Open Password: Donnerstag, den 10. November 2016
Pushdienst 2016#126
Donald Trump – Süddeutsche Zeitung – Pressetext – Peter Diamandis – Deutsches Competitive Intelligence Forum – Desinformation – Gewinnspiel – Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg – Tim Brouwer – APAX – Arix
Trump hat gewonnen
If you thought that election was insane
wait until 2020
Süddeutsche Zeitung@SZ: #Trump ist Präsident: Die Nacht, die die Welt auf den Kopf stellte
Nach Wahlsieg von Trump: Börsen in Schockstarre – Unsicherheit über Wirtschaftspläne – Indizes in Asien und Europa fallen, in: pressetet.de
Peter Diamandis: If you thought that election was insane wait until 2020, in: Linked In
Deutsches Competitive Intelligence Forum
Drei Freikarten für „Strategien gegen
die Desinformation
in der Wirtschaft“ gewinnen
Wie CI-Professionals Strategien
der Desinformation in der Wirtschaft begegnen
15.-16. November, Desinformation – The Next Level – Wie CI-Professionals Strategien
der Desinformation in der Wirtschaft begegnen – 9. Jahreskonferenz des deutschen Competitive Intelligence Forums in Berlin.
Open Password macht in Kooperation mit dem dcif drei Freikarten verfügbar – für die Jahreskonferenz des Deutschen Competitive Intelligence Forum über das Thema „Wie CI-Professionals Strategien der Desinformation in der Wirtschaft begegnen“. Die Jahrestagungen des dcif werden von Open Password als eine der führenden Branchenveranstaltungen im deutschsprachigen Raum angesehen. Für den Bereich der Wirtschaftsinformationen ist sie die Spezialveranstaltung schlechthin.
Wie wahren Sie Ihre Chance? Heute ab 16 Uhr eine E-Mail an w.bredemeier@gmx.de senden. Stichwort: CI. Bitte auch Namen und Adresse angeben. Die Absender der ersten drei E-Mails, die uns erreichen, werden gewinnen.
Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg:
Information Strategies and Solutions
in Challenging Times
Die auf der „Steilvorlagen“-Veranstaltung gesprochenen Texte können im Podcast unter www.infobroker.de/podcast gehört werden. Bei den Veröffentlichungen in Open Password handelt es sich um publizistische Auswertungen und eine Auseinandersetzung mit den Inhalten. Dazu gehören auch Gewichtungen und Interpretationen.
Private Equity
Zwischen Milliardengewinnen
aus dem Nichts
und dem Schlafen unter Brücken:
ein Bedarf an InfoPro-Leistungen
von größtmöglicher Kompetenz
Tim Brouwer spricht über „Research im Finanzwesen: Wie funktioniert ein Infocenter auf dem freien Markt?“
Zum Referenten: Nach einem Studium der Physik und Volkswirtschaft begann Brouwer als Research Consultant bei SVP Deutschland (Heidelberg) und gründete dort im Jahr 2000 einen Bereich für Projekte. Von 2002 bis 2015 war er Vorstand der SVP. Seit 2016 ist er Geschäftsführer der ARIX Business Intelligence GmbH, einem auf Private Equity und Venture Capital Research spezialisierten Research- und Analyse-Anbieter mit dem Hauptsitz in München und Tochtergesellschaften in New York und Shanghai.
Brouwer berichtet von den Schwierigkeiten und Fährnissen, die er zu bewältigen hatte, als er sich von dem warmen Kaminfeuer der deutschen Corporate Culture in das kalte Wasser der angelsächsisch geprägten Private Equity begab. Seine ARIX Business Intelligence GmbH ist eine Ausgründung von APAX Partners, die aus der Sicht des ehemaligen SPD-Vorsitzenden Müntefering eine „Heuschrecke“ ist (weil, so lauten wohl nicht immer ausgesprochene Befürchtungen, einzelne Zocker Milliarden verdienen, nachdem sie Arbeitsplätze kaputt gemacht haben). Wie kann man nur, so lautet ein weiterer Vorbehalt, Milliardär aus dem Nichts werden?
Geht Private Equity auch konkreter und sachlicher? Private Equity sammelt viel Geld von Anlegern ein, die zumindest implizit den Anspruch erheben, dass sich dieses Geld in den nächsten fünf Jahren stark vermehren wird. Sollte dies der Fall sein, dann darf Private Equity, das für diesen Erfolg verantwortlich ist, auch aus der Sicht seiner Anleger gut mitverdienen.
Man kann auch sagen, dass es bei Private Equity wie bei einem Hauskauf zugeht. Wenn man nicht gerade ein sparsamer Schwabe ist, wird man das Haus irgendwo zwischen 60% und 100% kreditfinanzieren. Das ist beim gegenwärtigen Referenzzinssatz von 2% und wenn man mit dem Haus Mieteinnahmen erwirtschaftet ein gutes Geschäft. Bei Private Equity geht es allerdings um größere Summen und um eine Amortisierung des Investments nicht in 20 bis 25, sondern in vier bis sieben Jahren. Auch sind sowohl die Erfolgs- als auch die Misserfolgschancen ungleich größer.
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Wie machen wir die ungeliebten Töchter der Großunternehmen hübsch?
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Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Weisen, mit Private Equity Geld zu verdienen. In beiden Fällen bedarf es dazu eines kreativen Prozesses:
- Man hat eine große Idee, mit dem vielen Geld, das einem anvertraut ist, viel mehr Geld zu verdienen. Das ist die Story, die Private Equity über sich gern in die Welt hinausposaunt. Es gibt auch das eine oder andere Beispiel, wo das funktioniert hat. Nehmen wir Kabel Deutschland. Einstmals war die Kabellandschaft hierzulande in den Händen vieler regionaler Betreiber, so dass das Gesamtbild einem Flickenteppich glich. Die Idee war, alle Anbieter aufzukaufen und ein großes Kabelnetz zu stricken und für die dafür notwendige gewaltige Finanzierung zu sorgen. Das funktionierte, und heute haben wir Unity Media.
- Private Equity übernimmt die ungeliebten da nicht erfolgreichen Töchter der Großunternehmen, wo diese ihr zweit- und drittklassiges Management geparkt haben. Oder es geht um die Geschäftsbereiche, die nicht (mehr) zum Kerngeschäft der Großunternehmen gehören. Die Private-Equity-Professionals werfen das Management hinaus, investieren vielleicht und machen die Unternehmen hübsch – dies alles mit dem Ziel, das übernommene Unternehmen in wenigen Jahren mit viel Gewinn zu verkaufen. Wenn investiert wird, dann meistens auch mit etwas Eigenkapital, damit die Incentives richtig funktionieren und es weh tut, wenn ein Projekt in den Sand gesetzt wird. Dieses Modell von Private Equity dürfte das häufiger vorkommende sein. Allerdings lassen sich die Geschäftsbereiche von Private Equity auch um Venture Capital und interessante Unternehmensgründungen erweitern sowie um das gesamte Feld von Merger & Akquisition oder auch um alles, was sich unter „Finance“ einordnen lässt.
Wie lauten die wirtschaftlichen Vereinbarungen von Anlegern und Private Equity? Die Investoren erhalten eine Garantieverzinsung. Gewinne, die darüber hinaus erwirtschaftet worden sind, gehen zu 80 Prozent an die Geldgeber und zu 20% an das Private-Equity-Team, das diesen Deal erfolgreich gemanaged hat. Gehen wir davon aus, dass ein Private-Equity-Fonds in Höhe von zehn Milliarden Euro von fünf bis zehn Leuten betrieben wird, so wird deutlich, dass man hier sehr schnell sehr reich werden kann.
Auf der anderen Seite ist Private Equity ein hartes Geschäft und die Misserfolgsquote hoch. Soll heißen: Wenn man mit einem Projekt nicht erfolgreich gewesen ist, kann man rasch unter Brücken schlafen.
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Wenn man sich einen Investment Professional für einen Film vorstellen sollte… Und was müssen die InfoPros für ihn tun?
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Wenn man sich einen Investment Professional für einen Film vorstellen wollte, so sollte man ihn sich stehend in einem dunkelblauen Anzug mit einer schlanken Krawatte an einem nächtlichen Fenster vorstellen. Warum ist es nachts? Weil der Investment Professional immer am Ball ist. Warum steht er und sitzt nicht? Weil er jederzeit aus dem Stand in den Handlungsmodus umschalten können muss und entsprechend bereit ist. Was tut er? Er denkt ununterbrochen über den laufenden Deal und den nächsten Deal und über die Möglichkeiten weiterer Deals nach („Deal“ ist der Grundbegriff aller Private-Equity-Geschäfte). Und er ist höchstkompetent, weil er sonst keine Erfolgschance hätte. Auch ist er höchstkompetent darin, andere für sich arbeiten zu lassen.
APAX Partners gründete sein Info Center im Jahre 1999, um es im Jahre 2006 in Research Center umzubenennen und Andreas Hahn zum Geschäftsführer zu machen. Darin spiegelt sich der auch für Informationszentren in anderen Bereichen typische Strukturwandel von der Informationsvermittlung zur Aufbereitung, Interpretation und Analyse wenn nicht zum „Auswringen“ der Daten – hier für die Zielgruppe Investment Professionals für ihr Tagesgeschäft – wider. Auch als Inhouse-Informationszentrum hatte das Research Center Rechnungen geschrieben. Aber obgleich die Information Professionals das Händeln großer Summen gewöhnt waren und nicht mit der Wimper zuckten, wenn McKinsey 500.000 Euro in Rechnung stellte, können sie bei ihrer internen Abteilung auch oder gerade wegen 5.000 Euro auf die Idee kommen, hier sollten Overhead-Kosten überwälzt werden.
Also kamen die Partner 2013 auf die Idee, ihr Research Center in den nächsten drei Jahren „outzucarven“ und für die Förderung des Vertriebes einen externen Professional einzuwerben. Das sollte 2016 der ehemalige Geschäftsführer der SVP Deutschland, Tim Brouwer, werden, nachdem er 2015 ein erstes Mal von APAX angerufen war und sich die Verhandlungen zunächst hingezogen hatten. Brouwer teilt sich die Geschäftsführung mit Hahn, einem APAX-Insider, ohne den Brouwer verloren gewesen wäre, weil er die vielen vertrackten Verbandelungen zwischen den Information Professionals bei der ARIX Business Intelligence und den Investment Professionals bei der APAX und die vielen Interdependenzen zwischen den Investment Professionals innerhalb der APAX nicht durchschaut hätte.
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Transformation eines Outcarvings.
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Große Schwierigkeiten im Transformationsprozess bereitete die Herauslösung der IT aus alten Strukturen und der Aufbau einer eigenen IT. Auch für Bereiche außerhalb von Private Equity gilt, dass für die Zusammenarbeit zwischen dem Management und der IT das Murphysche Gesetz wirkt. Brouwer rät daher, wenn ein ähnliches Problem ansteht: „Schlafen Sie vor!“ Dennoch wurde die IT letztlich nicht an die Wand gefahren, irgendwie ging es immer weiter, zumal auf allen Seiten guter Wille vorhanden war, und am Ende funktionierte sie sogar. Im Vergleich dazu war der Umzug von einem Botschaftsgebäude zur Deutschen Rentenversicherung, nunmehr ohne einen Park in der Nachbarschaft, aber dafür mit einer Kantine, ein kleines Problem.
All die Jahre schrieben die InfoPros ihre Rechnungen weiter, aber nunmehr gibt es für die Investment Professionals bei der APAX keine Akzeptanzprobleme, weil es sich bei der ARIX Business Intelligence um ein unabhängiges Unternehmen handelt.
Da alle Deals einen Anfang und ein Ende haben, spricht Private Equity bei jedem zu übernehmenden, übernommenen und zu verkaufenden Unternehmen von einem „Deal Cycle“. Von den Funktionen, die im Rahmen eines „Deal Cycle“ zu erfüllen sind, haben die Information Professionals bei zweien als Zulieferer für Investment Professionals eine besondere Bedeutung, nämlich bei der „Deal Generation“ und der „Deal Diligence“.
Investment Professionals managen das Portfolio der Unternehmen, die sie übernommen haben, zwar nicht selbst, aber sie nehmen einen erheblichen Einfluss auf das von ihnen eingesetzte jeweilige Management. Das gilt besonders dann, wenn sich die Geschäfte nicht so entwickeln, wie sie sich das vorgestellt haben. Die Informationen und Analysen, die die Information Professionals in ihrem „Portfolio Work“ zur Entwicklung der Märkte, zu den Strategien der Wettbewerber und zu allen weiteren Fragen der Investment Professionals liefern, sind vielleicht nicht entscheidend, um die Schlacht zu gewinnen, aber die Investment Professionals haben jetzt etwas, womit sie agieren können. Die Funktion der Information Professionals ist für die Investment Professionals nicht zu ersetzen.
Brouwer begab sich einen Tag, nachdem er von APAX angerufen worden war, in deren „Datenraum“ und war von der Qualität der Aufbereitung der Daten zum Outcarving des Research Centers schwer beeindruckt, auch wenn er berücksichtigte, dass hier die Kernkompetenz der Informationsvermittler ausgeübt worden war. Später überlegte er, was der größte Unterschied zwischen der SVP und der ARIX Business Intelligence ist. Brouwer bringt es auf den folgenden Punkt: Bei SVP drehten sich die Kundengespräche zum größten Teil darum, dem Kunden klarzumachen, dass man eine bestimmte Aufgabe bewältigen kann. Bei ARIX Business Intelligence ist es selbstverständlich, dass die zu übernehmende Aufgabe zu stemmen ist. Es steht so viel Geld auf dem Spiel, dass größtmögliche Kompetenz auch im Research Center nicht nur vorhanden, sondern auch zum Zuge kommen muss.
Dazu kommt, dass Private Equity und das gesamte Umfeld von Private Equity daran gewöhnt ist, professionelle Dienstleistungen professionell in Anspruch zu nehmen. Anmerkung von Open Password: Das könnte eine Freude sein, ständig am Limit seiner Kompetenz zu agieren und von der Hierarchie gefördert, nicht behindert zu sein.
Als Geschäftsführer von SVP überlegte Brouwer längere Zeit, ob er nicht eine Zweigstelle in Asien gründen solle. Er entschied sich zuletzt dagegen. Heute glaubt er, seinerzeit die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Eine solche Aufgabe könne nur von großen Playern wie APAX, die dafür viel Geld in die Hand nehmen müssten, nicht von kleinen Unternehmen bewältigt werden.
Die ARIX Business Intelligence GmbH verfügt heute an ihren drei Standorten auf drei Kontinenten über zwölf Mitarbeiter und kann damit alle auf sie zukommenden Aufgaben abdecken. Sie orientiert sich damit an der regionalen Gliederung von APAX. Es wurde lange überlegt, ob diese Struktur beibehalten werden sollte. Am Ende entschied man sich dafür, insbesondere auch, um die Marktzugänge in Asien zu halten. Das Büro in Shanghai ist mit Natives besetzt, die über die erforderlichen Vor-Ort-Kenntnisse verfügen und auf Anforderungen vor Ort reagieren können.
Brouwer bleibt von seinem gesamten Team nach wie vor „sehr beeindruckt“.
Sie können den Mitschnitt des Vortrags im infobroker.de Podcast hören
http://www.infobroker.de/podcast/2016/10/22/research-im-finanzwesen-wie-funktioniert-ein-infocenter-auf-dem-freien-markt/
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