Open Password – Dienstag, den 15. Januar 2019
# 495
Wahlen des Jahres – Claas Relotius – Qualitätspresse – SPIEGEL – Reportage -Information Professionals – Dokumentationsjournalisten – Leitbild Belletristik – Faktenchecks – Künstler – Dramaturgie – Dramatisierung – Leitbild Wissenschaft – Exekutive – Legislative – Strukturkrise – Soziale Medien – Skandalisierung – Boulevardisierung – Rudelbildung – Kampagnen – Christian Wulff – Zeit – Giovanni di Lorenzo – BILD – Rudolf Augstein – Selbstkritik – Institutionalisierte Kritik – UK – Forschungsförderung – Brexit – Change Healthcare – Experian Health – INPI – CAS – Patent Examination – Suchbegriffe – Big Data – AI – Shutdown – Thieme Chemistry – PubChem – NIH – InfoChem – Springer Nature – Deep Matter
2018/2019:
Die übelste Tat/Entwicklung
des Jahres (II):
Claas Relotius und
die Krise der Qualitätspresse:
Neue Chancen für Information Professionals
Claas Relotius und die Krise der Qualitätspresse:
Neue Chancen für Information Professionals
Warum die bisherige Selbstkritik
der Qualitätsmedien zu kurz greift
Wissenschaft statt Belletristik
als Bezugspunkte
für die Berichterstattung!
Rudelbildung und gemeinsame Kampagnen der Qualitätspresse
Von Willi Bredemeier
Zweiter Teil
2018/2019:
Die übelste Tat/Entwicklung
des Jahres (II)
Die Krise der Qualitätspresse vor Relotius:
Wie die Qualitätsmedien in der Akzeptanzkrise in Selbstzufriedenheit und Selbstgenügsamkeit verharrten
Die Krise der Qualitätspresse nach Relotius: Neue Chancen für InfoPros
Von Willi Bredemeier
Die Aufdeckung der Fälschungen, die Claas Relotius im SPIEGEL und in praktisch allen anderen deutschsprachigen Leitmedien ungeachtet aller bestehenden oder vermeintlichen Kontrollmechanismen publizieren durfte, haben die Krise der Qualitätspresse offensichtlich gemacht. Die bisher von den Medien geübte Selbstkritik und die daraus gezogenen oder erwogenen Konsequenzen sind nicht falsch. Sie greifen aber zu kurz. Zudem ist zu befürchten, dass die derzeit aufflackernde Selbstkritik der Qualitätsmedien ein Strohfeuer bleibt und die tatsächlichen Konsequenzen vor allem aus personellen Revirements und der einen und anderen mehr oder minder kosmetischen Maßnahmen und nicht aus strukturellen Reformen bestehen.
Eine grundlegendere Kritik als die bislang geäußerte eröffnet Auswege aus der Krise, die auf Dauer tragen, zeigt Möglichkeiten einer besseren Berichterstattung auf und verweist auf Chancen insbesondere für Information Professionals (im SPEGEL Dokumentationsjournalisten genannt), ihre Aufgabenbereiche zu erweitern bzw. „neue Geschäftsbereiche“ für sich zu erobern.
Mit der bisherigen Selbstkritik wurden auch Eingrenzungen vorgenommen, um den Fall „Relotius“ nicht zu einem Fall für die gesamte Berichterstattung der Qualitätspresse werden zu lassen. So wird angemerkt, dass sich das journalistische Genre der Reportage in den letzten Jahren stark der Belletristik angenähert habe. Oder es wird auf aktuelle Herausforderungen und Fehlentwicklungen in der Medienwirtschaft verwiesen. Das ist nicht falsch, aber eindeutig zu wenig.
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Die Orientierung an die Belletristik erhöht die Versuchung für den Journalisten, die eigene Story um romanhafte Merkmale anzureichern.
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Besondere Fehlanreize für Reporter. In der Tat fallen Faktenchecks bei Reportagen beispielsweise in Kriegsgebieten besonders schwer und ist die Gefahr, dass sich angeblich interviewte Personen über eine Berichterstattung beschweren, weniger wahrscheinlich, auch weil sie womöglich gar nichts von der Berichterstattung über sich erfahren (oder wenn sie, was auch schwer festzustellen sein könnte, von vornherein fiktiv sind). Während also die Gelegenheiten, Geschichten zu fälschen, bei Reportagen und besonders bei Auslandsreportagen größer sein mögen als in anderen journalistischen Genres, dürfte die Versuchung, Geschichten „aufzuhübschen“, woanders genauso gegeben sein, zumal die Grenzen zwischen der „schönen Schreibe“ und der Wiedergabe von Fakten leicht verschwimmen.
Dies trifft insbesondere für Medien wie dem SPIEGEL zu, wo der Konkurrenzkampf um die beste Geschichte mit am heftigsten ausgetragen wird und jede Woche zwei SPIEGEL produziert werden, nur um die Hälfte der entstandenen Geschichten ohne Publizität zu entsorgen, und wo ein „Storytelling“ anstelle einer nüchternen Aufzählung der Fakten geradezu verlangt wird. Man muss in den anderen Ressorts und in den anderen journalistischen Genres nur subtiler vorgehen, wenn man mit einem Fehlverhalten durchkommen will.
Gefährliche Orientierungen an der Belletristik. Allerdings treffen die Beobachtungen, dass Reportagen besonders gefallen, wenn sie wie Romane geschrieben werden, einen wunden Punkt. Mit einer Orientierung an der Belletristik wird die Versuchung größer, den eigenen Beitrag um romanhafte Merkmale anzureichern, sofern man nicht gleich einen Roman wie Relotius schreiben will. Listen wir eine Reihe von Merkmalen der Belletristik auf, die kritisch zu sehen sind, wenn man eine „wahre“ oder „objektive“ Berichterstattung anstrebt und sich dennoch einem Romancier verwandt fühlen möchte:
- das Selbstbild des Autors als das eines Künstlers, der Souveränität über Personen, Ereignisse und Interpretationen nach seinem „Bauchgefühl“ beansprucht (Sehen sich nicht viele Journalisten auch als eine Art Künstler und regieren wie sie empfindsam auf Kritik und Kontrollversuche?);
- die vom Autor beanspruchte Allwissenheit (was für Journalisten eine Versuchung mit sich bringt, Löcher in den eigenen Rechercheergebnissen mit Spekulationen zu füllen, ohne diese als solche kenntlich zu machen, oder zumindest vorschnell zu Verallgemeinerungen zu kommen);
- die (teilweise) Relativierung wenn nicht Außerkraftsetzung einer sperrigen und widersprüchlichen Empirie und Wirklichkeit, die sich einfach nicht, wenn man sie nicht amputiert, in eine geradlinig erzählte Geschichte einpassen will;
- die weitgehenden Möglichkeiten des Verzichtes auf Selbstkritik und das Fehlen von Zweifeln an der eigenen Geschichte;
- die Überbetonung der Bedeutung der „schönen Schreibe“ und das Finden einer passenden Dramaturgie für eine Geschichte, die auf Kosten der Wahrheit gehen kann;
- die Konzentration auf einzelne Personen und Handlungen statt auf allgemeine Entwicklungen und Trends oder anders gesagt: die eindeutige wenn nicht ausschließliche Bevorzugung eines „induktiven Approaches“, so dass man sich beispielsweise Statistiken, die über das Handeln vieler Menschen berichten, gar nicht erst ansehen muss (wobei dieser „Induktivismus“ nicht zuletzt beim SPIEGEL das Referieren völlig irrrelevanter Einzelheiten befördert, zum Beispiel: „Es geschah gegen 17.11 Uhr im Zimmer B 0218“, um den Anschein authentischer Rekonstruktionen und die Möglichkeit des Miterlebens für den Leser zu suggerieren);
- die Dramatisierung von Handlungsabläufen bis zur Wiedergabe wörtlicher Reden (die von einem Reporter, wenn er nicht selbst bei den Ereignissen anwesend war, allenfalls annähernd recherchiert werden können);
- der letzten Endes arrogante Glaube, von einzelnen Personen und Ereignissen auf eine ganze Zeit oder eine ganze Kultur schließen zu können (wie er auch in Selbstzeugnissen des SPIEGEL zum Ausdruck kommt). Hier sollte man die Kollegen mit der Unmöglichkeit einer vollständigen Induktion („Vom einzelnen kann man nicht auf Ganze schließen“) vertraut machen, wie überhaupt ein Export wissenschaftstheoretischer Erkenntnisse auf den journalistischen Berufsstand zu empfehlen ist.
Statt sich der „belletristischen Versuchung“ anheimzugeben, wäre es für eine „wahre“ oder „objektive“ Berichterstattung besser, wenn sich die Journalisten nicht an den Romanautoren, sondern an den Wissenschaftler orientierten, der im Idealfall die Kritik, die Kontrolle und den Zweifel an die eigene Arbeit ins Zentrum seiner Arbeit stellt, seine Person hinter der Klärung von Sachverhalten zurücktreten lässt, für den „schöne Schreibe“ und Dramaturgie einer Geschichte allenfalls eine sekundäre wenn überhaupt eine Bedeutung haben und der sich von vornherein für allgemeine Zusammenhänge interessiert, die immer überprüfbar bleiben müssen. Wie gesagt, im Idealfall, auch wenn sich die Wissenschaftspraxis nicht immer an die eigenen Maßstäbe hält.
Sollte sich der Journalismus also zum Beispiel nicht besser mit Blick auf aktuelle Studien für sich gerade entfaltende technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Trends interessieren statt für tagespolitische wechselseitige Beschimpfungen der Politiker, die nur geäußert werden, um in die Schlagzeilen der Medien zu kommen?
Hier ließe sich einwenden, dass sich der SPIEGEL wie die anderen Qualitätsmedien verkaufen müssen und dies nicht nur als Abonnements, sondern auch an den Kiosken, und dass eine Berichterstattung im Stil wissenschaftlicher Beiträge unverkäuflich sei. Es gibt aber viele wissenschaftliche Beiträge insbesondere angelsächsischer Autoren, die in ihren Beiträgen Seriosität, eine hohe Verständlichkeit für Laien und angenehme Lesbarkeit vereinen.
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„Wenn die Maschine des SPIEGEL erst mal angeworfen wird, dann macht sie alles platt.“
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Strukturelle Krise der etablierten Medien. Die strukturelle Krise der etablierten Medien, ihre Gründe, Verlaufsformen und Folgen sind ziemlich bekannt. Zum Beispiel:
- das nachlassende und zum Teil versiegende Interesse der Leser an klassische Publikationsformen, die von den Machern dieser Publikationen als Wertminderung empfunden werden kann;
- das Aufkommen neuer Medien wie Blogs und Social Media, die die klassischen Medien zumindest in puncto Aktualität schlagen und die etablierten journalistischen Standards teilweise permanent infrage stellen;
- das Versagen der Verlage, ihr Online-Engagement nicht nur als Kostenfaktor, sondern als Geschäftsmodell zu gestalten, und ihre daraus resultierenden Bemühungen, online und offline immer wieder ihre Kosten zu senken;
- der ungeschriebene Auftrag an die Journalisten, den Lesern vorzuspiegeln, er halte trotz niedriger Stellenzahl und sinkender Budgets nach wie vor das Qualitätsblatt von früher in den Händen (wobei das Verbergen einer sinkenden Qualität auch angesichts der vielen freien Informationen im Internet aus einer technischen Sicht nicht besonders schwierig sein dürfte);
- die zum Teil verzweifelte Jagd nach der entscheidenden Geschichte, die den weiteren Auflagenschwund stoppen soll, und daraus resultierende Tendenzen der Skandalisierung und Boulevardisierung;
- die Pauperisierung freier Mitarbeiter und der härter gewordene Wettbewerb unter allen Journalisten, so dass die Versuchung wächst, bei der Anfertigung einer Geschichte Mittel einzusetzen, die man besser nicht offenlegt;
- die Orientierung der Qualitätsmedien aneinander, die im Zuge der Skandalisierung und Boulevardisierung zu Kampagnen führen kann, die es nach dem Selbstverständnis der freien Presse so nicht geben dürfte.
Kampagnen, wie sie nicht hätten sein sollen, indem man blattübergreifende Rudel bildet und sich aneinander berauscht. Gehen wir kurz auf einen dieser Punkte, nämlich auf die Orientierung der Qualitätsmedien aneinander und damit auf die Defizite des Publikationssystems und nicht der einzelnen Publikation ein, da diese Perspektive angesichts des „induktiven Approaches“ der Journalisten selten eingenommen wird. Als wöchentlicher Leser des Nachrichtenmagazins TIME und gelegentlicher Leser der New York Times ist mir immer schon aufgefallen, dass Themen in den deutschsprachigen Medien auftreten, kurz nachdem sie von den angelsächsischen Leitmedien behandelt wurden. Open Password hat seinerzeit wiederholt die Kampagne der „Vereinigten deutschen Medien“ gegen den damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff kritisiert, in der sich die diversen Blätter nicht an den Fakten, da es praktisch um Peanuts ging, sondern nach vollzogener blattübergreifender Rudelbildung am wechselseitig befeuernden Tun und ihren eigenen Fortsetzungsgeschichten zu berauschen schienen. Mit Erfolg, da Wulff durch die Kampagne persönlich getroffen von seinem Amt zurücktrat.
Der Chefredakteur der „Zeit“, Giovanni di Lorenzo, hat dazu in einem Interview mit dem SPIEGEL seine Meinung geäußert („Warum gehen nicht irgendwann die Alarmglocken an?“, 22. Dezember 2018):
„Es ist ein Sündenfall unserer Branche gewesen. Da waren Sie nicht allein, aber Sie waren zusammen mit der „Bild“ führend bei der Demontage von Christian Wulff. … Wenn die Maschine des SPIEGEL erst mal angeworfen wird, dann macht sie alles platt. Und wenn sich hinterher herausstellt, es war die falsche Straße, dann ist es für den Betroffenen schon zu spät, weil er einbetoniert ist durch die Walze. Wulff war so ein Fall, nicht nur von Ihnen, aber auch von Ihnen. … Man muss sich mal vorstellen, in diesem Fall wurde zwei Monate über nichts anderes berichtet, wir hatten einen Ausnahmezustand. Wir hatten einen schweren Syrienkonflikt. wir hatten die Eurokrise, aber haben über den Fall Wulff zwei Monate lang berichtet.“
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Wie Exekutive, Legislative und Judikative bedürfen die Medien einer permanenten Kritik. Diese hat bislang nur höchst unzureichend funktioniert.
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Zurück zum Gesamtbild. So richtig die aufgelisteten Problemgrößen und Entwicklungen sein mögen, ihre Beschreibung sollte nicht dazu führen, die Krise der Qualitätsmedien nur in einem aktuellen Kontext zu sehen und die Krise allein unter Bezugnahme auf aktuelle Problemgrößen lösen zu wollen. Solches stärkte die Versuchung, nach der einen oder anderen mehr oder minder kosmetischen Maßnahme zum Tagesgeschäft überzugehen. Aus meiner Sicht reicht die Krise der Qualitätsmedien tiefer.
Zudem sind die Medien viel zu wichtig, als dass sie nicht einer permanenten Kritik unabhängig von aktuellen Anlässen unterzogen werden sollten. Die Medien werden als „vierte Gewalt“ in der Demokratie gesehen, die die Exekutive, Legislative und Judikative zu kontrollieren hat. Der Gründer des SPIEGEL, Rudolf Augstein, bezeichnete den SPIEGEL als „Sturmgeschütz der Demokratie“ und erhielt für diese Charakterisierung eine große Akzeptanz. Über die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der Demokratie hinaus sind die Medien der primäre Versorger von Wirtschaft und Gesellschaft mit dem überlebensnotwendigen Treibstoff „Information“.
Allerdings fehlt den Medien das Pendant des Zusammenspiels von Regierung und Opposition, das für Exekutive und Legislative eine permanente institutionalisierte Kritik sicherstellt, so dass Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf eine Selbstkritik der Medien angewiesen sind. Diese hat bislang nur höchst unzureichend funktioniert – nicht als Selbstkritik, aber auch nicht als Kritik externer Einrichtungen. Die Herausgabe eines öffentlich finanzierten Berichtes zur „Lage der Medienqualität in Deutschland“, der von Insider- und Outsider-Experten unter Heranziehung ausländischer Beobachter zu verfassen wäre, würde das Niveau der Medienkritik hierzulande erhöhen und weitere heilsame Wirkungen entfalten.
Lesen Sie in der nächsten Folge: Neue Chancen für Information Professionals in den Verlagen.
Provider´s Corner
Brexit einer der größten Gefahren
für Forschung
UK universities have warned the country’s government that leaving the European Union without a deal is “one of the biggest threats” the institutions have ever faced. In an open letter published on 4 January, leaders of groups representing 150 UK institutions urge the government to commit to replacing important EU sources of research funding that would become immediately inaccessible to UK researchers in the event of a ‘no deal’ Brexit.
Wer und wo sind meine Patienten? Change Healthcare and Experian Health are teaming up to solve one of the most common challenges in healthcare today: accurate identification of patients across care settings. The two companies announced a partnership to provide an identity management solution to solve patient identification and duplication challenges.
INPI and CAS wollen Patentprüfungen effizienter gestalten. The National Institute of Industrial Property (INPI) of Brazil and CAS, a division of the American Chemical Society that specializes in scientific information solutions, have initiated a collaboration to speed the processing of patent applications at INPI by improving the efficiency of the patent examination process. CAS will apply data from its human-curated content collection in a new artificial intelligence (AI) solution.
AI und Big Data als Suchbegriffe im Aufwind. The most-searched keywords in the Scopus database and on Google, revealed. Ever wondered what your colleagues are searching for online? ‘Cancer’, ‘blockchain’ and ‘big data’ were among the top search terms in a major science database in 2018. New entries in 2018 hint at what has increasingly been on researchers’ minds — ‘machine learning’ and ‘deep learning’ broke into the top 20, and ‘artificial intelligence’ (AI) moved from thirteenth place to fourth.
Beeinträchtigungen von Lehre und Forschung durch den Shutdown. While the U.S. Department of Education is still funded under the current federal government shutdown, college and universities who rely on funding from the National Science Foundation, the National Aeronautics and Space Administration, National Institute of Standards and Technology, National Oceanic and Atmospheric Administration, Department of Agriculture and the U.S. Geological Survey are currently impacted. Currently, the work done by these science agencies to award and monitor grant funding is frozen.
Thieme mit 700.000 Strukturen für PubChem. Thieme Chemistry has provided approximately 700,000 distinct structures to PubChem – the open chemistry database at the National Institutes of Health (NIH). In addition to the structural information, the upload includes more than 1,200,000 distinct links from chemicals to the Thieme Chemistry journals and online product portfolio.
InfoChem wechselt wieder den Besitzer. DeepMatter, the company focusing on digitizing chemistry, announce that it has agreed to acquire from global publisher Springer Nature the entire issued share capital of Infochem GmbH, a specialist in cheminformatics, for a total consideration of approximately €2.0 million to be satisfied as to €0.36 million in cash and 68,400,000 new ordinary shares in the capital of the Company.
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