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Open Password – Donnerstag,
den 30. Juli 2020

# 796

 

Stiftung Preußischer Kulturbesitz – Preußen – Nachfolgeeinrichtungen – Elisabeth Simon – Wissenschaftsrat – Inventarbücher – Mismanagement – Zeit Online – Museen – Sammlungen – Ijoma Mangold – Phonogramm-Archiv – Hans-Peter Müller – Rote Bibliotheken – Internationalisierung – Goethe-Institut – Rückgabe von Kulturgütern – Zielfunktionen – Innerbetriebliche Kultur – GBI-Genios – Präsenzseminare – Corona – Claudia Olewinski – Home Office – Videokonferenz-Tools – SEMrush – Zoom – Skype – Microsoft Teams – Jitsi – Trello – Jira – Asana

Stiftung Preußischer Kulturbesitz
vor der Zerschlagung

Das reiche kulturelle Erbe Preußens
in Aufbewahranstalten verkommen lassen

Was wir von den Nachfolgeeinrichtungen
erwarten sollten

 

Von Elisabeth Simon

Der Wissenschaftsrat hat in seiner Evaluierung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz empfohlen, die Stiftung in vier selbstständige Einrichtungen zu zerschlagen.

„VEB Kulturbesitz“ war der Name, der der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, (Berlin) in den letzten vierzig Jahre im ironischen Small Talk der Insiderkreise gegeben wurde. Das traf aber nur in einigen Punkten zu. Dank ihrer Stiftungsurkunde war die Stiftung in erster Linie für die vielen Sammlungen am Ende des Zweiten Weltkrieges verantwortlich, 15 Museumssammlungen, die Staatsbibliothek, das Ibero-Amerikanische Institut, das Institut für Musikforschung und das Preußische Staatsarchiv mit heute insgesamt 2.000 Mitarbeitern, folglich für eine kulturelle Einrichtung ein Gigant und von vornherein unter Bürokratismus-Verdacht stehend. Der Besitz dieser Sammlungen führte zu der Pflege von Inventarbüchern, die die Abteilungsleiter zu führen hatten, während sich das Publikum nur mäßig an den Sammlungen interessiert zeigte. Der Grund war, dass die Stiftung nicht um das Publikum warb und sich auch sonst nicht um eine breitere Öffentlichkeit kümmerte. So ging die Zahl der Besucher immer weiter zurück. Man fragt sich, ob das überhaupt bemerkt wurde. Dazu kam, dass sich die Stiftung nie fragte, wozu sie da war und welche Ziele sich daraus ableiten ließen. Wenn Sammlungen danach bewertet werden, inwieweit und wie sie genutzt werden und inwieweit es ihnen gelingt, „Communities“ aufzubauen und an sich zu binden, ließe sich auch von einer „zerschlagenen Kultur“ sprechen.

Dazu „Zeit Online“ am 15. Juli: „Die SPK hat viele Dysfunktionalitäten und ein Organigramm, das Entscheidungsprozesse unnötig anfettet. Besonders die Museen arbeiten unterhalb ihres Potenzials. Die Sammlungen können sich neben denen in London und Paris sehen lassen, aber sie erreichen zu wenig Publikum“ (Ijoma Mangold, Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Keinen Exorzismus).

Die Stiftung wurde im Laufe der Jahre zu einem Sammelbecken von Mitarbeitern, die unzufrieden waren, weil sich ihre Karrierewünsche nicht erfüllt hatten. Solches hatte Folgen für das Arbeiten miteinander und die Chancen, Neuheiten innerhalb der Stiftung zu etablieren. Vielmehr wurde jeder Schritt, der zu einer Neuerung hätte führen können, misstrauisch wenn nicht feindlich beäugt. Denn eine Veränderung der Arbeit hätte auch Änderungen in der Hierarchie auslösen und sich negativ auf die eigene Position innerhalb der Einrichtung auswirken können.

Als ein ehemaliger Präsident der Stiftung den Leiter des Phonogramm-Archivs beauftragte, einen Plan zur eventuellen Zusammenarbeit mit den Musikabteilungen der Stiftung zu erarbeiten, legte dieser eine Netzwerkplanung vor, die auf internationalen Erfahrungen, insbesondere aus den USA, beruhte. Darauf wurde der Autor dieses Plans so massiv bedroht, dass er schwer erkrankte.

Die Behinderung und Verhinderung kreativen Wirkens traf freilich nicht nur für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu, sondern auch für andere kulturelle Einrichtungen der DDR, wie dies Hans-Peter Müller in seiner Beschreibung und Analyse der „Roten Bibliotheken“ akribisch gezeigt hat. Müller geht so weit zu sagen, dass die Verhinderung kreativer Aktivitäten zum Untergang der DDR geführt hat.

Hat sich die Situation der Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit der Übernahme der DDR durch die Bundesrepublik verbessert? Ansätze dazu gab es, beispielsweise mit dem Werben um ein neues Bild von Preußen und seines kulturellen Erbes, das eben nicht nur aus Friedrich II., Bismarck und Helmuth von Moltke, sondern auch aus Kant, den Humboldt-Brüdern, Theodor Fontane, wissenschaftlichen Spitzenleistungen und die größte Arbeiterbewegung der Welt besteht. Allerdings gelang es nicht, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz angemessen in die internationalen Netzwerke einzubinden, obgleich es entsprechende Bemühungen seitens des Goethe-Instituts und weiterer Einrichtungen gab. Dabei wurden der Stiftung allerdings auch Aufgaben aufgebürdet, für die sie nicht gerüstet sein konnte. Siehe zum Beispiel die Diskussion über die Rückgabe von Kulturgütern seitens der ehemaligen Kolonialmächte an die afrikanischen Länder.

Derzeit ist keineswegs sichergestellt, dass sich die Einrichtungen, die aus der Zerschlagung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz hervorgehen werden, nicht weiter auf die Bewahrung im Sinne von „Aufbewahrung“ reicher Sammlungen ohne eine Wirkung auf unser Land beschränken. Noch würde es ausreichen, die Sammlungen als ein möglichst attraktives aber nur oberflächlich zu konsumierendes Ziel für Touristen zu organisieren. Noch dürften die Finanzen und weitere Ressourcen die entscheidende Problemgrößen sein.

Es ist vielmehr ein neuer Geist und eine neue Kultur, die in die neuen Einrichtungen einziehen und gedeihen sollten. Es ist also sicherzustellen, dass die problematische Kultur der Stiftung nicht auf die Nachfolgeeinrichtungen übertragen wird. Vielmehr muss ein Geist der Offenheit herrschen – gegenüber äußeren Einflüssen, mit einer Liebe zu auch streitigen Debatten, die zur Organisation einer breiten Teilhabe führen und zu einer Bereitschaft zu eigenen Initiativen und die, die Initiativen anderer zu fördern. Vor allem aber sollten die neuen Einrichtungen für sich und die Öffentlichkeit klären, was sie kurz- und langfristig erreichen wollen. Hier sind zunächst einmal jene gefordert, die sich um die Leitung der neuen Einrichtung bewerben sollten, entsprechende Konzepte der Zielfindung und der Umsetzung auch unter Berücksichtigung internationaler Erfahrungen vorzulegen.

Die deutsche Geschichte ist untrennbar mit dem Land Preußen verbunden. Die Nachfolgeeinrichtungen der Preußischen Kulturstiftung sind in einer wichtigen Aufgabe weiter vereint, nämlich einen Beitrag dazu zu leisten, das Licht und den Schatten, den Preußen auf unser Land geworfen hat, differenziert und streitig zu debattieren, und daran mitzuwirken, dass Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft unserem kulturellen Erbe einschließlich des kulturellen Erbes Preußens gerecht werden.

Möge es gelingen!

GBI-Genios

Präsenzseminar trotz Corona? Ja!

 

Sehr geehrter Herr Dr. Bredemeier,

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Herzliche Grüße! Claudia Olewinski¸ GBI-Genios

Konferenz- und andere Tools

Zoom vor Skype und Microsoft Teams

Um sie vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen, haben im Frühjahr viele Firmen ihre Büromitarbeiter ins Homeoffice geschickt – unvorbereitet und von einem Tag auf dem anderen. Dort haben sie online verstärkt nach unkompliziert einsetzbaren Videokonferenz-Tools gesucht. Das zeigt eine Auswertung der Online-Visibility-Management-Plattform SEMrush, für die Experten die deutschlandweiten Google-Suchanfragen von Januar bis Mai 2020 mit den Eingaben im Vorjahreszeitraum verglichen haben. Am häufigsten forschten die Deutschen nach dem Onlinekonferenz-Tool Zoom, das schnell als digitaler Krisenhelfer von sich reden machte. Von Januar bis Mai 2020 wurde die entsprechende Anfrage durchschnittlich 1,43 Millionen Mal pro Monat bei Google eingegeben – über 20 Mal mehr als im Vorjahreszeitraum.

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Plus 8.000 Prozent: Jitsi verzeichnet die höchste Steigerungsrate

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Im Ranking der meistgesuchten Videokonferenz-Tools folgen an zweiter Stelle Skype mit durchschnittlich 881.000 monatlichen Aufrufen und auf dem dritten Platz Microsoft Teams mit 565.400 Aufrufen. Auffällig: Im Vorjahreszeitraum hatte Skype mit deutlichem Vorsprung vor Zoom den ersten Platz inne. Da sich der Anbieter jedoch nur um das 2,7-Fache steigern konnte, fiel er hinter den Konkurrenten zurück. Zeitlich spiegelt sich in den Anfragen der Höhepunkt des Lockdowns im April 2020 wider – mit nochmal deutlich höherem Anfrageaufkommen für Zoom (3,35 Millionen) und Skype (1,5 Millionen). Den größten Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnete auf Platz vier der Anbieter Jitsi mit durchschnittlich 225.240 monatlichen Aufrufen und einer Steigerung um das 80-Fache. Auf den weiteren Rängen folgen: Slack (im Vorjahreszeitraum auf Platz zwei), Gotomeeting, Webex, Google Hangouts und Google Meet.

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Trello, Jira und Asana: Steigerung bei Kollaborationstools deutlich geringer

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Deutlich weniger suchten die Deutschen auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie nach Kollaborations- und Teammanagement-Software für die virtuelle Zusammenarbeit. Diese bietet Unterstützung beim digitalen Projektmanagement. Teams können ihre Aufgaben und Arbeitsprozesse für alle Mitarbeiter im Homeoffice einsehbar planen und verwalten. Sowohl die absoluten Zahlen der Suchanfragen als auch die Steigerungsraten fallen hier jedoch deutlich geringer aus als beim Thema Videokonferenzen. Am häufigsten eingegeben wurde der Anbieter Trello mit durchschnittlich 153.000 monatlichen Suchanfragen von Januar bis Mai 2020. Es folgen Jira, Asana, Meistertask, Forecast, Basecamp und Monday. Die größte Steigerung innerhalb der Top Ten mit einem Plus von 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete Monday.

Das Stichwort „Homeoffice“ wurde mit 118.540 monatlichen Anfragen über sieben Mal häufiger eingegeben als im Vorjahreszeitraum. Die Kombination „Homeoffice einrichten“ verzeichnete einen Zuwachs von 473 Prozent und „Homeoffice Möbel“ von 237 Prozent. Das Stichwort „Work Life Balance“ wurde hingegen in beiden Jahren mit monatlich circa 16.780 beziehungsweise 17.600 Anfragen nahezu gleich häufig in die Suchmaschine getippt. Die Steigerung beträgt knapp fünf Prozent.

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