Open Password – Montag,
den 5. März 2018
#329
Mary Ellen Bates – Michael Klems – Association of Independent Information Professionals – AIIP Connections – Kundenakquisition – Kampagnen – Spotify – DropBox – Google – Amazon – LG München – Influencer – Bohemian Browser Ballett – Gabor Steingart – Dieter von Holtzbrinck – Wirtschaftsjournalist – Andreas Theos
Mary Ellen Bates,
400 Hours to Profitability
400 Stunden Aufwand
bis zum ersten Kunden
Ein Brief an die Branche von Michael Klems
Mary Ellen Bates hat in der Mitgliederzeitschrift der Association of Independent Information Professionals (AIIP) einen bemerkenswerten Beitrag veröffentlicht (“400 Hours to Profitability”, AIIP Connections, December 2017, Seiten 19-20). Sie rechnet vor, dass für ein neues Geschäftsfeld oder ein neues Projekt 400 Stunden Engagement oder Arbeitsleistung notwendig sind, um den allerersten Kunden zu gewinnen.
Das steht im radikalen Gegensatz zu den Erwartungen, die viele Existenzgründer und auch Information Professionals hegen, wenn sie sich an das Gewinnen von Kunden begeben. Es scheint ja alles so einfach zu sein: Eine neue Geschäftsidee, ein neues Produkt oder Serviceleistung. Wir schreiben ein paar potenzielle Kunden an. Online und Social Media sei Dank, schnell sind alle Arbeitsschritte erledigt. Und schon hängen ein paar dicke Fische am Haken. Ja, so geht das nicht.
Bevor Sie sich gänzlich in den Digitalisierungswahn begeben, muss ich mit Mary Ellen Bates bremsen. Lassen Sie sich nicht von der Angabe „400 Stunden“ irritieren. Von mir aus können es 200, 600 oder 1.000 Stunden sein. Auf jeden Fall dauert es lange, bis sie für Ihr neues Projekt einen ersten Kunden bekommen. Und ohne harte Arbeit im Vorfeld und im Verlauf des Projektes geht es nicht.
400 Stunden sind das Minimum – der Kollege und ich sind uns einig in der Video Kolumne:
https://youtu.be/ukTJXAjgXpA
Die Kollegin aus Colorado unterteilt den Aufwand von 400 Stunden in Etappen von jeweils 100 Stunden, bis am Ende der Lucky Pitch steht. In den ersten 100 Stunden werden die Zielgruppen definiert und ihre Merkmale recherchiert. Weiter geht es mit dem Aufbau der Social-Media-Kommunikation und der Klärung der Frage, welche Reichweiten erzielt werden sollten, um den ersten Kunden an Land zu ziehen. In der dritten Phase werden persönliche Gespräche geführt und Briefe an Testkunden versandt. So werden die Kenntnisse für die Bedürfnisse der Kunden verfeinert. Auf dem Weg zur 400er Marke läuft Ihre Kampagne in Newslettern, Social Media und weiteren Veröffentlichungen. Da ereilt Sie der erste Auftrag. Sie nehmen das als Indiz, dass Sie im Markt angekommen sind und dort angenommen worden. Und der Weg vom ersten zum zweiten Kunden ist um vieles leichter.
Und was war der eigentliche Faktor, der Ihren Erfolg ausgemacht hat? Ihr Durchhaltevermögen.
Ich kann, wenn ich von meinen eigenen Erfahrungen, ausgehen, Mary Ellen Bates nur zustimmen. Ein Erfolg kommt nicht über Nacht. Und, so möchte ich hinzufügen, Sie müssen nachhaltig handeln. Ein Strohfeuer ist schnell vorüber. Ohne ein Fundament an Netzwerken und Veröffentlichungen, dass Sie sich auf lange Sicht aufbauen sollten, hat Sie der Markt so schnell vergessen, wie sie in diesem aufgetaucht sind.
Bis Sie am Ziel sind und die Auftrag scheinbar „wie von selbst“ hereinkommen, haben Sie weitaus mehr als 400 Stunden aufgewandt. Aber das wirkt auch viel eindrucksvoller, wenn Sie Ihren Zuhörern in einem Referat erklären, dass Sie in Wahrheit 1000 Stunden und mehr gebraucht haben, um sich in Ihrem Markt zu etablieren.
Link zum Beitrag von Mary Ellen Bates: https://www.batesinfo.com/wp-content/uploads/2018/02/Coachs-Corner-2017-12.pdf
Blick über den digitalen Tellerrand
Spotify bereitet Börsengang vor. Mit einem voraussichtlichen Volumen von 20 Milliarden US-Dollar will Spotify einen der ersten großen Börsengänge für 2018 starten. Der Musikstreamingdienst verfügt über 71 Millionen zahlende Kunden und hat 159 Millionen Nutzer. 2017 kam das Unternehmen auf einen Umsatz von 4,1 Milliarden US-Dollar. Dem standen die bislang höchsten Verluste in Höhe von 1,24 Milliarden US-Dollar gegenüber. Es geht weiter um Marktdominanz, nicht um Profit.
DropBox und Google kooperieren. Die beiden großen Anbieter von Cloud-Lösungen wollen ihre Dienste miteinander verzahnen. So wird es künftig möglich sein, Dokumente von Google Office aus der Dropbox zu starten.
Gegen das Gesetz: Amazon Dash Buttons. Laut Auffassung des LG München verstößt der Amazon Dash Button gegen geltendes Recht. In einer Klage der Verbraucherzentrale NRW wurde bemängelt, dass der direkte Kaufbutton dem Kunden keine ausreichende Informationen liefere. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
https://www.internetworld.de/e-commerce/amazon/amazon-dash-buttons-rechtswidrig-1480363.html
Influencer sind out? Das Netz dreht den Spieß jetzt herum: „Nehmen Sie bitte das Video vom Netz – dies schadet unserem Image“. Bislang waren die Influencer als Produkt-Animateure gefragt.
Der Satire-Beitrag des „Bohemian Browser Balletts“ zeigt, was aus ihrer Sicht aus den Influencern werden mag.
https://www.wuv.de/digital/kommen_jetzt_die_outfluencer
Post der Woche
„Die Show ist vorbei“. So betitelt der Wirtschaftsjournalist den Abgang von Gabor Steingart aus dem Handelsblatt. Dem Fachmagazin ist mit der Berichterstattung zur plötzlichen Entlassung von Gabor Steingart aus dem Holtzbrinck-Imperium ein journalistisches Highlight gelungen. Mit im Artikel enthalten ist die Rede von Dieter von Holtzbrinck dazu an die Belegschaft. http://www.wirtschaftsjournalist-online.de/
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Mehr aus Office Produkten herausholen. 80% der Möglichkeiten, über die Standard- Programme und technische Alltagsgeräte verfügen, bleiben regelmäßig ungenutzt. Es wird Zeit, dies zu ändern. Sie wollten schon immer Excel besser beherrschen? Kein Problem mit den Online-Tutorials von Andreas Theos. Der YouTube Kanal mit Office Tutorials wird von fast 28.000 Abonnenten genutzt.
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