Open Password – Montag, den 7. Januar 2019
GBI-Genios – Branchen-Dossiers – Peter Müller-Bader – Password – Monitoring Informationswirtschaft – Kantar TNS – Jens Köhler – Kantar Added Value – Versicherungswirtschaft – Sabine Graumann – Sekundärmarktforschung – IT-Standort Deutschland – IT-Gipfel – Angela Merkel – Trend des Jahres – Information Professional des Jahres – Einrichtung des Jahres – Open Password – Horst Neisser – ZB MED – Digitalisierung – Willi Bredemeier – eBooks – Dirk Lorber – Freshfields – DB Research – Informationszentren – Kreditwirtschaft
Ein erfolgreiches 2019!
Lieber Password-Leser,
wir wünschen Ihnen ein frohes, gesundes und erfolgreiches 2019!
Michael Klems und Willi Bredemeier,
Redaktion Open Password
GBI-Genios (1)
BranchenDossiers eingestellt
Warum funktioniert die von unserer Branche generierte Branchenberichterstattung nicht?
Von Willi Bredemeier
GBI-Genios hat seine BranchenDossiers zum 31. Dezember eingestellt.
Damit hat sich für GBI-Genios die Hoffnung zerschlagen, aus Online-Recherchen in Publikationen der aktuellen Berichterstattung und Interpretationen der Ergebnisse zu ausgewählten Branchen sowie dem periodischen Erscheinen der so erarbeiteten Dossiers ein erfolgreiches Geschäftsmodell zu schneidern. Dabei hatte die noch von dem ehemaligen Geschäftsführer Peter Müller-Bader umgesetzte Idee zunächst plausibel ausgesehen, versprach sie doch, den Anbieter von Rohdaten für Recherchen mit höherwertigen Produkten auszustatten, die eigene analytische Teile beinhalteten. Password widmete den Dossiers seinerzeit eine Titelgeschichte und machte einige Verbesserungsvorschläge, von denen mehrere sogar von GBI-Genios akzeptiert wurden.
Woran lag es, dass die Branchen Dossiers nach langen Jahren der Geduld mit diesem Produkt letztlich scheiterten? Im Nachhinein lässt sich vemuten, dass der Mehrwert der Interpretationen auf der Basis der aktuellen Berichterstattung im Lande nicht groß genug war, um genügend Nutzer zu überzeugen (die womöglich mit ein, zwei Recherchen und dem Lesen weniger Artikel vielleicht zu ganz ähnlichen Ergebnissen gekommen wären). Wenn ich mir andere weiter bestehende periodische Branchenberichterstattungen ansehe, die in unserer Branche generiert werden, vertieft sich meine Skepsis: Was ich dort an eigenständiger Analyse gefunden habe, geht wenig oder gar nicht über das hinaus, was sich auch den Originalquellen direkt entnehmen ließe.
Es gibt Ausnahmen, besipielswiese die seit 17 Jahren laufenden Branchenberichterstattung für die Versicherungswirtschaft, die Jens Köhler (Kantar AddedValue) auf der „Steilvorlagen“-Veranstlatung vorstellte. Der größte Erofolg einer gelungenen Branchenberichterstattung dürfte aber das „Monitoring Informationswirtschaft“ sein, das mittlerweile unter verändertem Titel ins 19. Jahr geht und alljährlich von Sabine Graumann von Kantar TNS (und in den ersten Jahren in Partnerschaft mit dem Redakteur von Password) angefertigt wurde. Dieser Erfolg war ein Grund unter anderem, um Frau Graumann für ihre Lebensleistung zum Information Professional der Jahre 2017/2018 zu wählen.
Zwar griffen auch diese Reports auf andere Quellen zurück und waren insoweit ein Produkt der Sekundärmarktforschung. Die eigenständigen analytischen Anteile waren jedoch hoch und eindeutig definiert: Orientierung nicht an der Tagespolitik, sondern an mittelfristigen Trends und Auswahl entsprechender Quellen – Vergleich der Ergebnisse von Studien und deren qualitative Gewichtung – Ergänzung der Sekundärforschung durch Experteninterviews – Konstruktion von Indikatoren und Berechnungen von Werten, die es ermöglichten, die Performance des IT-Standortes Deutschland in einer Vielzahl von Dimensionen im Vergleich mit den führenden IT-Standorten weltweit abzubilden. Ein Spin-off der Monitoring-Reports sind die IT-Gipfel, die alljährlich von der Bundesregierung durchgeführt werden und die auch von dem Bundeskanzler, der nach Angela Merkel kommt, fortgesetzt werden dürften.
33x Trend des Jahres
Trend des Jahres,
Information Professional des Jahres,
Einrichtung des Jahres
Seit 1986, also seit Beginn dieser Publikation, haben Password, später Open Password, alljährlich einen Trend des Jahres, später auch einen InfoPro des Jahres und eine Einrichtung des Jahres gewählt. 33 Jahre später liest sich eine Auflistung dieser Wahlen wie ein Stück Branchengeschichte (so dass wir diese Auflistung jedes Jahr leicht verlängert wieder veröffentlichen). Für unseren „Rückblick auf 2018 und unseren Ausblick auf 2019“ haben wir uns zu vier Wahlen (in einem späteren Schritt sogar zu sechs Wahlen) entschlossen:
- Trend des Jahres;
- Information Professional des Jahres (Newcomer)
- Information Professional des Jahres (Lebensleistung) sowie
- Unternehmen des Jahres.
Was unsere Wahlen ferner beeinflusste, war die Zukunftsorientierung, also die Einschätzung, dass sich bestimmte Trends, beispielsweise das World Wide Web (1996) und die Sozialen Medien (2006) auf Dauer durchsetzen würden (was im Nachhinein betrachtet triviale Feststellungen sind). Und eine Spur Normativität war öfter mit dabei. So wünschten wir uns und Ihnen bei der „Qualifizierung“ in der Informationsbranche (2001) ein „Mehr davon“ für die kommenden Jahre.
2017/2018 hatte der „Trend des Jahres“ mit „Digitalisierung“ einen vorwiegend bilanzierenden Charakter, war dies doch das Jahr, in dem sich die gesamte Wirtschaft bewus7st wurde, dass sie um die Digitalisierung nicht herumkommen werde. 2018 kamen wir abermals um eine bestimmte Wahl nicht herum, diesmal nicht, was Bilanzierung vorangegangener Erörterungen, aktuelle Entscheidungen, künftige Unausweichlichkeit und teilweise auch Wünschbarkeit betrifft. So eindeutig schien uns diesmal die Wahl zum Trend fär 2018/2019 zu sein, dass er auch unsere Wahlen zum InfoPro und zu der Einrichtung des Jahres mitbestimmte.
Sie wissen bereits, was wir demnach gewählt haben? Dann vergewissern Sie sich doch und lesen Sie in unserer morgigen Ausgabe unseren Beitrag zum „Trend des Jahres“ für 2018 und 2019.
Jetzt zu unseren anderen zwei Wahlen. Sehe ich mir die derzeitigen Jahresrückblicke an, so scheint Einigkeit darin zu bestehen, dass 2018 ein fürchterliches Jahr war. Wir konnten uns diesem Konsens nicht verschließen, meinten auch, dass man zum Jahresende nicht alles positiv sehen muss und wählten fast erstmalig zwei Trends, die eindeutig negativ bewertet werden:
- die ersten übelsten Taten/Entwicklungen des Jahres.
- die zweiten übelsten Taten/Entwicklungen des Jahres.
Immerhin wissen wir bei einer der beiden Entwicklungen, was dagegen zu tun ist. Lassen Sie sich überraschen.
Willi Bredemeier
GBI-Genios (2)
Mehr als 2.000 weitere eBooks
Neue Datenbanken und eBooks: 20 norddeutsche Regionalzeitungen der Kreiszeitung Verlagsgesellschaft und des Dierichs Verlags sind als Online-Angebote hinzugekommen. Ferner wurden eingestellt das historische Archiv der Zeit (1946 – 1994), drei Quellen von Source Media sowie die Handelsblatt Today (früher: Handelsblatt Global Edition). Alle neuen Datenbanken auch unter www.genios.de/info/news_events_datenbanken. Neu eingestellt wurden zudem 1.800 eBooks der UTB GmbH – „perfekt für Studierende und Lehrer“, ferner mehr als 230 eBooks der wbv Media GmbH zu den Themenschwerpukten Sozialwissenschaften und Sozialforschung, Bildung und Beruf sowie Verwaltung und Recht.
Bereinigungen des Portefeuilles. Eine größere Zahl an Zeitschriften wurde aus dem Angebot genommen oder wird nicht weiter aktualisiert, „da die Publikationen eingestellt wurden oder keine Vermarktungsrechte mehr bestehen“. Darunter befinden sich viele Veröffentlichungen aus Ländern wie die Emirate, Pakistan und Südafrika, die manchem Nutzer exotisch erscheinen mögen. Allerdings wurden auch die Times und die Sunday Times aus dem Angebot entfernt. Der Internationalisierungsgrad des „deutschen Anbieters an Wirtschaftsinformationen“ geht damit weiter zurück.
Dirk Lorber
Neustart bei Freshfields
Dirk Lorber, ehemaliger Geschäftsführer von Deutsche Bank Research, ist als Head of LIS Continental Europe bei Freshfields Bruckhaus Deringer eingetreten.
DB Research war einst das Vorzeige-Informationszentrum der deutschen Informationsbranche. Lorber hatte mit DB Research allerdings wenig Fortune, weil in seiner Zeit die Bankenkrise und diverse Turbulenzen um die Deutsche Bank fielen (wobei die Bankenkrise auch in anderen Informationszentren der Kreditwirtschaft zu Verwerfungen führte). Lorber und Password unternahmen mehrere Anläufe, um zu einer Zusammenarbeit zu kommen. Vor gut einem Jahr wurde DB Research aufgelöst.
Freshfields ist eine Wirtschaftskanzlei mit Sitz in London. Sie kommt auf einen Jahresumsatz von 1,3 Milliarden Pfund und beschäftigt 4.800 Mitarbeiter weltweit. In Deutschland sieht sie sich als führende Kanzlei für wirtschaftsrechtliche Beratung.
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