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Open Password – Donnerstag, den 10. November 2021

# 996

ARD/ZDF-Onlinestudie – Vollversorgung – Netflix – Online-Videos – Online-Artikel – Messenger – Social Media – Musik über das Internet – Lineares Fernsehen – Lineares Radio – Unterwegsnutzung – Amazon Prime Video – Disney+ – Facebook – Instagram – Snapchat – TikTok – WhatsApp – Telegram – Signal – Threema

ZoomInfo – Data Passport – European Information Provider – Dun & Bradstreet – Randy Giusto – Outsell – Company Information – Contact Information – GDPR – CCPA – TRUSTe Enterprise Privacy Certification – CRIF – Cerved – Enento Group – New Work – Moody – Bisnode

alfaview – Digitale Veranstaltungsformate – Präsenzveranstaltungen – Timo Bollen – Heiko Brendel – Scientists for Future – BITKOM – Klimaschutz – Inklusivität

Deloitte – Zukunft der Medien – Klaus Böhm – Erlösmodelle – Werbung – Pandemie – Zahlungsbereitschaft – Szenarioanalyse – Natural Language Processing – Endgeräte – Micropayment – Adtech-Technologien – Konsumentenloyalität – Gatekeeper – Creators HeavMedienentwien – Content Provider – Regulierung – Plattformanbieter – Guided Freedom – AI-Technologie – Blockchain – Crowdfunding – Global Hotel California – Incumbents – Stakeholder – Partnerschaften – Bezahlsysteme – Neue Werbetechniken – Verändertes Nutzerverhalten

  1. Titel (1)

25 Jahre ARD/ZDF-Onlinestudie:100% der Unter-Fünfzig-Jährigen online, 77% der ab 70-Jährigen

 

  1. Titel (2)

Zoom: A New Strong Information Provider – By Randy Giusto, Outsell

III.

alfaview: Die Zukunft liegt in digitalen Veranstaltungsformaten

Deloitte: Zukunft der Medien bis 2030: Vier Szenarien von „Creators Heaven“ bis „Global Hotel California“ – Von Klaus Böhm, Deloitte

25 Jahre ARD/ZDF-Onlinestudie

100 % der Unter-Fünfzig-Jährigen online,
77% der ab 70-Jährigen

Nach Corona-Tief steigt Unterwegsnutzung wieder Streaming und Mediatheken Treiber der Nutzung

(ARD/ZDF) 1997 hat sich Netflix gegründet, um DVDs per Post zu versenden, es gab weder Spotify noch YouTube. Die Menschen nutzten Röhrenfernseher statt Smart-TVs und wählten sich über ein Modem ins Internet ein. Mark Zuckerberg war damals 13 Jahre alt. 1997 startete aber auch die jährliche ARD/ZDF-Onlinestudie und ermittelte in ihrer ersten Erhebungswelle 4,11 Millionen Nutzerinnen und Nutzer des noch sehr jungen Internets in Deutschland – 6,5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Die mittlerweile 25. Welle der ARD/ZDF-Onlinestudie bringt diese aktuellen Ergebnisse hervor: In Deutschland nutzen 2021 fast 67 Millionen Menschen das Internet – 100 Prozent der unter 50-Jährigen, 95 Prozent der Gruppe zwischen 50 und 69 Jahren und 77 Prozent der ab 70-Jährigen.

Bei der Frage, welche Medienangebote während der Corona-Pandemie wichtiger geworden sind, gewinnen vor allem Online-Videoangebote, Online-Artikel und Messenger an Bedeutung. Jeweils etwa ein Drittel der Befragten sagt, dass diese Medien während der Coronakrise wichtiger geworden sind. Aber auch Social Media, Musik über das Internet, das lineare Fernsehen und das lineare Radio haben an Bedeutung gewonnen.

Nach der Corona-Delle im vergangenen Jahr steigt 2021 die Unterwegsnutzung wieder deutlich an. Jetzt sind es 79 Prozent der Menschen, die zumindest gelegentlich das Internet unterwegs nutzen – so viele wie nie zuvor.

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Erheblicher Zuwachs bei Mediennutzung im Internet

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2021 nutzt die Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland Medien im Internet im Mittel 136 Minuten pro Tag (plus 16 Minuten). Auf Video inklusive YouTube, Mediatheken und Streamingdienste entfallen mit 64 Minuten etwas mehr als eine Stunde (plus 9 Minuten). Im Bereich Audio (Streamingdienste, Live-Radio, Podcasts und so weiter) sind es etwas weniger als eine Stunde (56 Minuten, plus 5 Minuten). Junge Altersgruppen nutzen Medien online deutlich länger – bei 14- bis 29-Jährigen sind es 4,5 Stunden täglich, bei 30- bis 49-Jährigen 3 Stunden.

Auch generell erreichen Videos im Internet immer mehr Menschen. Die Tagesreichweite steigt auf 36 Prozent (plus 6 Prozentpunkte). Besonders die mittlere Altersgruppe treibt diese Entwicklung voran: Bei den 14- bis 29-Jährigen sehen sich 70 Prozent (plus 3 Prozentpunkte) an einem normalen Tag Videos im Internet an, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 50 Prozent (plus 13 Prozentpunkte). Die Audionutzung über das Internet ist auf 30 Prozent leicht angestiegen. Die Altersabhängigkeit ist vergleichbar mit der bei den Videos.

Bei den Videostreaming-Diensten bleibt Netflix am beliebtesten, 32 Prozent der Menschen nutzen das Angebot mindestens einmal in der Woche. Amazon Prime Video und Disney+ landen hierbei mit 18 beziehungsweise 8 Prozent auf Platz zwei und drei. Die Mediatheken von ARD und ZDF werden von 21 Prozent der Menschen mindestens einmal die Woche genutzt.

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Social Media und Messenger: Facebook und Instagram im Wettstreit

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Facebook ist auch 2021 die meistgenutzte Social-Media-Anwendung in der Währung „zumindest wöchentliche Nutzung“. Dieser Dienst erreicht mit einem Plus von zwei Punkten 28 Prozent. Instagram wächst zurzeit schneller und kommt auf 26 Prozent tägliche oder wöchentliche Nutzung (+6 Prozentpunkte). Bei der täglichen Nutzung hat Instagram Facebook im Jahr 2021 eindeutig überholt und kommt auf 18 Prozent, Facebook als Nummer 2 nur noch auf 15 Prozent. Vor zwei Jahren lag Facebook noch weit vorne, mit 21 Prozent täglicher Nutzung gegenüber 13 Prozent bei Instagram.

Für unter 30-Jährige spielen neben Instagram mit 55 Prozent täglicher Nutzung auch Snapchat und TikTok mit 28 beziehungsweise 19 Prozent eine wichtige Rolle. In der jungen Zielgruppe kommt Facebook nur auf den vierten Platz im Reichweiten-Ranking (17 Prozent tägliche Nutzung). Für Clubhouse konnte keine tägliche oder wöchentliche Nutzung ermittelt werden – monatlich oder seltener nutzen die neue Plattform 2 Prozent der Befragten.

71 Prozent nutzen täglich Messenger-Dienste, bei den Jüngeren sind es 93 Prozent. WhatsApp ist der mit Abstand meistgenutzte Messenger-Dienst – 70 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren nutzen ihn täglich. Erst mit großem Abstand folgen Telegram, Signal und Threema, die auf maximal 3 Prozent tägliche Nutzung kommen.

Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2021 wurde im Rahmen der „Studienreihe Medien und ihr Publikum (MiP)“ und im Auftrag der ARD/ZDF-Forschungskommission durchgeführt. Die Ergebnisse beruhen auf dem fusionierten Datensatz mit den Kerndaten der Studie Massenkommunikation Trends 2021. Im Jahr 2021 wurden 1.502 repräsentativ ausgewählte deutschsprachige Personen ab 14 Jahren zwischen dem 9. März und dem 24. April per Telefon-Interview (Dual-Frame-Stichprobe) befragt. Die Analysen basieren nach der Fusion mit den Daten der ARD/ZDF-Studie Massenkommunikation Trends im Rahmen der „Studienreihe Medien und ihr Publikum“ auf insgesamt 2.001 Fällen.

ZoomInfo

A New Strong Information Provider

Announcing Data Passport, Expanding into Europe, Competing with Dun & Bradstreet

 

By Randy Giusto, Outsell (London)

Randy Giusto

ZoomInfo recently announced the ZoomInfo Data Passport, a dataset for sales, marketing, and recruiting teams that offers accurate and compliant global company and contact data and intelligence. The company said it increased its company information and contact information coverage in Europe this past year by 78% and 81%, respectively, and that its international revenues grew 75% year over year.

ZoomInfo, known mostly for its US data, is making a big push outside the US to increase its international market share and compete more head-to-head with others, like Dun & Bradstreet, as well as smaller regional players. The ZoomInfo Data Passport includes versions for Europe and North America, and a Global version that combines the full worldwide ZoomInfo dataset. These datasets cover businesses with over 100 employees and are GDPR and CCPA compliant, with the following reach:

  • ZoomInfo Data Passport Europe: Covers 8.4+ million company records, 23.9+ million contact records, 8.6+ million direct-dial phone numbers, 2.9+ million mobile phone numbers, and 23.8+ million email addresses
  • ZoomInfo Data Passport North America Plus: Covers 25+ million company records, 126+ million contact records, 41+ million direct-dial phone numbers, 39+ million mobile phone numbers, and 105+ million email addresses
  • ZoomInfo Data Passport Global: Covers 100+ million company records, 150+ million contact records, 50+ million direct-dial phone numbers, 41+ million mobile phone numbers, and 129+ million email addresses.

Analyst Rating: Positive. Through this announcement, ZoomInfo clearly shows its international expansion plans. Its work to get TrustArc GDPR and CCPA Practices Validation last April as well as the TRUSTe Enterprise Privacy Certification Seal last year became the pre-work to entering Europe in a larger way. ZoomInfo offered limited European data before this, and with the new dataset offering, the company is now a more attractive solution for European companies looking for sales, marketing, and recruiting company and contact data.

Winners and Losers. As ZoomInfo increases the size of its dataset outside the US, it will go more head-to-head with regional Company, Contact, and Personal Information providers. In Europe, this includes credit and risk data providers like CRIF and Cerved as well as smaller European players like Enento Group and New Work SE (formally Xing and the European equivalent of LinkedIn). These firms have more to lose now and need to compete not just on dataset size but also on quality. ZoomInfo will also now compete more directly with Moody’s and the combined D&B and Bisnode. This battle will play out in workflow tools; right now, D&B holds the edge with its extensive SMS offerings.

D&B acquired Bisnode in 2020 specifically to expand in Europe in terms of data, customers, and sales presence. D&B still holds the upper hand when it comes to tool breadth as well as sales presence in Europe.

alfaview

Die Zukunft liegt in digitalen Veranstaltungsformaten

(alfaview) Virtuelle Tagungen und Messen bieten unabhängig von der Corona-Pandemie einen großen Mehrwert für Veranstalter und Besucher – Digitale Veranstaltungsformate „von großem Nutzen, nicht nur in der Pandemie“

Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich die Zahl digitaler Veranstaltungen enorm erhöht, zeitweise wurde fast ausschließlich online kommuniziert und getagt. Seit einiger Zeit besteht wieder eine zunehmende Tendenz zu Präsenzveranstaltungen – ob dies angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen der richtige Weg ist, stellen Experten in Frage: Digitale Veranstaltungsformate seien „von großem Nutzen, nicht nur in der Pandemie“, stellen die Wissenschaftler Timo Bollen und Heiko Brendel, engagiert bei den Scientists for Future, fest: „Vor allem die massiven CO2-Einsparungen sprechen dafür.“ Gerade bei internationalen Tagungen und Kongressen kommen zahlreiche Besucher aus verschiedenen Ländern zusammen, die oft mit dem Flugzeug anreisen. Aktuell gehört das Fliegen mit zum Klimaschädlichsten, was Menschen unternehmen können: „Da die menschengemachte Erderwärmung die größte Krise unserer Zeit ist, muss diese Art der Mobilität besser als mit Tradition, Gewohnheit oder Bequemlichkeit begründet werden,“ so Brendel und Bollen.

Großteil der Bevölkerung fordert mehr Maßnahmen für Klimaschutz. Dass viele Deutsche zu diesen Veränderungen bereit sind, zeigt eine aktuelle repräsentative Studie des Digitalverbands Bitkom, nach der 83 Prozent der Bundesbürger fordern, alle zur Verfügung stehenden Technologien einzusetzen, um den CO2-Ausstoß zu senken. Mehr als drei Viertel der Bevölkerung sehen den Klimawandel aktuell als eines der größten und drängendsten Probleme der Menschheit und plädieren für entsprechende Maßnahmen.

Virtuelle Veranstaltungen sind inklusiver. Doch nicht nur die Umwelt profitiert von digitalen Formaten: Veranstaltungen sind so oft kostengünstiger zu realisieren und inklusiver, da dem Besuch geringere Hemmschwellen entgegenstehen. Gerade für den Wissenschaftsbetrieb stellt es einen enormen Fortschritt dar, wenn die Teilnahme an Tagungen nicht mehr an die physische Präsenz gebunden ist und so auch Wissenschaftler aus ärmeren Weltregionen sowie Inhalte einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können, entweder live oder im Nachhinein als Aufzeichnung. Hier besteht ein enormes Einsparungspotential von Steuermitteln, die sonst für Reise- und Unterkunftskosten der Forscher verwendet werden.

Umsetzung mit leistungsstarker Videokonferenzsoftware problemlos möglich. Mit leistungsfähigen Videokonferenzplattformen wie der DSGVO-konformen und in Deutschland entwickelten Software alfaview können Tagungen, Messen und andere Events problemlos online oder hybrid umgesetzt werden. Die individuelle Veranstaltungsstruktur mit Vortrags- und Workshopräumen kann komplett virtuell dargestellt werden, auch öffentliche Pausenräume zum informellen Networking stehen zur Verfügung. Funktionen wie die Live-Transkription und -Übersetzung sowie der Einsatz einer Zweitkamera oder eines Whiteboards bieten zusätzliche Vorteile im Vergleich zu einer Präsenzveranstaltung.

Deloitte

Zukunft der Medien bis 2030: Vier Szenarien von „Creators Heaven“ bis „Global Hotel California“

 

Von Klaus Böhm, Deloitte*

Klaus Böhm

  • Werbung, Abos, Einzelkäufe oder E-Commerce – die Erlösmodelle in den Medien verändern sich und die Branche steht vor einem Wendepunkt.
  • Deloitte hat vier Szenarien erarbeitet, die zeigen, wie sich die Medienbranche bis 2030 entwickeln könnte – und was Medienhäuser heute tun können, um zukunftsfest zu werden.
  • Besonderes Augenmerk sollten Unternehmen jetzt auf neue Technologie für Bezahlvorgänge, Werbeformen, Kundenvorlieben sowie strategische Partnerschaften richten.

(Deloitte) Die Medienbranche steht an einem Wendepunkt. Sicher ist momentan vor allem, dass die Art und Weise, wie Medienunternehmen Geld verdienen, im Jahr 2030 anders aussehen wird als heute. Werbung zeigt sich seit längerem als krisenanfällig. Nicht zuletzt aufgrund der in vielen Branchen schwierigen wirtschaftlichen Lage während der Pandemie haben schon heute viele Medienunternehmen mit volatilen Werbeeinnahmen zu kämpfen. Andererseits befindet sich die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten für Premium-Inhalte im Aufwind. Mittlerweile zahlt jeder Haushalt in Deutschland im Durchschnitt für zwei Medienabonnements, in den USA sind es bereits vier. Hierzulande wird erwartet, dass sich der Wert bis Ende 2023 verdoppelt.

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Vor steigender Zahlungsbereitschaft und neuer Technik.

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Deloitte hat untersucht, worauf sich Medienunternehmen, Werbetreibende, Plattform-Betreiber und die weiteren Beteiligten der Wertschöpfungskette künftig einstellen müssen. Mit Hilfe einer Szenarioanalyse, die über den üblichen Planungshorizont von drei bis fünf Jahren hinausgeht, hat Deloitte vier extreme, aber realistische Szenarien entwickelt, die zeigen, wie die Medienwelt im Jahr 2030 aussehen könnte. Dafür wurden zahlreiche Experten-Interviews geführt sowie Natural Language Processing eingesetzt, um die relevanten sozialen, technologischen, wirtschaftlichen und politischen Faktoren zu identifizieren, die das Marktgeschehen entscheidend beeinflussen.

Fünf Entwicklungen werden die Zukunft der Medienbranche allerdings in allen vier Szenarien beeinflussen. So werden 2030 Inhalte fast ausschließlich online konsumiert – und zwar von allen Altersgruppen. Es werden neue Endgerätetypen zur Medienwiedergabe auf den Markt kommen und diese werden sowohl zuhause als auch unterwegs intensiv genutzt werden. Zudem wird die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten für qualitativ hochwertige Inhalte weiter steigen. Passend dazu werden neue Micropayment-Technologien das direkte Bezahlen von Filmen, News oder Musik sicherer und einfacher machen. In der Werbung wird man künftig die Effektivität dank neuer Adtech-Technologien mit extrem hoher Genauigkeit bestimmen können.

Bei der Erstellung der vier Szenarien standen zwei Leitfragen im Mittelpunkt, die die Medienbranche der Zukunft entscheidend prägen werden: Wer kontrolliert die Loyalitäten der Konsumenten – bewegt sich das Szenario eher in Richtung eines offenen Ökosystems, das auch für kleinere Player frei zugänglich ist und in dem die Konsumenten ein reichhaltiges Angebot vorfinden, aus dem sie nach individuellen Vorlieben wählen können? Oder ist der Zugang zum Markt und damit auch die Angebotsvielfalt durch Gatekeeper eingeschränkt? Bei der zweiten Leitfrage geht es darum, wo sich die Medienbranche auf der Achse zwischen einer globalen Marktdominanz mit einer starken Mainstreamkultur und lokal geprägter Individualität einordnet.

Szenario 1: Creators Heaven. Die Medienlandschaft ist hier ein fragmentiertes, offenes und innovatives Ökosystem mit einer Vielzahl lokaler Content-Provider. Content ist zahlreich, leicht konsumierbar und günstig. Abonnements sind einfach zu kündigen und Einzeltransaktionen gängig – dank direkter, blockchainbasierter Bezahlmethoden. Werbung ist nur relevant, wenn sie maximal zielgerichtet ist. Regulierung sichert den Wettbewerb und beschneidet die Marktmacht der großen digitalen Plattformanbieter. Gewinner in diesem Szenario sind die Content-Produzierenden und die Rechteinhaber, die durch ihren direkten Kontakt zu den Konsumenten zusätzliche Erlösquellen wie E-Commerce und App-Käufe erschließen.

Szenario 2: Guided Freedom. In diesem Szenario dominieren die großen Plattformbetreiber den Markt. Für die Konsumenten bieten ihre smarten Such- und Empfehlungsfunktionen einerseits Orientierung in der Content-Masse, prägen aber zugleich eine Art globale Mainstream-Medienkultur. Die großen Plattformen unterscheiden sich durch Sportübertragungsrechte und exklusive Inhalte, die teilweise aus Partnerschaften mit lokalen Medienunternehmen stammen. Neben Abonnementmodellen, mit denen die Konsumenten Content als Paket bei den Plattformen kaufen, gibt es auch kostenlose Inhalte, die mit Daten „bezahlt“ werden. Daten sind für alle Marktteilnehmer frei verfügbar und ebnen gemeinsam mit weit verbreiteter AI-Technologie den Weg für zielgenaue Werbung. Abseits der großen Plattformen schaffen es kleinere, lokale Medienunternehmen, ihre Inhalte direkt und mithilfe von blockchainbasierter Technologie sowie Crowdfunding zu monetarisieren.

Szenario 3: Global Hotel California. Die Rolle des Hotels aus dem berühmten Song spielen hier die großen Plattformbetreiber. In einer kaum reglementierten Medienlandschaft können sie ihr Potenzial voll ausspielen und sind der zentrale Aggregator für Inhalte jeglicher Art. Die wichtigsten Erlösquellen sind Abonnements und Werbung. Einzelkäufe von Konsumenten spielen kaum eine Rolle. Zusätzlich generieren die Plattformanbieter Umsätze im E-Commerce-Bereich. Lokale Medienunternehmen sind auf die Rolle reiner Content-Produzenten reduziert. Für die Konsumenten bedeutet dieses Szenario einerseits ein großes Angebot an Inhalten, die allerdings größtenteils dem globalen Mainstream zuzurechnen sind und kaum Spielraum für lokale Besonderheiten und Vorlieben lassen.

Szenario 4: The Incumbents strike back. Das Contentangebot in diesem Szenario ist begrenzt und uninspiriert, wodurch sich auch die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten in recht engen Grenzen hält. Starke Reglementierung sorgt dafür, dass lokale Champions gestärkt werden. Nationale, traditionelle Medien- und Telekommunikationsunternehmen sind die dominanten Content-Aggregatoren und bestimmen zu großen Teilen, welche Inhalte und Formate ausgespielt werden. Die wichtigste Erlösquelle sind Abonnements. Werbung spielt nur eine untergeordnete Rolle, weil die Marktteilnehmer kaum Anreize haben, Daten zu sammeln und so zielgerichtete Werbung zu schalten. Diese Medienlandschaft ist wenig innovativ. Auch der Premiumcontent der großen Plattformanbieter erreicht die Konsumenten aufgrund der strikten Reglementierung kaum.

In welchem Szenario sich die Medienbranche 2030 wiederfindet, hängt nicht zuletzt davon ab, wie sich die Stakeholder jetzt positionieren. Dabei gilt es vor allem die folgenden fünf Faktoren im Blick zu behalten:

  1. Gesetzliche und regulatorische Vorgaben: Vor allem global agierende Medienunternehmen sollten die Entwicklungen hier aufmerksam verfolgen und frühzeitig reagieren.
  2. Partnerschaften: Egal ob es für große Anbieter darum geht, ihr Contentangebot zu vielfältig und attraktiv zu gestalten oder für kleinere Unternehmen darum, trotz begrenzter Ressourcen mit der technischen Entwicklung Schritt halten zu können, von strategischen Partnerschaften können alle Beteiligten profitieren.
  3. Bezahlsysteme: Die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten steigt. Nun ist es entscheidend, ihnen bequeme und sichere Bezahlfunktionen anzubieten. Micropayment und Blockchain-Techniken werden sich durchsetzen und neue Geschäftsmodelle ermöglichen.
  4. Neue Werbetechniken: Zielgruppengenaue Werbung wird immer wichtiger. Allerdings können gesetzliche Vorgaben die Möglichkeiten hier stark einschränken, deshalb kann es sich lohnen, die Entwicklung neuer Tracking-Techniken voranzutreiben.
  5. Verändertes Nutzerverhalten: Vorlieben können sich schnell ändern und die Konsumenten bewegen sich schon heute deutlich souveräner zwischen den Angeboten.

*Leiter des Bereichs Media & Entertainment

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