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Open Password – Montag, den 26. Juli 2021

# 952

Bibliotheken. Wegweiser in die Zukunft – Simon-Verlag für Bibliothekswissen – Repositorien – Open Access – Verlage und Autoren – Academia – Andreas Dohmen – Digitale Transformation – Konventionalismus – Willi Bredemeier – Cisco – Transferliteratur – Rezensionskultur – Industrie 4.0 – Disruptoren – Digitalunternehmen – Steuerminimierung – Zeitgeist – Roland Berger – P4-Medizin – Lars Jäger – Yuval Noah Hariri – Datenschutz – DSGVO – Cybersecurity – Nachhaltigkeit – Deutschland und Digitalisierung – EU – USA – China – KI – Ingenieurskunst und digitale Innovation – Robotik – EU-Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft – Stadt und Land – Glasfaseranschlüsse – KMUs – Behörden und Bürger – Gesundheitsdienste – FAZ – Umsetzungsproblem – Hybrid-Publikationen – Deutsche Bischofskonferenz – Digitale Transformation – MDG-Trendmonitor – Religiöse Kommunikation – Institut für Demoskopie Allensbach – Sinus Markt- und Sozialforschung – Religiösität – Kirchliche Kommunikation – Säkulare Zielgruppen – Altersgruppen – Digitalisierungs-Gap

Bibliotheken. Wegweiser in die Zukunft. Projekte und Beispiele: Simon-Verlag plant
Chat-Gruppe über Open Access und andere Formate – Von Elisabeth Simon

 

II.

Titelgeschichte: Andreas Dohmen: Wie digital wollen wir leben?

Fest im Mainstream-Konventionalismus der Bundesrepublik verankert – Von Willi Bredemeier

 

III. Deutsche Bischofskonferenz: Religiöse Kommunikation bedarf crossmedialer Angebote

Bibliotheken. Wegweiser in die Zukunft

Simon-Verlag plant Chat-Gruppe
über Open Access und andere Formate

 

Zu der Entscheidung des Simon-Verlages, einerseits das Printwerk „Bibliotheken. Wegweiser in die Zukunft. Projekte und Beispiele“ als Lesebuch (ohne Fußnoten) herauszugeben, andererseits alle Texte und zusätzliche Beiträge plus Fußnoten in gleich zwei Repositorien verfügbar zu machen, hat es eine Korrespondenz mit Autoren gegeben. Die Verlegerin Elisabeth Simon schrieb unter anderem:

Lieber Herr XY, ich danke Ihnen für Ihre freundliche Antwort und antworte hier noch einmal, weil ich denke, es gibt noch einige weitere Zusammenhänge, zu denen wir mit Ihnen wie auch mit weiteren Autoren im Gespräch bleiben sollten.

Ihre Fußnoten waren sehr gut, wie auch die Fußnoten der anderen Verfasser dieses Buches. Aber der Unterschied zwischen Printwerk und Open Access ist eben auch die Handhabung dieser Fußnoten.

In der Printversion müsste der Leser die Links manuell in seinen Browser eintippen (inklusive aller vorprogrammierten Fehler), während er in der Open-Access-Version direkt auf sie zugreifen kann. Das heißt, das Open-Access-Exemplar ist digital direkt nutzbar. Eine andere digitale Form, wie sie in E-Books oder online veröffentlichten pdfs vorliegt, stellt eine Zwischenlösung dar: es ist zwar digital mit vielen der implizierten Vorteile, bietet aber in der Regel nicht die Nutzungsoption des direkt „anklickbaren“ Links.

Darüber hinaus gilt: alle Veränderungen am Text können angebracht werden, sowohl im Print als auch Open Access, benötigt aber in beiden Fällen eine Neusetzung des Gesamttextes. In Academia, einer Verteilstation für OA Dokumente, ist zurzeit eine ziemlich lebhafte Debatte um diese Änderungen und das neue Format Open Access entbrannt. Daran konnten wir sehen, dass wir uns nicht allein mit dem Problem befassen und Erfahrungen sammeln müssen.

Wir stellen immer wieder fest, dass die Digitalisierung Änderungen mit sich bringt, die weitreichender als ursprünglich gedacht sind. Wir werden jetzt mit dem Verlag eine Chatgruppe einrichten und damit Bibliothekare und Wissenschaftler miteinander vernetzen, die uns von solchen Problemen oder auch Vorteilen dieser Entwicklung berichten. Das kann für die weitere Ausrichtung auch der verlegerischen Arbeit nur nützlich sein.

Ich würde mich dann auch bei Ihnen und den Kollegen der Bibliothek melden, denn es wäre gut, wenn wir hier Mitstreiter gewinnen, mit welchen Meinungen auch immer.

Die besten Grüße Elisabeth Simon

Andreas Dohmen: Wie digital wollen wir leben?

Fest im Mainstream-Konventionalismus
der Bundesrepublik verankert

Von Willi Bredemeier

Andreas Dohmen, Wie digital wollen wir leben? – Die wichtigste Entscheidung für unsere Zukunft, Ostfildern 2019

Der Verfasser, der unter anderem Geschäftsführer bei Cisco war, nimmt sich der Fragen an: „Wie digital wollen wir eigentlich leben … und haben wir überhaupt eine Chance, die rasante Entwicklung, die viele Menschen überfordert, zu beeinflussen?“ Dabei geht es ihm vor allem darum, „Verbindungen zwischen den verschiedenen Themen aufzuzeigen und dabei die wesentlichen Begriffe einfach und verständlich zu erläutern“. Dohmen räumt ein, dass sich über die von ihm behandelten einzelnen Fragen jeweils ein eigenes Buch schreiben ließe, so dass er sich damit hilft, “immer wieder auf aus meiner Sicht sehr gute Literatur zur Vertiefung hin(zu)weisen“ (Seite 11).

Damit gehört seine Publikation zum Genre der Transferliteratur, in der es also weniger darum geht, neue Erkenntnisse darzustellen und die Fronten unseres Wissens auszuweiten, vielmehr den Stand des Wissens in einem Teilbereich möglichst umfassend und verständlich an den interessierten fachlich nicht vorbelasteten Leser zu vermitteln. Eine Review- oder Rezensionskultur gibt für die Transferliteratur leider nicht, damit auch keine Diskussion darüber, welche Erwartungen an Werke in diesem Bereich realistischerweise gerichtet werden sollten. Im Folgenden wird das Buch aus zwei Blickwinkeln betrachtet, auf der Basis bescheidener und dann höherer Erwartungen.

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Bescheidene Erwartungen: Verständlichkeit, instruktive Erläuterungen, eine umfassende Struktur für die Einordnung von Nachrichtenschnipseln.
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Möchte sich Dohmen darauf beschränken, einem Leser, der viel News konsumiert, auf Zusammenhänge aufmerksam zu machen und eine umfassende Struktur zu Digitalisierungsfragen anzubieten, in der er seine Nachrichtenschnipsel einordnen kann, so ist ihm seine Arbeit gelungen. Der Autor versteht es zudem, die wesentlichen Begriffe und darüber hinaus die damit verbundenen Zusammenhänge einschließlich bestehender Herausforderungen einfach, verständlich und dazu unterhaltsam und instruktiv zu erläutern und vermutlich bei manchen Lesern Erkenntniseffekte zu erzielen. Dies mögen die folgenden Beispiele zeigen:

  • Bei der Definierung von „Industrie 4.0“ setzt der Autor vor allem auf die enormen Chancen der Künstlichen Intelligenz in Sachen Personalisierung: „Der Verbraucher ist – wenn er will – Teil der Herstellungskette eines Produktes vom Design bis zur Fertigung“ (48).
  • Die Vorteile der Disruptoren und weiterer Digitalunternehmen stellt Dohmen so dar: „Erstens agieren die Digitalunternehmen mit einer komplett anderen Kostenstruktur, denn zum Betrieb des Geschäftsmodells benötigen sie weitaus weniger Personal und sonstige kapitalintensive Investitionen. Zweitens haben sie eine viel größere Flexibilität, weil sie auf viele Dinge wie Betriebsräte, Produktionsstätten etc. keine oder kaum Rücksicht nehmen müssen. Ferner arbeiten sie oft mit steuerminimierten Modellen, was zwar größere traditionelle Unternehmen durchaus auch tun, aber das Ausmaß ist noch einmal ein ganz anderes. Auch hier liegt das nächste Steuerparadies bzw. das attraktive Angebot eines EU-Staates nur einen Mausklick entfernt und im Gegensatz zu Firmen in der analogen Welt können Digitalunternehmen ihre Daten etc. quasi über Nacht dorthin verlagern. Und schließlich treffen diese Unternehmen zunehmend und in exzellenter Weise den Zeitgeist: So stellt zum Beispiel das Auto für viele junge Leute bei Weitem nicht mehr den Wert bzw. das Statussymbol dar, wie es noch für viele Menschen der älteren Generation der Fall ist. „Carsharing“ heißt das Zauberwort“ (91).
  • Die von der Unternehmensberatung Roland Berger so genannte „P4-Medizin“ wird von dem Autor wie folgt wiedergegeben: „Behandlungen „werden“ prädiktiv (vorhersagend durch Datenanalysen und KI), präventiv (vorbeugend durch die Analysen und den Blick auf das komplette Gesundheitsbild), personalisiert (Ihre persönliche Tablette bzw. Medizin, basierend auf Ihren Daten – von klassischen Gesundheitsdaten bis zu Gen-Analysen, ausgedruckt vom 3D-Drucker in Ihrer Apotheke oder von einem Online-Versandhändler wie DocMorris) und partizipativ (der Patient wird viel mehr in den Behandlungs- bzw. Gesundheitsprozess einbezogen, denn er hat die Übersicht über die Daten und ihre Veränderungen). Dadurch wird der Mensch ein wesentlich ebenbürtigerer Partner für die Ärzte, und er öffnet sich gleichzeitig neuen medizinischen Analysen, Angeboten und Diensten.“

Auch muss es in der Transfer-Literatur erlaubt und mag es durchaus wünschenswert sein, Humor zu zeigen und immer mal wieder mit Smileys zu arbeiten.

Andreas Dohmen

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Höhere Erwartungen: Fest auf die Bundesrepublik bezogen und in konventionellen Positionen verankert.
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Gehen wir mit unserem zweiten Blick auf das Buch von Dohmen von höheren Ansprüchen aus. Hier wurden wir von Autoren wie Jäger und Hariri, die in Open Password publizieren bzw. dort rezensiert worden sind, verwöhnt.

Dohmen dürfte sich der Gefahr bewusst gewesen sein, dass eine umfassende Behandlung des Themas „Digitalisierung“ zu oberflächlichen Erörterungen führen kann. Dieser Gefahr ist er beispielsweise beim Thema „Datenschutz“ erlegen, wenn er fast ausschließlich positive Wirkungen der Datenschutzgrundverordnung referiert und sich die eigentliche Gefahr der DSGVO, nämlich die Einschränkung unserer Publikationskultur und die Entmutigung unserer Zivilgesellschaft, wohl nie bewusst gemacht hat. Aus der Sicht des Verfassers geht es nur darum, eine „Balance zwischen dem Schutz des Verbrauchers und den Interessen der Unternehmen“ (192) zu finden, so dass er mit dieser Beschränkung auf das Ökonomische die Interessen der Zivilgesellschaft nicht im Blick hat. Als sich der Autor im Kapitel „Datenschutz und Cybersecurity“ zu zwei eigenen Forderungen durchringt, lautet die eine von ihnen: „Datenschutz als „Pflichtfach“ in der Schule verankern“ (197). Datenschutz nicht als ein auch zu beachtender Aspekt bei Digitalisierungsprojekten neben anderen, vielmehr ein „Pflichtfach“? Hier geht Dohmen in unserer ohnehin von übertriebenen Datenschutzbedenken gebeutelten Republik sogar über die Positionen unserer Datenschutzradikalen hinaus.

Grundsätzlich ist es sehr wichtig, Verbindungen zwischen den einzelnen Bereichen und Aspekten der Digitalisierung aufzuzeigen und Dohmen weist bei seinen Überlegungen zur Berufswahl eindeutig darauf hin: „Denn die Welten wachsen zusammen, und an den Schnittstellen liegt gerade in einer digitalisierten Welt die Herausforderung, aber auch der Fortschritt“ (63). Allerdings reicht es nicht, diese Themen in einem Buch nebeneinander zu stellen. Sonst lernt der Leser beim Thema „Digitalisierung und Nachhaltigkeit“ kaum mehr, als dass die Ressourcen unseres Planenten begrenzt sind und die Gestaltung der weiteren Digitalisierungsschritte von der Sorge um Nachhaltigkeit mitgeprägt werden sollte. Wollte man mehr, müsste man sich intensiv mit den Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Bereichen der Digitalisierung auseinandersetzen und hier ist Dohmen auf den Diskussionsstand vorzugsweise in der Bundesrepublik angewiesen. Soweit könnte auch die „Transferliteratur“ gehen, dass sie auf „Löcher“ im Stand der Diskussionen, den sie ansonsten wiedergibt, verwiese.

Dohmen sucht der Gefahr oberflächlicher Darstellungen zu entgehen, indem er fest auf den Stand der Debatte in der Bundesrepublik, soweit sie den „Mainstream“ wiedergibt, setzt. Das Buch ist fest in einem Konventionalismus verankert ist, in dem also das zustimmend wiedergegeben wird, was in der Öffentlichkeit und der Bundesrepublik gerade Konsens ist. Da in unserer Republik aber keine Übereinstimmung besteht, wie digital wir leben wollen, kann er nur auf die Dringlichkeit seiner Fragestellung im Buchtitel („Wie digital wollen wir leben?“) verweisen. Dazu kommt, dass Dohmen viel auf offizielle Papiere, beispielsweise die Ergebnisse von Kommissionen, setzt, statt die Ansichten einzelner Autoren zu erörtern. Das lässt sich kritisch sehen, da offizielle Papiere häufig das Ergebnis eines Aushandlungsprozesses sind, die nur über sprachliche Formelkompromisse zu einem „Konsens“ geführt haben und sich erst richtig verstehen lassen, wenn der vorausgegangene Aushandlungsprozess miterörtert wird.

Nehmen wir als Beispiel das Thema „Deutschland und die Digitalisierung“. Deutschland sollte eng mit den anderen EU-Ländern zusammenarbeiten. „Europa hat eine historische Chance und Verantwortung, ein Alternativkonzept zu entwickeln und uns damit – auf jeden Fall in entscheidenden Teilen – aus der digitalen Abhängigkeit von den USA zu befreien und eine Abhängigkeit von China erst gar nicht entstehen zu lassen. Dabei könnten „nachhaltige“ und „ethische“ Inhalte (gerade, was KI betrifft) einen gravierenden Unterschied machen („KI made in Europe – Smiley)“ (226). Dabei besteht die besondere Chance Deutschlands darin, „exzellente Ingenieurskunst mit digitaler Innovation“ zu verbinden (90). Diese Chance hat immerhin in der Robotik dazu geführt, dass Deutschland hier eine Spitzenposition einnimmt.

Ansonsten ist die deutsche Position in Sachen „Digitalisierung“ eher schlecht, beispielsweise nach dem „EU-Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft“, wo die Deutschen nur einen mageren zwölften Platz einnehmen. Dohmen sieht die Gründe in

  • „der digitalen Kluft zwischen Stadt und Land bezüglich Versorgung mit Breitbandanschlüssen;
  • dem geringen Anteil an Glasfaseranschlüssen (direkt ins Haus);
  • der ausbaufähigen Akzeptanz und Nutzung von digitalen Möglichkeiten durch die KMUs;
  • der schwachen Online-Interaktion zwischen Behörden und Bürgern (Platz 26 von 28) mangels digitalisierter Produkte und Dienstleistungen der Ämter;
  • der schwachen Nutzung von digitalen Gesundheitsdiensten (Platz 26!)“ (103).

Der Autor folgert: „Es fehlt nicht an der Analyse oder gar an Gremien… Es stehen mehr oder weniger die richtigen und durchaus gute Dinge drin. … Das Problem ist: Jahrelang ging es auch so irgendwie, denn die Welt war analog und wurde erst in den letzten 10 – 15 Jahren von Jahr zu Jahr digitaler“ (106). Dazu ein Zitat aus der FAZ aus dem Jahr 2008: „In Fragen der Digitalisierung hat Deutschland vor allem ein Umsetzungsproblem. Ob Breitband-Infrastruktur, der Digitalpakt für Schulen, der Aufbau eines einheitlichen Bürgerportals für Behördendienste oder eine Strategie für Künstliche Intelligenz (KI): Die Vorhaben müssen schnell und entschieden in die Praxis umgesetzt werden“ (114). Dazu der Autor selbst: „Bisher sind wir in vielen Bereichen der Digitalisierung eher Ankündigungsweltmeister. Was wir benötigen, ist ein „digitaler Masterplan 2040“, der als Teil einer übergeordneten Vision Deutschland 2040 mit klaren, messbaren Meilensteinen versehen ist und über dessen Implementierung in regelmäßigen Abständen öffentlich berichtet wird. Denn zu sehr wird der Status quo verwaltet, und wir Bürger lassen uns (noch) davon täuschen, dass es ja irgendwie „läuft““ (131).

Ja und, ließe sich an dieser Stelle fragen. Welcher Politiker unabhängig von welcher Couleur würde dem nicht zustimmen und vielleicht eine Spur weniger geschliffen selbst sagen? Wollen wir uns damit in der Transferliteratur zufriedengeben? Oder sollten wir auf eine Beachtung internationaler Autoren bestehen, damit aus dem Exportweltmeister kein intellektueller Closed Shop wird? Und dazu den Verlauf strittiger Diskurse beschreiben statt sich mit der Wiedergabe von Ergebnissen aus Gremiensitzungen zu begnügen?

Persönlich wünsche ich mir eine Transferliteratur, die sich zum Teil vielversprechenden Außenseitern zuwendet, die sich also dem Mainstream verweigern und ihre Zeit nicht damit verbringen, in Kommissionen zu sitzen. Zu denken wäre auch an die Förderung einer Hybrid-Publikationskultur, in der die Aufgaben der Erkenntnisgewinnung und die Verbreitung neue Erkenntnisse an eine breitere Öffentlichkeit nicht mehr voneinander getrennt sind. Vielleicht entwickelte sich ja eine Nachfrage, böte man Wissenschaftlern einen Basis-Kurs im verständlichen Schreiben für eine breitere Öffentlichkeit an, soweit sie sich das nicht bereits selbst beigebracht haben.

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Deutsche Bischofskonferenz

Religiöse Kommunikation bedarf crossmedialer Angebote

(Deutsche Bischofskonferenz) Die digitale Transformation ist auch für die kirchliche Medienarbeit einschneidend. Wie und welche Medien mit religiösen und kirchlichen Themen derzeit genutzt werden, zeigt der aktuell erschienene MDG-Trendmonitor – Religiöse Kommunikation 2020/21, der Auskunft über die Einstellung der Katholiken zu Kirche, Religion und Glaube, über ihre Mediennutzung, Informationsquellen und Interessen gibt.

Der MDG-Trendmonitor ist eine Studie, die seit 1999 zum vierten Mal erarbeitet wurde. Im Sommer 2020 wurden für die Neuauflage 1.690 Katholiken ab 14 Jahren repräsentativ befragt. Die Studie wurde vom Institut für Demoskopie Allensbach und der Sinus Markt- und Sozialforschung GmbH im Auftrag der MDG Medien-Dienstleistung GmbH mit Unterstützung der Deutschen Bischofskonferenz durchgeführt.

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Konstante Religiosität

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Eine wichtige Erkenntnis der Studie ist, wie konstant Religiosität nach wie vor ist. Dabei bedeutet der Rückgang der Kirchenmitglieder nicht, dass Religiosität in der Bevölkerung an Bedeutung verliert. Der Anteil der Menschen, die sich selbst als ‘religiösen Menschen’ beschreiben, ist über die vergangenen rund 25 Jahre bemerkenswert stabil und schwankt in dem vergleichsweise schmalen Korridor zwischen 42 und 49 Prozent. Tendenziell gewachsen ist dagegen das Segment der Katholiken, die sich als Christen fühlen, ohne dass ihnen die Kirche viel bedeutet.

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Große Reichweite für Themen zu Glaube und Religion

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Insgesamt nutzt gut ein Drittel der Katholiken – darunter überdurchschnittlich häufig kirchenverbundene Segmente – das Internet auch für kirchliche oder religiöse Inhalte. Religiöse Bücher werden in vergleichsweise hohen Anteilen auch von Katholiken aus kirchenferneren Segmenten und jüngeren Altersgruppen gelesen. Am größten ist das Interesse an Büchern über den Sinn des Lebens bzw. zur Bewältigung von Sinn- oder auch Lebenskrisen. Kirchliche bzw. religiöse Angebote im Radio und Fernsehen haben eine bemerkenswerte Reichweite und erreichen zum Teil auch kirchendistanziertere Segmente. Der MDG-Trendmonitor unterstreicht die zunehmende Bedeutung kirchlicher Kommunikation. Kirchennahe Katholiken suchen und finden mediale Angebote vor Ort. Darüber hinaus sollten religiöse und kirchliche Themen in säkularen Medien sichtbar gemacht werden. Dort ist eine zufällige Begegnung mit diesen Themen möglich und stößt oftmals auf Interesse.

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Zielgruppenspezifische Kommunikation als Erfolgsfaktor
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14- bis 17-jährige Katholiken sind besonders engagiert in der Kirche und beschäftigen sich intensiv mit ihren Glaubensvorstellungen. Diese Gruppe bedarf einer anderen sprachlichen und medialen Ansprache als ältere Gruppen. Insbesondere 18- bis 29-jährige Katholiken engagieren sich hingegen kaum noch in der Kirche. Dennoch findet gerade in dieser Altersstufe die Lebensplanung statt, zu der Angebote gesucht und auch genutzt werden. Zielgruppenspezifische Kommunikation kann deutlich das vorhandene “Digitalisierungs-Gap” zwischen den Generationen schließen.

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Digitale und crossmediale Angebote als Chance

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Es gibt kein Medium, das klar von einer Mehrheit der Katholiken genutzt wird. Für kirchliche Medien gilt, was für alle Medienschaffenden gilt: Die Zukunft liegt in der Crossmedialität und in der Kombination verschiedener Angebote. Für den kirchlichen Medienmarkt gelten keine eigenen Gesetze. Digitale Kanäle werden wie alle Medien interessensgesteuert genutzt, mit dem Unterschied, dass dieses Verhalten digital genauer gemessen werden kann. Es ist eine große Chance, die Zielgruppen spezifisch anzusprechen und sie bei der Suche bedarfsgerecht zu unterstützen.

Der MDG-Trendmonitor Religiöse Kommunikation 2020/21. Einstellungen, Zielgruppen, Botschaften und Kommunikationskanäle erscheint im Herder Verlag. Er ist als PDF-Datei für 34,99 Euro erhältlich, ab dem 30. August 2021 auch als gedrucktes Buch für 58 Euro (ca. 413 Seiten).

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