Open Password – Montag, den 13. September 2021

# 972

Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg 2021 – Kunst der Entscheidung – Best Practice – Strategische Unternehmensentscheidungen – Informationsvermittlung – Information Professionals – Marc Berenbeck – A.T. Kearney – Sport – Team – Teaming – Mehrwert durch Information – Brainstorming – Auswertung – Aufbereitung – Analyse – Pharma & Healthcare – Gesundheitsindustrie – Motivation – Online-Pharmamarkt – Wissensexperten – Produktportfolio – Unternehmensberater – Klimapolitik – Benjamin Frata – Big Oil – Patrick Raden Kede – Empire of Pain – Sackler Dynasty – OxyContin – Purdue Bankruptcy Trial – David Boarder Giles – Victoria Stad – Big Data – Global Agribusiness – Digital Imperialism – Green Revolution – Wohnen als Menschenrecht – Stefan Meyer – Obdachlosigkeit – Ungarn – Finnland – Housing First – Österreich – Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe

Titelgeschichte

Steilvorlagen 2021: Der Informationsvermittler – mehr als ein Datenlieferant – Information Professionals haben eine Zukunft, sie sind sogar unverzichtbar.
Aber wie stellen sie das an? – Interview mit dem Steilvorlagen-Referenten Marc Berenbeck von Kearney

Über den Tellerrand
– Unternehmensberater als Behinderer der Klimapolitik
– Empire of Pain
– Big Data macht die Welt nicht satt
– Wohnen als Menschenrecht

 

Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg 2021

Online-Konferenz | 20. Oktober 2021 | 10:00 – 13:30 Uhr

DIE KUNST DER ENTSCHEIDUNG
GUT INFORMIEREN ODER BESSER BERATEN?

 

Anmeldungen: steilvorlagen-2021.xcom.live

BEST PRACTICE I: STRATEGISCHE UNTERNEHMENSENTSCHEIDUNGEN

Der Informationsvermittler –
mehr als ein Datenlieferant

Information Professionals haben eine Zukunft,
sie sind sogar unverzichtbar.
Aber wie stellen sie das an?

Interview mit dem Steilvorlagen-Referenten Marc Berenbeck von Kearney

Marc Berenbeck

Reden wir nicht von Informationsvermittlung, sondern vom Sport. Sie waren im Sport überaus erfolgreich. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges? Sicherlich war ich wie die meisten Spitzensportler sehr ehrgeizig und zielstrebig. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass mein Erfolgsrezept darin bestand, mich immer als Teil des Ganzen zu sehen und nicht mich persönlich in den Vordergrund zu stellen. Ich habe stets meine Rolle im Team für mich definiert und geschaut, wie ich zum Erfolg der Mannschaft beitragen kann.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass man auch innerhalb eines Teams erfolgreich sein kann, ohne dabei den Gesamterfolg zu gefährden. Ich habe gelernt, dass jedes Teammitglied in irgendeiner Art und Weise wichtig gewesen ist, egal in welcher Funktion im Team. Das Gesamtpaket muss stimmen und jedes Teammitglied muss seine Rolle verstehen, annehmen und letztendlich auch ausüben.

Wir haben es meistens ganz gut hinbekommen, dass wir Schwächephasen einzelner Teammitglieder durch Stärken und besonders gute Phasen anderer ausgeglichen haben.

Was lässt sich von Ihren sportlichen Erfahrungen auf die Informationsvermittlung übertragen? Ich denke, es gibt eine Menge, was man aus dem Sport übernehmen kann. Informationsvermittlung ist auch eine Sache von Teaming. In der Informationsvermittlung gibt es immer Kolleginnen und Kollegen, mit denen man im Austausch ist, mit denen man diskutiert und dann final Entscheidungen trifft.

Hier geht es auch nicht darum, wer welche Informationen wie vermittelt, sondern vielmehr, dass der Mehrwert durch die Information im Vordergrund steht und man nachhaltig seinen Beitrag zum Gelingen beiträgt. Insbesondere haben wir viele verschiedene Prozesse in der Informationsvermittlung, an denen meistens ein Team beteiligt ist. Wie in einer Sportmannschaft sind die Rollen innerhalb eines Teams klar definiert und man präsentiert sich nach außen geschlossen.

Brainstorming, der permanente Austausch im Team, spielt für mich eine entscheidende Rolle.

Marc Berenbeck in Action (als Rollhockeytorwart 8-facher deutscher Meister, Medaillengewinner bei den World Games und Trainer der A-Nationalmannschaft)

 

Wie fanden Sie Ihren Weg in die Unternehmensberatung und die Informationsvermittlung und welche Arbeiten für Sie fanden Sie zunächst vor? Ich habe mich vor zwanzig Jahren auf eine Werksstudentenstelle im Information Research Center bei Kearney in Düsseldorf beworben. Anfänglich habe ich Artikel kopiert, Seiten aus Geschäftsberichten oder Statistischen Jahrbüchern gefaxt oder kopiert sowie Daten aus Fachzeitschriften in Tabellen übertragen. Die Entwicklung, die die Informationsentwicklung bis heute genommen hat, ist enorm. Ich bin froh, dass ich dies über all die Jahren miterleben durfte.

Mittlerweile bin ich bei Kearney Mitglied in der globalen Health Practice und als Wissensexperte im globalen Research Team für die Pharmaindustrie, Medizintechnik und internationalen Gesundheitssysteme zuständig.

Sie sehen den Information Professional weniger als Datenlieferanten denn als Marktexperten und Wissensexperten. Aber Daten sammeln Sie immer noch. Ich habe eine wahnsinnig spannende und sehr intensive Zeitreise in der Informationsvermittlung hinter mir und ich brenne noch immer für meine Arbeit und die Industrie. Wir in der Informationsvermittlung sind am Puls der Zeit. Zahlen, Daten und Fakten bilden für mich die Grundlage für die Marktexpertise und den Aufbau von Wissen.

Ich sehe uns heute eben nicht als reine Datenlieferanten, da die Informationsvermittlung weit darüber hinaus geht. Natürlich sammele ich auch heute noch täglich Zahlen, Daten und Fakten. Diese gehen aber in den meisten Fällen nicht nur in Rohform an meine Kolleginnen und Kollegen, sondern

in Form von aufbereiteten Folien, Tabellen und Texten. Dies ist immer eine Frage der verfügbaren Zeit und des Umfangs, wie weit man in der Analyse gehen kann. Aber der wirkliche Mehrwert besteht darin, dass diese Informationen gut aufbereitet sind und im optimalen Fall bereits mit einer ersten Analyse und Auswertung übermittelt werden.

Wie wurde aus Ihnen ein Markt- und Wissensexperte und wie definieren Sie Ihr gegenwärtiges Arbeitsprofil? Ich hatte das große Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Ich hatte einige Menschen in meinem beruflichen Umfeld, die meine Motivation und mein Talent gesehen und mich gefördert haben.

Mir wurde viel gelehrt und ich habe Stück für Stück immer komplexere und aufwendigere Aufgaben bzw. Themen bearbeiten dürfen. Ein ehemaliger Partner und Leiter unseres Pharma & Healthcare Geschäfts in den deutschsprachigen Ländern hat mich in viele neue Aufgaben und Themenfelder eingeführt. Ich habe tiefe Einblicke in die Projektarbeit bekommen und konnte dadurch die Gesamtzusammenhänge in mehreren Sub-Industrien in der Gesundheitsindustrie verstehen und so meine Expertise aufbauen und erweitern. Ich stand und stehe in einem täglichen Lernprozess und stelle immer wieder fest, dass ich niemals alles weiß und nie hundertprozentig auf dem allerneuesten Stand bin, denn die Geschwindigkeit der Entwicklungen − gerade in der Gesundheitsindustrie − ist enorm. Ich glaube auch nicht, dass man alles wissen muss, aber man sollte wissen, wo man das Wissen herbekommt.

Ich habe das große Vergnügen, weltweit Projektteams unterstützen zu dürfen. Entweder die Kolleginnen und Kollegen fragen einzelne Themen bei mir an oder ich unterstütze diese Teams über einen längeren Zeitraum für immer neue Fragestellungen. Je nach Research-Intensität und Bedarf werde ich auch auf einzelne Projekte gebucht. Es ist ein faszinierender Job, der mich auch nach mehr als elf Jahren in der Gesundheitsindustrie jeden Tag aufs Neue begeistert. Sicherlich ist dieser Job enorm fordernd und ab und an nah an der Grenze des Belastbaren. Aber wenn man in oder mit funktionierenden Teams arbeitet, dann steht unter dem Strich ein dickes Plus an Freude.

Der „Pharmamarkt“ scheint mir ein gutes Beispiel dafür zu sein, wie Sie das entscheidende „i-Tüpfelchen“ für einen Kunden finden. Ich habe vor einigen Woche eine Anfrage eines Kollegen aus einem europäischen Nachbarland bekommen, der mich gebeten hat, ihm den adressierbaren deutschen „Online-Pharmamarkt“ zu skizzieren. Er wollte sich auf eine Diskussion vorbereiten.

Es wäre ein Leichtes für mich gewesen, diesem Kollegen aus relevanten Quellen die Marktgröße für den deutschen Online-Pharmamarkt in Form von Rohdaten zu liefern. Denn sowohl die industriespezifischen Fachquellen wie auch führende Analysten befassen sich aktuell sehr intensiv mit dem adressierbaren Online-Pharmamarkt. Aber genau diese Anfrage dient, glaube ich, ganz gut als Beispiel für das entscheidende „i-Tüpfelchen“, wie Sie es in Ihrer Frage formuliert haben.

Ich habe den Kollegen angerufen und wir haben erstmal definiert, ob er sich ausschließlich den Markt für verschreibungspflichtige Arzneimittel anschauen oder ob er auch den Markt für nicht-rezeptpflichtige Arzneimittel mit abgebildet haben möchte. Es stellte sich heraus, dass er nur an dem verschreibungspflichtigen Markt interessiert war, was bei der Analyse und Ausarbeitung einen sehr wesentlichen Unterschied macht.

Ich konnte ihn weiter davon überzeugen, dass wir uns den Markt etwas genauer anschauen sollten, denn nach meinem Verständnis muss man den adressierbaren Markt genau aufschlüsseln und schauen, welcher Teil überhaupt adressierbar ist und welcher Teil nach verschiedenen Kriterien nicht. Und genau hier liegt meiner Meinung nach das „i-Tüpfelchen“. Denn als Wissensexperte für eine bestimmte Industrie sehe ich es als ein Muss an, Kolleginnen oder Kollegen so zu unterstützen, dass ich mitdenke und mir Gedanken mache. Man muss immer wieder aufs Neue die Zahlen, Daten und Fakten hinterfragen und schauen, ob und inwiefern man diese für die eigentliche Fragestellung in Betracht ziehen sollte und was diese letztendlich aussagen.

Können Sie mir einen weiteren Fall nennen, den Sie mit Daten, Wissen und Analysepower gelöst haben? Für eine Präsentation bat mich ein damaliger Partner das Produkt-Portfolio eines Generikaunternehmens in Form eines Komplexitätsbaumes auf einer Seite darzustellen, da nach seiner Aussage das Unternehmen selbst keinen detaillierten Überblick über sein gesamtes Portfolio hatte. Zuerst dachte ich, dass dies eine unlösbare Aufgabe sei, da sie unternehmensintern nicht hatte gelöst werden können.

Natürlich konnte ich nicht zaubern, aber nach ein paar kreativen Überlegungen kam mir die Idee, dass ich eine Datenbank für Arzneimittelpreise „zweckentfremden“ könne. Denn wenn ich über eine Datenbank die Preise für sämtliche Produkte, Packungsgrößen und andere Varianten bekomme, dann kann ich daraus Rückschlüsse auf das Portfolio ziehen. Der Aufwand war zwar größer als gedacht, aber es gelang mir tatsächlich, das Portfolio zahlenmäßig auf einer Seite zu skizzieren, so dass annähernd eine komplette Übersicht des Portfolios ausgewiesen war.

Zwar war dies kein „100-Prozent“-Ergebnis, aber es war zumindest aus Sicht des Kunden ein kreativer Ansatz, der als sehr nah an der Realität eingestuft wurde. Soll heißen, dass die Kenntnis und das Verständnis von Datenquellen und deren Anwendungsgebiete für uns als Wissensexpertinnen und -experten von enormer Bedeutung sind und wir auch gerne mal über den Tellerrand hinausschauen sollten.

Sobald Sie noch stärker in den Wissens- und Analysebereich vordringen, desto mehr müssen Sie ihre Beziehungen zu den Fachreferenten ausbalancieren. Oder wenn Sie alle im Team versammelt sein sollen: Wie funktioniert Ihr Team, auch wenn die Grenzen zwischen den Kompetenzfeldern nicht genau abgegrenzt sein können? Indem wir auch die Schnittmengen zwischen den einzelnen Kompetenzfeldern berücksichtigen und die Expertise der verschiedenen Experten zusammenbringen.

Es ist nicht alles schwarz und weiß, es gibt auch immer verschiedene Grautöne. Wenn Kompetenzfelder nicht klar abgesteckt sind, was bei industrieübergreifenden oder funktionalen Themen regelmäßig vorkommt, dann ist ein enger und engmaschiger Austausch unter den einzelnen Wissensexperten unersetzlich.

Persönliche Anforderungen an den InfoPro von heute? Ich finde es von großem Vorteil, wenn sich der InfoPro von heute für seinen Bereich, sein Thema und seine Industrie interessiert, wenn er für die Sache brennt. Es ist mir bewusst, dass dies ein hoher Anspruch ist, aber es erleichtert die Arbeit aus meiner Erfahrung ungemein. Wenn ich neugierig bin, wenn ich Interesse habe, dann fällt mir vieles leichter.

Auch glaube ich, dass der InfoPro von heute weit mehr Kenntnisse über sein Aufgabenfeld haben muss, denn die vielen Informationen gehen heute viel mehr ins Detail und das „So what“ aus den Zahlen, Daten und Fakten ist gefragter denn je. Der Wille und die Lust, täglich neue Aufgaben zu lösen, sich ständig auf neue Themen einzulassen, sind eine sehr wichtige Anforderung − ebenso unter Zeitdruck pünktlich und zuverlässig zu liefern.

Information Professionals haben eine Zukunft, sie sind sogar unverzichtbar. Aber wie stellen sie das an? Ich bin der festen Überzeugung, dass unsere Berufsgruppe eine Zukunft hat, denn die Aufgabenfelder und Einsatzgebiete sind so vielfältig und aus meiner Sicht sind Zahlen, Daten und Fakten nach wie vor ein entscheidendes Kriterium für erfolgreiche und nachhaltige unternehmerische und weitere wirtschaftliche Entscheidungen. Ich glaube aber auch, dass wir unsere Zukunft nur dann aktiv mitgestalten können, wenn wir uns als Experten aufstellen, wenn wir Expertise und Wissen erlangen und somit zusätzlich zu all den verlangten Informationen möglichst direkte Mehrwerte für unsere jeweiligen Arbeitgeber schaffen. Reine Recherche oder Datenbankkenntnisse reichen schon lange nicht mehr.

Über den Tellerrand:
Empfehlungen der Woche

Unternehmensberater als Behinderer
der Klimapolitik

 

Benjamin Franta (Stanford), Weaponizing economics: Big Oil, economic consultants, and climate policy delay, in: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09644016.2021.1947636

The role of particular scientists in opposing policies to slow and halt global warming has been extensively documented. The role of economists, however, has received less attention. Here, I trace the history of an influential group of economic consultants hired by the petroleum industry from the 1990s to the 2010s to estimate the costs of various proposed climate policies. The economists used models that inflated predicted costs while ignoring policy benefits, and their results were often portrayed to the public as independent rather than industry-sponsored. Their work played a key role in undermining numerous major climate policy initiatives in the US over a span of decades, including carbon pricing and participation in international climate agreements. This study illustrates how the fossil fuel industry has funded biased economic analyses to oppose climate policy and highlights the need for greater attention on the role of economists and economic paradigms, doctrines, and models in climate policy delay

Empire of Pain

Podcast (50 Minuten): Interview with Patrick Radden Kede and his new book „Empire of Pain“, in: https://soundcloud.com/irishtimes-politics/empire-of-pain-with-patrick-radden-keefe.

The book contains a detailed history oft he Sackler dynasty and their role in the American Opoid epidemic. Known for dedicatin to cultural philonthropy, the familiy built their wealth on phamrmaceuticals, starting with tranquilisers like Librium and Valium, bfore eventually moving tot he highly addictive painkiller OxyContin. About the adiction crisis, the Purdue bankruptcy trial and the markt he family left on the world.

Big Data macht die Welt nicht satt

David Boarder Giles and Victoria Stad, Big Data won’t feed the world: global agribusiness, digital imperialism, and the contested promises of a new Green Revolution, in: https://link.springer.com/article/10.1007/s10624-021-09631-8, 19 August 2021

In the face of looming environmental crises and a swelling global population, Big Data’s acolytes envision a “digital revolution” as a solution for global hunger. Interrogating this promise, we argue that Big Data’s imagined futures articulate the realms of international development and smallholder agriculture in the Global South with an ongoing digital reorganisation of global capitalism—integrating farmers into new informational modes of production, and reshaping the nature of labour and human–environment relations in the process. This reorganisation must be located within a long history of crises and spatio-technical fixes for capital accumulation. More specifically, we situate the prefigurations of Big Data along a trajectory of capitalist technical innovations implicated in the propagation of colonial logics, particularly through the apparatuses of international development—for example, through the technical regimes of the “Green Revolution”. The rhetoric of Big Data and its applications within global food systems both reproduce earlier logics of primitive accumulation and colonial biopolitics, and extend them into new forms of digital imperialism that, we suggest, express incipient mutations in the nature of surplus value itself as it is retooled for the Anthropocene era. Big Data therefore portends novel forms of expropriation that are at once material and immaterial.

Wohnen als Menschenrecht

Stefan Meyer, Eine Welt ohne Obdachlosigkeit: Wohnen als Menschenrecht, in: Arbeit und Wirtschaft, 30. August 2021.

„Wie in vielen Fragen ist die Europäische Union auch in der Frage der Bekämpfung von Obdachlosigkeit kein monolithischer Block. Unterschiedlichste Ansätze gibt es bereits jetzt. Und leider auch Negativbeispiele, wie inhuman gegen Menschen ohne festen Wohnsitz vorgegangen wird. In Ungarn drohen Obdachlosen beispielsweise seit 2018 Strafen. Damals schuf man ein Gesetz „gegen das Leben auf der Straße“. Anstatt staatliche Hilfe anzubieten, kriminalisiert der Staat seine Bürger*innen. …

Als positives Gegenbeispiel kann Finnland genannt werden. Dort bedient man sich des „Housing First“-Ansatzes. „Housing First“ bedeutet nichts anderes, als dass jemand zuerst eine Wohnung haben muss, um sich dann den anderen Problemen des Lebens widmen zu können. Und dieses Konzept ist sehr erfolgreich, wie offizielle Zahlen belegen. …

Finnland ist in der EU das einzige Land, in dem seit 2015 die Obdachlosigkeit abgenommen hat. 32 Prozent weniger Menschen leben inzwischen seit damals auf der Straße. 7.800 Wohnungen stehen in dem skandinavischen Land für „Housing First“ zur Verfügung. Sollten sich die Bewohner*innen die Miete von ihrer Rente oder ihrem Gehalt nicht leisten können, unterstützt der Staat sie dabei und übernimmt die Kosten.

Hierzulande schlägt man nun einen ähnlichen Weg ein. Mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO) will der Staat Österreich bis 2025 25.000 Wohnungen für „Housing First“ zur Verfügung stellen.

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