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Open Password – Mittwoch, den 16. Juni 2021

# 935

EconBiz Academic Career Kit – Nachwuchsforscher – Wirtschaftswissenschaften – Open Educational Resources – Nicole Krüger – Tamara Pianos – Online-Tutorial – Open Access – Predatory Journals – Urheberrecht – Wissenschaftskommunikation – Kollaboratives Arbeiten – Networking – Metriken – Forschungsdatenmanagement – Open-Source-Software – Nachnutzung – Informationskompetenz – Framework for Information Literacy for Higher Education – Kollaboratives Arbeiten – Informations- und Wissensmanagement – Data Literacy – Bibliotheken – Bibliothekskooperationen – Erste Publikation – IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung – Presseabteilungen – Relevante Themen – Inhaltliche Bewertungen – Jörg Forthmann – Reputation – RTL/ntv-Trendbarometer – Corona – Forsa – Mehr Freizeit – Auslandsurlaube – Beruflicher Alltag – Schulalltag


  1. Titelgeschichte: EconBiz Academic Career Kit – Lernmaterialien für junge Forschende
    in den Wirtschaftswissenschaften

Was PR-Abteilungen wirklich wissen: Der Gap zwischen Wunsch und Wirklichkeit

III.

RTL/ntv-Trendbarometer: Rückkehr zum Alltag nach der Pandemie?

EconBiz Academic Career Kit

Lernmaterialien für junge Forschende
in den Wirtschaftswissenschaften
als Open Educational Resources (OER)

Von Nicole Krüger und Tamara Pianos, ZBW

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1 Zusammenfassung

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Das EconBiz Academic Career Kit (1) ist ein interaktives Online-Tutorial für den wissenschaftlichen Nachwuchs in den Wirtschaftswissenschaften. In drei Modulen geht es um die Themen: erste Veröffentlichung, Open Access, Predatory Journals und Urheberrecht – Wissenschaftskommunikation, kollaboratives Arbeiten, Networking und Metriken – Forschungsdatenmanagement. Angebote der Vermittlung von Informationskompetenz sind in diesen Feldern und für diese Zielgruppe in Deutschland noch nicht flächendeckend verbreitet. Darum – und weil Forschende sich zu diesen Fragen meist im Netz informieren – ist das Academic Career Kit als OER unter der Lizenz CC-BY veröffentlicht und damit zur Bearbeitung und Weiterverwendung durch Dritte freigegeben.

Für die Bereitstellung des Academic Career Kit galt es, eine Open-Source-Software auszuwählen, mit der sich interaktive Materialien als OER veröffentlichen und von Dritten bearbeiten lassen. Es mussten Fragen zur Nachnutzung von Werken geklärt werden, die unter verschiedenen CC-Lizenzen vorlagen und schließlich das OER so veröffentlich werden, dass es in Suchmaschinen und Plattformen der Zielgruppe auffindbar ist.

In dem vorliegenden Beitrag sollen Ausgangslage, didaktisches Design und Inhalte des EconBiz Academic Career Kit vorgestellt und Lösungsansätze für die genannten Herausforderungen in der Veröffentlichung und Verbreitung eines interaktiven OER-Tutorials beschrieben werden.
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2 Informationskompetenz, Open Science und Wissenschaftskommunikation für NachwuchswissenschaftlerInnen ___________________________________________________________________________

Für Studierende hat sich an wissenschaftlichen Bibliotheken im Regelfall ein Portfolio an Lerneinheiten zur Vermittlung von Informationskompetenz etabliert. Es geht um die Nutzung der Bibliothek, das Finden wissenschaftlicher Information, die kritische Reflektion, den Zugang zu Literatur und das richtige Zitieren. Hierfür gibt das “Framework for Information Literacy for Higher Education” der ACRL (2016) sechs „Frames“ an die Hand, die als Anregung für die Gestaltung interaktiver und reflexiver Lerneinheiten dienen (2). Nicht umsonst aber nennt das Framework im Titel die Hochschulbildung (Higher Education) als Zielgruppe.

Betrachtet man die Anforderungen z.B. an DoktorandInnen mit Blick auf den Umgang mit Information, so ändern sich diese gegenüber dem Regelstudium beträchtlich. Es kommen Fragen der Verbreitung und Messung des Forschungsoutputs hinzu, Fragen der Veröffentlichung von Daten und der Kooperation im Forschungsprozess. Dabei unterliegen die Publikationsprozesse starken Veränderungen. Das kollaborative Arbeiten gewinnt an Bedeutung, so dass Tools für File Sharing und Tools für das simultane Bearbeiten von Inhalten wichtiger werden. Durch Entwicklungen im Bereich Open Science hat sich insbesondere auch das Feld der Wissenschaftskommunikation und des Teilens von Informationen und Daten im Forschungsprozess verändert. Ince, Hoadly & Kirschner (2019) identifizieren als Bedarfe für das Doktorandenstudium Informationskompetenz, Informations- und Wissensmanagement sowie wissenschaftliche Kommunikation. Dabei fassen sie Data Literacy als Teil des Wissensmanagements auf. In den sechs Frames der ACRL werden Kompetenzen, die erst mit Beginn eines Doktorandenstudiums relevant werden, nicht abgebildet (3). So kann das ACRL-Framework als weiteres Indiz dafür gesehen werden, dass bislang eher Studierende im Fokus von Schulungen wissenschaftlicher Bibliotheken zur Verbesserung der Informationskompetenz stehen. Junge Forschende, die ihr reguläres Studium absolviert haben, werden als Zielgruppe für Schulungen in Bibliotheken häufig übersehen (Monroe-Gulick & Petr, 2012, Seite 315).

Traditionell findet die Einführung des wissenschaftlichen Nachwuchses in die Praxis der jeweiligen wissenschaftlichen Community an den Lehrstühlen statt. Anforderungen an das wissenschaftliche Arbeiten nach dem Studium zeichnen sich heute jedoch durch einen zunehmenden Spezialisierungsgrad aus und erfordern Kenntnisse, die nicht an allen Lehrstühlen vorhanden sind.

Auch sind nicht alle betreuenden WissenschaftlerInnen dem Themenbereich Open Science und der Digitalisierung der Wissenschaftskommunikation gegenüber gleich aufgeschlossen (Ince, Hoadley, & Kirschner, 2018, Seite 169). So ist festzustellen, dass junge Forschende meist untereinander Unterstützung beim wissenschaftlichen Arbeiten suchen. Sie posten Tipps in Blogs oder wenden sich an ihre persönlichen Kontakte (ebenda, Seite 159). Die Bibliothek und ihre Angebote werden in dem Zusammenhang weniger stark wahrgenommen (ebenda, Seite 163) (4).

Eine Herausforderung für die Schulung von Forschenden liegt sicherlich darin, dass diese – anders als Studierende – über ein hohes Fachwissen verfügen, mit dem sich außerhalb der Forschung Stehende meistens nicht messen können. Dieses sollte man sich unbedingt bewusst machen, wenn man in die Zusammenarbeit geht. Es kann und sollte klar formuliert werden, dass sich die TeilnehmerInnen der Schulungen in erster Linie im Besitz des Fachwissens befinden, die Bibliothek aber über weiterreichende Kompetenzen im Bereich Informationskompetenz, Open Science und Forschungsdatenmanagement verfügt.

Wenn Bibliotheken die Aufgabe der strukturierten und flächendeckenden Vermittlung und Beratung für diese Zielgruppe übernehmen wollen, liegt eine weitere Herausforderung darin, dass Wissen und Verantwortung für Themenbereiche, die das Schulungs-Portfolio für Forschende ausmachen, nicht immer in einer Person gebündelt sind. Die Expertise für das Management von Forschungsdaten, die Beratung zu Urheberrechtsfragen und Open Access und die fachliche Kenntnis von Datenbanken und Werkzeugen, die in der jeweiligen Community relevant sind, liegen in der Bibliothek in den meisten Fällen verteilt vor. Gerade für kleinere Bibliotheken ist es insgesamt schwierig, Kompetenzen für die verschiedenen fachlichen Kontexte zu Fragen der Veröffentlichung und Verbreitung von Forschung sowie zu Open Science vorzuhalten. Kooperationen nehmen dadurch noch einmal an Bedeutung für die Vermittlung von Informationskompetenz zu – zwischen verschiedenen Abteilungen der Bibliothek, zwischen Bibliothek und Fachbereich oder weiteren Einrichtungen der Hochschule und zwischen verschiedenen Bibliotheken oder auch in Form der Nachnutzung offener Bildungsmaterialien (OER) aus dem Netz.

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3 Das Tutorial „EconBiz Academic Career Kit“ für Forschende in den Wirtschaftswissenschaften __________________________________________________________________________________

Der Bedarf an weiterführenden Materialien für die Vermittlung von Informationskompetenz wird auch in der Forschung gesehen. So wurde vom wissenschaftlichen EconBiz Beirat angeregt, Lerninhalte für NachwuchswissenschaftlerInnen und PhD-Studierende in den Wirtschaftswissenschaften bereitzustellen. Das Ergebnis ist das EconBiz Academic Career Kit, das 2019 als OER unter der Lizenz CC-BY veröffentlicht wurde. Es liegt in Form von drei interaktiven Toolkits zu den folgenden Themen vor:

(1) Erste Publikation: geeignete Zeitschriften finden, Open Access, Predatory Journals und Urheberrecht,
(2) Networking und Metriken: Wissenschaftskommunikation, kollaborative Forschung, stärkere Sichtbarkeit sowie Impact-Messung; und
(3) Forschungsdatenmanagement: Finden, Dokumentieren, Teilen und Nachnutzen von Daten.

Forschende finden in den drei Toolkits Antworten auf folgende Fragen:

(1) Wie finde ich eine geeignete Zeitschrift für meine Veröffentlichung? Was ist Open Access – und welchen Einfluss hat es auf die Zitationshäufigkeit von Papers? Was sind Predatory oder Fake Journals und wie erkenne ich sie? Wie steht es mit meinem Recht auf eine Zweitveröffentlichung im Open Access?

Abbildung 1: Startseite des Moduls „Publish your Paper“

(2) Wie kann ich soziale Medien für die Wissenschaftskommunikation einsetzen – und damit andere Forschende, aber auch die Öffentlichkeit und die Medien über meine Forschung informieren? Wie kann ich meinen Impact erfassen – Zitationszahlen für meine Veröffentlichungen finden, aber auch altmetrische Daten zur Verbreitung meiner Forschung über soziale Medien und Blogs? Was hat eine eindeutige Forscher-ID wie ORCID damit zu tun? Welche Tools eignen sich zur Forschungskooperation und wo kann ich online und auf Konferenzen Kontakte und Austausch finden?

Abbildung 2: Startseite des Moduls „Metrics and Networking“

(3) Wie kann ich Forschungsdaten von anderen finden und zitieren? Was ist der Vorteil des Teilens eigener Forschungsdaten? Wie kann ich Daten nachvollziehbar dokumentieren? In welchen Repositorien und unter welchen Lizenzen kann ich Daten öffentlich bereitstellen?

Abbildung 3: Startseite des Moduls „Find and Share Research Data“

In den einzelnen Modulen gibt es Unterpunkte und Tipps zu ganz speziellen Fragen wie z.B. „Use Twitter professionally“, aber auch Querverweise wie z.B. „Vorsicht vor Fake-Konferenzen!“ oder „Pro und Contra Zeitschriften-Rankings“.

Das Academic Career Kit wurde auf Englisch veröffentlicht, da verlinkte, weiterführende Materialien ebenfalls überwiegend auf Englisch verfügbar sind und Forschende in Deutschland und weltweit meistens in dieser Sprache lesen und arbeiten. Eine Ausnahme bilden lediglich einige deutschsprachige Dokumente zu Open-Access-Bedingungen und dem Urheberrecht in Deutschland.

Für die Erstellung des EconBiz Academic Career Kit war es notwendig, Kompetenzen aus den verschiedenen Abteilungen der ZBW einzubeziehen – die „Publikationsdienste und Open Access“, die Forschungsgruppe „Web Science“, die „Go FAIR Initiative“ (5) zum Thema Forschungsdaten, die Fachreferate für die Wirtschaftswissenschaften und die Abteilung für Informationsvermittlung und Informationskompetenz. Nur so konnte es gelingen, ein derart umfassendes Angebot an einer Stelle zu bündeln.

Lesen Sie in der nächsten Folge: Das akademische Konzept des Academic Career Kit – Die Bereitstellung interaktiver Lerninhalte als OER – Lizenzen in der Praxis

Was PR-Abteilungen wirklich wissen

Der Gap zwischen Wunsch und Wirklichkeit

(IMWF) Am wichtigsten erscheint es Presseabteilungen, die relevanten Themen zu kennen, über die gesprochen wird. 56 Prozent aller PR-Leute wollen die relevanten Themen wissen, über die zu ihrem Unternehmen gesprochen wird. Immerhin 53 Prozent verfügen innerhalb eines Tages über diese Information.

Gravierender ist die Unwissenheit bei dem zweitwichtigsten Thema aus Sicht der PR-Verantwortlichen: 46 Prozent wünschen sich eine inhaltliche Bewertung relevanter Themen, aber nur 29 Prozent können diese kurzfristig beschaffen. „Das Wissen über Themen hat ohne eine inhaltliche Einordnung keinen Wert“, sagt IMWF-Geschäftsführer Jörg Forthmann. „In den Presseabteilungen mangelt es an Werkzeugen, um diese Informationen kurzfristig zu beschaffen. Zahlen werden nur unregelmäßig erhoben und weder konsequent ausgewertet noch digital verfügbar abgelegt.“

Selbst Basiswissen wie die aktuelle Reputation des Unternehmens ist nicht bei allen PR-Fachkräften vorhanden. 40 Prozent der Presseabteilungen würden die aktuellen Reputationswerte gern kennen, aber nur bei 15 Prozent haben überhaupt Zugang dazu.

Das sind Ergebnisse eine Befragung von PR-Entscheidern durch das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) im Februar und März 2021.

RTL/ntv Trendbarometer

Rückkehr zum Alltag nach der Pandemie?
70% der Bundesbürger wollen mehr Freizeit

(RTL) Weil man während der Corona-Pandemie nicht so viel unternehmen konnte, hatten viele Menschen mehr Zeit für Freizeitaktivitäten zu Hause oder in der Natur. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv möchte sich die große Mehrheit der befragten Bundesbürger (70 %) (auch) nach dem Ende der Pandemie vermehrt Zeit für solche Freizeitaktivitäten nehmen. Überdurchschnittlich häufig geben dies die Befragten im Alter von 30 bis 44 Jahren (83 %) an.

Diejenigen, die sich nach dem Ende der Corona-Pandemie vermehrt Zeit für Freizeitaktivitäten nehmen wollen, wurden gefragt, um welche Aktivitäten es sich dabei handelt. Bevorzugt möchten sich die Befragten (weiterhin) mehr Zeit für Sport (64 %), Spaziergänge (62 %) oder das Zusammensein mit der Familie (55 %) nehmen. 45 Prozent möchten sich auch nach der Pandemie mehr Zeit fürs Lesen, 37 Prozent fürs Kochen oder Backen und 23 Prozent für Kreatives nehmen. 14 Prozent möchten sich (weiterhin) mehr Zeit nehmen, um neue Dinge zu lernen, z.B. ein Instrument.

Urlaub im Ausland? Die Hälfte der Befragten (50 %) gibt an, nach dem Ende der Corona-Pandemie wieder vermehrt Urlaub im Ausland machen zu wollen. Dies gilt insbesondere für die unter 45-Jährigen (18- bis 29-Jährige: 61 %, 30- bis 44-Jährige: 61 %). Danach gefragt, welche Art von Urlaub sie im Ausland denn gern machen wollen, geben 64 Prozent an, am liebsten Entspannungsurlaub z.B. am Strand machen zu wollen. 51 Prozent sehnen sich nach Städtetrips, 41 Prozent nach Wander- oder Aktivurlaub und 36 Prozent nach Rundreisen.

Rückkehr zum normalen Alltag. Dass mit den sinkenden Corona-Fallzahlen und den schrittweisen Öffnungen nach und nach wieder eine Rückkehr zum normalen Alltag möglich ist, fällt der großen Mehrheit (78 %) nicht schwer. Nur wenige Befragte (19 %) geben an, dass ihnen die ersten Schritte zurück in den normalen Alltag schwerfallen würden. Von denjenigen, denen die ersten Schritte zurück in den normalen Alltag schwerfallen, geben 35 Prozent an, es würde ihnen schwerfallen, da sie nun wieder mehr Termine haben und sich ihr Leben nicht mehr so frei einteilen können. 21 Prozent haben nun weniger Zeit für sich. Bei 12 Prozent wird der Berufsalltag nun stressiger, z.B. weil sie nicht mehr im Homeoffice arbeiten können. 10 Prozent können nun weniger Zeit mit ihrer Familie verbringen. 62 Prozent geben an, andere Gründe zu haben, weswegen ihnen die Rückkehr zum normalen Alltag schwerfalle.

Rückkehr zum Schulalltag. Von den Befragten mit Kindern im schulpflichtigen Alter (6 bis 16 Jahre) geben ebenfalls nur wenige (19 %) an, dass es ihrem Kind bzw. ihren Kindern schwerfalle, wieder in den Schulalltag zurückzufinden. Der Mehrheit der Kinder (65 %) bereitet dies nach Angaben der Eltern keine Probleme.

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