen, was bestimmte Ergebnisse genau bedeuten und eine Handlungsempfehlung verlangen. Der Information Professional kann diese Leistungen im Alleingang oder in Kooperation mit einem Berater erbringen. Letzteres ist bereits seit Jahren in den Consulting-Häusern gängige Praxis. Welche Rolle der Information Professional dort einnimmt, haben Ute Keidel und Dirk Pfannenschmidt 2013 (2) und Murat Yurt 2017 (3) auf den „Steilvorlagen“ erläutert.
Identifikation als Consultant. So weit so gut oder doch nicht? Man packe die Dienstleistung „Beratung“ mit in das Portfolio des Informationsdienstleisters und alte Kundengruppen werden gehalten und dazu neue gewonnen? Es wäre schön, wenn es so einfach wäre. Der Information Professional muss natürlich für sein Beratungssegment fachlich kompetent sein, sich als Berater eignen (beispielsweise ausreichend extrovertiert sein) und sich beispielsweise über Weiterbildung als Fachberater weiterentwickeln. Hinzu kommt aus meiner Sicht für den angestammten Information Professional eine beinahe unscheinbare, aber doch enorm wesentliche Hürde. Für den Einstieg in das Consulting-Geschäft bedarf es der richtigen Einstellung. Man muss ein professioneller Consultant sein oder werden wollen. Hierzu gehört eine Identifizierung mit diesem Berufsbild, das beim Outfit beginnt und bei der professionellen Präsentation von Ergebnissen und Handlungsempfehlungen nicht endet und sich eben nicht nur auf die Ablieferung guter Inhalte beschränkt. Es reicht bei weitem nicht aus, in Sachen Analyse ein Top Performer zu sein. Um gegenüber dem Kunden nicht Schiffbruch zu erleiden, sind Information Professionals gut beraten, die Welt der A.T. Kearneys, Boston Consulting und Kienbaums kennen zu lernen. Murat Yurt hat geschildert, wie auszugebende Dokumente eine grafische Aufbereitung durch Profis durchlaufen müssen und am Ende den Präsentationen von führenden Marktforschungsinstituten in nichts nachstehen dürfen. Image-Broschüren und Webseiten sind auf Executive-Niveau zu erstellen.
Ihr persönlicher Change-Prozess. Trauen Sie sich als Information Professional zu, diesen Wandel zu beginnen und erfolgreich durchzustehen? Fühlen Sie sich schon heute als Berater? Diese Rolle nur zu spielen wird nicht ausreichend sein. Sie müssen der Berater auch sein. Dazu haben Sie Ihre bisherigen Einstellungen und Ihre innere Haltung zu ändern. Starten Sie ihren persönlichen Relaunch am besten auf mittelfristiger Sicht. Denn ein persönlicher Wandel dauert. Andererseits wird die jetzige „Beratungslücke“ in den kommenden Jahren und vielleicht nur Monaten durch andere Player besetzt. Beginnen Sie also Ihren „persönlichen Change-Prozess“ möglichst sofort.
Auf jeden Fall ist eine solche Strategie besser als nach dem „Kölner Modell“ („Et is immer noch joot jejange“) zu verfahren und sich gar nicht zu verändern.
Es gibt weitere Möglichkeiten des Upgrading für Information Professionals. Dazu in Kürze mehr.
Kollegiale Grüße sendet Ihr Michael Klems
(1) Gunter Dueck , Trusted Advisor vs Selbstgoogler, Steilvorlagen 2013 https://www.infobroker.de/podcast/2013/10/22/trusted-advisor-vs-selbstgoogler-keynote-gunter-dueck/#t=0:05.025
(2) Ute Keidel, Dirk Pfannenschmidt, Inside einer internationalen Unternehmensberatung, Steilvorlagen 2013, https://www.infobroker.de/podcast/2013/10/25/inside-einer-internationalen-unternehmensberatung-ute-keidel-u-dirk-pfannenschmidt/
(3) Mura Yurt, Arbeiten als Information Professional bei einem Consultant, Steilvorlagen 2017 – https://youtu.be/xDQpvMM1ViQ
Chinesische Online-Händler unter Druck. Nachdem Amazon zahlreiche chinesische Händler aus seinem Online-Marktplatz entfernt hatte, weitet sich der Druck der Finanzbehörden auf lokale Händler aus. In Berlin haben die Steuerfahnder chinesische Online-Händler im Visier, die keine Umsatzsteuer abgeführt haben. Die Zahl der Beantragungen von Steuernummern und Selbstanzeigen nimmt zu.
Themenschwerpunkt „Job & Karriere“
Digitale Disruption. Der Digitalisierungsprozess in den Unternehmen hat ein neues Buzzword kreiert. Der „agile Mitarbeiter“ und das „agile Unternehmen“ sollen sich den technischen Veränderungen anpassen. Doch „Agilität“ kann seine Schattenseiten wie höherer Arbeitsdruck und Jobverlust haben.
http://www.sueddeutsche.de/karriere/agilitaet-im-job-a-wie-ausbeutung-1.3943052
Work from Home – Remote Worker. Der Job des Information Professional ist bestens für die Arbeit vom heimischen Schreibtisch aus oder von unterwegs geeignet. Zahlreiche weitere Dienstleistungsgruppen haben sich als „Remote Worker“ etabliert. Welche Erfahrungen diese Berufsgruppen mit dem vom Büro losgelösten Arbeiten gemacht haben, erläutert t3n.
https://t3n.de/news/remote-work-home-office-heimarbeit-erfahrungsbericht-1018248/
Warum die Eltern nach wie vor ihren Status vererben. Wie sieht der familiäre Hintergrund der deutschen Wirtschaftseliten aus? Wie durchlässig ist die Gesellschaft für jemanden, der seinen Weg nach oben machen will?
Post der Woche
EU-Leistungsschutzgesetz – Alle Macht den Verlagen.
Warum der Aufruhr um die DGSVO, wenn wir es mit dem EU-Leistungsschutzgesetz viel schwerer haben werden? Mit ihm ist Schluss mit dem Verlinken von Medienbeiträgen. Auch Analyse-Tools für Big Data werden es mit dem Leistungsschutzrecht schwer haben. Online-Plattformen mutieren zu Lizenzkontrolleuren und zahlreiche Open Sources stehen vor ihrem Aus. Spiegel und tn3 haben Beiträge veröffentlicht, die wir als Pflichtlektüre für Information Professionals empfehlen.
https://t3n.de/news/leistungsschutzrecht-linksteuer-uploadfilter-1086337/
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Onliner unter den deutschen Fußballern: Mezut Özil
Gegenüber der Presse stellt sich der deutsche Nationalspieler Mezut Özil ziemlich verschlossen dar. Auf den sozialen Kanälen räumt er jedoch ab. Auf Instagramm kommt der 29-jährige Kicker auf 16,6 Millionen Follower und dort liefert er aktuelle Einblicke in die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland.
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