Open Password: Freitag, den 8. Juli 2016
Zukunft der Informationswissenschaft – Volker Best – Winfried Goedert – Bernd Jörs – Christian Wolff – iSchools – Walther Umstätter – FOLIO – EBSCO – Medizinbibliotheken – AGMB
Briefe
Re: Wie die Informationswissenschaft wieder zu beleben ist – Zur Notwendigkeit und zur Frage des angemessenen Formates – Von Winfried Goedert
Hallo,
ich habe Anfang 2016 meinen Bachelor in „Bibliotheksmanagement“ erworben. Was meiner Meinung nach fehlt:
-Programmiersprachen als Pflichtfach
-Bestandsmanagement vom erstem Semester an.
Beste Grüße, Volker Best, B.A. Bibliotheksmanagement, Berlin
Zukunft der Informationswissenschaft
iSchools: „Leading and Promoting the Information Field“
Stoppen die iSchools den Niedergang der Informationswissenschaft,
oder gibt es ihn gar nicht?
Wieviel Geisteswissenschaft verträgt die Informationswissenschaft?
Ein Kommentar zu: www.password-online.de/?wysija-page=1&controller=email&action=view&email_id=86&wysijap=subscriptions&user_id=1054
Von Walther Umstätter
Es ist zweifellos verständlich und erfreulich, dass Prof. Bernd Jörs seinen Studierenden zu ihren Berufsaussichten Mut macht, und es wäre auch nicht fair, sie zuerst zu einem Studium zu locken, um ihnen dann zu sagen, dass ihre Zukunftsaussichten nicht besonders rosig sind. Vieles spricht dafür, dass sein Optimismus bei den Studierenden gut ankommt („Professor des Jahres“). Entsprechende Motivationsvorlesungen wie sie von ihm im Netz zu sehen sind (www.youtube.com/watch?v=jlSyT2LiXrM), erscheinen desto wichtiger, je mehr man sich einerseits daran erinnert, dass viele Bibliothekare schon seit Jahren den Untergang des Bibliothekswesens durch das Internet beklagen oder prophezeien (Rafael Ball) oder auch herbei reden, und andererseits Studiengänge im Informationsbereich geschlossen werden.
Auch der Vorschlag von Christian Wolff als Prof. für Medieninformatik in Regensburg, die Medieninformatik als zukunftsträchtige Entwicklung in der Informationswissenschaft zu identifizieren, ist ein durchaus konstruktiver Vorschlag, auch wenn fraglich ist, wie viele der heutigen Informationswissenschaftler diesem Anspruch gerecht werden können, wenn sie nicht speziell Medieninformatik studiert haben. Es wird auch spannend sein zu beobachten, welche richtungsweisenden Ideen Professuren im Zusammenhang mit der ZBMed an den Tag legen werden, nachdem bereits seit Jahrzehnten darum gestritten wird, welche Zukunft Bibliotheken noch haben, nachdem die Juristen die Digitale Bibliothek enteigneten.
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Die Informationswissenschaftler machen immer divergentere Vorschläge. Ein Konsens rückt in immer weitere Ferne.
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Es ist unverkennbar: Seit Jahren suchen immer mehr Informationswissenschaftler nach neuen zukunftsträchtigen Entwicklungen und machen immer divergentere Vorschläge, womit ein deutlich erkennbarer Konsens in immer weitere Ferne rückt. Ob es den iSchools gelingt, hier wieder Konsens zu schaffen, wird man genauer beobachten müssen (http://ischools.org/). Immerhin lese ich dort: „The future of the @iSchools is looking pretty good.“ Beruht diese Aussage auf Wunschdenken oder auf Faktenwissen?
Christian Wolff hat sicher Recht, wenn er vermutet, „dass es derzeit eher mehr Studierende in informationswissenschaftlichen Studiengängen in Deutschland gibt, als dies vor fünf, zehn oder 15 Jahren der Fall gewesen sein mag“. Nur was verstehen all diese verschiedenen Richtungen unter „Information“, „Kommunikation“ oder „Wissen“? Das ist doch inzwischen abenteuerlich und ruiniert jeden wissenschaftlichen Anspruch. Dadurch, dass die Bibliotheks- und Informationswissenschaft in den letzten Jahrzehnten immer stärker aus dem Bereich der Naturwissenschaft (Biosis, ChemAbs, Medlars, SciSearch usw.) in den Bereich der Digital Humanities gewandert ist, suchen immer mehr Geistes- und Sozialwissenschaftler nach einer für sie verständlichen Vorstellung von Information. Dabei ist es geradezu verblüffend wie vielfältig man beispielsweise die Informationstheorie von Shannon, Weaver, Wiener usw. missverstehen kann (http://eprints.rclis.org/21039/1/Artikel_Informationswissenschaft.pdf).
Die Definition von Information ist auch für die „Ischool identity“ (http://chrisjyoung.ca/?p=119) essentiell – bislang sind die Vorschläge allerdings ebenso wenig zielführend. Zunächst dauerte es etwa ein halbes Jahrhundert, bis die Geisteswissenschaften die Informationswissenschaft für sich entdeckten, wobei dann die Vorstellung aufleuchtete, dass Informationswissenschaft ohnehin zu den Geisteswissenschaften zu rechnen sei. (http://edoc.hu-berlin.de/libreas/17/all/PDF/17.pdf). Inzwischen hoffen einige Geisteswissenschaftler für das 21. Jahrhundert: “Es könnte das Jahrhundert der Geisteswissenschaften werden.” (http://libreas.tumblr.com/).
Allerdings steht zu befürchten, dass in dieser Hoffnung sehr viel Wunschdenken steckt, wenn man die Entwicklungen bei Google, Apple oder Tesla beobachtet. Inzwischen wird es für Geisteswissenschaftler immer schwieriger, naturwissenschaftliche Erkenntnisse auch nur ansatzweise zu verstehen, wenn man an die Interdependenz von Energie, Masse, Raum und Zeit in der Physik denkt, an die Erscheinung der Entropie, die Epigenese in der Biologie oder die Probleme des freien Willens beim Bereitschaftspotenzial. Auch die meisten Informationswissenschaftler haben zunehmend Probleme zu verstehen, wie viel Know how bereits in Google steckt – und das nicht nur wegen der Geheimhaltung.
FOLIO – EBSCO
Offene Plattform für neue
und erweiterte Bibliotheksservices
Bibliotheken und Dienstleister sind zusammengekommen, um die Zukunft von Bibliotheken zu gestalten und neue Technologien zu entwickeln. Die Initiative FOLIO bietet eine Plattform für Bibliotheken, Dienstleister und andere Organisationen, um die Bibliotheksautomatisierung über Open Source Projekte gemeinsam zu definieren. Ziel ist es, Interessensgruppen zu etablieren, Partnerschaften einzugehen und sich über neue Serviceleistungen und Technologien für Bibliotheken auszutauschen.
FOLIO steht für Future of Libraries is Open undist eine Community mit dem Ziel, eine neue Bibliotheksserviceplattform (LSP) zu entwickeln – eine Plattform, die traditionelle Anforderungen und Funktionalitäten an die Ressourcenverwaltung unterstützt und darüber hinaus bereit ist für Innovation und Wachstum durch eine Zusammenarbeit mit der Industrie. Im Kern wird FOLIO die Erweiterbarkeit in vieler Servicebereiche für Bibliotheken ermöglichen.
Der erste Code für die Basisplattform, die Features für die Integration von modulare Services anbietet, ist im August 2016 auf GitHub geplant. Dabei wird es sich um eine technische Plattform-Vorschau speziell für Entwickler handeln. Im Anschluss an die Veröffentlichung der FOLIO-Plattform im August wird der Code für Applikationen veröffentlicht. Die FOLIO-Community wird die funktionalen Applikationen erstellen, die für einen Bibliotheksbetrieb nötig sind und das Ressourcenmanagement und gemeinsam vernetzte Beschreibungen bis zur Veröffentlichung Anfang 2018 erneuern. Anschließend folgen erweiterte Applikationen. EBSCO stellt die Primärfinanzierung bereit für die Entwicklung von FOLIO mit Index Data, um die Ausgangsplattform zu entwickeln und sich stark in der Community für die Bibliotheksentwicklung zu engagieren.
Die Open Library Environment (OLE) Partnership ist eine Gemeinschaftsprojekt akademischer Bibliotheken und Forschungsbibliotheken, die innovative und Open Source Software für Bibliotheksmanagementservices erstellen und betreiben möchten. Zu den Mitgliedsbibliotheken zählen der GBV-Bibliotheksverbund und das hbz-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen. EBSCO und andere Anbieter planen, Bibliotheken mit Hosting-Services zu unterstützen.
Briefe
Medizinbibliotheken heute:
Orte im digitalen Wandel
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
wir laden Sie herzlich ein zur diesjaehrigen AGMB-Tagung in Goettingen! Die Tagung steht unter dem Motto „Medizinbibliotheken heute. Orte im digitalen Wandel“ Das vorlaeufige Programm <https://agmb.culturebase.org/de_DE/2016-programm-uebersicht> und dasAnmeldeformular sind jetzt auf unserer neuen Homepage <https://agmb.culturebase.org/> freigeschaltet. Die Anmeldung <https://agmb.culturebase.org/de_DE/goettingen-2016-teilnahme> ist bis 31.8.16 moeglich. Fuer die Anmeldung ist es erforderlich, einen Account anzulegen – eine Anleitung dazu finden Sie hier <http://media02.culturebase.org/data/docs-agmb/2016-06-20_Anmeldung%20AGMB.pdf>. …
Im Auftrag für den AGMB-Vorstand Katrin Wibker, https://agmb.culturebase.org/de_DE/home
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