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Open Password – Dienstag,
den 7. April 2020

# 735

 

Rote Bibliotheken – Willi Bredemeier – Elisabeth Simon – Hans-Peter Müller – Violeta Trkulja – Grenzenlos Digital – Juliane Stiller – Corona – Bibliotheken – Hannelore Vogt – Stadtbibliothek Köln – Home Schooling – Bremen – Eva Homeyer – Informationskompetenz – Richard David Lankes – Erwarten Sie mehr – Rainer Strzolka – Kulturzerstörer – GBI-Genios – Home Office

Briefe (1)

Eine öffentliche Fachdebatte
über die „Roten Bibiotheken“ wäre vonnöten

Zu: Willi Bredemeier rezensiert „Rote Bibliotheken“, in: Open Password, #724, 19. März – #727, 26. März – #731, 31. März

Liebe Frau Simon,

man soll ja als Autor nicht die Rezensionen eigener Bücher kommentieren, außer auf offener Bühne.

Aber jetzt bin ich baff! Da hätte ich Bredemeier doch glatt mit diesem Text zur Lesung nach Leipzig gehen lassen und mir den Versuch ersparen können, dort selber zu lesen.

Das ist ja unglaublich, was er da derart komprimiert zusammengetragen hat, ohne dem Text auch nur ein Haar zu krümmen. Besser lässt sich die Intention des Buches nicht charakterisieren. Hut ab vor dieser Bravour- und Energieleistung.

Weiterverbreiten, soweit es irgend geht, ist die einzige Empfehlung, die ich geben kann!!

Vieleicht kann man … andere Rezensions-Duckmäuser aus der Reserve locken und damit die öffentliche (Fach-)Debatte anzetteln. …

Mit herzlichem Gruß

Ihr Hans-Peter Müller, Berlin

Brief des Autors von „Rote Bibliotheken“ an die Verlegerin Elisabeth Simon
über die Rezension des Buches in Open Password.

Briefe (2)

 

„Grenzenlos digital“ zum Bestehen
der digitalen Transformation

 

Violeta Trkulja

Liebe FreundInnen, liebe KollegInnen, liebe Interessierte,

wir hoffen sehr, dass es Euch allen gut geht! Wie einige von Euch schon wissen, haben wir einen Verein gegründet: Grenzenlos Digital e.V.

Zweck unseres Vereins ist es, digitale Kompetenzen zu fördern, um den Herausforderungen der digitalen Transformation in Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu begegnen. Dies möchten wir unter Berücksichtigung informationswissenschaftlicher Methoden und Erkenntnisse machen, insbesondere durch

  • die Förderung der Allgemein- und Berufsbildung auf dem Gebiet der Digitalisierung, Information und des Internets und der dafür benötigten Kompetenzen,
  • die Förderung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern durch Vermittlung von digitalen Kompetenzen und Informationskompetenzen,
  • die Förderung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Digitalisierung und ihre Wirkung auf die Gesellschaft, sowie auf dem Gebiet der Informations- und Digitalkompetenzen.

Ihr findet uns im Netz unter https://www.grenzenlos-digital.org und @GrDi_eV auf Twitter.

Wenn Ihr unsere Arbeit unterstützen möchtet, damit wir Hilfsprojekte umsetzen können, dann könnt ihr dies gerne mit einer Geldspende tun. Als gemeinnütziger Verein sind wir in der Lage Spendenquittungen auszustellen. Unsere Bankverbindung lautet: Grenzenlos Digital e.V., Triodos Bank, IBAN: DE50500310001076285000

Wir würden uns auch darüber freuen, mit Euch in den Austausch zu treten: wenn Ihr Ideen für (gemeinsame) Projekte habt oder Fördermöglichkeiten seht, wie wir (gemeinsam) Projekte zur Vermittlung von digitalen Fähigkeiten und der Steigerung von Digitalkompetenz, vor allem für benachteiligte Gruppen umsetzen können, dann schreibt uns oder ruft uns gerne an. Wenn Ihr zukünftig Informationen über unsere Arbeit erhalten oder Mitglied im Verein werden möchtet, dann antwortet uns kurz auf diese Mail und wir nehmen Eure Kontaktdaten auf. Wir danken euch im Voraus für eure Unterstützung! Bleibt gesund!

Es grüßen Euch stellvertretend für alle Gründungsmitglieder und den Vorstand
Dr. Juliane (Stiller) und Dr. Violeta (Trkulja)

Violeta Trkulja veröffentlichte über viele Jahre regelmäßig Beiträge in Password.


Briefe (3)

Warum ist die Corona-Krise nicht
die Stunde der Bibliotheken?

Hilfskorridore besonders für bildungsfernen Nachwuchs in Semi-Quarantäne

 

Zu: Hannelore Vogt, Die Stadtbibliothek Köln als proaktiver Player in der Stadtgesellschaft, in: Open Password, #732, 2. April

Elisabeth Simon auf der Buchmesse

Lieber Willi,

es hätte eine Stunde der Bibliotheken sein können!!!

Das PASSWORD Nr. 732 mit der Forderung, für die Bibliotheken endlich den Digitalen Content zu öffnen und zugänglich zu machen, ist sehr gut. Es ist ja eine jahrelange Forderung der Bibliotheken, die den Leihverkehr einfacher und billiger machen und gerade jetzt wirklich notwendig wäre.

Dazu jedoch folgendes: Es gibt zwei „positive“ Wirkungen der Corona-Krise, die man als öffentliche Meinung hört: 1. Berlin hätte damit sein Raumproblem gelöst 2. Endlich würde dem Digitalen der Durchbruch beschert. 1 ist leider ein Zeichen der zunehmenden Inhumanität in dieser Stadt, die im Gegensatz zu allen lauthals verkündigten positiven Ankündigungen steht, und 2 ist leider falsch und wird sich allen diesbezüglichen Meinungen zum Trotz als falsch herausstellen.

Wir, der Simon Verlag für Bibliothekswissen, hatte vor Jahren ein Buch veröffentlicht: Eva Homeyer, Informationskompetenz an Grundschulen. Es bekam sehr gute Referenzen, weil es dezidiert auf Fehler bei der Vermittlung dieser Kompetenz hinwies. Die Vermittlung dieser Fähigkeit, d.h. der Umgang der Informationskompetenz, wurde einigen Fachleuten und engagierten Lehrern überlassen und blieb damit außerhalb jeder öffentlichen Förderung, geschweige einer politischen Koordination. Das hat sich aktuell bestimmt verbessert, aber wie die jetzige Situation zeigt, grundsätzlich nicht.

Nun werden in der Corona-Epidemie die Eltern verpflichtet, Kindergarten und besonders Schule zu ersetzen und im „Home Schooling“ die Lehrer ihrer Kinder zu sein. Dabei geht es nicht um die Vermittlung von reinem Fachwissen, sondern auch um die Vermittlung der Aufgaben, die per eMail, Whatsapp usw. zugesandt werden – mit sehr schwer verständlichem Zugang und völlig verschieden von Schule zu Schule und von Lehrer zu Lehrer.

Selbst im angeblich roten Bremen wird das so gehandhabt. Deutlicher kann eine kompetente, aber auch in Bremen kleine Bildungsschicht nicht bevorzugt werden. Aber selbst in diesen Fällen hat kaum jemand darüber nachgedacht, was es bedeutet, dass die einzige Ressource, die Deutschland hat, die Familie, derart unter Druck gesetzt wird, dass die Mütter, glücklicherweise auch die Väter, zu Lehrern, Köchen und Unterhaltern geworden sind und dies bei voller Berufstätigkeit. Die Folge sind völlig ausgebrannte Eltern, Streit, Tränen, Verzweiflung und eine sehr schlechte Stimmung. Und so erleben die Kinder das vielleicht erste Mal die konkrete Begegnung mit dem Digitalen.

Ich brauche jetzt nicht die Psychologie zu bemühen, um darauf hinzuweisen, dass dies der schlechteste Start für einen Lernerfolg ist, das heißt, Digitales bekommt einen schlechten Klang, ehe der Versuch gemacht wurde, die digitale Welt zu erobern. Dass dies ganz anders in Zusammenarbeit mit den Bibliotheken gemacht werden kann, zeigt Richard David Lankes in Erwarten Sie mehr. In den von Lankes dargestellten Bibliotheken gab es nicht nur Makerspaces für den Einsatz von 3 D-Druckern. Nach den Weihnachtsfeiertagen waren die Bibliotheken voll mit Nutzern, die Hilfe bei elektronischen Geräten suchten, mit denen sie gerade beschenkt worden waren.

Die Bibliotheken hat man alle geschlossen. Warum gab und gibt es keine Hilfskorridore bei uns? Es gibt Cafés mit Brotverkauf. Die Cafés sind geschlossen, aber der Brotverkauf blüht. Es gibt kleine Restaurants, die zur angegebenen Zeit Essen durch die Fenster verkaufen, die Schlangen sind lang.

Wie wäre es, wenn die Bibliotheken einen Hilfskorridor für Eltern und Kinder eröffnen würden? Es wäre eine Pioniertat und würde dem Image der Bibliotheken unendlich guttun. Es würde keine Diskussionen über die Möglichkeit von Bibliotheksschließungen geben, die vor Jahren die Diskussion beherrschten, wie Rainer Strzolka sie im Kulturzerstörer beschrieben hat und in der die arrogante Haltung überwog, Bibliotheken brauche man nicht mehr.

Bildung gehört zu den Grundnahrungsmitteln, von dem jedenfalls niemand, auch niemand aus bildungsfernen Familien, ausgeschlossen werden darf. Die öffentlichen Bibliotheken wurden doch gegründet, um auch armen Menschen den Zugang zu gutem Lesestoff zu ermöglichen. Heute, unter den veränderten Bedingungen der Corona-Krise, käme es mehr denn je darauf an, auch dort nachzuweisen, dass Bücher gute Stunden bescheren können, selbst dann, wenn man ansonsten eingesperrt ist.

Die Corona-Krise könnte die Stunde der Bibliotheken sein. Ist es nicht. Warum??

Elisabeth Simon, Simon Verlag für Bibliothekswissen, Berlin


GBI-Genios

In Corona-Zeiten Training und Tutorials
vom Home Office aus


Aus dem GBI-Genios-Newsletter April:

Seit dem 18. März arbeiten fast alle GENIOS Mitarbeiter aus dem Homeoffice. Sie werden dies im Tagesgeschäft jedoch nicht bemerken. Alle Dienste und Services stehen Ihnen in gewohnter Form zur Verfügung. …

An unseren Online-Trainings können Sie ganz bequem aus dem Homeoffice teilnehmen. Nächster Termin ist der 16. April Sollten Sie zwischendurch einmal ein paar Minuten Zeit haben, schauen Sie sich gerne auch unsere Video-Tutorials an. Unsere Themen: Covid-19-Krise: Auswirkungen auf Firmeninformationen –

Neu in Ihrem Premium Account: TILASTO – Der Statistikscout – Datenbankänderungen.

GBI-Genios machen ferner darauf aufmerksam, dass die Insolvenzantragsfrist vorerst bis zum 30. September 2020 ausgesetzt (mit optionaler Verlängerung bis 31. März 2021) und es vermehrt zu Nachträgen bei Bonitätsauskünften kommen dürfte. „Die Nachträge zu bei uns abgerufenen Bonitätsauskünften finden Sie in Ihrer „Mailbox Bonitätsauskünfte“ in „Mein GENIOS.“

Beim Monitoring und der Merklistenverwaltung wurde die Funktionalität verbessert.

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