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Open Password – Mittwoch, den 31. Oktober 2018
#461
Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg – Teilnehmerumfrage – Information Professionals – Positive Einschätzungen – Referenten – Diskutanten – Podiumsdiskussion – Strukturierung – Service der Buchmesse – Themenwünsche – OCLC – Bibliotheksleitertag
Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg
Auf jede Kritik kommen
vier positive Einschätzungen
Für die Referenten sogar
ein Verhältnis von 8:1
Viele InfoPros nehmen zu „Steilvorlagen“ und indirekt zur Lage der Branche Stellung (III) (Bild Stephan Holländer)
Von Willi Bredemeier
Es kommt selten vor, dass viele Information Professionals gemeinsam und zumindest indirekt zur Lage der Branche in einer für die Öffentlichkeit relevanten Weise Stellung nehmen. Die Teilnehmerumfrage zur sechsten „Steilvorlagen“-Veranstaltung auf der Buchmesse 2018 bietet eine solche Möglichkeit, insbesondere bei den freien Kommentaren der Befragten. Wir nutzen sie insbesondere, indem wir viele der Information Professionals mit ihren Kommentaren wörtlich zitieren.
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Bei den Inhalten vor allem die Vielfalt, die Strukturierung und die Praxisrelevanz gelobt.
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Die Befragten wurden auch um freie Kommentare gebeten. Insbesondere sollten sie Lob verteilen und Kritik üben und dazu die Inhalte nennen, die sie sich auf künftigen „Steilvorlagen“-Veranstaltungen wünschen. Um positive und kritische Einschätzungen wurde mit den folgenden Fragen gebeten: „Was hat Ihnen an dieser Veranstaltung besonders gefallen?“ und „Was könnte an dieser Veranstaltung verbessert werden?“ Die Verteilung der Antworten ist in den Tabelle 9 und 10 dargestellt.
Tabelle 9
Was hat Ihnen an dieser Veranstaltung besonders gefallen?
In Prozent aller Nennungen
Beispiele für Kommentare – zu: Lanwehr: „Breites Branchenspektrum vertreten. Charismatischer erster Vortrag (Hr. Lanwehr) Super! Top Verpflegung!“ – „Vortrag von Prof. Dr. Lanwehr, anregend und interessant, gestaltet mit vielen Anknüpfungspunkten für die Praxis und eine neue Perspektive“
Podiumsdiskussion: „Der erste lebhafte Vortrag und die Podiumsdiskussion mit den kritischen Nachfragen“
Breite: „Die Vielfalt der Vorträge, wobei der Themenbezug dennoch gewahrt wurde sowie die spannende Podiumsdiskussion“ – „Die unterschiedlichen Ansätze der Vortragenden – das bildet ein weiteres Feld ab, wo man doch auch Überschneidungen sieht“ – „Kombination/KI und traditionell“ – „Vielfalt der Inhalte, Vorbereitung, zur Verfügungstellung von Informationen, Einblicke in verschiedene Bereiche, Einblicke in Konzerne, Forschung und Agentur. Schöne Beispiele, warum Daten nicht einfach für sich stehen können“ – „Guter Mix der Vortragsthemen und Referenten. Möglichkeiten zum Networking“ – „Das unterschiedliche Spektrum der Referenten, Vorträge fachspezifisch, die Vorstellung der Referenten waren aber nicht „verkopft“ – „Die Vielfalt der Vorträge, wobei der Themenbezug dennoch gewahrt wurde sowie die spannende Podiumsdiskussion“
Strukturierung: „Kurze Impulse, klare Struktur“ – „Mix aus praxisnahen und theoretischen Beiträgen“
Praxisrelevanz: „Verschiedene Einblicke und Eindrücke aus der Praxis“- „Best-Practice-Beispiele, kompetente Redner, gute Organisation“ – „Allgemein das aktuell sehr relevante Thema „Unstrukturierte Daten“. Sehr gut gewählt!“ – „Ideen für die eigene Praxis“ – „Der Großteil der Vorträge war für meine Interessen relevant.“ – „Verschiedene Einblicke und Eindrücke aus der Praxis“
Innovative Aspekte: „Man konnte sich mit Themen der Referenten identifizieren und es wurden interessante und innovative Aspekte vorgestellt“ – „Es gab viele Anregungen und konkrete Beispiele“
Weitere Aussagen zu Inhalten: „Der studienferne Input“ – „Umfeld der KI“
Darbietung der Vorträge: „Gute Mischung der Vorträge, sehr abwechslungsreich“.
Veranstaltungsablauf: „Angenehme/professionelle Atmosphäre“ – „Alle Referenten sehr kompetent und gut im Vortrag, gut im Zeitplan“
Networking: „Interessante Gesprächspartner“ – „Gespräche mit vielen Multiplikatoren“ – „Anwesenheit vieler Studenten“
Tabelle 10
Was könnte an dieser Veranstaltung verbessert werden?
In Prozent aller Nennungen
Beispiele für Kommentare zu: Nichts zu verbessern: „Eher nix“- „War perfekt – „Sonst super!“ – „Alles prima! – „Da fällt mir nichts ein“ – „Lieben Dank für die Chance dieser Kooperation mit Hochschulen!“
Ausbau zu Ein-Tages-Konferenz: „Gern ein bisschen länger machen (als Tagesveranstaltung)“ – „Längere Agenda“
Fast alle Referenten: „Die Vortragsqualität war dieses Jahr, bis auf Nr. 1 (mau?) Trotzdem weiter machen!“
Lanwehr: „Keynote war durchaus kurzweilig, passte aber ehrlich gestanden nicht zum Thema Informationsprofi“
Podiumsdiskussion: „Weniger Podiumsdiskussion, war sehr langatmig“ – „Ich mag die Art, wie Tim Brouwer die Podiumsdiskussion führt, nicht“
Elevator Pitch: „Elevator Pitch gute Idee, muss aber fixer und eingängiger präsentiert werden“
Weitere Themen: „Vielleicht auch Blick auf nicht-profitorientierte Bereiche“
Mehr Praxisrelevanz: „1-2 Praxisbeispiele mehr?“
Mehr weibliche, mehr jüngere Referenten: „Einladen von Referentinnen, Verwendung inklusiver Sprache“ – „Kein rein männliches Podium mehr!“- „Mehr jüngere Referenten zu Zukunftsthemen“
Mehr Interaktivität: „Mehr stärkere Einbezug der Teilnehmenden“- „Andere Wissensvermittlung (interaktive Workshops)“
Bitte lasst die Fußballallegorie!: „Bitte lasst die Fußballallegorie, die musste jetzt lange genug herhalten“ – „Recht fußballastig (teilweise ohne Vorkenntnis) schwierig“
Teilnehmerwerbung: „Neue Teilnehmer erschließen – die InfoPros werden immer älter, dann gibt es Studenten – und wo sind die jungen InfoPros, die nach dem Studium seit einigen Jahren in (welchen) Jobs tätig sind??!“
Strukturierung der Veranstaltung: „Später anfangen wegen Anreise“ – „Wieso gab es so viele verschiedene Moderatoren?“ – Deutscher Titel, für Podium!“ – „Zeitmanagement!“ – „Kurze Pausen zwischen den Vorträgen“ – „Kurze Verschnaufpausen zwischen den Vorträgen zum Sackenlassen der gebündelten Informationen“- „Bessere zeitliche Einteilung, um Überziehen zu verhindern“
Kritik an Service der Buchmesse: „Besser klimatisierte Räumlichkeit, sehr stickig und miefig…“ – „Physische Trennung von der Buchmesse, so dass man nicht zwingend noch ein Tagesticket bezahlen müsste“ – „Flexibilität und Problemlösungsfähigkeit der Buchmesse erhöhen (nicht gleich aufgeben, wenn einmal ein einziger Drucker versagt)“ – „Datum auf Feedbackbogen richtig schreiben“ – „Bessere Beschilderung des Raumes (schwer zu finden)“
Diese Ergebnisse werden wie folgt kommentiert:
Nimmt man die zehn Nennungen zu „Lob“ und die Bezugnahme auf „Steilvorlagen 2018“ mit positiver Tendenz in Tabelle 9 zu den Nennungen in Tabelle 8 hinzu, so stehen 131 lobenden Kommentaren 33 kritischen Stellungnahmen gegenüber. Das entspricht einem Quotienten von 4,0.
Bei den Referenten und Diskutanten ist dieses Verhältnis sogar 48:6, was einem Quotienten von 8,0 entspricht. Alle Referenten und Diskutanten wurden häufiger gelobt als kritisiert. Zum eindeutigen Star der Veranstaltung wurde Prof. Lanwehr.
Bei den Inhalten beträgt der Quotient 3:0 (aus dem Verhältnis 55:18), wobei insbesondere die Breite/Vielfalt, die Strukturierung und die Praxisrelevanz gelobt wurden. In den Vorbereitungen zu weiteren „Steilvorlagen“-Veranstaltungen sollten insbesondere die Möglichkeiten bedacht werden, „mehr Interaktivität“ einzuführen sowie weibliche und jüngere Referenten zu verpflichten.
In dem geschlossenen Teil der Umfrage kam die „professionelle Organisation“ zu Werten, wie sie kaum verbessert werden können. Bei der Detailkritik beträgt der Quotient aus lobenden und kritischen Aussagen allerdings nur 0,79. Das liegt auch an dem „Service“ der Buchmesse, der bei den lobenden Aussagen mit Gewissheit nur zweimal auftaucht, dafür aber fünfmal kritisiert wurde. Das ist noch kein wirklich negatives Ergebnis, aber ein erstes Monitum.
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Themenwünsche eine Bestätigung der bisherigen Praxis – Gleichwohl vor herausfordernden Aufgaben.
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Wie sollen die Inhalte der nächsten „Steilvorlagen“-Veranstaltung aussehen? Dazu wurde den Befragten die folgende Frage gestellt: „Zu welchen weiteren Themen würden Sie gern künftige Veranstaltungen besuchen?“ Die Ergebnisse sind in Tabelle 10 dargestellt.
Tabelle 11
Zu welchen weiteren Themen würden Sie gern künftige Veranstaltungen besuchen?
Beispiele für Kommentare zu Künstliche Intelligenz, Big Data: „Inhaltliches Angebot und Weiterentwicklung von Datenbanken, Best Practices zu Aufbau von KI-Abteilungen in wissensintensiven Branchen“ – „KI/Big Data – Helfer oder Bedrohung für Info Professionals“ – „Konkrete Anwendungen von KI in der Praxis (Anwendersicht)“
Digitalisierung, Digitale Transformation: „Möglichkeiten und Grenzen moderner Datenanalyse“ – „Digitalisierung, Industrie 4.0 und Sicherheit“
Datenbanken, Infodienste: „Informationsservices in Wissenschaft, Kultureinrichtungen und Bibliotheken“
Anwendungsbereiche: „Sichtweisen und Erfahrungen von „Nutzern“, vielleicht per Video“
Knowledge Management, Wissensmanagement: „Mehr praktische Themen aus dem Feld Research und Knowledge Management“
Inforrmation Professionals: „Ist Information Professional gleich Information Professional? Wie bringt man Daten und Rechercheergebnisse an den Mann/Frau (Datenaufbereitung)? – Wie lasse ich Branchenfreunde wissen, dass wir die Informationen haben?“ – „Beratungsunternehmen und ihre Sicht auf innerbetriebliche Infoabteilungen“
Kommunikation, Führung, Projektmanagement: „Welche kommunikativen Strategien führen in welchem Umfeld zum Erfolg – wie erreiche ich die Entscheidungsebene?“
Medienkrise, Fake News: „Fake News, Untergang der Informationsbranche? – Lassen sich Methoden entwickeln, um diese zu erkennen?“- „Mehr praktische Themen aus dem Feld Research und Knowledge Management – Weniger Fokus auf „Produktpräsentationen“, also mehr Vorträge allgemeiner Art“
Gesellschaftspolitik, ethische Fragen: „Verantwortung von Information Professionals in Zeiten des Rechtsrucks“ – „Ethik im LIS-Sektor“
Bezugnahme auf Veranstaltung: „Es sollte vielfältig bleiben“- „Das unnötige Pseudoenglisch in Sprache, Präsentation und Publikation – Einfach erbärmlich und lächerlich, vor allem im Rahmen der Buchmesse – Beispiel: Are we data rich and insights poor? – Fürchterlich, wie Sprache versaut wird“ – „Allgemeine Aspekte (wie: Herr Prof. Lanwehr) – „Innovative Aspekte (wie: Herr Yannick Loonus?“
Diese Ergebnisse werden wie folgt kommentiert:
Es wurden vor allem Themen und Themenbereiche angeführt, die bereits gegenwärtig zum Mainstream gehören und auch in den „Steilvorlagen“-Veranstaltungen, vor allem 2018, behandelt worden sind. Das gilt für die technologischen Trends wie „Künstliche Intelligenz und Big Data“ sowie „Digitalisierung“ und „Digitale Transformation“ ebenso wie die klassischen Themen der Information Professionals von der Recherche und den Mehrwertdiensten über die diversen Einsatzbereiche für InfoPros bis zum Internen Marketing und zu Weiterbildungsfragen. In gleicher Weise kamen die „Steilvorlagen“ dem Verlangen nach, immer wieder auch über den Tellerrand zu schauen und allgemeine Unternehmens- und gesellschaftspolitische Probleme zu erörtern, etwa die Innovationsfähigkeit unserer Unternehmen sowie die Medienkrise und Fake News.
Die Wünsche der InfoPros können demnach als weitgehende Bestätigung der bisherigen inhaltlichen Gestaltung der „Steilvorlagen“-Veranstaltung durch den Arbeitskreis Informationsvermittlung dienen. Das enthebt den Arbeitskreis nicht von der Aufgabe, seinen Teilnehmern mit der Wahl seiner Themen auch immer wieder vorauszueilen und bei allgemeinen Themen sicherzustellen, dass ausreichende Bezüge zur Lage der Information Professionals hergestellt werden.
Lesen Sie in der abschließenden Folge: „Steilvorlagen 2017“ war sehr gut, aber „Steilvorlagen 2018“ war noch besser.
- Deutscher Bibliotheksleitertag 2018
Menschen statt Medien
im Zentrum der Bibliotheksarbeit
- November, 14. Bibliotheksleitertag in Trägerschaft des OCLC im Congress Center Rosengarten, Mannheim. Ansprechpartner für alle Fragen ist Steffen Drayß, Tel: 06324-9612-4210, steffen.drayss@oclc.org. Das Programm:
Dr. Roman F. Szeliga
Die Technik macht den Fortschritt – Der Mensch macht den Unterschied
So sichern Menschlichkeit und Humor die Zukunft der Bibliothek
Julia Bergmann
Nutzerorientiert in die Zukunft – Wenn der Bibliothekskunde den Takt angibt
Prof. Dr. Hans-Christoph Hobohm
Warum Bibliotheken das „Zeug“ für die neuen Aufgaben längst in der Tasche haben
Leander Seige
CO1D1NG DA V1NC1 – Kreatives aus Bibliotheksdaten
Der Kulturhackathon und eindrucksvolle Anwendungen, Apps & Games als Ergebnis
Prof. Dr. Stefan Schmunk
Auf welche Anforderungen aus der Wissenschaft sich Bibliotheken heute einstellen sollten.
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„Traum-Stadtteilbücherei“ Würzburg-Hubland
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Internationale Fernleihe am Beispiel der Zentralbibliothek Zürich
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