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Open Password – Freitag, den 8. Oktober 2021

# 983

Verein für Medieninformation und Mediendokumentation – Mario Müller – Ralph Schmidt – Herbert Staub – Uta Rosenfeld – info7 – Frühjahrstagung – Erfolgskontrolle – Medienkonvergenz – Digitalisierung – Berufliche Anforderungen – Lehrinstitut für Dokumentation – Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger – Digitale Seminare – Ausbildung – Fachhochschulen – FAMI-Ausbildung – Fortbildung – Recherche – Urheberrecht – Fachlicher Austausch – Mitgliederbestand – Berufliche Aufwertung – Prozesse der Medienproduktion – Umstrukturierung – Fact Check – IT-Technologien – COVID-19 – Online-Seminare – Hybridseminare – Verifikation – Fortsetzungsveranstaltungen – Beruflicher Nachwuchs – Marianne-Englert-Preis –

Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland – E-Commerce – Multichannel – Digitale Dienstleistungen – Lebensmittel – Wachstumsraten – D2C – Onlinemarktplätze – Christoph Wenk-Fischer – DGI-Forum – Informationsvermittlung in Zeiten der Distanz – Margarita Reibel-Felten – EBSCO – Preisprognosen – Wissenschaftliche Zeitschriften – Elektronische Zeitschriftenpakete – Bibliotheken

  1. Titelgeschichte

vfm: Trotz Schließung von Dokumentationsstellen leichter Anstieg der Mitgliederzahlen – Berufliche Aufwertung durch Medienkonvergenz Umstellung der Fortbildung
auf Online- und Hybrid-Veranstaltungen

  1. bevh: E-Commerce mit stärkstem Wachstum seit 2017

III. DGI-Forum 2021: Informationsvermittlung in Zeiten der Distanz

  1. EBSCO: Wissenschaftliche Verlage erhöhen ihre Preise um 3 – 5%, für elektronische Zeitschriftenpakete zwischen 1 und 3%


vfm

Trotz Schließung von Dokumentationsstellen
leichter Anstieg der Mitgliederzahlen

Berufliche Aufwertung durch Medienkonvergenz

Umstellung der Fortbildung auf Online-
und Hybrid-Veranstaltungen

 

Nach der Frühjahrstagung des vfm (= Verein für Medieninformation und Mediendokumentation), über die Open Password ausführlich berichtete, wurde ein schriftliches Interview mit den Vorstandsmitgliedern des vfm, Mario Müller, dem Koordinator des vfm Programmkomitees Ralph Schmidt und dem vfm Studienleiter Herbert Staub, sowie mit Uta Rosenfeld von der Redaktion info7 durchgeführt. Hier ihre Antworten:

Welche Ziele hatten Sie sich für die Frühjahrstagung 2021 gesetzt, was haben Sie mit ihr erreicht und was möchten Sie mit Blick auf die nächste Frühjahrstagung verändern?

Ralph Schmidt: Das primäre Ziel der Frühjahrstagung ist der fachlicher Austausch zu Erfahrungen, Entwicklungen, Innovationen und Strategien in der Medieninformation auf professioneller und persönlicher Ebene. Zudem gilt es, über die Bindung der Vereinsmitglieder an den vfm ein Bewusstsein für deren berufliche Zusammengehörigkeit und für methodische Gemeinsamkeiten in ihrer Arbeit zu fördern. Von zentraler Bedeutung für die Tagung ist die Diskussion aktueller medienpolitischer, technologiegetriebener und berufsbezogener Fragen mit Blick auf gemeinsam erworbene Lösungsansätze und Handlungsoptionen.

Die Erfahrungen aus der ersten online durchgeführten Tagung im Frühjahr 2021 waren durchweg ermutigend und stießen bei den Teilnehmer:innen auf eine überaus positive Resonanz.

Ralph Schmidt

Blicken wir einmal auf die Frühjahrstagungen der letzten zwei Jahrzehnte zurück, die immer ein fester Bezugspunkt im Terminkalender der Informationsbranche waren. Wie veränderten sich die thematischen Schwerpunkte? Was haben Sie mit ihnen im Einzelnen erreicht und was nicht?

Ralph Schmidt: Wie in den Jahren zuvor lieferten die Rückmeldungen der Tagungsteilnehmer:innen zur Online-Tagung 2021 sehr hohe Zufriedenheitswerte zu den ausgewählten Themen, zur Tagungsstruktur und zur Qualität der Organisation. Solches ist uns über die Jahre immer wieder gelungen, weil wir im Programmkomitee auf das Wissen über die aktuellen Anforderungen inhaltlicher wie technischer Art vieler Kolleg:innen aus verschiedenen Fachbereichen und Medienhäusern zurückgreifen konnten. So sind wir immer wieder in die Lage gekommen, die allgemeinen Interessenslagen der Teilnehmer:innen gut abzubilden.

Wenn Sie nach dem Trend der letzten Jahre fragen, gibt es eindeutige Tendenzen: die Konvergenz der Medien und die Digitalisierung, d.h. die Technologisierung der Medien. Die Digitalisierung geht einher mit der Veränderung unseres Berufsbildes. Zudem eröffnet sie uns viel mehr Möglichkeiten in unseren Medienhäusern, aktiv an der Prozessgestaltung mitzuwirken. Hier wollen wir thematisch Impulse setzen.

Der vfm (damals Verein Fortbildung Medienarchivare/-dokumentare im Rahmen des VdA) wurde 1997 gegründet, um die Fortbildung für Medienarchivare und Mediendokumentare zu organisieren. Wie haben sich seitdem die Rahmenbedingungen Ihrer Arbeit verändert und was stellten im letzten Vierteljahrhundert die größten Herausforderungen für Sie dar?

Herbert Staub: Der vfm konzipierte und organisierte seine Fortbildungen früher nach Möglichkeit in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen. Zunächst war es das Lehrinstitut für Dokumentation (LID), später bis vor einem Jahr der VSZV, der Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger. Weil diese Zusammenarbeit auf alte Strukturen beruhte, wurde sie ein Opfer der stärker werdenden Digitalisierung. Der vfm muss heute schnell auf aktuelle Veränderungen reagieren. Digitale Seminare machen dies möglich. Heute ist die Planung in langfristigen Zyklen weder möglich noch sinnvoll. Was gestern aktuell war, beispielsweise Datenjournalismus, ist heute – begrifflich – bereits veraltet.

Die Veränderung in der Dokumentationsszene geht natürlich auch am vfm nicht spurlos vorbei. Bei den Printmedien wurden die Dokumentationen stark dezimiert. Die größte Teilnehmergruppe in den Seminaren kommt heute aus den öffentlich-rechtlichen Sendern.

Herbert Staub

Wie haben sich seit 1997 das Portfolio Ihrer Angebote und die inhaltlichen Schwerpunkte verändert? Hat die Fortbildung immer noch einen zentralen Stellenwert für Sie oder sind neue Aufgabenbereiche hinzugekommen?

Herbert Staub: Noch zu Beginn der 2000er Jahre ging es bei der Fortbildung vor allem um Ausbildung. Der vfm bot vom formalen Erfassen bis zur Informationsvermittlung mehrteilige Zyklen an, die mit einem Zertifikat abgeschlossen werden konnten. Heute haben die Fachhochschulen, teilweise auch die FAMI-Ausbildung, diese Aufgabe übernommen. Somit kann sich der vfm auf Fortbildung konzentrieren.

Hier kommt der Input direkt aus der Praxis in den Medienhäusern. Die Vermittlung von Neuem steht im Mittelpunkt. Das Beständige daran ist, dass es immer um die aktuellen Veränderungen in den beruflichen Anforderungen geht. Allerdings haben sich die zu vermittelnden Inhalte zum Teil revolutionär verändert. In den 90er Jahren hieß ein Seminar «Technisches Umfeld — Rechner, Speicher, Netze und Programme». Vor zwei Jahren nannten wir ein Seminar zu den technischen Herausforderungen «Science Fiction war gestern – Technologien, die den Beruf verändern». Allerdings gibt es auch Dauerbrenner im Fortbildungsprogramm: Recherche ist immer aktuell, auch wenn sie heute für den Faktencheck genutzt wird. Wer über Veränderungen im Urheberrecht informiert sein will, kommt um eine regelmäßige Fortbildung nicht herum.

Im Zentrum der Satzung des vfm stehen nach wie vor die fachliche Qualifizierung und Fortbildung in den Bereichen beruflicher Anforderungen sowie der Wissensaustausch. Gerade in einem Bereich wie der Mediendokumentation, der stark geprägt und gefordert vom Umbruch durch die neuen Technologien ist, besteht eine der wichtigsten Verbandsaufgaben darin, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den neuen, sich ständig wandelnden Arbeitsbedingungen vertraut zu machen, damit sie den Anforderungen ihres Berufes auch in Zukunft gewachsen sein werden – unabhängig davon, ob sie ihre Ausbildung vor Jahren abgeschlossen haben oder Neulinge im Bereich Dokumentation sind. Diese Ziele verfolgte der vfm bis letztes Jahr mit seinen Frühjahrstagungen und den Seminaren als Präsenzveranstaltungen, die jedes Jahr von plus/mi­nus hundert Teilnehmenden besucht wurden.

Darüber hinaus fördern die Seminare den Austausch: Sei es, dass aus der Praxis für die Praxis referiert oder bei Workshops Teamarbeit verlangt wird, seien es die Pausengespräche und Abendveranstaltungen. Hier erfahren Mitarbeitende des WDR, was beim BR läuft, und die Mitarbeitenden des ZDF, was RTL gerade umsetzt. Print trifft Rundfunk, Sportspezialistinnen treffen Musikarchivarinnen, und die Neugierde, wie es die anderen machen, ist gross. Die Bedeutung dieses beruflichen informellen Austausches ist kaum zu überschätzen.

Allgemein geht in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft die Organisationsfähigkeit zurück. Ich nehme an, dass dies auch für den Mitgliederbestand des vfm gilt. Was können Sie über die Entwicklung des Mitgliederbestandes in den letzten 25 Jahren sagen?

Mario Müller: Der vfm ist noch ein relativ junger Verein. Er wurde 1997 gegründet. Aber ja, das ist ein Thema, weil unsere Zielgruppe immer heterogener wird und es uns schwieriger macht, alle gleichermaßen inhaltlich anzusprechen. Unser Vorteil ist, dass wir uns von Anfang an nicht auf eine Mediengruppe fokussiert haben, sondern immer alle von der Presse bis hin zu den Fernsehsendern im Blick hatten. Da spielt uns die aktuelle Entwicklung in Sachen Konvergenz der Medien in die Karten. Fast alle unsere Themen sprechen unsere Zielgruppen medienübergreifend an. Unsere Mitgliederzahl ist in den letzten Jahren langsam aber kontinuierlich gewachsen und liegt jetzt bei knapp 200 Mitgliedern. Trotz regelmäßiger Abgänge von Mitgliedern, die altersbedingt in Rente gehen oder die Branche wechseln, konnten wir den Mitgliederbestand halten und sogar leicht steigern. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass der Fachbereich der Mediendokumentar:innen und Medienarchivar:innen im deutschsprachigen Raum eine sehr kleiner ist.

Mario MÜller

Wie halten Sie Ihre immer heterogener werdende Berufsgruppe zusammen? Wo sehen Sie noch unausgeschöpfte Mitgliederpotenziale und was haben Sie getan und was wollen Sie noch tun, um diese zu erreichen?

Mario Müller: Das ist in der Tat ein Thema. Als positive Entwicklung ist zunächst festzuhalten, dass unsere Berufsgruppen in den letzten Jahren eine enorme Aufwertung erfahren haben. Die Entwicklung der Medientechnologien, die digitale Produktionsumgebungen und die damit einhergehenden Veränderungen unserer Tätigkeiten hat unsere Fachbereiche in den letzten Jahren in den Mittelpunkt der Prozesse der Medienproduktion gebracht. Und hier gilt es anzusetzen. Entscheidend für unseren Erfolg ist, dass wir die Entwicklung in der Medienbranche weiter intensiv verfolgen und die für uns relevanten innovativen Themen aufgreifen, damit sich unsere Mitglieder anschließend aktiv und professionell in die Umstrukturierungsprozesse ihrer Unternehmen einbringen. Unsere Fortbildungsangebote und unsere Frühjahrstagung sind für uns alle die Basis, sich das notwendige Wissen anzueignen, sich auszutauschen und zu vernetzen.

Einige unserer Themen sind auch berufsgruppenübergreifend relevant. Fact Checking zum Beispiel ist auch ein sehr relevantes Thema für Journalisten.

Die IT-Technologien rücken für uns stärker in den Vordergrund. Deshalb haben auch immer mehr Unternehmen Interesse, an unserer Tagung teilzunehmen beziehungsweise ihre Produkte vorzustellen.

Wie muss man sich den von vfm gestalteten Wissens- und Erfahrungsaustausch innerhalb der mediendokumentarischen Fachwelt aktuell vorstellen?

Uta Rosenfeld: Unsere Fachzeitschrift „info7“ übernimmt hier in Sachen Wissens- und Erfahrungsaustausch eine wichtige Rolle.

info7 ist unser redaktionelles Forum für Nachrichten und Meinungen zur medienbezogenen Informationsarbeit. Sie berichtet über Projekte, neue Technologien und Methoden, über Forschungsergebnisse, Tagungen, Seminare und Online-Angebote der Branche. Sie ist auf die Praxis der Medieninformation ausgerichtet und lebt von den Fachbeiträgen, Praxisberichten und Kommentaren der Leserinnen und Leser.

info7 berichtet und befördert den Austausch und die Diskussion über Forschung, Theorie, Praxis, Projekte, Pläne und Evaluierungen. Darüber hinaus wird es möglich gemacht, Vergleiche und Lernprozesse medienübergreifend und über die eigenen Unternehmens- und Fachgrenzen hinweg anzustoßen sowie Veränderungen in den Berufsbildern der Branche frühzeitig zu thematisieren.

In info7 werden die wesentlichen Ergebnisse der Frühjahrstagungen des vfm aufgegriffen. Die Referenten und Referentinnen sowohl der Tagungen als auch der Fortbildungsveranstaltungen des vfm werden direkt und gezielt angesprochen, um Beiträge für das Heft zu verfassen. Darüber hinaus ist es wünschenswert, ein möglichst breites Spektrum potentieller Autorinnen und Autoren einzuwerben und weiter auszubauen, um neue Themen in die Diskussion zu bringen.

Uta Rosenfeld

Inwieweit hat COVID-19 Ihre Arbeit beeinträchtigt und was haben Sie unternommen, um diese Herausforderung zu bewältigen?

Herbert Staub: Der vfm hat beim Lockdown im März 2020 entschieden, alle Präsenzveranstaltungen zu streichen, die geplanten Seminare wurden abgesagt. Zu unsicher war die Situation, die Rundfunkhäuser hatten Geschäftsreisen untersagt, das Haus der Geschichte in Bonn, in dem die Seminare durchgeführt wurden, war geschlossen.

Bis heute weiß man nicht, wie Covid-19 unser Leben weiter bestimmen wird.

Planungssicherheit gab und gibt es nicht und die Gesundheit von Teilnehmenden und Referierenden geht vor. Was also tun, um den Zielen der Satzung trotzdem gerecht zu werden? Unsere Konsequenz lautete: Der vfm geht online. Wir haben im Herbst 2020 das erste Online-Seminar mit grossem Erfolg durchgeführt. Denn ein Lockdown oder eine Pandemie bedeutet ja nicht, dass Weiterbildung nicht mehr nötig ist. Daher führen wir unsere Seminare auch dieses Jahr online durch – und der Zuspruch ist gross.

Präsenz, Virtuell, Hybrid – wie muss man sich die Fortbildung in den kommenden Jahren vorstellen?

Herbert Staub: Wir werden in Zukunft auf eine Kombination von Online­ mit Präsenzveranstaltungen setzen. Weil die bisherigen Online­-Seminare auf grossen Anklang gestossen sind, werden wir sie mit Sicherhheit weiterführen – auch dann, wenn uns Covid­19 nicht mehr die Form der Fortbildung diktiert. Geschätzt an den Online-Seminaren wird von den Teilnehmenden vor allem die leichte Zugänglichkeit: Reisen und Hotelübernachtungen sind nicht mehr nötig, die Seminare können sogar parallel zur Arbeit – oder zur Kinderbetreuung – besucht werden. Was ganz klar zu kurz kommt, ist der berufliche und informelle Austausch. Deshalb wird der vfm nicht nur auf Online setzen.

Die Themen der Fortbildung orientieren sich am Bedarf in den Medienhäusern. Seit einiger Zeit sind vor allem Seminare zur Verifikation gefragt. Diese Seminare wurden als analoge Seminare konzipiert, die aktive Mit- und Zusammenarbeit fordern. Denn Faktencheck ist meistens Teamarbeit. Dank ausgezeichneten Referenten konnte dieser Praxisaspekt auch in die Online-Seminare übertragen werden. Das funktioniert sehr gut, bedingt aber kleine Teilnehmerzahlen. Hier begibt sich der vfm auf eine Gratwanderung, denn kleine Teilnehmerzahlen bedeuten weniger Einnahmen. Und die Seminare sind – neben Mitgliederbeiträgen und der Frühjahrstagung – die einzigen Einnahmequellen des Verbandes.

In diesem Herbst werden wir auch umsetzen, was schon lange auf unserer To-do-Liste steht: Viele Teilnehmende eines Grundlagenseminars möchten nach einer gewissen Zeit eine Fortsetzungsveranstaltung, um über die Erprobung des Gelernten in der Praxis zu sprechen und Problemfälle zu erörtern. Digital können wir ein solches «Wiedersehen» relativ einfach organisieren. Neben Praxisseminaren gibt es auch «Wissensvermittlung», zum Beispiel im Bereich Recht mit den Themen Urheberrecht, Persönlichkeitsschutz und Datenschutz. Auch diese Seminare haben sich in ihrer Online-Version bewährt. Ob Seminare mit dem Schwerpunkt «Austausch» ebenfalls online funktionieren, werden wir in diesem Winter sehen. Geplant ist ein Online-Treffen von Sportdokumentaren und Sportdokumentarinnen, die sich darüber austauschen, wie sie die grossen Sportereignisse von 2021 bewältigt haben.

Was sind Ihre zentralen aktuellen Herausforderungen und welche Challenges kommen voraussichtlich in den kommenden Jahren auf Sie zu?

Mario Müller: Der vfm muss sich ständig weiterentwickeln. Der Informationsaustausch zwischen unseren Mitgliedern und Interessierten kann nicht allein einmal im Jahr auf der Frühjahrstagung oder über die statischen Seiten unserer Webseite stattfinden. Wir sollten uns auch die neuen digitalen Technologien zu Nutze machen, die einen Echtzeitaustausch für unsere fachlichen Belange ermöglichen. Dies gilt es, in den nächsten Jahren anzugehen. Die ersten Schritte haben wir mit Online-Seminaren und der Online-Tagung gemacht.

Ihre Perspektiven für die nächsten zwei, drei Jahre?

Mario Müller: Corona wird unsere Arbeit auch im nächsten Jahr mitbestimmen. Wir haben uns darauf einzustellen, dass sich viele unserer Mitglieder eine digitale oder hybride Teilnahme an unseren Veranstaltungen wünschen. Das wird sich zu einem Standard entwickeln. Dies gilt es kostenneutral umzusetzen.

Unsere wichtigste Aufgabe aber wird sein, jüngere Kolleg:innen für unsere Arbeit zu begeistern und zum Mitmachen zu bewegen. Unser Nachwuchs ist sehr gut ausgebildet und sehr innovativ. Das zeigen uns die Preisträger des „Marianne Englert-Preises“ bei der Präsentation ihrer Arbeiten auf den Frühjahrstagungen jedes Jahr aufs Neue. Aber, hier sind wir, „die Alten“, gefordert, den „Jungen“ auch den Raum und die Möglichkeit zu geben, sich aktiv und mit Verantwortung einzubringen – auch bei uns im vfm.

Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)

E-Commerce mit stärkstem Wachstum seit 2017

  • Kauf beim Hersteller immer beliebter, aber der Multichannel wächst schneller
  • Digitale Dienstleistungen profitieren noch nicht von Lockerungen
  • Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs mit größten Zuwächsen
  • Branche pendelt sich mittelfristig in normalen Wachstumsrhythmus ein

(behv) Ungeachtet der schrittweisen Wiederbelebung des öffentlichen Lebens, und obwohl das dritte Quartal saisonal bedingt als schwächstes des Jahres gilt, sind die Umsätze im E-Commerce mit Waren von Juli bis Oktober deutlich um 14,8 Prozent auf 22,194 Milliarden und im Interaktiven Handel um 14,3 Prozent auf 22,467 Milliarden Euro gestiegen. Für den E-Commerce ist es das wachstumsstärkste dritte Quartal seit fünf Jahren.

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D2C und Multichannel legen am schnellsten zu.

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Der digitale Direktvertrieb durch Hersteller bleibt der einzige Verkaufskanal, der seit Pandemieausbruch in jedem Quartal im komfortablen zweistelligen Bereich gewachsen ist. Kein anderer Vertriebstyp konnte prozentual so stark zulegen wie Hersteller-Versender (+23,2 Prozent kumuliert von Januar bis einschließlich September 2021). Blickt man nur auf das jüngste dritte Quartal, kommen die Multichannel-Händler auf das stärkste Wachstum. Das überrascht, da sie erstmals seit Jahresbeginn wieder ein gesamtes Quartal durchgängig die Geschäfte für Kunden öffnen konnten, die Kunden aber trotzdem weiterhin gerne online bestellen. Der Handel auf Onlinemarktplätzen, den zum weit überwiegenden Teil stationäre und Onlinehändler tragen, erhöht sein Volumen im langfristigen Trend weiter kräftig und wird 2021 erstmals in jedem Quartal deutlich mehr als zehn Milliarden Euro umsetzen.

„Besonders erfreulich ist die positive Entwicklung der Multichannel-Händler, die zu den starken Ergebnissen der Branche beigetragen haben. Unter ihnen befinden sich viele Unternehmen, die ehemals rein stationär waren und sich in der Pandemie unter hohem Druck ein digitales Standbein aufgebaut haben. Das zeigt, dass sich viele dieser Händler erfolgreich im Digitalhandel festsetzen,“ so Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh.

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Aufwärtstrend bei Lebensmitteln hält an.
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Stärkste Wachstumstreiber unter den Warengruppen waren im Q3/2021 Lebensmittel (+34,5%), DIY & Blumen (+30,1%) sowie Hobby & Freizeitartikel (+23,8%). Wachstumsstärkstes Warencluster waren Artikel des täglichen Bedarfs. Darunter entfallen Lebensmittel, Drogerieprodukte und Tiernahrung.

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Digitale Dienstleistungen bleiben unter ihrem Potenzial.
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Die Umsätze mit digitalen Dienstleistungen, zu denen etwa auch Reisebuchungen gehören, stiegen im Q3 um 31,0 Prozent auf 2,23 Milliarden Euro. Sie verlieren damit im Vergleich zur Jahresmitte (Q2/2020: 61,3 Prozent) wieder an Schwung. Zudem handelt es sich noch immer um Nachholeffekte, die den Einbruch aus dem Vorjahr (Q3/2020: -66,6 Prozent) nicht aufholen können. Dies zeigt, dass die Menschen in den Sommermonaten zwar wieder online Reisen und Konzerttickets gebucht haben, ihr Geld für Unternehmungen jedoch noch immer vorsichtiger ausgeben als vor dem Ausbruch der Pandemie.

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Branchenumsatz erstmalig über 100 Milliarden Euro?
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In den ersten neun Monaten des Jahres sind im E-Commerce Gesamtumsätze von rund 67,4 Milliarden Euro aufgelaufen. Der gesamte interaktive Handel einschließlich Dienstleistungen erreichte in diesem Zeitraum 74 Milliarden Euro. Ein starkes letztes Weihnachtsquartal eingerechnet, dürfte die Branche in diesem Jahr erstmals die Marke von 100 Milliarden Euro zu brechen.


DGI-Forum 2021

Informationsvermittlung in Zeiten der Distanz

 

Sehr geehrte Fachkolleginnen und Fachkollegen,

gerne möchten wir Sie hiermit auf unsere DGI-Online-Konferenz „DGI-Forum 2021 – Informationsvermittlung in Zeiten der Distanz“ am 28. und 29. Oktober 2021 hinweisen.

DGI-Forum 2021 – Informationsvermittlung in Zeiten der Distanz

Das DGI-Forum – Plattform für einen umfassenden Diskurs rund um „Information und Wissen“ – widmet sich im Pandemiejahr 2021 dem hochaktuellen Thema „Informationsvermittlung in Zeiten der Distanz“. In Zeiten physischer Distanz, aber visueller Nähe durch Videokonferenzen haben sich die Arbeitsweisen und der Informationsaustausch zwischen Einzelnen und Gruppen massiv verändert und damit auch die Strukturen im Bildungs- und Informationsmanagement.

Es braucht daher neue Konzepte der (Wissens)Kommunikation. Das gilt nicht nur für die technisch-mediale Gestaltung der Vermittlungsprozesse, sondern auch für die zugrunde liegenden sozialen und funktiona­len Prozesse. Das DGI-Forum 2021 hat sich mit einem vielfältigen Programm an spannenden Vorträgen und Gesprächsrunden zu den Themenfeldern Schule, Lehrerbildung und Information Professionals zum Ziel gesetzt, dafür praktikable Lösungsansätze aufzuspüren.

Aktuelle Informationen zum Programm unter https://dgi-info.de/dgi-forum-2021-programm/.

Mit den besten Grüßen, Margarita Reibel-Felten,
Deutsche Gesellschaft für Information und Wissen e.V. (DGI)

EBSCO

Wissenschaftliche Verlage erhöhen
ihre Preise um 3 – 5%,
für elektronische Zeitschriftenpakete
zwischen 1 und 3%

 

(EBSCO) Der Serials Price Projection Report für 2022 von EBSCO Information Services (EBSCO) ist erschienen. Laut dem Bericht wird eine effektive Erhöhung der Verlagspreise für akademische und wissenschaftlich-medizinische Bibliotheken für einzelne Titel zwischen drei und fünf Prozent und für elektronische Zeitschriftenpakete zwischen ein und drei Prozent (vor Währungseffekten) prognostiziert.

Die Erneuerungssaison 2022 zeigt neue Preissteigerungen bei den Verlagen und die Bibliotheksetats bleiben nach wie ein Problem. Das „Read & Publish“-Modell für Open-Access-Inhalte hat vor allem in Europa an Popularität gewonnen, aber es ist noch nicht klar, ob dies letztendlich den gewünschten Effekt hat und die Gesamtausgaben für Informationen reduziert. Die größten Auswirkungen auf die Bibliotheksetats haben nach wie vor die elektronischen Zeitschriftenpakete und die Bibliothekar:innen prüfen weiterhin genau, welchen Mehrwert größere Budgetausgaben bringen.

Den vollständigen Serials Price Projection Report für 2022 finden Sie auf folgender Website: https://www.ebsco.com/sites/g/files/nabnos191/files/acquiadam-assets/EBSCO-Serials-Price-Projections-Report-2022.pdf. .

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