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Open Password – Donnerstag, den 2. Mai 2019

# 554

Digitale Transformation – Bibliotheken – Elisabeth Simon – Image – One Stop Shop – Walter Umstätter – Marik Kieser – Elisabeth Gasser – Universität Zürich – Stephan Büttner – Stefan Holländer – Schweiz – ZBW – User Experience – Nutzerwerbung – British Council – HÖB – Publikationshilfen – Fregal – Elektronischer Lesesaal – Datenschutz – Thailand – GDPR – BIIA – D-U-N-S – U.S. General Services Administration – Ernst & Young – Dun & Bradstreet – Data Coalition – Government Accountability Office – SAMMI – Information Industry – Federal Stability Board – Legal Entitiy Identifier


Digitale Transformation

Was können Bibliotheken
gegen ihr allmähliches Verschwinden
in der Öffentlichkeit tun?

Von Elisabeth Simon

Zum Hamburger Workshop „Digitalität – Wie Bibliotheken aktiv gestalten können“ hatte die Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften – Leibniz Informationszentrum Wirtschaft eingeladen. Obwohl im Programm nicht aufgeführt, wurde der Workshop gemeinsam mit OCLC organisiert. Es ging um die Sichtbarkeit der Bibliotheken, die im zunehmend digitalen Raum weiter zurückgeht, so dass die Bibliotheken allmählich aus dem Gesichtskreis der Öffentlichkeit und ihrer (potenziellen) Kunden/Nutzer verschwinden. Was können die Bibliotheken dagegen tun?

Bibliothekare wissen, was ihre Kunden/Nutzer wollen:  einen einfachen (auch elektronischen) Zugang zu allen Informationen und keinen Zugang zu Systemen, die sie zu bibliothekarischen Abteilungen oder Links weiterleiten. Sie wollen einen „One Stop Shop“. Sie wünschen sich einen persönlichen Ansprechpartner – und zwar für alle Fragen. Auch dies ist nicht neu. Walter Umstätter wies schon vor Jahren in „Zwischen Informationsflut und Wissenswachstum – Bibliotheken als Bildungs-und Machtfaktoren der modernen Gesellschaft“ auf diese elementare Voraussetzung für eine erfolgversprechende Einführung elektronischer Dienste hin.

„Mit einer Printkampagne im analogen Raum auf digitale Dienstleistungen verweisen“. Darüber sprachen Marik Kieser und Elisabeth Gasser vom Institut für Volkswirtschaft an der Universität Zürich (Bibliothek, Rämistraße 71, Ch – 8006 Zürich). Sie erhielten von den Teilnehmern, die sich weitere ähnliche Anregungen und Ideen gewünscht hätten, ein lebhaftes Echo. Die witzigen und auch sonst ansprechenden Sticker wären geeignet, das Image des Instituts nicht nur unter Insidern zu verbessern. Gern hätte man gewusst, wie weit die Züricher Bibliothek an dem von Stefan Holländer beschriebenen ehrgeizigen Pläne zur digitalen Transformation in den Bibliotheken beteiligt sind („Die Schweizer Bibliotheken und die digitale Transformation“, in: Stefan Büttner, „Die digitale Transformation in Institutionen des kulturellen Gedächtnisses“, Berlin 2019).

„Jetzt lernst du mich richtig kennen“ – „Nutzerbefragung mal anders mit dem User-Experience-Baukasten der ZBW“ – „Open Access für Jedermann und Jedefrau“. Unter diesen Schlagzeilen drehte sich alles um die Frage, wie die Werbung um die Nutzer am besten zu gestalten ist. Welche Räume, welche Kanäle, welche Zeiten eignen sich am besten? Gleich bei der Einschreibung der Studenten oder Wissenschaftler sollte ein fester Termin für einen Bibliotheksbesuch vereinbart werden. Die Aufbereitung der Informationen sollte personalisiert erfolgen und nach Fachbereichen und Themen differenziert werden – von den individuellen Bedürfnissen des einzelnen Nutzers ausgehend und zu praktischen Handlungsempfehlungen führend. Diese Forderungen sind richtig, wenngleich nicht neu, zumal sie bereits in dem seinerzeit vom British Council herausgegebenen Video „I want to join the library“ erhoben wurden. Damals wurden sie zwar hundertmal belächelt, aber dennoch erfolgreich unter anderem von mir in Seminaren in Mittel- und Osteuropa eingesetzt. Ähnliche Forderungen wurden auch von der Direktorin der HÖB auf dem diesjährigen Bibliotheks-Kongress in Leipzig aufgestellt und mit notwendigen Konsequenzen für die gegenwärtige Ausbildung verbunden, wofür sie freilich Vorwürfe einstecken musste.

Großes Lob erhielt der Projektvorschlag zur Qualifizierung von Examinanten und anderen Studierenden für das Schreiben von Arbeiten seitens der Bibliothek. Dies wäre allerdings angesichts schwacher Lese- und Recherchekompetenz vieler Studierenden eine Mammutaufgabe. Aber wissen die Forschungsförderer und weiteren Entscheider, wie wichtig ein solches Projekt werden kann? Gerhard Schröder hätte hier helfen können, wäre er noch Kanzler, da er in erster Ehe wie George W. Bush in alleiniger Ehe mit einer Bibliothekarin verheiratet war.

Der bereits auf dem Leipziger Bibliothekarstag bekannt gemachte Musikstreamingdienst Fregal wird nur über Bibliotheken angeboten. Seine Ressourcen stammen aus Kalifornien. Für unsere Begriffe verletzt Fregal permanent das Urheberrecht, aber in Hamburg wurde behauptet, technische Innovationen hätten Fregal in den Stand versetzt, urheberrechtskonform anzubieten. Demnach ist der elektronische Lesesaal kein ortsunabhängiger Lesesaal, sondern öffentlich zugänglich in einer Bibliothek, in der zehn Prozent eines Digitalisats, bei Zeitschriften der gesamte Artikel zur Verfügung stehen. Wieweit diese Informationen mit den Gesamtnachweisen verknüpft werden (können), ließ sich nicht abschließend klären.

Damit gab es Anlässe genug für grundsätzlichere Fragen. Könnte es sein, dass ein kluger Amazon-Nachfolger versteht, diese Informationen zu erhalten, zu speichern und sie als Download anzubieten, und sich als Monopol auf dem Markt durchsetzt? Sollen die Bibliotheken zu einer abhängigen Einrichtung eines US-Internet-Konzerns degradiert werden? Grund genug, um eine engagierte Diskussion in der Mittagspause fortzusetzen, obgleich auch dort die Fragen nach Eingruppierungen und Verantwortlichkeiten weitere heiße Themen geblieben sind.

Bibliothekare können mehr. Darauf sollten wir uns verständigen können.

Unternehmensinformationen

Ein Ende der D-U-N-S-Number
von Dun & Bradstreet?

Aber auch ein staatliches Company-Identity-System ist kritisch zu sehen

The U.S. General Services Administration has picked Ernst & Young to come up with a new method of identifying contractors and grant recipients —including state and local governments —breaking a long-standing working relationship with the D-U-N-S Number. The move will replace Dun & Bradstreet, which has provided the Data Universal Numbering System (DUNS) for the federal government since 1978 – with some interruptions and changes to the relationship over time- as GSA’s entity validation partner.

It could also lead to a system that makes it easier to access data about federal grants and contracting. That’s because DUNS numbers have always been a proprietary system, with Dun & Bradstreet placing restrictions on access to its database and charging for information. The system became ubiquitous, with hundreds of thousands of entities using the identifiers to work with the federal government, making it a difficult system to replace. Dun & Bradstreet’s monopoly has chafed many people over time, including the Data Coalition, an advocacy group whose members include many tech companies that do business with government such as Esri, Booz Allen Hamilton and Deloitte.

The Government Accountability Office found in 2012 that the spreading of DUNS throughout the federal government had created several problems, including hampering agencies’ ability to understand the scope of their contracted work, a lack of public control of the system and ballooning costs. That finding led GSA to move toward a government-owned identifier, which it will call the System for Award Management Managed Identifier (SAMMI) to perform entity validation —including routine tasks like address confirmation —under that paradigm, the government has awarded a $41.8 million contract that could run for up to five years to Ernst & Young.

Comment: Why do Governments and Institutions like the General Services Administration and the Financial Stability Board want their own proprietary company identifier? It is something the information industry should undertake, but in the past none of the large information companies were willing to give up their proprietary numbering systems and the underlying company legal addresses. Therefore, after the financial crisis of 2008 the Financial Stability Board started a foundation to create a new company identifier called LEI (Legal Entity Identifier). Rather than working with the information industry the LEI numbering system was created with public funding. It appears that the US General Services Administration does not want to consider the use of the LEI, rather owning their own system. Ernst & Young is pocketing $41.8 million likely duplicating what others have developed before.

Quelle: BIIA

Thailand

Der Datenschutz errreicht

die Schwellenländer

Thailand passes its first Personal Data Protection Act after noumerous attempts over almost two decades. The Thailand Personal Data Protection Act was finally approved and endorsed by the National Legislative Assembly (“PDPA”)-

The PDPA will be submitted for royal endorsement and subsequent publication in the Government Gazette. It is widely understood that the PDPA will change the landscape of personal data protection in Thailand. While the Thai Constitution upholds the right to privacy, Thailand did not have any consolidated law governing data protection in general before. There are only specific laws in certain business sectors, such as telecommunications, health care, banking, and the credit bureau. The PDPA will becvome the very first consolidated law generally governing data protection in Thailand. Although the PDPA has drawn various concepts from the EU General Data Protection Regulation (GDPR), the PDPA also reflects concepts developend from Thai perspectives.

Quelle: BIIA

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