Open Password: Dienstag, den 19.April 2016
Hurra Finanzmittel – Strategische Expansion GESIS
Der Wissenschaftsrat hat gestern auf einer Pressekonferenz in Berlin bekanntgegeben, eine Reihe von Instituten in die Leibniz-Gemeinschaft aufzunehmen und GESIS eine strategische Expansion zu finanzieren.
Das frühere IZ Sozialwissenschaften geriet in Existenznöten, weil es kein Forschungsinstitut war, rettete sich jedoch, indem es dem Forschungsverbund Gesis beitrat.
Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Der Wissenschaftsrat hat sich für die Aufnahme von fünf geistes- und sozialwissenschaftlichen Instituten in die Leibniz-Gemeinschaft und für die strategische Erweiterung von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialforschung um eine integrierte Erhebungs- und Dateninfrastruktur ausgesprochen. Der Anstoß zu den sechs Begutachtungsverfahren ging von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) aus. Sie hatte den Wissenschaftsrat im März 2015 gebeten, fünf Institute daraufhin zu begutachten, ob sie den Anforderungen für eine Neuaufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft genügen. Zudem sollte er zu der angestrebten strategischen Erweiterung von GESIS Stellung nehmen. Geprüft werden sollten dabei die wissenschaftliche Qualität der Einrichtungen bzw. der Erweiterungsmaßnahme, ihre überregionale Bedeutung und ihre Relevanz für das deutsche Wissenschaftssystem insgesamt. Im Ergebnis sollten die sechs Anträge zusammenfassend bewertet werden; hierfür stand dem Wissenschaftsrat eine Skala von „exzellent“ über „sehr gut“ und „gut“ bis „nicht hinreichend“ zur Verfügung. Für seine Empfehlung sollte der Wissenschaftsrat überdies die Stellungnahme der Leibniz-Gemeinschaft berücksichtigen, die aufgefordert war, den strategischen Nutzen der Einrichtungen bzw. der Erweiterung für die Leibniz-Gemeinschaft und deren institutionelle Passfähigkeit zu beurteilen.
Folgt die GWK diesen Empfehlungen, wird dies die geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung in Deutschland stärken. „Die begutachteten Einrichtungen und die Erweiterung zeichnen sich durch hoch relevante und sehr gute bis herausragende Forschungsleistungen aus“, so Manfred Prenzel, Vorsitzender des Wissenschaftsrates. „Eine Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft würde einen großen Beitrag zur Weiterentwicklung dieser für uns bedeutsamen Forschung bedeuten. Hierfür ist dann auch eine enge Zusammenarbeit vor allem mit Universitäten im In- und Ausland essentiell.“
Die positiven Voten gelten — neben GESIS — dem Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas in Leipzig, dem Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg, dem Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie in Schleswig sowie dem Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft und dem Zentrum Moderner Orient in Berlin.
Die Stellungnahmen im Einzelnen können über den nachfolgenden Link abgerufen werden:
http://www.wissenschaftsrat.de/index.php?id=1324
Vorwurf: Digitale Strategielosigkeit in NRW
In der Polit-Talkshow Anne Will stand die NRW Ministerpräsidenting unter Druck. Keine Strategie in der Innovation und eine schlechte Bildungspolitik attestiere ein Jungunternehmer Frau Kraft. Diese zeigte auf die schlechten Rahmenbedinungen in NRW durch problematische Industriegruppen, die das Land belasten. Ihre Aussage, Sie würde alles für die Bildungspolitik tun und hätte die Ausgaben deutlich gesteigert.
Dies sieht der Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek vollkommen anders. Im Zusammenhang mit der Schliessung des Studiengangs Informationswissenschaften kritisiert er die NRW SPD und Ministerpräsidentin auf seiner Webseite scharf:
2.000 Unterstützer und 70 Unterstützerschreiben haben nicht verhindern können, dass die Leitung der Heinrich-Heine-Universität sich am 31.3.2016 für die Schließung des Studiengangs Informationswissenschaft in Düsseldorf entschieden hat.
Das kritisiert der Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete und CDU Chef, Thomas Jarzombek, scharf: „Einerseits eröffnet Oberbürgermeister Thomas Geisel 2015 unter großem Tamtam ein Gründerzentrum für Startup-Unternehmen im Hafen und andererseits lässt seine SPD-Parteifreundin Hannelore Kraft zu, dass in Düsseldorf der Studiengang Informationswissenschaften schließen muss. Das ist absurd.“
„Laut Aussage der Fachschaft führen offenbar Sparzwänge zu diesem Schritt. Es ist ein Versäumnis der rot-grünen Landesregierung, dass Universitäten nicht über eine nachhaltige Finanzierung verfügen und so an den Rand ihrer Handlungsfähigkeit gedrängt werden. Laut aktuellen Zahlen der Landesrektorenkonferenz bildet NRW mit 5.550 Euro an Grundmitteln je Studierendem mal wieder das Schlusslicht aller 16 Bundesländer bei der Finanzausstattung“, so Thomas Jarzombek weiter.
„Eine leistungsfähige Hochschulausbildung im Bereich Informatik und verwandten Fächern sind im Silicon Valley der Motor für Innovation. Ohne ein akademisches Fundament werden alle Initiativen der Stadt Düsseldorf für Startups verpuffen“, so Thomas Jarzombek, internetpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion abschließend.
Chance: Opitmale Positionierung und Wahrnehmung in der Digitalisierung
Interessant für die Branche. Die Politik sieht die Informationswissenschaften im Bereich der Digitalisierung. Diese Richtung gilt es als Argumentation auszubauen. Hier ist der Verbleib der Informationswissenschaften in Düsseldorf in den Geisteswissenschaften keine wahrnehmbare Position für Multiplikatoren, Stakeholder und Zielgruppen.
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