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Open Password – Montag,

den 16. September 2018

# 439

Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg – Steilvorlagen für die Informationsvermittlung – Monika Heim – L-Bank – IK Informations- und Kommunikationsring der Finanzdienstleister – Finanzkrise – Regulierung – Compliance – Digitalisierung – Sparkurs – DB Research – Aufgabenprofil – Beratung – Monitoring – Outsourcing – Informationshoheit – Integration elektronischer Produkte in Prozesse – Kollaboratives Arbeiten – Digitale Infrastruktur

 

Steilvorlagen Update:
Monika Heim

Wachsender Kosten- und Zeitdruck
durch Finanzkrise, Regulierung und Digitalisierung


Existenzsicherung durch Integration elektronischer Produkte

in Prozesse der Banken

Open Password fragt in einer kleinen Serie Keynote-Speaker und Success-Story-Referenten, was sich seit ihrem Auftritt auf der Buchmesse-Veranstaltung „Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg“ aus ihrer Sicht als Information Professional verändert hat. Monika Heim ist Leiterin des IBA (Information, Bibliothek, Archiv) der L-Bank in Karlsruhe und Vorstand des IK Informations- und Kommunikationsringes der Finanzdienstleister in Frankfurt. In ihrem Referat auf der “Steilvorlagen”-Veranstaltung im Jahre 2014 stellte sie freimütig dar, wie sie ihre IVS  gegen Widerstände zu “einer schmucken Informationsvermittlungsstelle” (Passsword) ausbaute.

(Bild Monika Heim (c) IK-Info)

Vier Jahre sind seit Ihrem Auftritt auf der Buchmesse-Veranstaltung “Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg” im Jahre 2014 vergangen, das ist im Internet-Zeitalter eine sehr lange Zeit. Insbesondere die Rahmenbedingungen dürften sich für IVS verändert haben, zumal die stürmischen Zeiten in der Bankenbranche angehalten haben.

Es waren vor allem drei Trends, die massiv auf die Banken durchschlugen. Der Höhepunkt der Finanzkrise liegt Jahre zurück, aber die Banken haben nach wie vor einige der Folgen aufzuarbeiten. Im Zusammenhang mit der strengeren Regulierung der Banken sind zweitens die formalen Anforderungen zum Beispiel in den Bereichen Kreditfinanzierung und -bearbeitung oder Compliance deutlich höher geworden. Und drittens kam die Digitalisierung, deren Potenziale bei weitem nicht ausgeschöpft und deren Konsequenzen noch längst nicht  absehbar sind. Dies alles hat zu einer Kostenspirale und zu einer großen Beschleunigung der Prozesse geführt, von denen auch die Informationsvermittlungsstellen nicht verschont blieben.  Nicht zuletzt die Bemühungen, den Anstieg der Kosten zu verlangsamen, haben zu einem massiven Druck auf die Informationszentren geführt und trugen zur Schließung von DB Research bei. Das ist aber nur das bekannteste Beispiel.

Gibt es die schmucke Informationsvermittlungsstelle von 2014 noch? Oder hat sich auch deren Aufgabenprofil in den letzten Jahren massiv verändert?

Die klassischen Aufgaben einer Informationsvermittlungsstelle sind auf einen Punkt nahe Null geschrumpft. Die Themenrecherche gibt es nicht mehr. Allenfalls für Studierende, die wir bei Projekt- und Bachelorarbeiten betreuen, kommt so etwas noch vor. Auch mit einer klassischen Bibliothek können Sie beim Management keinen Blumentopf mehr gewinnen, selbst wenn die Printnutzung durchaus vorhanden ist und die Dokumentbeschaffung im Zeitalter des zersplitterten e-content-Marktes aufwändiger geworden ist. Was hingegen stark zugenommen hat, sind die Beratungsleistungen. Mitarbeiter der Bank kommen zu uns und haben einen ganz spezifischen Informationsbedarf. Wir setzen uns dann zusammen, erläutern und schulen unsere Online-Angebote und setzen beispielsweise spezifische Monitorings für den Nutzer auf. Oder wir eruieren Online-Produkte oder Anpassungen oder Erweiterungen der bisherigen Angebote und bereiten die entsprechenden Verträge vor.

Am Ende steht dann meistens ein Ergebnis für den Nutzer: „Dieses elektronische Produkt ist für Ihre Zwecke am besten geeignet.“

Michael Klems und andere empfehlen den IVS, mit ihren Services die Treppe der Wertschöpfung hochzusteigen und mehr Mehrwert zu generieren. Sie schienen davon in unserem persönlichen Vorgespräch nicht überzeugt.

Das mag für manche Einzelkämpfer und für einzelne Fälle zutreffen, hat im Bankbereich aber keine IVS gerettet. Insgesamt sollten sich die Informationszentren von den Ideen freimachen, dass es für sie ausreicht, die Kunden zufrieden zu stellen und ihre Existenzberechtigung nachzuweisen, indem sie auf viele zufriedene Kunden verweisen. Reporting, so oft als strategischer Heilsbringer gepriesen, hat die Schließung von IVS in vielen Fällen nicht verhindert. Die Kunden, die die Dienstleistungen des Informationszentrums abrufen, entscheiden nicht über dessen Zukunft. Das wird vielmehr auf der Ebene des Vorstands entschieden. Die Vorstände aber lassen sich weniger von der Performance ihrer Informationszentren leiten, sondern von allgemeinen strategischen Überlegungen und von der Notwendigkeit, den Anstieg der Kosten, vor allem der Personalkosten, zu dämpfen. Das Outsourcing von Dienstleistungen scheint da eher ein attraktiver Weg zu sein, egal mit welchen Nebenwirkungen.

Und wir sollten auch nicht glauben, im mittleren Management oder in unseren Nutzerkreisen würden lauter Anhänger von uns sitzen. Da gibt es viele, die die Informationshoheit über ihre eigenen Angelegenheiten behalten und die Probleme der Suche und der Bewertung selbst lösen möchten. Dieser Trend wird durch die bestehenden Bereichsegoismen unterstützt.

Und selbst wenn Nutzer unsere Services schätzen, werden sie im Zweifelsfall nicht in den Kampf für uns ziehen.   

2014 gaben Sie an Erfolgsfaktoren für Ihre IVS an: “Erkennen des Haltbarkeitsdatums der Dienstleistungen – ständige Veränderungsbereitschaft – Blicke über den Tellerrand – Bereitschaft zum lebenslangen Lernen – Netzwerken – sehr frühes Besetzen des internen Intranets – Freude an technischen Innovationen – Durchsetzen und Durchführen diverser Relaunchprojekte”. Was möchten Sie an dieser Liste verändern und wie sieht das für den gesamten Bankenbereich aus?

Das „sehr frühe Besetzen des internen Internets“ sollten Sie herausnehmen, das ist mittlerweile ein alter Hut und längst passiert. Bei den Ergänzungen möchte ich mich auf einen Punkt beschränken. Die Informationszentren sollten sich daran beteiligen, digitale Produkte in das Unternehmen und seine Prozesse zu integrieren. Es gibt einen dringenden Bedarf an qualitativ hochwertigen elektronischen Produkten, der auch als solcher erkannt wird und zu deren Bewertung digitale Kompetenz und große Sorgfalt benötigt wird. Eigentlich eine Aufgabe, die unseren Informationszentren auf den Leib geschrieben sein sollte.

Von der Integration elektronischer Produkte in die Prozesse der Banken ist es zum Wissensmanagement nicht weit; das Potenzial haben die Banken bislang unterschätzt. Aber gerade hier tut sich momentan ganz viel. Im Zuge der Digitalisierung nehmen Projektarbeit und agile Arbeitsweisen mit den passenden Tools zum kollaborativen Arbeiten rasant zu. Ich bin überzeugt, hier könnten sich Information Professionals mit ihrem KnowHow hervorragend einbringen. Die ganze Thematik der Erschließung von Dokumenten ist noch gar nicht sichtbar geworden und wird mit ansteigendem Dokumentvolumen erst akut werden.

Gehen wir noch einmal vier Jahre diesmal nicht zurück, sondern nach vorn. Wie sehen dann Ihre IVS und die im Bankenbereich?

Überall dort, wo Daten erschlossen und strukturiert werden, arbeiten wir in Projektgruppen mit und sorgen für mehr Agilität. Wir beteiligen uns am Management der digitalen Infrastruktur und gestalten den Prozess vom Print zum e-Content.

Für Sie stehen berufliche Veränderungen an. Bleiben Sie denn der Branche irgendwie erhalten?

Ja, ich gehe Anfang November in den Vorruhestand. Aber ich werde 2019 das Amt des Vorstands im IK mit großer Freude weiter wahrnehmen. Inwieweit ich mich innerhalb oder außerhalb des IK darüber hinaus und zukünftig engagieren werde, lasse ich in aller Ruhe auf mich zukommen. Aber es gibt ja auch ein Leben ohne Arbeitswelt. Mein Mann und ich freuen  uns auf mehr Freiheit und Zeit für unsere Hobbys Musik, Turniertanzen, Reisen und Kochen und die Realisierung lebenslanger Träume. Ich wollte zum Beispiel immer mehr über volkswirtschaftliche Zusammenhänge und bestimmte Baustile wissen sowie reiten lernen.

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Bertelsmann plans to divest Arvato CRM business.  Bertelsmann hopes to complete a deal to sell its Arvato CRM business in October, as the German company overhauls its publishing group in the face of disruption from big U.S. internet platforms.

Minesoft Diamond Sponsor at Patent Olympiad. The Patent Olympiad will be held in parallel with the CEPIUG 10-year anniversary conference in Milan, Italy. Minesoft is honoured to be able to support the competition with the free use of our searchable global patent family database, PatBase, and sponsoring the prizes for 1st, 2ndand 3rd places. The event will be a great opportunity to bring recognition to the profession and the first of its kind, highlighting the fun, the challenge and the thrill of the hunt!

The Patent Olympiad was founded by four volunteers from the US, Canada, Scandinavia and Central Europe as a global networking event for anyone who does patent searching in their careers – not just mainstream “patent information professionals”.

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