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Open Password – Mittwoch, den 5. April 2017

#183

DEAL – HRK – Elsevier – Open Access – Universität Regensburg – Bernhard Mittermaier – Praxishandbuch – Informationsmarketing – Frauke Schade – Ursula Georgy


DEAL vs. Elsevier

Verschleppungstaktik, aber der Verlag
sitzt gar nicht am längeren Hebel

Von Bernhard Mittermaier

Am 23. März fand die fünfte Verhandlungsrunde von DEAL und Elsevier statt. Noch immer hat Elsevier kein Angebot für das vorgelegt, was seitens DEAL seit der ersten Verhandlungsrunde im August 2016 angefragt war: ein einziges Angebot, das das Lesen (sprich alle Publikationen bei Elsevier) und das Publizieren (alle Publikationen von allen „Corresponding Authors“ aus den DEAL-Einrichtungen) umfasst, und nicht mehrere Vorschläge, die Elsevier mit separaten Preisschildern versehen möchte.

Wenn Elsevier nun in einem Rundschreiben behauptet, es seien „unvorhergesehene Herausforderungen aufgetreten“ und die Forderungen unterschieden sich „signifikant von den Anforderungen, die die HRK (= Hochschulrektorenkonferenz) uns vor dem Treffen mitgeteilt hatte“, dann kann man das nur als Fortsetzung der bisherigen Verschleppungstaktik deuten.

Hat diese Aussicht auf Erfolg? Nein, und genauso wenig der skurrile Ansatz, mehr Zeit auf (vergebliche) Einzelgespräche mit Einrichtungen zu verwenden als auf die Erstellung eines Angebots.
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Wie man auch ohne offiziellen Elsevier-Zugang über die Runden kommt.

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Als Anfang des Jahres über 60 Einrichtungen keinen Zugriff auf die Angebote von Elsevier hatten, waren die Auswirkungen nicht dramatisch. Offenbar waren die Einrichtungen mit einer Notfallversorgung durch Fernleihe gut vorbereitet und offenbar hatten die Wissenschaftler Wege gefunden, auch ohne offiziellen Elsevier-Zugang über die Runden zu kommen. Wie man das anstellen kann, haben Wissenschaftler der Universität Regensburg sehr anschaulich beschrieben http://bjoern.brembs.net/2016/12/so-your-institute-went-cold-turkey-on-publisher-x-what-now/

Und so werden auch die vielen Einrichtungen, die schon jetzt vorsorglich ihren Vertrag zum Ende des Jahres 2017 gekündigt haben, im Fall des Falles einen vertragslosen Zustand durchstehen.
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Sollen wir Elsevier nur noch für die Organisation des Peer-Review-Prozesses bezahlen?

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Dies führt im Übrigen zu einer völlig unabhängigen Begründung für den Open-Access-Ansatz von DEAL: Wenn man auf die eine oder andere Art auch ohne Vertrag an die benötigten Artikel kommt, dann machen Verträge über das Lesen immer weniger Sinn. Gerechtfertigt ist es nur noch, den Verlag für seine Dienstleistung der Organisation des Peer-Review-Prozesses zu bezahlen.

Sollte Elsevier jedoch weiter darauf bestehen, sich für eine mehr und mehr obsolete Dienstleistung bezahlen zu lassen, dann wird der Verlag damit nicht nur in Deutschland auf Granit beißen, sondern mittelfristig auch international seine Geschäftsgrundlage zerstören. So gesehen ist der DEAL-Ansatz nicht nur im Interesse der Wissenschaft richtig, sondern auch im Interesse des Verlags.

 

 

Briefe

In Vorbereitung:
“Praxishandbuch Informationsmarketing”

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die transformative Kraft der Digitalisierung durchdringt alle Bereiche des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Lebens. Auf dem Informationsmarkt entwickeln sich in einem rasanten Tempo neue Geschäftsmodelle und Distributionsstrategien, weil auf keinem anderen Markt das Risiko von Marktversagen so hoch ist wie hier. Die Vermarktung von Information und von Information Services ist dabei aufgrund ihrer besonderen Merkmale herausfordernd. Information und Information Services sind immateriell: Wert, Qualität und Brauchbarkeit erschließen sich dem Rezipienten nicht unmittelbar und stellen somit hohe Anforderungen an das Marketing. In den letzten fünf bis sieben Jahren hat sich das Informationsmarketing rasant weiterentwickelt.

Ziel des „Praxishandbuch Informationsmarketing “ ist es, die Erfolgsfaktoren für die Vermarktung von Information und Information Services zu identifizieren und aktuelle Konzepte, Strategien, Methoden, Techniken und Praktiken im Rahmen der Marketingmanagements vorzustellen. Dem Handbuch liegt folgende Fragestellung zugrunde: Mit welchen Konzepten, Strategien, Methoden und Praktiken können Information und Information Services erfolgreich und zukunftsfähig von Bibliotheken, weiteren Gedächtniseinrichtungen sowie (Medien-)Unternehmen auf dem Informationsmarkt positioniert werden. Ziel ist es, die aktuellen Erfolgsfaktoren für die Vermarktung von zu identifizieren und für die Entwicklung von Marketingstrategien und neuen Geschäftsmodellen, insbesondere für avancierte Publikationsstrategien und neue Publikationsmodelle zu nutzen.

Vertreten wird ein konvergentes Marketingverständnis, das eine horizontale und vertikale Durchdringung von Strategien und Techniken in einer 360-Grad-Dimension anstrebt, um den rasanten Entwicklungen von Geschäftsmodellen auf dem Informationsmarkt gerecht zu werden. Das Handbuch schließt an das „Praxishandbuch Bibliotheks- und Informationsmarketings“ an, das 2012 im Verlag De Gruyter Saur erschienen ist. Es soll aktuelle Entwicklungen und Trends des Informationsmarketings aufgreifen. Um möglichst viele Trends in dem Handbuch erfassen zu können, haben wir uns für einen Open Call entschieden.

Das Handbuch richtet sich an Marketingexperten, Kommunikationsverantwortliche sowie Mitarbeiter in der Öffentlichkeitsarbeit und im Marketing von Bibliotheken, weiteren Gedächtniseinrichtungen und Medienunternehmen, die Information und Information Services anbieten sowie an Studierende bibliothekarischer, informationswissenschaftlicher und wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge.

Wir freuen uns auf Beitragsideen zu folgenden Themenfeldern:

Themenfeld 1 I Informationsgesellschaft und Informationsmarkt
−    Informationsmarkt und seine Treiber
−    Technologische, gesellschaftliche, rechtliche und ökonomische Bedingungen des Informationsmarketings
−    Digitale Öffentlichkeit
−    Informationsinfrastrukturen
−    Gatekeeper auf dem Informationsmarkt
−    Informationsethik

Themenfeld 2 I Marktanalyse und –segmentierung
−    Analyse von Kundendaten
−    Clusteranalyse und Korrespondenzanalyse
−    Algorithmen und Personalisierung
−    Methoden und Techniken der Trendanalyse

Themenfeld 3 I Strategisches Marketing
−    Prozess- und Change Management
−    Transformatives Marketing
−    Qualitätsmanagement auf Informationsmärkten
−    Innovationsmanagement auf Informationsmärkten
−    Neue Geschäftsmodelle auf Informationsmärkten
−    Evaluation und Controlling

Themenfeld 4 I Services und Operatives Marketing
−    Konvergente Services und Convenience
−    Mobile Services
−    Fluider Content
−    Crowdsourcing & Open Innovation
−    Mehrwerte
−    Metadaten als Mehrwerte
−    Altmetrics
−    Netzwerkeffekte
−    Physische und digitale Räume
−    Portale und Kommunikationskanäle
−    Konvergenz und Transformation
−    Usability und User Experience

Bitte reichen Sie Ihre Beitragsideen zu den Themenfeldern des Handbuchs bis zum 2. Mai 2017 als Abstract (max. 1.500 Zeichen inkl. Leerzeichen) sowie kurzen Angaben zur Person bei ursula.georgy@th-koeln.de und frauke.schade@haw-hamburg.de ein.

ZEITPLAN
Bis 02.05.2017    Einreichung der Abstracts
15.06.2017    Zu-/Absage an die Beiträger
31.10.2017    Einreichung der Beiträge
01.11.2017 – 15.01.2018    Redaktion
15.01.2017 – 05.02.2018    Korrekturphase Autoren
05.02. – 09.04.2018     Endkorrektur
09.04.2018     Einreichung Manuskript beim Verlag

BEITRÄGE
20.000 (inkl. Leerzeichen) + Abstract: 1.500 Zeichen (inkl. Leerzeichen) + Literaturverzeichnis + biografische Notiz.

Das „Praxishandbuch Informationsmarketing. Konvergente Strategien, Methoden und Konzepte“ erscheint im Oktober/November 2018 im Verlag De Gruyter Saur.

Viele Grüße Ursula Georgy, TU Köln, und
Frauke Schade, HAW Hamburg

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