Open Password – Montag, den 11. Februar 2019
# 510
Bild Politik – Facebook – Stefann Winterbauer – Meedia – Open Password – Outsell – BIIA – Trends des Jahres – KI – Analytics – Sicherheit – Vertrauen – Information Professionals – Anthea Stratigos – Joachim C. Bartels – DSGVO – Fake News – Qualitätsmedien – Interne Produktentwicklungen – Data Marketplaces – M&A – Plan S – IBM – Watson – Gender Diversity – Österreich – Digitalisierung – D 21 – Kantar TNS – KMUs – ZBW – Digitalisierung
Zitat
„Bild Politik“ als Konkurrenz
zu den Sozialen Netzwerken
„Nu isses da: Bild Politik! Jenes fabulös gemeinte neue Print-Produkt aus dem Hause Axel S. Erste Eindrücke gibt es u.a. hier bei uns oder drüben bei Facebook von Franz Sommerfeld. Der schreibt:
Nicht „stern“ noch „Spiegel“ oder der dahin dämmernde „Focus“ sind Wettbewerber in der Konkurrenz um die verbleibende Leserzeit möglicher Kunden für neue Angebote, sondern die sozialen Netzwerke, Facebook vorne weg. Selma Stern hat zumindest einen Facebook Account. Blome bewegt sich nicht einmal in dem Markt, in dem sein größter Konkurrent arbeitet. Der sonst so weitsichtige Döpfner hat seinen Führungskräften mit der Aufforderung, sich von Facebook fernzuhalten, keinen guten Dienst erwiesen.
In der Tat ist es rätselhaft, warum und ob überhaupt jemand in der Branche oder auch bei Springer ernsthaft an einen möglichen Erfolg von Bild Politik glaubt. Warum machen die das? Vielleicht um zu zeigen, das man wenigstens irgendwas Neues halbscharig versucht? Ich weiß es auch nicht!“
Stefan Winterbauer, in: https://meedia.de/2019/02/08/wochenrueckblick-die-grosse-pay-und-abonnenten-verwirrung-bei-zeit-online/
Rückblick 2018 – Ausblick 2019
Open Password, Outsell und BIIA
wählen übereinstimmend
„KI/Analytics“ und das „Streben nach Sicherheit“ zu Trends des Jahres
Von Willi Bredemeier
Open Password, Outsell (London) und die Business Information Industry Association haben übereinstimmend „KI/Analytics“ und das „Streben nach Sicherheit“ zu Trends des Jahres gewählt. Die internationalen Partner von Open Password griffen für ihre Entscheidungen auf eine systematische Auswertung der Medien zurück. Eine solche wurde von Open Password nicht vorgenommen, allerdings strebte auch Password bei seinen Wahlen nicht nach Originalität, sondern ging davon aus, was in den relevanten Medien 2018 den Verstand und die Herzen besonders bewegt hatte und was ihnen an Perspektiven für 2019 am Horizont erschien.
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„AI is hot, as is machine learning, and the convergence of data, information, and software into the workflos to drive predictive analytics is on the march.“
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Open Password wählte die „Künstliche Intelligenz in der Informationsbranche“ zum Trend des Jahres, weil es für 2019 einen Durchbruch von KI auf dem deutschsprachigen Informationsmarkt voraussieht. Darüber hinaus wurde der „Information Professional des Jahres“ diesmal gewählt, weil er sich um die Durchsetzung von KI in Deutschland besondere Verdienste erworben hat. Der Preis für die Lebensleistung ging an einen InfoPro, der sich neuerdings stark in der KI engagiert. „Unternehmen des Jahres“ wurde schließlich ein Anbieter, weil sich dieser sowohl international als auch auf den deutschsprachigen Informationsmärkten besondere Verdienste für die Durchsetzung von KI erworben hat. Siehe die kommenden Ausgaben von Open Password.
Anthea Strategos begründet die Wahl von „Analytics“ in Open Password unter anderem mit: „AI is hot, as is machine learning, and the convergence of data, information, and software into the workflows to drive predictive analytics is on the march.“ Joachim C. Bartels fasst die Auswertungen der BIIA in der folgenden Schlagzeile zusammen: „Analytics/AI are still in High Demand – Industry Members Gear up on Internal Product Development“ – wobei in der Produktentwicklung „Analytics“ und „Artiicial Intlligence“ dominieren. In einem Brief an Open Password schreibt er: „Wir haben uns bereits entschieden AI/Analytics als Key Trend in unsere BIIA 2019 Biennial Conference sozusagen als Vorspann einzubauen. Ferner haben wir mehrmals in unseren Newsletters darauf hingewiesen dass AI und Analytics in der Business Information Industry immer weiter ausgebaut wird. “
Medienauswertung durch BIIA: Interne Produktentwicklungen neuerdings vorn („in which Analytics/AI predominated“.
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„Trust is the New Algorithm.“
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Das „Streben nach Sicherheit in unsicheren Zeiten“ wurde von Open Password, Outsell und BIIA in verschiedenen Begriffen beschrieben, auch wenn ähnliche Zusammenhänge thematisiert wurden. Alle Trendwahlen von Open Password, die sich nicht auf „Künstliche Intelligenz“ bezogen, galten der Sicherheitsproblematik, ob es nun um die Verabschiedung der Datenschutzgrundverordnung ging, mit der nach einer überhitzten Debatte eine Einschränkung der Zivilgesellschaft als Kollateralschaden in Kauf genommen wurde, oder um die weitere Verbreitung von Fake News, die bei weitem nicht nur, leider aber auch mitten in unseren Qualitätsmedien generiert werden. Siehe der Fall Relotius, der seine freien Erfindungen in praktisch allen deutschen Qualitätsmedien verbreitete.
Outsell wählte die DSGVO zu einem der Jahrestrends und „Vertrauen“ zum alles überragenden, eben weil es 2018 allerorts zu fehlen schien. So schrieb Anthea Stratigos in Open Password:
„Many of last year’s announcements simply are about trust: failed trust in digital transformation, failed trust in agencies, the need for GDPR; even agita in STM can boil down to trust. Gender diversity is about whether we can trust our leadership to advance careers and whether there is equal opportunity and pay for all. How our data is used — and misused — is critically important in the new era. Whether acquisitions are successful often comes down to trust and whether cultures clash or can be melded together wisely. Trust remains in crisis in our industry and beyond.“
Und sie folgerte:
„Trust ist the New Algorithm.“
Hingegen sprach die BIIA von einem „steady increase of announcements on the subject of identity“, also von einer verstärkten Suche nach Lösungen, die mehr Sicherheit versprechen. Bartels schrieb an Open Password: „Second most important trend is the subject of identity. AML, KYC, onboarding services and compliance have created a new industry segment. We dealt with this issue in our 2017 Biennial Conference. This time we will give this subject greater prominence: B2C and B2B. We have invited a number of prominent players in this field. The GLEIF organization (Legal Entity Identifier) has confirmed its participation. In the BIIA 2019 Biennial Conference we partner with the IFC SME Finance Forum (World Bank Group). Subject: Financial Inclusion – Assisting Micro and Small Businesses with access to finance through improved information. AI/Analytics and Identity will play a significant role in this effort.“
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Auch andere Trends – gleichwohl bleiben Ähnlichkeiten der Schlussfolgerungen beeindruckend.
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Die BIIA und Outsell kamen auch zu anderen Jahrestrends, und Open Password setzt in seiner fast täglichen Berichterstattung auch andere thematische Prioritäten. Die BIIA hob für 2018 besonders „interne Produktentwicklungen“ hervor. Allerdings waren hier „Analytics/AI predominant“. Siehe oben. Outsell ging auch auf „Data Marketplaces“, „Game-Changing M&A“, die Open-Acess-Initiative „Plan S“, Existenzkrisen der internationalen Informationsanbieter, das fehlgeschlagene Experiment von IBM mit „Watson“ sowie „Gender Diversity“ ein.
Gleichwohl bleiben die Ähnlichkeiten der Schlussfolgerungen trotz der Standorte von Open Password, Outsell und BIIA in verschiedenen Ländern beeindruckend. Ein Zeichen, dass es skch hier wirklich um brennende und vielleicht prioritär zu behandelnde Herausforderungen handelt, die nicht nur die Informationsgesellschaft, sondern die gesamte Gesellschaft angehen?
Provider´s Corner
Digital-Dossier Österreich
Österreich im digitalen Mittelfeld
Die österreichische Gesellschaft befindet sich bei der Digitalisierung im oberen Mittelfeld Europas – doch in der Wirtschaft ist die Digitalisierung noch nicht vollständig angekommen.
Das Digital-Dossier Österreich liefert eine Bestandsaufnahme zur Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft. Es führt zentrale Ergebnisse aus verschiedenen Studien und Statistiken zusammen und schafft einen Gesamtüberblick zum Stand der digitalen Transformation. Das Dossier erstellten die Initiative D21 e. V. und Kantar TNS im Auftrag des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort.
Digitalisierung im österreichischen Mittelstand nicht vollständig angekommen. Nahezu 100 Prozent der österreichischen Unternehmen nutzen das Internet und vier von fünf verfügen über eine eigene Webseite. Doch mehr als jedes dritte kleine oder mittlere Unternehmen (KMU) in Österreich misst der digitalen Technologie keine große Relevanz für das eigene Geschäftsmodell zu. Mittelständische Industrieunternehmen wenden im Schnitt zehn Prozent ihrer Gesamtinvestitionen für digitale Technologien auf, bei den großen Unternehmen sind es zwölf Prozent. Chancen sieht die Wirtschaft insbesondere in der Kundengewinnung sowie Kostenreduktion, eine Realisierung scheitert jedoch häufig am mangelnden Know-how. 90 Prozent der Personalverantwortlichen sehen hohen Schulungsbedarf für die Belegschaft bei digitalen Themen. Insgesamt weist Österreichs Mittelstand damit einen geringen bis mittleren Digitalisierungsgrad auf.
Österreichische Gesellschaft bewegt sich kompetent im Internet, nutzt es aber konservativ. Neun von zehn österreichischen Haushalten sind online, über 75 Prozent besitzen ein Smartphone, im EU-Vergleich belegt Österreich damit nur den 17. Platz von 28. Bei der Nutzungsvielfalt zeigen sich die Österreicher zurückhaltend und nutzen vor allem etablierte Dienste und Anwendungen. Streaming, Videoanrufe und soziale Medien sind im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern weniger verbreitet (Rang 19). Dafür sind die Digitalkompetenzen überdurchschnittlich und zeigen, dass die Bevölkerung souverän mit unterschiedlichsten Anwendungen umgehen kann, hier liegt Österreich im EU-Vergleich auf dem achten Platz. Bei der Frage nach Chancen und Risiken des digitalen Wandels sind die Optimisten leicht stärker.
ZBW
Wie die Digitalisierung
die Wissenschaft verändert
Anlässlich ihres 100. Geburtstages zeigt die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft eine interaktive Wanderausstellung „Open UP! Wie die Digitalisierung die Wissenschaft verändert“. Gezeigt wird die Wissensausstellung bis 17. Dezember in Kiel, Berlin, München und Hamburg. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter https://100jahre.zbw.eu/openup. Termine für Führungen über exhibition@zbw.eu.
Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft zeigt ihren aktuellen Weg: Ein Dreiklang von Forschen, Engagieren und Entwickeln für Open Science. Die ZBW lädt dazu ein, mittels Bildern, Filmen, Infografiken und Experimentier-Stationen abzutauchen in die Welt des wissenschaftlichen Arbeitens im digitalen Zeitalter. Die Wanderausstellung fokussiert drei Themenbereiche:
I „Literatur finden“. Was die ZBW unter Anwendung von Methoden der Künstliche Intelligenz erforscht, wie die Institution große Datenmengen erschließt, intelligentes Verhalten automatisiert und sinnvolle Empfehlungssysteme gestaltet, erfahren Besucher*innen in der Themeninsel „Literatur finden“.
II „Digitale Vernetzung“. Forschungsdaten sind schwer zugänglich. Welche Infrastrukturen die ZBW aufbaut, wie das Teilen von Daten gefördert werden kann und wie Forscher*innen im Umgang mit Forschungsdaten unterstützt werden können, erfahren Besucher*innen in der Themeninsel „Digitale Vernetzung“.
III „Neue Publikationsarten“. Die ZBW hat die Vision einer offenen und zugänglichen Wissenschaft. Mit welchen Ergebnissen sie alternative Leistungsindikatoren erforscht und neue Wege für den fairen Zugang zu Forschungsergebnissen erprobt, erfahren Besucher*innen in der Themeninsel „Neue Publikationsarten.
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