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Open Password – Montag,
den 4. November 2019

# 655

 

Zukunft der Informationswissenschaft – Frauke Schade – TU Berlin – Informationssysteme & Infrastrukturen – Medienvielfalt & Medienkonvergenz – Open Access & Open Science – Forschungdaten & Forschungsmanagement – Informationsverhalten & Datenanalyse – Wissenschaftsrat – Deutsche Forschungsgemeinschaft – Bibliotheken – Rat für Informationsinfrastrukturen – Bundesministerium für Bildung und Forschung – FH Potsdam – HAW Hamburg – HdM Stuttgart – HfÖD München – HS Hannover – HTWK Leipzig – HU Berlin –  TH Köln – TH Wildau – Uni Hildesheim – HTW Chur, Heg Genf – Facebook – Pesonal Digital Healthcare Tools – Preventive Health – USA Today – Thomson Reuters – Department of Justice – News Tab – Portada – Brand Marketeers – Silivia Kunze-Kirschner – Data Donation – Wikidata – Wikimedia

Zukunft der Informationswissenschaft
Hat die Informationswissenschaft eine Zukunft?

Frauke Schade

Forschung und Lehre in der Informationswissenschaft

 

Politische Anforderungen und Responses der Disziplin: Ein Abgleich

Frauke Schade und Willi Bredemeier auf der Veranstaltung an der UB der TU Berlin.

Frauke Schade (HAW Hamburg) hatte im Buch „Zukunft der Informationswissenschaft – Hat die Informationswissenschaft eine Zukunft?“ die Ergebnisse einer Umfrage unter den Mitgliedern der Konferenz informations- und bibliothekswissenschaftlicher Studiengänge veröffentlicht und so die Transparenz über das, was die Informationswissenschaftler an den Hochschulen im deutschsprachigen Raum tatsächlich tun, vergrößert („Lehre und Forschung in der Informationswissenschaft“). Auf der Veranstaltung „Zukunft der Informationswissenschaft – Hat die Informationswissenschaft eine Zukunft?“ an der TU Berlin ging sie darüber hinaus, indem sie fragte:

  • Inwieweit geht die Informationswissenschaft auf Anforderungen der Politik ein, wie sie beispielsweise in den Publikationen des Wissenschaftsrates, der DFG oder des Rates für Informationsinfrastrukturen artikuliert werden?
  • Wie ist es um den Response der Hochschulen auf die entsprechenden Anforderungen in den Bereichen der Lehre und berufsbegleitenden Weiterbildung bestellt?

Wie der Beitrag im Buch, so wurde auch Schades Vortrag von Klaus Gantert (Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern) und Günther Neher (FH Potsdam) mit vorbereitet („Informationswissenschaft in Lehre und Forschung“). Es handelt sich um Abgleiche der politischen Anforderungen mit denen informationswissenschaftlichen Einrichtungen, die darauf reagiert haben.

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Was ist Informationswissenschaft?
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Auf Georgy, Hobohm, Kuhlen, Seadle und Umlauf fußend definierte Frau Schade: „Im Kern bezieht sich die Informationswissenschaft auf Fragestellungen der Kuratierung, Strukturierung, Bereitstellung und Vermittlung von Information in den Rahmenbedingungen von Markt, Gesellschaft, Politik, Recht und Ethik.“ Informationswissenschaft ist zudem eine interdisziplinäre Wissenschaft, indem sie Theorien, Methoden und Konzepte aus anderen Wissenschaftsdisziplinen nutzt und weiterentwickelt. Das sind etwa die Disziplinen der Informatik, der Mathematik, insbesondere Statistik/Logik, der Linguistik, der Psychologie, der Pädagogik, der Betriebswirtschaftslehre sowie der Informations- und Medienökonomie. Informationswissenschaftliche Fragestellungen, die sich aus solchen Entleihungen ergeben, betreffen zum Beispiel das Informationsmanagement, die Informationslogik und das Informationsverhalten. Sieht man die Informationswissenschaft als eine Handlungswissenschaft, so geht es um eine Ausrichtung der Disziplin an die berufliche Praxis.

Bei Grundfragen der Informationswissenschaft darf der Blick über sprachliche Begrenzungen hinaus und damit auf die Library and Information Science (LIS) nicht fehlen. Diese bezieht von vornherein alle kulturellen Gedächtnisinstitutionen, also auch Archive und Museen, ein.

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Die informationswissenschaftliche Forschung antwortet auf Anforderungen der Politik
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  1. Informationssysteme & Infrastrukturen.

Anforderung: Die Entwicklung homogener Daten- und Informationsräume in konvergierenden Informationsinfrastrukturen gewinnt an Bedeutung.

Wissenschaftsrat,Empfehlungen zur Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Infrastruktur, 2012: Das Wissenschaftssystem ist zwingend auf eine leistungsstarkes Informationsinfrastruktursystem angewiesen.

Wissenschaftsrat 2012: Archivierung: Sicherstellung von nachhaltiger Retrieval- und Analysefähigkeit von relevanter Information – Management von Daten, Informationen und Wissensbeständen aller Art einschließlich Bereitstellung von Werkzeugen zur Bearbeitung – Sicherstellung des dauerhaften Zugriffs (Langzeitverfügbarkeit) – Gewährleistung von Sicherheit, Vertraulichkeit und Vertrauenswürdigkeit – Bereitstellung von Möglichkeiten der kollaborativen Nutzung … und der virtuellen Kommunikation – Unterstützung dieser neuen Prozesse und Arbeitsgebiete durch adäquate Methoden in der Lehre und Ausbildung

Response der Forschung:  Entsprechende Arbeiten in der HAW Hamburg, HdM Stuttgart, HfÖD München, HS Darmstadt, HS Hannover, HU Berlin, TH Köln, TH Wildau, Uni Hildesheim – HTW Chur, Heg Genf.

  1. Medienvielfalt & Medienkonvergenz

Anforderung: Information und Wissen werden zunehmend in Formaten repräsentiert, die sich dem klassischen Ausgabenprinzip von statischen, eindimensionalen Publikationen entziehen.

Deutsche Forschungsgemeinschaft, Stärkung des Systems wissenschaftlicher Bibliotheken in Deutschland, 2018: Der enorme Reichtum von Texten und anderen Daten aus der wissenschaftlichen und kulturellen Welt wird in keiner Weise ähnlich systematisch und verlässlich erfasst wie durch Bibliotheken. … Die Stärke der deutschen Bibliotheken in der medienspezifischen Erschließung steht in der Gefahr, im World Wide Web und dessen kommerziell implantierten Suchmaschinen unsichtbar zu werden.

Fragestellungen: Aggregation von Text-, Bild-, Ton- und Videomaterial – Fluidität von Medien und Information – Aufbau von Repositorien – Urheberrecht und Lizensierung – Formate Erfassung und inhaltliche Erschließung.

Response der Forschung:  Entsprechende Arbeiten in der FH Potsdam, HAW Hamburg, HdM Stuttgart (Zentrum für digitalen Medienwandel – Kompetenzzentrum Mediendatenmanagement), HfÖD  München, HS Hannover (Elektronisches Publizieren), HTWK Leipzig, HU Berlin, Uni Hildesheim,  TH Köln, TH Wildau, Uni Hildesheim – HTW Chur, Heg Genf.

III. Open Access & Open Science

Anforderung: Freier Zugang zu Information und Daten ist ein konstituierendes Kernelement demokratischer Gesellschaften und ein wichtiges Instrument der Wissenschaftskommunikation.

Fragestellungen: Neue Formen der Wissenschaftskommunikation – Open Educational Resources – Open-Source-Projekte – Citizen-Science-Praktiken – Entwicklung von Repositorien – Forschungsnahe Dienstleistungen – FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable).

Rat für Informationsinfrastrukturen, Stellungnahme zu den aktuellen Entwicklungen rund um Open Data und Open Access, 2019: Der RFII (begrüßt) dezidiert die Stoßrichtung für eine „Open Science“. Er wiederholt aber auch, dass die Voraussetzungen dafür, aus frei verfügbaren Ressourcen und Diensten einen Mehrwert zu erzielen, sowohl noch genauer untersucht, eingeschätzt und diskutiert als auch bewusst gestaltet werden müssen.

Response der Forschung:  Entsprechende Arbeiten in FH Potsdam, HAW Hamburg (Open Access & Open Science), HdM Stuttgart, HfÖD München, HS Hannover, HTWK Leipzig,  HS Darmstadt, TH Wildau (Open Source Systeme), Uni Hildesheim – HTW Chur, Heg Genf.

  1. Forschungsdaten &
    Forschungsdatenmanagement

Anforderung: In der Wissenschaft spielt neben der Publikation von Forschungsergebnissen zunehmend auch die Bereitstellung von Forschungs(Roh-)Daten in nachnutzbarer (FAIRer) Form als Datenpublikation eine wichtige Rolle.

Fragestellungen: Metadatenstandards für Forschungsdaten – Implementierung von FAIR-Prinzipien – Policies für Forschungsdatenmanagement – Forschungsdaten-Infrastrukturen.

Deutsche Forschungsgemeinschaft, Leitlinien zum Umgang mit Forschungsdaten 2018: Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen hat sich bereits mit den im Jahr 2010 verabschiedeten „Grundsätze(n) zum Umgang mit Forschungsdaten“ für die langfristige Sicherung von dem grundsätzlich offenen Zugang zu und die Berücksichtigung fachdisziplinärer Regularien im Umgang mit Forschungsdaten ausgesprochen.

Response der Forschung:  Entsprechende Arbeiten in FH Potsdam (Forschungsdatenmanagement – Forschungsdaten-Lebenszyklus – Linked Research Data), HAW Hamburg, HdM Stuttgart, HfÖD München, HS Darmstadt (Forschungsdatenmanagement), HS Hannover (Forschungsdatenmanagement – Data Science & Linked Data), HU Berlin, TH Wildau, Uni Hildesheim – HTW Chur, Heg Genf (Forschungsdatenmanagement).

  1. Informationsverhalten und Datenanalyse

Anforderung: Die Gestaltung von Informationssystemen richtet sich zunehmend direkt an Erkenntnissen über das Informationsverhalten des Menschen aus.

Fragestellungen: Demografie, Einstellungen und Verhalten von Nutzern – Weiterentwicklung von klassischen Methoden (z.B. ethnographische Verfahren) – Entwicklung neuer Methoden (z.B. Analyse unstrukturierter Massendaten) – Gestaltung von nutzerfreundlichen Systemen – Optimierung, Personalisierung, Kontextualisierung von Leistungen – Vermessung von Wissenschaft (z.B. Altmetrics).

Bundesministerium für Bildung und Forschung, Hightech-Strategie 2025, 2018: Um aus Daten Wissen und Wertschöpfung zu erzeugen und lernende Systeme zum Einsatz zu bringen, treiben wir den Kompetenzaufbau bei maschinellem Lernen voran, fördern die Entwicklung neuer Verfahren zur Aufbereitung und Analyse großer Datenmengen (Big Data) und stellen moderne Forschungsinfrastrukturen, etwa für das Höchstleistungsrechnen, bereit.

Response der Forschung:  Entsprechende Arbeiten in FH Potsdam, HAW Hamburg, HdM Stuttgart, HfÖD München, HS Darmstadt, HS Hannover, HTWK Leipzig, HU Berlin, TH Wildau, Uni Hildesheim.

Lesen Sie in der nächsten Folge: Informationsmodellierung, Lern- und Forschungsräume, Digital Literacy, Informations- & Medienkompetenz, Informationsmanagement & Marketing – Lehre & Weiterbildung – Aktuelle Herausforderungen für die Informationswissenschaft.

Facebook mit ersten
Personal Digital Healthcare Tools

Facebook is launching a tool called “Preventive Health” to prompt its users to get regular checkups and connect them to service providers. The architect of the new service is Dr. Freddy Abnousi, the head of the company’s healthcare research. Facebook is developing a series of digital prompts that will encourage users to get a standard battery of tests that’s important to ensure health for populations of a certain age. 

Upgrade for USA TODAY. USA TODAY is unveiling significant upgrades and a new design of USATODAY.com that include new features, a simplified design, and competitive page speed for its audience of digital users. The updated website is one of the most visible milestones as the company continues its digital product evolution with unique, modern brand experiences across desktop and mobile web, plus mobile apps. The new site simplifies the user experience to drive deeper engagement.

Thomson Reuters mit 25.000 neuen Regierungskunden.  Thomson Reuters announced it has been awarded a long-term contract to provide its leading legal research and investigative technology tools to the Department of Justice (DOJ) professionals. In all, more than 25,000 users will have access to Thomson Reuters products under this agreement.

Facebooks Nachrichtenteil besteht nur aus Schlagzeilen. Facebook plans to pay news organizations for news headlines, with the launch of its “News Tab,” a new section in the Facebook mobile app that will display headlines — and nothing else — from the Wall Street Journal, the Washington Post, BuzzFeed News, Business Insider, NBC, USA Today and the Los Angeles Times, among others.

Wissen teilen im Markenmarketing. Portada, a networking solutions platform provider for technology, marketing and media companies, announced its expanded year-round knowledge-sharing and networking platform for brand marketers, which will include 4 major events, 12 virtual events and 4 Happy Hours & Council Content Choices. Brand marketers and marketing service providers will be directly involved in the events topic selection process.

Silvia Kunze-Kirschner geht. Silvia Kunze-Kirschner, Marketing-Managerin und langjährige Password-Partner, ist bei Project Consult (Hamburg) ausgeschieden, um sich neuen Aufgaben zu widmen.

ZBW-„Daten Donation“ für Wikimedia. Die ZBW hat die Metadaten ihrer historischen Pressearchive unter die freie CC0-Lizenz gestellt. Anlässlich des 7. Geburtstags der freien Wissensdatenbank Wikidata, zugehörig zur Wikimedia Foundation, präsentierte die ZBW bei der WikidataCon in Berlin die über 5.000 Personendossiers des ZBW-Pressearchivs als ersten Teil einer umfangreichen „Data Donation“. Die Daten zu historischen Dossiers aus nationalen und internationalen Medien stehen künftig zur Verknüpfung und Nachnutzung kostenfrei zur Verfügung.

Quelle: Outsell, Project Consult, ZBW

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