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Open Password – Donnerstag,
den 30. September 2019

#636

Florian Dörr – Carmen Krause – Zukunft der Informationswissenschaft – UB TU Berlin – Willi Bredemeier – Open Password – HU Berlin – Informationswissenschaft Düsseldorf – Vivien Petras – Sichtbarkeit – Lobbyismus – Digitale Kluft – Fake News – Polarisierung – Digitale Transformation – FH Potsdam – Orchideenfach – Hochschulverband Informationswissenschaft – Hochschulübergreifende Lehre – Interdisziplinarität – Praxiskooperationen – Archivwissenschaft – Kleine Fächer – Hans-Christoph Hobohm – HRK – Google – Verlage – Leistungsschutzrecht – Piratenpartei – Daniel Mönch – Piratenpartei

Florian Dörr und Carmen Krause
zur „Zukunft der Informationswissenschaft“:

Die Statements der Studierenden

Wie Bedeutung und Sichtbarkeit der Informationswissenschaft zu erhöhen sind

Für die Veranstaltung „Zukunft der Informationswissenschaft – Hat die Informationswissenschaft eine Zukunft?“ an der Universitätsbibliothek der TU Berlin wurden auch zwei Studierende, Florian Dörr und Carmen Krause, um ein Statement gebeten. Der Herausgeber des gleichnamigen Buches, Willi Bredemeier von Open Password, zeigte sich in einem einführenden Statement sicher, dass Studierende oder zumindest einige von ihnen mit den Cracks der Informationswissenschaft auf Augenhöhe mithalten können und teilte Dörrs Meinung, dass die derzeit laufende Abwicklung der Düsseldorfer Informationswissenschaft nicht sachlich begründbar sei.

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Mit der Vermittlung von Informationskompetenz zum Wegbegleiter der Wissensgesellschaft.
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Florian Dörr, derzeit Masterstudierender an der Humboldt-Universität zu Berlin, studierte zunächst Medieninformatik an der FH Düsseldorf , später Anglistik & Amerikanistik sowie Informationswissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin. Sein Masterstudium konnte er dann trotz guter Erfahrungen mit der Düsseldorfer Informationswissenschaft nicht mehr in Düsseldorf bestreiten, weil die Informationswissenschaft dort abgewickelt wird. Also wechselte er zur Humboldt-Universität zu Berlin über, wo ihn Prof. Vivien Petras für ein Statement rekrutierte.

Dörr diagnostizierte eine weitgehende Unbekanntheit der Informationswissenschaft bei Schülern, Studierenden und in der gesamten Bevölkerung. Ähnliches dürfte in nur wenig geringerem Maße auch für die anderen Disziplinen, für die Hochschulleitungen und für die Bildungspolitik gelten, so dass die Informationswissenschaft ohne „Lobby“ in der Wissenschaft, in der Hochschulpolitik und in der Bildungs-/allgemeinen Regierungspolitik geblieben ist.

Der Referent postulierte gleichwohl eine besondere Bedeutung der Informationswissenschaft, wenn sie sich auf die Vermittlung von Informationskompetenz fokussieren und damit zu einer Überwindung der Digitalen Kluft zwischen den Bevölkerungsgruppen beitrage. Derzeit führe diese Kluft zu einer erfolgreichen Verbreitung von Desinformationen („Fake News“) und zu einer Polarisierung der Arbeitsanforderungen an die Arbeitnehmer (mit einem tendenziellen Verschwinden von Berufsgruppen mit mittleren Qualifikationen).

Damit aber die Informationswissenschaft die Rolle, die ihr von der Notwendigkeit her gebühre, wirklich einnehme, müssten Vermittlungen digitaler (Content-)Kenntnisse in die Schullehrpläne verankert werden, die Informationswissenschaftler selbst stärkeres Engagement im politischen Rahmen zeigen und weitere Schritte unternehmen, um zum „Wegbegleiter der Wissensgesellschaft“ aufzusteigen. Dörr ferner: “Auch könnte sich die Disziplin mit ihrer Expertise, die den Computer und das Digitale mit dem Menschen und der Gesellschaft zusammenbringt, künftig so positionieren, dass sie zwischen Regierung und IT-Firmen wie Facebook oder Google steht und dort vermittelnd, aber auch mit Regulierungsvorschlägen eingreift.”

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 Die einzige Disziplin mit allen Aspekten der Kommunikationskette im Blick.

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Carmen Krause (FH Potsdam), Masterstudierende an der FH Potsdam, antwortete auf die Frage nach der Zukunft der Informationswissenschaft mit drei kommentierten Gegenfragen:

(1) „Von welchem Zeitraum ist die Rede, wenn nach der Zukunft der Informationswissenschaft gefragt wird?“ Hier wies sie auf die Dringlichkeit von Reformen angesichts der Herausforderungen durch die digitale Transformation hin.

(2) „Von welchem geographischen Bezugsrahmen sprechen wir?“ In ihrer Antwort kam die Referentin auf den gegenwärtigen Status der Informationswissenschaft im deutschsprachigen Raum als Orchideenfach zu sprechen. Damit verbunden kritisierte sie den Hochschulverband Informationswissenschaft, der seinen Webauftritt seit 2017 nicht mehr aktualisiert und das für 2019 angekündigte internationale Symposion für Informationswissenschaft in Tallin ersatzlos gestrichen habe.

(3) „Von welcher Informationswissenschaft sprechen wir? Gehören Archiv-, Bibliotheks- und Dokumentationswissenschaft dazu?“ Es gäbe gute Gründe, sie dazuzuzählen.

Gleichwohl habe die Informationswissenschaft etwas zu bieten, weil sie sich mit sämtlichen Aspekten der Kommunikationskette befasse und sich so in der Position befinde, zwischen den Disziplinen zu allen Fragen der Information zu vermitteln und zu übersetzen. Damit die Informationswissenschaft an Bedeutung und Sichtbarkeit zu gewinnen, schlug die Referentin an Lösungen vor:

(1)ein neues Selbstverständnis, nach dem sich die Informationswissenschaf explizit als „x-disziplinäres Forschungsfeld“ begreife;

(2) die Anerkennung des Tatbestandes, dass es künftig kaum mehr eine Nachfrage an Bachelor-Absolventen geben werde: „Die anfallenden Aufgaben werden entweder von FaMIs erledigt werden können, oder sie werden derart beschaffen sein, dass es zu ihrer Erledigung Informationswissenschaftler mit zusätzlicher Spezialisierung in mindestens einer Einzelwissenschaft braucht“;

(3) die Einrichtung hochschulübergreifender Studienmöglichkeiten sowie

(4) mehr Offenheit für die Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen und die Belange der Praxis.

Archivwissenschaft

Die kleineren der kleinen Fächer

Hans-Christoph Hobohm zu seinem Twitter-Kommentar von  kleinefaecher@kleinefaecher: Archivwissenschaft ist so klein, dass sie gar nicht vorkommt…

kleinefaecher@kleinefaecher. Ein Beitrag der ´Kleine Fächer Wochen` der HRK: Vom Kleinen Fach zum Traumjob! “Spannende Einblicke statt Brotloser Kunst” #kleinefaecher hrk.de/themen/hochschulsystem/kleine-faecher/kleine-faecher-wochen-an-deutschen-hochschulen/…


Piratenpartei

Google kann auf Verlagsangebote ver-zichten, aber die Verlage nicht auf Google

Daniel Mönch, politischer Geschäftsführer der Piratenpartei Deutschland, zur Einschränkung des Google-Leistungsangebots in Frankreich, nachdem Frankreich als erstes Land die EU-Richtlinie zum Leistungsschutzrecht umgesetzt hatte:

“Diese Reaktion von Google war zu erwarten und zeigt mal wieder, dass europäische Verleger und Politiker das Geschäftsmodel Google im Kern nicht verstanden haben. Denken sie doch, dass Google ihre Inhalte verkauft und damit sein Geschäft macht. Das entspricht aber nicht der Realität; der Konzern ist im Kern ein Online-Anzeigenverkäufer … Google kann ohne größere Nachteile für das eigene Geschäft auf die Inhalte der Verleger verzichten. Diesen Schluss hätten Verlagswesen und Politik auch schon bei den gescheiterten Anläufen für das Leistungsschutzrecht in Deutschland und Spanien ziehen können. Stattdessen haben die Verantwortlichen die Augen verschlossen und machen das Gleiche jetzt nochmal auf europäischer Ebene. … Es geht … auch um die Zukunft von zehntausenden Beschäftigten bei großen und kleinen Medienunternehmen, von denen viele auf die Angebote von Google angewiesen sind. Das Experiment Leistungsschutzrecht muss gestoppt werden, um weiteren Schaden für den europäischen Digitalmarkt zu vermeiden.”

BIIA Biennal Conference

AI + Analytics + Data =
The Future of Managing Risks

  1. Oktober – 1. November, Analytics + Data = The Future of Managing Risks – Biennal Conference oft he BIIA, in: Okura Prestige Hote, Bangkok, Thailand. – www.biia.com/biennal conference – Themes:
  • Artificial Intelligence: Myth vs Reality – The Challenges of increased digitization for the Financial Services Industry, Providers of Trade Credit and the Likely Consequences for Suppliers of Business and Credit Information
  • Impact of Artificial Intelligence (AI) on the Business/Credit Information Industry
  • The Changing Dynamics of Risk Management Information
  • Financial Inclusion is driven by the need to provide access to finance for individuals, micro and small business
  • Increasing importance of managing identity – challenges and trends – a perspective of a compliance professional
  • Identity has become a major business activity driven by AML, KYC, eJYC compliance requirements
  • Latest Devleopment from Legal Entity Identifier: Should the business information industry rally behind a common legal entity identifier?
  • The Future of Credit & Credit Information

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