Open Password: Montag, den 04.April 2016
Oh wie schön ist Panama! – größtes Datenleak der Geschichte – Open Password Pushdienst Archiv geht an den Start – AWMF äußert sich zur möglichen ZB-MED Abwicklung – Rudolf Mumenthaler sammelt 3.722 Unterschriften ein – LIVIVO wird 1 Jahr alt
Offshore Datenleck – Politiker in Bedrängnis
Es war mehr als ein Paukenschlag. In den Abendnachrichten am Sonntag den 03.04.2016 wurde ein Datenleak einer für Offshore-Gesellschaften spezialisierten Kanzlei in Panama bekannt. Mehr als ein Jahr hatten Journalisten Daten einer Zuspielung zu mehr als 214.000 Offshore Firmen auf Panama ausgewertet. Das Ergebnis erbrachte eine Namensliste die kaum prominenter und für die Personen selbst gefährlicher sein könnte.
Das Netz selbst überschlägt sich wieder einmal. Unter #panamapapers machen Menschen ihrem Ärger Luft und wettern über korrupte Politiker, steuerhinterziehende Unternehmer, geldwaschende Kriminelle und nicht die Hals voll bekommende Promis und Sportler.
Selbst Edward Snowden der König der Datenoffenlegung meldete sich prompt via Twitter @snowden und gibtr die Dimensionen des vielleicht größten Datenlecks in 140 Zeichen.
„That time when your journalism was so hot it melted the servers.“
Pressestimmen und Beiträge
Die F.A.Z. bringt es auf Facebook in Punkto Politiker auf den Punkt. Jedes Land hat seine eigenen Reaktionen. So wittert Russland wieder eine neue Propagandamasche des Westens, die Isländer fordern den Rücktritt des Ministerpräsidenten und Frankreich will Ermittlungen einleiten.
Eine Open Password Presseschau mit lesenswerten Beiträgen der nationalen und internationalen Presse.
Panama Papers – die Recherche
Süddeutsche Zeitung
Wie die Politik auf das Datenleck reagiert
F.A.Z. Frankfurter Allgemeine Zeitung – 04.April 2016
8 Antworten zu den „Panama Papers“
Neue Zürcher Zeitung – 04.April 2016
Diese Banken sind in die Panama-Affäre verwickelt
Handelsblatt – 04.April 2016
Datenleak: Diese Mächtigen tauchen in den Panama Papers auf
SPIEGEL ONLINE – 04.April 2016
Putin associates had $2 billion in offshore accounts, report says
Washington Post 03.April 2016
What are the Panama Papers? A guide to the biggest data leak in history
the guardian – 03.April 2016
Ebenfalls interessant, wie die Journalisten die großen Datenmengen auswerten konnten. Hierzu meldet Heise: „Um die große Menge an Daten effizient nutzen zu können, setzte die Süddeutsche Zeitung das Programm Nuix ein…. Die rund 11 Millionen Dokumente wurden so weit wie möglich mittels Optical Character Recognition (OCR) erfasst. Auch das ICIJ beteiligte sich an dieser Arbeit. Nach der Erfassung der Daten konnten die Journalisten einen Großteil der Dokumente über eine einfache Suchmaske durchforsten.“
Die AWMF meldet sich Pro ZB-MED
Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. hat am 01. April 2016 eine Stellungnahme zur geplanten Schließung der ZB MED veröffentlicht. Ebenfalls ist für die AWMF nicht verständlich, wie eine Bibliothek unter Forschungsgesichtspunkten bewertet werden kann. Im Schreiben heißt es hierzu:
Aus Sicht der AWMF ist es auch nicht sinnvoll, Einrichtungen der Forschungsinfrastruktur anhand derselben Kriterien wie Forschungsinstitute zu evaluieren. Hier unterschätzt der Senat der Leibniz-Gemeinschaft die Funktion und Rolle von wissenschaftlichen Bibliotheken. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufbereitung, Suche und Bereitstellung von wissenschaftlicher Information als Grundlage für wissenschaftliche Forschung. Ohne Bibliotheken würden Forschende noch stärker von kommerziellen Verlagen abhängig und erhielten außerhalb von Universitäten nur beschränkt (oder mit hohen Kosten) Zugang zu aktueller Literatur. Diese Aufgaben werden mit einer Schließung von ZBMED nicht verschwinden – dies würde nur dazu führen, dass der nach wie vor bestehende Bedarf über eine andere Organisation abgedeckt werden müsste.
http://www.awmf.org/die-awmf/awmf-aktuell/detail/news/zb-med-erhalten.html
Die Stellungnahme wurde auch in der April-Ausgabe des Online-Journals „medizin aspekte“ in abgeänderter Form veröffentlicht: http://medizin-aspekte.de/awmf-zb-med-erhalten
Update zu ZB-MED von Rudolf Mumenthaler
Die von Prof. Mumenthaler gestartete Petition liegt zum heutigen Montag bei 3.722 digitalen Unterschriften und soll bis zum 30.04. noch erreichbar sein. Mumenthaler strebt die 5.000er Marke an und will dann die digitalen Aktenordner der Leibniz Gemeinschaft zukommen lassen. Weitere Sachstände schreibt er in einem Blog Update: http://ruedimumenthaler.ch/2016/04/04/keepzbmed-es-geht-weiter/
Positives von der ZB-MED
Aber es gibt auch positive Meldungen von oder zu den Quellen der ZB-MED. So meldet die Zentralbibliothek auf Facebook:
Bald ist es so weit: Unser Suchportal LIVIVO feiert seinen ersten Geburtstag! Viel Arbeit ist im letzten Jahr in das Suchportal geflossen und noch mehr in seine Entstehung. Passend zum #throwbackthursday gibt es daher heute einen LIVIVO-Rückblick in unserem ZB MED-Blog http://zbmedblog.de/?p=73
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