Open Password – Montag,
den 22. April 2018
#354
Input-Orientierung – Output-Orientierung – Michael Klems – Tony Crabbe – Busy Worker – Arbeitsstrukturierung – AdBlock Plus – Axel Springer – Bundesgerichtshof – Deutschland Online – Einzelhandel – Digitalisierung – Präsenzzeiten – Neid – Arbeitseinstellungen – mdr – Tweets – Google Nightwalk
Das große Ding
Busy, busy, und nichts gebacken bekommen – sollen wir uns darin erschöpfen?
Entkoppeln Sie sich für Ihre Outputs!
Das werden Sie selbst schon erlebt haben: Sie beginnen einen Tag in Ihrem Job. Der verspricht erstmal normal zu werden. Allerdings haben Sie sich wie an anderen Tagen einiges vorgenommen und sind einigermaßen sicher, dass Sie das schaffen, wenn nichts dazwischenkommt. Ja, wenn nichts dazwischenkommt. Denn nach der ersten Mail läuft alles ganz anders. Ab dieser scheitert das, was Sie an diesem Tag vollbringen wollten, an vielen kleinen Dingen und ToDos, die man gleichfalls noch machen sollte. Der Arbeitstag endet mit einem Gefühl nagender Unzufriedenheit. Man hat soviel getan und doch nichts bewegt.
Inputs bestimmen den Tag. Aktuell lese ich das Buch “Busy Busy” von Tony Crabbe. Der Autor schiebt die Schuld für den Frust, dass man wieder nichts bewegt hat, auf die vielen Inputs, die kontinuierlich wenn nicht ununterbrochen auf einen einprasseln. Im Minutentakt oder schneller kommen Nachrichten, Gespräche und andere Ablenkungen über uns und führen uns weg von dem, was am heutigen Tag als Hauptsache anstand. Nur zu schnell lassen wir uns von diesen “Inputs” bestimmen. Einige von uns lassen sich auch gern von Inputs ablenken. Ja, die größeren Dinge müssten jetzt angegangen werden, aber sie können auch sperrig sein und sie erfordern Fleiß und ständiges Dranbleiben. Da ist es doch leichter, wenn man auf die eben hereingekommene Mail guckt. Ach, und da kommt ja noch eine Mail. Und so weiter.
Busy, busy, aber nichts gebacken? Nach außen sieht die enorme Betriebsamkeit, die sich um Kleinigkeiten entfaltet, sogar professionell aus. Eine lange ToDo-Liste voller Kleinigkeiten und hinter vielen einen Haken gemacht, das dokumentiert den Busy Worker. Aber mit dieser Betriebsamkeit hat man wahrscheinlich die falschen Prioritäten gesetzt und vor sich selbst und den anderen verschleiert, dass man ein anstehendes größeres Projekt (abermals) nicht angegangen ist. Jeder Absolvent kennt diesen Effekt. Bei der Prüfungsvorbereitung sind selbst unliebsame Aufräum- oder Reinigungstätigkeiten eine willkommene Ablenkung. Aber auch jeder Information Professional, der auf Zuarbeiten angewiesen ist und diese erst erhält, wenn alle Deadlines verstrichen sind und es gar nicht mehr anders geht, weiß ein Lied davon zu singen. Dabei schien man am Anfang des gemeinsamen Projektes unendlich viel Zeit zu haben und hätte ein unendlich perfekteres Gesamtkunstwerk erstellt, wenn sich alle (einschließlich wir selbst) an die zeitlichen Vorgaben gehalten hätten.
Wir sind busy, also sind wir. Wir sind busy, ja, so sind wir.
Wichtig ist, was hinten herauskommt. Das ist auch meine Botschaft in der Video-Kolumne „Klems & Kollege“ – https://youtu.be/hzQQZngeDAY
Entkoppeln Sie sich für Ihre Outputs. Wie kommen wir aus dem Stand des Busy-Busy-Seins, aber nichts gebacken bekommen, heraus? Sie müssen sich nur entkoppeln und das Thema Output angehen. Das ist nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis ganz einfach. Was hindert Sie daran, die E-Mail für eine Stunde abzuschalten, um an Ihrem neuen Konzept in Ruhe zu feilen? Oder für eine Stunde mit Ihrem Notebook ins Cafe um die Ecke zu gehen, um einen Beitrag für den Blog oder für Open Password zu Ende zu bringen? Das Posteingangs-Symbol abschalten, das nächste Meeting absagen oder den heutigen Nachmittag für das Schreiben eines Artikels nutzen! Wenn Sie so vorgehen, wird sich Ihr Output sehen lassen.
Zufrieden schließen Sie den Tag ab. Sie sind mit Ihrem Projekt oder was immer Sie als Ihren Output definiert haben, ein gehöriges Stück weitergekommen. Und Sie haben die Zeit gewonnen, um sich Ihr Produkt in den nächsten Tagen wieder anzusehen und es an dieser und jener Stelle mit dem richtigen Pfiff auszustatten.
Jetzt sollten Sie noch aus dieser Abkoppelung eine regelmäßige Gewohnheit machen und nach außen kommunizieren. Die meisten werden Verständnis zeigen und Rücksicht nehmen, wenn Sie ab und zu nicht gestört werden möchten. Und sogar der Kunde, der erwartet, dass Sie immer für ihn da sind, wird zufrieden sein, wenn das von Ihnen geertigte Produkt seinen Erwartungen entspricht und Sie pünktlich geliefert haben.
Was ist ein Output? Das bestimmen Sie für sich allein. Ist es das, was Sie an diesem Tag oder für diese Woche zu Ihrer hauptsächlichen Arbeit erklären? Oder das, was Ihren Kunden in einem wesentlichen Teil zufriedenstellt? Oder das, was Sie in einer Rechnung anführen können? Sie werden sehen, das Definieren Ihrer Outputs wird Ihnen leichtfallen, sobald Sie sich klar gemacht haben, dass Sie mehr Struktur in Ihren Arbeitstag bringen sollten.
Was wird Ihr Output heute, morgen oder in dieser Woche sein?
Mit den besten Grüßen Ihr Michael Klems
News der Woche
AdBlock Plus: Kein Verstoß gegen unlauteren Wettbewerb. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden, dass der Banner-Blocker AdBlock Plus nicht gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb verstößt. Auch eine Behinderung des Marktes liegt nach seiner Ansicht nicht vor. Das hat vor allem damit zu tun, dass Verlage Nutzer, die den Blocker installiert haben, von der Nutzung ihrer kostenfreien Informationen ausschließen können. Geklagt hatte der Axel Springer Verlag, der Eingriffe in die Pressefreiheit durch die AdBlock-Technologien sieht. Das Verfahren will der Verlag vor das Bundesverfassungsgericht bringen.
Wie geht der Einzelhandel mit der Digitalisierung um? Die Studie „Deutschland Online“ zeigt auf, wie der Einzelhandel mit dem technischen Wandel umgeht. Die zentralen Trends in Stichworten:
- Personalisierung
- SmartPhone als Schlüsseltechnologie des Kunden
- User Generated Content (UGC)
- Social Advertising und Social Shopping-Vertriebskanäle
- 80 Prozent der Nutzer greifen schon heute auf den Content von Influencern zu.
https://www.wuv.de/marketing/5_trends_fuer_den_einzelhandel_der_zukunft
Die neuen Schwerpunkte:
Heute Job & Karriere
Künftig erhalten Sie zu festen Themenschwerpunkte interessante Hinweise zu Beiträgen aus dem Netz. Folgende Schwerpunkte erwarten Sie im wöchentlichen Wechsel:
- Job & Karriere
- Travel
- Gesundheit & Lifestyle
- Finanzen
Job & Karriere
Präsenzfetisch: Bleib noch länger im Büro! Was zeichnet einen guten Mitarbeiter oder Selbständigen aus? Morgen starten wir, bis in die Nacht arbeiten wir? Werden wir alle zu Japanern? Was ist dran an diesem Bild, und führt diese Praxis wirklich zu größeren Erfolgen? Ja, meint dazu editionf.com.
https://editionf.com/Wer-am-laengsten-im-Buero-ist-leistet-am-meisten
Neid macht krank. Neid mag entstehen, wenn andere scheinbar leichter und schneller etwas erreichen. Aber wer anderen Menschen gegenüber missgünstig eingestellt ist, schadet sich am Ende selbst.
https://karrierebibel.de/missgunst/
Arbeit: Change it – Love it or Leave it. Lieben Sie ihre Arbeit? Muss sie sinnvoll sein und Spaß machen? Oder darf es nur der Broterwerb sein? „Die Zeit“ hat sich darüber Gedanken gemacht.
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2016-03/arbeit-beruf-lieben-erfuellung-sinn
Post der Woche
Tweet kippt Sendung des mdr.
Was Präsidenten schaffen geht auch anderswo. Der mdr sagte eine Diskussionssendung nach Versand eines Tweets ab. Der Tweet, aber auch die Auseinandersetzung mit dem Netz, hatten dafür gesorgt.
http://www.sueddeutsche.de/medien/mdr-tweet-sendung-abgesagt-1.3949008
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