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Open Password – Montag , den 21. Juli 2021

# 950

EconBiz Academic Career Kit – Nachwuchsforscher – Wirtschaftswissenschaften – Open Educational Resources – Nicole Krüger – Tamara Pianos – Verwendbarkeit – Urheberrecht – Auffindbarkeit – Google – OER-Portale – EduArc – Förderierte Suche – MOOCs – Präsenzveranstaltungen – SlideShare – Forrester – Full Return to Office – Post-Pandemic – BIIA – Hybrid Work – Employee Sentiment – Vaccination – Anywhere-work Readiness – Readiness Calculator – Keith Kohnson – Cyberagentur des Bundes – Bundesministerium des Innern – Technologie-Souveränität – Patrycja Schrenk – PSW-Group – Sebastian Groos – LexisNexis – Johnson & Johnson – NFD14 Microbiota – Gemeinsame Wissenschaftskonferenz – DFG – ZB MED – Konrad Förstner – Alice McHardy – Nationale Forschungsdateninfrastruktur

I.

Titelgeschichte:

EconBiz Academic Career Kit – Lernmaterialien für junge Forschende
in den Wirtschaftswissenschaften als Open Educational Resources (OER) III – Von Nicole Krüger und Tamara Pianos, ZBW

 

II.

Cyberagentur des Bundes: Mehr digitale Souveränität für Deutschland?
Mehr Einheitlichkeit wäre wünschenswert

III.

NFDI4: Forschungsdaten for Microbiota Research

After COVID: 30% of Companies will Embrace A Full Return-to-Office

EconBiz Academic Career Kit

Lernmaterialien für junge Forschende
in den Wirtschaftswissenschaften
als Open Educational Resources (OER)

 

Von Nicole Krüger und Tamara Pianos, ZBW

Dritter Teil

6.3 Der Mix verschiedener Materialien in einem OER. Beim Zusammentragen der CC-lizenzierten Bilder und Medien im Academic Career Kit ergaben sich Unklarheiten, die sich durch Recherchen im Netz nicht leicht auflösen ließen. So ergaben sich zum Beispiel die folgenden Fragen:

– Darf ein CC0-lizenziertes Bild ohne Urheber-Kennzeichnung unter einer CC-BY-Li­zenz veröffentlicht werden? Das hieße, dass Dritte das CC0-Werk erstmalig mit einer „neuen“ Urheber-Kennzeichnung in Umlauf bringen würden.
– Dürfen CC-BY-SA-lizenzierte Werke („share alike“) in einem Werk unter CC-BY veröffentlicht werden? Das widerspräche dem Gebot, unter gleicher Lizenz zu veröffentlichen.
– Dürfen Screenshots von Websites in ein OER eingebaut werden?
– Wie steht es mit Logos von Datenbankanbietern?

Erfahrungen, die sich im Prozess der Einbindung von Materialien in das Academic Career Kit ergaben, werden im Folgenden tabellarisch dargestellt:

Tabelle : Mix verschiedenen Materialien in einem OER unter CC-BY-Lizenz

Grundsätzlich gilt, dass das Material mit der restriktivsten Lizenz die Lizenz für das eigene Werk bestimmt – und dass sich nicht alle CC-lizenzierten Materialien miteinander in einem Werk kombinieren lassen. Fragen im Zusammenhang mit der Nachnutzung von Materialien Dritter ließen sich rechtssicher letztlich nur durch die KollegInnen aus der Rechtsabteilung beantworten (16). Das ist bedauerlich, da anzunehmen ist, dass die wenigsten Lehrkräfte und DozentInnen auf derartige Kompetenzen zurückgreifen können. Die Bereitstellung von OER wird damit auch durch die Komplexität der urheberrechtlichen Bestimmungen behindert.

Einen guten Überblick über Kombinationsmöglichkeiten von CC-Lizenzen bietet die Graphik in dem Blogpost „Bearbeitungen frei lizenzierter Inhalte richtig kennzeichnen“ von Paul Klimpel.

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7 Verbreitung von OER im Netz __________________________________________________________________________________

Wie offen Bildungsmaterialien auch immer sein mögen, ihre Offenheit nützt nichts, wenn sie nicht im Netz auffindbar sind. So wurde einige Monate nach dem Online-Gang des EconBiz Academic Career Kit die Auffindbarkeit in Suchmaschinen evaluiert. Leider ließ sich feststellen, dass das Academic Career Kit in Google mit der Eingrenzung auf CC-lizenziertes Material nicht zu finden war (17). Über die Eingabe in den Suchschlitz „Academic Career CC-BY“, wurde das Academic Career Kit hingegen gefunden (18).

Auf die Vermutung hin, dass Google unter dem Filter „Frei zu nutzen oder weiterzugeben“ ausschließlich Materialien listet, die in einschlägigen Suchportalen für CC-lizenziertes Material verzeichnet sind, sollte das Academic Career Kit in diese Portale eingestellt werden. Die Verbreitung des Tutorials in den bekannten Suchportalen wie YouTube, Flickr, Pixabay, SlideShare oder Wikimedia Commons war allerdings aufgrund der besonderen Materialart nicht möglich. H5P selbst bietet keine Suchoberfläche für die mit H5P erstellten Materialien.

Abbildung 9: Kein Upload von H5P-Dateien in Wikimedia Commons

Für die Verbreitung eigneten sich daher ausschließlich Portale, die explizit auf Lernmaterialien fokussieren. Sie sind zwar bei der Zielgruppe vermutlich weniger bekannt – die Hoffnung besteht jedoch, dass Google sie in der Indexierung unter Materialien mit Erlaubnis zur Nachnutzung berücksichtigt. Die Liste der OER-Portale lässt sich untergliedern in:

– Fachübergreifende Portale wie OER commons, OERSI, x5gon, Merlot (19) oder Galileo (20),
– Fachspezifische Portale wie das Coreecon Project (21) oder Economics Network Teaching
Resources (22) für die Wirtschaftswissenschaften,
– Repositorien von Hochschulen wie z.B. HOOU – Hamburg Open University, OpenLearnWare
der TU Darmstadt, OpenLearn der Open University oder MIT CourseWare,
– Portale, die Materialien für Zielgruppen außerhalb des Hochschulbereichs anbieten (z.B.
Curriki, Serlo oder Skillscommons für die Schule oder das Arbeitsleben)
– Regionale OER-Portale wie ZOERR oder das OER-Portal Niedersachsen und
– Netzwerk-/Community- und Informations-Portale wie z.B. OER WorldMap, OER.info oder
WikiEducator, die selbst jedoch keine OER verzeichnen.

Im Projekt EduArc (23) der Partner-Einrichtungen Universität Duisburg-Essen, DIPF, ZBW und Universität Oldenburg wird eine föderierte Suche über eine Vielzahl von OER-Portalen realisiert. Diese kann zukünftig als ein zentraler Einstiegspunkt für die Suche nach OER dienen und eine Liste einschlägiger verteilter Suchoberflächen bieten, über die OER Verbreitung finden können.

Als weiterer Verbreitungskanal können thematisch passende MOOCs gelten, die OER als Teil des Lernmaterials einstellen und an die Zielgruppe herantragen.

Für die Auffindbarkeit von OER ist aber auch die Optimierung der Website-Texte relevant. Für die interaktiven H5P-Dateien des Academic Career Kit ließ sich feststellen, dass die Texte innerhalb der Tutorials nicht von Google indexiert werden, was zu einer schlechteren Auffindbarkeit des Materials führt. Titel und Beschreibung auf der betreffenden EconBiz-Website wurden darum um thematische Suchbegriffe und ein „CC-BY“ ergänzt (24). Weiterhin wurden in H5P Titel und Tags für die einzelnen Tutorials vergeben.

Doch würden NachwuchswissenschaftlerInnen überhaupt gezielt nach bestimmten Angeboten zum beispielsweise zum Thema „Was muss ich bei meiner ersten Publikation beachten?“ suchen? Welche Suchwörter würden sie potentiell verwenden – zumal wenn sie nicht wissen, dass es entsprechendes Informationsmaterial gibt? Zu den Themen „Identifier“ oder „Wozu ist eine ORCID gut?“ wird vermutlich kaum jemand ohne Anlass recherchieren. Aus diesen Gründen bietet sich unbedingt eine initiale Verbreitung über Präsenzveranstaltungen an, um mögliche MultiplikatorInnen auf das Angebot aufmerksam zu machen. In Doktoranden-Workshops und ähnlichen Veranstaltungen sollten das gesamte Angebot oder einzelne thematisch passende Elemente gezielt beworben werden.
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8 Fazit

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Bei der Vermittlung von Informationskompetenz steht der wissenschaftliche Nachwuchs noch nicht lange auf der Agenda wissenschaftlicher Bibliotheken in Deutschland. Lernmaterialien gerade für diese Zielgruppe als OER bereitzustellen, kann daher hohe Synergieeffekte erzeugen.

Bei der Bereitstellung von OER handelt es sich jedoch nicht in erster Linie um ein Bildungs-, sondern um ein Rechtsproblem. Die Komplexität im Umgang mit urheberrechtlichen Bestimmungen und CC-Lizenzen erschwert den Mix von Materialien in einem OER in bedeutendem Maße. Aktuell wird im Zusammenhang mit OER häufig an die Lizenzierung der eigenen Materialien gedacht – dafür werden CC-lizenzierte Bilder und Videos nachgenutzt. Das volle Potenzial von OER wird jedoch erst ausgeschöpft, wenn ganze Bildungsmaterialien neu gemixt und z.B. für lokale Kontexte neu aufbereitet werden. Leider ist das Nachweisen und Auffinden von OER – abgesehen von Bildern und Videos – bisher nicht trivial.

Folien in SlideShare lassen sich nicht nach Lizenzen filtern, interaktive H5P-Materialien nicht in Wikimedia Commons einstellen und Google zeigt bei der Filterung nach Nutzungsrechten vermutlich nur einen Ausschnitt der im Netz befindlichen OER. Ein zentraler Sucheinstieg, der auch die OER-Repositorien der Hochschulen berücksichtigt, wie er im Projekt EduArc geplant ist, verspricht daher einen großen Mehrwert für das Teilen und Weiterverwenden von OER verschiedenster Formate.

Die Arbeit am EconBiz Academic Career Kit hat gezeigt, dass das Angebot von OER einiger Vorüberlegungen bedarf. Vor der Erstellung der Bildungsmaterialien sollte feststehen, unter welcher Lizenz und in welchem Format das Angebot veröffentlicht werden soll. Dabei ist einerseits von vornherein zu berücksichtigen, wo das OER bereitgestellt werden soll (in YouTube kann nur unter CC-BY oder ohne Lizenz veröffentlicht werden, eine Lizenzierung unter CC-BY-NC darf nicht in Portalen mit Werbeeinblendungen verbreitet werden, …) und wie eine möglichst gute Verbreitung und Auffindbarkeit zu ermöglichen ist.

Die Erfahrung zu machen, OER in der Praxis anzubieten, ist unvergleichlich lohnenswert und lehrreich. Auch wenn diese Praxis (noch) mit Hürden versehen ist, so zeigt sie doch, wie wichtig es ist, dass Bildungsmaterialien frei zur Nachnutzung zur Verfügung stehen und im Netz auffindbar sind.

Fußnoten

1 https://www.econbiz.de/eb/de/wissenschaftlich-arbeiten/academic-career-kit

2 Die sechs Frames der ACRL (2016) lauten: Authority is Constructed and Contextual, Information Creation as a Process, Information Has Value, Research as Inquiry, Scholarship as Conversation und Searching as Strategic Exploration.

3 Es ist aber anzumerken, dass die sechs Frames der ACRL nur als Anregung dienen. Wichtig ist das Konzept der Frames selbst – dass also nicht mehr Techniken im Umgang mit Information vermittelt werden, sondern mentale Modelle. Die sechs Frames der ACRL lassen sich kontextbezogen durchaus erweitern.

4 DoktorandInnen betreuen häufig Seminar- oder Hausarbeiten von Studierenden der unteren Semester. Wären sie stärker mit der Bibliothek in Kontakt, wäre das auch mit Blick auf ihre Funktion als MultiplikatorInnen ein Gewinn.

5 https://www.go-fair.org

6 Dass das reine E-Learning erfolgreich sein kann, zeigt sich auch daran, dass eine Verwendung von YouTube-Videos für das Erlernen kleinerer praktischer Anwendungen für viele zur Normalität geworden ist. So ist es durchaus möglich, dass sich das Aushandeln von Bedeutung im Lernprozess auch in der Auseinandersetzung mit einem eigenen Projekt ereignen kann.

7 Die Definition der UNESCO lautet: „Open Educational Resources (OER) sind Bildungsmaterialien jeglicher Art und in jedem Medium, die unter einer offenen Lizenz stehen. Eine solche Lizenz ermöglicht den kostenlosen Zugang sowie die kostenlose Nutzung, Bearbeitung und Weiterverbreitung durch andere ohne oder mit geringfügigen Einschränkungen.“

8 Vgl. hierzu Abschnitt 2.

9 https://h5p.org, Video-Tutorial für H5P in YouTube unter: .

10 Das Open-Source-Angebot Xerte https://www.xerte.org.uk soll ähnliche Features haben und sich zur Erstellung interaktiver Lernmaterialien eignen.

11 Hier ist noch auf die Bedeutung von Versions- und Datums-Angaben für OER hinzuweisen. Updates im Original werden in extern verwendeten Kopien nicht nachgezogen. Eine Versions- und Datumsangabe zeigt bei Recherchen im Netz, welche die aktuellste Ausgabe ist und ob sich Fassungen in verschiedenen Plattformen voneinander unterscheiden. WissenschaftlerInnen scheuen sich teilweise, OER ins Netz zu stellen, weil sie fürchten, dass dann überholte und veraltete Materialien unter ihrem Namen über Jahre weiter verbreitet werden. Dieser Befürchtung kann mit Versionsangaben zumindest teilweise begegnet werden. Analog wird ja auch mit der Ausgabenbezeichnung für gedruckte Lehrbücher verfahren, die sich ebenfalls weiter im Umlauf befinden.
13 https://creativecommons.org/choose/?lang=de

14 In YouTube lässt sich bei der Veröffentlichung von Videos ausschließlich die Lizenz CC-BY auswählen – oder gar keine. Das sollte beachtet werden, wenn man selbst Videos auf YouTube hochladen will.

15 Suchportale für OER (die sich für ein eigenes OER ja ebenfalls nachnutzen lassen) – siehe Abschnitt 7.

16 Unser Dank gilt an dieser Stelle Stefanie Richter und Sindy Wegner, die uns immer wieder in Lizenzfragen unterstützt haben – auch mit Blick auf diese Veröffentlichung.

17 Diese Einschränkung lässt sich wie oben beschrieben in der erweiterten Suche von Google vornehmen, die sich in der Google-Trefferliste oben unter „Einstellungen“ aufrufen lässt.
18 Suche ohne Anführungszeichen, Platz 1 im Google Ranking, Stand 13. März 2020.

19 https://www.merlot.org/merlot (Einträge nur durch Mitglieder, Mitgliedschaft kann kostenlos beantragt werden.)

20 https://oer.galileo.usg.edu

21 Coreecon (https://www.core-econ.org) ist mehr Online-Lehrbuch als Portal, enthält aber Materialien, die auch einzeln als OER genutzt werden können.

22 https://www.economicsnetwork.ac.uk/teaching/video (beschränkt auf „Video and Audio Lectures“)

23 https://www.zbw.eu/de/forschung/science-2-0/eduarc, siehe auch Kerres et al. (2019)

24 Heute wird das Academic Career Kit mit der reinen Textsuche nach „Academic Career CC-BY“ (ohne Anführungszeichen) auf Platz 1 in Google gerankt (Stand 13. März 2020), siehe oben.

Literaturverzeichnis

ACRL, Association of College and Research Libraries. (2016). Framework for Information Literacy for Higher Education [Website]. Abruf am 13. März 2020 unter http://www.ala.org/acrl/standards/ilframework.

Eckardt, L., Körber, S., Becht, E. J., Plath, A., Al Falah, S., & Robra-Bissantz, S. (2017). Führen Serious Games zu Lernerfolg? Ein Vergleich zum Frontalunterricht. In S. Strahringer, C. Leyh (Hg.), Gamification und Serious Games: Grundlagen, Vorgehen und Anwendungen (Seite 139-150). Springer.

Hinz, R., Radhoff, M., & Wieckert, S. (2016). Grundbegriffe der Didaktik. In R. Porsch (Hg.), Einführung in die Allgemeine Didaktik: ein Lehr- und Arbeitsbuch für Lehramtsstudierende (Seiten 25-49). Waxmann Verlag (UTB 4565).

Ince, S., Hoadley, C. and Kirschner, P. (2019). The role of libraries in teaching doctoral students to become information-literate researchers: A review of existing practices and recommendations for the future. Information and Learning Sciences 120(3/4), Seiten 158-172. doi.org/10.1108/ILS-07-2018-0058

Kerres, M., Hölterhof, T., Scharnberg, G., & Schröder, N. (2019). EduArc: Eine Infrastruktur zur hochschulübergreifenden Nachnutzung digitaler Lernmaterialien [Blogbeitrag]. Synergie (7). Abruf am 13. März 2020 unter https://learninglab.uni-due.de/publikationen/11807

Klimpel, P., Bearbeitungen frei lizenzierter Inhalte richtig kennzeichnen. Abruf am 06.10.2020 unter https://irights.info/artikel/bearbeitungen-frei-lizenzierter-inhalte-richtig-kennzeichnen/29555

Riedl, A. (2004). Grundlagen der Didaktik. Steiner.

Monroe-Gulick, A., & Petr, J. (2012). Incoming Graduate Students in the Social Sciences: How Much Do They Really Know About Library Research? Portal: Libraries and the Academy 12(3), Seiten 315-335. doi:10.1353/pla.2012.0032.

UNESCO (o. D.). Bildung: Open Educational Resources [Website]. Abruf am 13. März 2020 unter https://www.unesco.de/bildung/open-educational-resources

Cyberagentur des Bundes

Mehr digitale Souveränität für Deutschland?
Mehr Einheitlichkeit wäre wünschenswert

(PSW) Im August 2020 gab das Bundesministerium des Innern den Startschuss für die Cyberagentur des Bundes als „wichtiger Schritt zu größerer Technologie-Souveränität“. Der offizielle Titel der Cyberagentur lässt große Hoffnungen auf eine erhöhte digitale Souveränität in der Bundesrepublik zu: „Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH“. Derzeit läuft die Gründungsphase der Cyberagentur, wobei die Geschäftsführung bereits bestellt und ein Interimsstandort in Halle (Sachsen-Anhalt), eingerichtet ist.

Im Wesentlichen soll die Bundes-Cyberagentur zwei Aufgaben verfolgen: Die digitale Souveränität der Bundesrepublik soll gestärkt und innovative IT-Security-Technologien gefördert werden. Die Cyberagentur tritt für optimierte Cybersicherheit ein und möchte sich um die Belange von Wirtschaftsunternehmen, Verwaltungen und Behörden, aber auch von Bürgern kümmern. Dazu soll identifiziert werden, mit welchen neuen und innovativen Technologien diese Ziele erreicht werden können. Parallel zur Förderung derartiger Technologien soll die Cyberagentur auch in der Lage sein, eigene Aufträge für die Entwickelung neuer Sicherheitslösungen zu vergeben. Die neue Instanz soll darüber hinaus Anlaufstelle für diverse Bundesprogramme werden.

„Grundsätzlich klingt die Idee gut: Eine Cyberagentur, die innovative Cybersicherheit fördert, ist im digitalen Zeitalter sicherlich eine großartige Investition in die Zukunft und Zukunftsfähigkeit. Dass die Bundesrepublik ihre digitale Souveränität fördern möchte, dass dieser Bedarf überhaupt erkannt wurde, ist definitiv als positiv zu bewerten“, meint Patrycja Schrenk, IT-Sicherheitsexpertin und Geschäftsführerin der PSW GROUP (www.psw-group.de). Dennoch übt sie Kritik: „Tatsächlich gibt es bereits diverse Behörden, die sich ähnliche Ziele auf die Agenda gesetzt haben: Die Bundeswehr unterhält einen Cyber Innovation Hub, die Universität der Bundeswehr forscht im Institut Cyber Defense, das Forschungsministerium finanziert diverse Kompetenzzentren für IT-Sicherheitsforschung und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gibt laufende Empfehlungen für Cybersicherheit, die Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich möchte nach eigenen Aussagen Unterstützung und Expertise für Sicherheitsbehörden sein und mit dem Bund als Gesellschafter gibt es auch noch die Agentur für Sprunginnovation mit dem Ziel, disruptive Technologien zu fördern.“

Noch ist die Cyberagentur in der Gründungsphase und es kann noch gelingen, sich durch eine effiziente Umsetzung der ambitionierten Ziele der Cyberagentur von anderen Behörden deutlich abzugrenzen. „Wünschenswert wäre es jedoch, wenn die eben aufgezählten und weitere Behörden, die etwas mit „Cyber“ zu tun haben, einmal zusammenfinden, um Kompetenzen abzugrenzen. In der Folge könnte man mit einem einheitlichen Vorgehen gemeinsam dafür sorgen, dass die Bundesrepublik an digitaler Souveränität gewinnt“, so Patrycja Schrenk.

Sebastian Groos, früherer Marketing Director bei Lexis Nexis, ist zum Web Platforms Lead bei The Janssen Pharmaceutical Companies of Johnson & Johnson befördert worden.

NFDI4

Forschungsdaten for Microbiota Research

 

Microbiota wird Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur. Nachdem ein Expertengremium das Konsortium bereits im Mai 2021 zur Förderung vorgeschlagen hat, gab nun auch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) das positive Votum ab. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird die National Research Data Infrastructure for Microbiota Research – so der vollständige Name – zunächst für fünf Jahre fördern. Das NFDI4Microbiota-Konsortium hat es sich zum Ziel gesetzt, die mikrobiologische Forschungscommunity in Deutschland zu unterstützen: mit dem Zugang zu Daten, Tools zur Analyse der Daten, Standards für Daten und Metadaten sowie einem umfassenden Trainingsangebot.

„Unsere Vision ist es, dass in Zukunft Forschende aus der Mikrobiologie mühelos vorhandene Forschungsdaten in ein tiefes Verständnis von mikrobiellen Spezies und deren Interaktionen auf molekularer Ebene übersetzen können“, erklärt der Sprecher des Konsortiums, Prof. Dr. Konrad Förstner von ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften. „Dass wir nun als Teil der NFDI unsere Vision mit Leben füllen können, freut uns sehr. Zugleich ist es uns ein großer Ansporn, Forschende aus der Bakteriologie, Virologie, Protistologie, Mykologie und Parasitologie mit neuen Angeboten rund um Forschungsdaten in ihrer Arbeit zu unterstützen“, ergänzt Prof. Dr. Alice McHardy vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), die Sprecherin des Konsortiums.

Ganz konkret hat sich das Konsortium in den nächsten fünf Jahren zehn Aufgaben auf die Agenda geschrieben. Das Spektrum reicht von der Bereitstellung von Tools und Infrastrukturen über die Entwicklung von Trainingsangeboten und Standardisierung bis hin zur Förderung des Kulturwandels innerhalb der Community hin zu Open und FAIR sowie der Vernetzung innerhalb der NFDI und der internationalen Forschungsgemeinschaft. Die Partner haben sich selbst den Auftrag gegeben, die Forschungsprozesse in der Mikrobiologie zu verbessern. Dies soll beispielsweise durch die Einführung professioneller Data Stewards oder auch durch die Mobilisierung, Strukturierung und Verknüpfung von Daten geschehen. Alle Aufgaben und Lösungen stehen stets auf dem Prüfstand, denn sie sollen kontinuierlich an die aktuellen und zukünftigen Anforderungen der mikrobiologischen Forschungscommunity angepasst werden.

Das Konsortium setzt sich zusammen aus insgesamt zehn Mitantragsteller:innen sowie mehr als 50 teilnehmenden Institutionen und wird durch die Doppelspitze von Prof. Dr. Alice McHardy und Prof. Dr. Konrad Förstner vertreten. Die Konsortialführerschaft liegt bei ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften.

Seit 2018 befindet sich die Nationale Forschungsdateninfrastruktur für Deutschland – kurz NFDI – im Aufbau. Das Ziel: die wertvollen Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das gesamte deutsche Wissenschaftssystem systematisch zu erschließen, zu vernetzen und dadurch besser nutzbar zu machen. In drei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) koordinierten Ausschreibungsrunden sollen bis zu 30 Konsortien für zunächst fünf Jahre mit möglicher Verlängerung um weitere fünf Jahre gefördert werden. Dafür stehen insgesamt bis zu 85 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.

Forrester

30% of Companies will Embrace
A Full Return-to-Office Model Post-Pandemic

 

(BIIA) New research shows that an anywhere-work strategy can enhance employee experience and drive employee retentionrates. While many business leaders are drawn to vaccine passports as a solution to bring their workforces back to the office full-time, Forrester predicts that 70% of US and European companies will pivot to a hybrid work model post-pandemic. In a hybrid model setup, at least some employees can work anywhere they want for two or more days a week while coming into the office on the remaining workdays. Forrester’s research shows that companies that master this opportunity will accrue both employee experience and business benefits, including higher retention rates and long-term recruitment advantages.

According to Forrester, 55% of US employees say they hope to work from home more often, even after the pandemic ends. Additionally, leaders need to consider overall employee sentiment toward vaccination when planning return-to-office strategies. According to data:

  • 47% of US workers and 54% of European workers believe vaccines will not completely stop the spread of the COVID-19 virus.
  • Only 39% of US workers and 34% of European workers feel that their employers have a plan in place to provide vaccination.
  • Two-thirds of workers in both regions are not comfortable with employers collecting their personal data specific to the pandemic.

While some C-level executives view anywhere-work with skepticism, this model is now imperative for higher-value talent. To successfully implement this model, however, companies must assess specific anywhere-work readiness elements to determine preparedness. They must also consider refreshing their office spaces, including reconceptualizing desk usage to support hybrid work.

Forrester’s anywhere-work readiness calculator will help companies pursue the benefits of anywhere-work and design an action plan based on their readiness. The calculator assesses several company factors, including the percentage of employees who can potentially work remotely and how technologies stack up in terms of collaboration and security. The calculator will help firms invest in and provide technological, cultural, and leadership resources to support work from any location.“The pandemic has taught us that organizations play a bigger role in employee wellness than previously understood,” said Keith Johnston, VP and group research director at Forrester.

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