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Open Password – Donnerstag, den 21. September 2020

# 826

 

Oliver Renn – Ideale wissenschaftliche Bibliothek – Informationszentrums Chemie | Biologie | Pharmazie – Vorlesungen – Scientific Information Retrieval & Management in Life Sciences and Chemistry – KNIME – Kurse – Workshops – Infozine – Infozine Special Issues – Infocus – News Alerts – Information Consulting – Information Consultant – Bereitstellung von Forschungsinfrastruktur – Erwerbung – Katalogisierung – Dokumentenlieferung – Freihandbibliothek – Outreach – Community Building – Soziale Medien – Facebook – Twitter – Instagram – LinkedIn – Plakate – Massen-E-Mails – Datenschutz in Deutschland – Datenschutz in Europa – Institutionelle Vereinheitlichung – Patrycja Tulinska – PSW Group Consulting – EU-Datenschutzgrundverordnung – Bundesdatenschutzgesetz – Datenschutzbehörden –

vfm – Faktencheck – Social Media – Jan Eggers – Jörn Ratering – Twitter – Herbert Staub

Die ideale wissenschaftliche Bibliothek

Information Consulting, Outreach,
Bereitstellung von Forschungsinfrastruktur


Von Oliver Renn

  1. Teil

Oliver Renn

9.5.3. Die Vermittlung von Informationslösungen: Vorlesungen. Der aus unserer Sicht beste Weg der Verbreitung und Schulung erfolgt über Vorlesungen.

Das Informationszentrum Chemie | B iologieOliver Renn | Pharmazie (ICBP) hat seine Aktivitäten in der Lehre in den letzten Jahren stark ausgebaut und mittlerweile sind drei, bald vier der Mitarbeitenden als Dozierende tätig.

Allein im Herbstsemester ist das ICBP an neun Lehrveranstaltungen beteiligt, manchmal mit einer Vorlesungseinheit innerhalb eines Vorlesungszyklus; manchmal wurde die Vorlesung vom ICBP konzipiert und wird ausschließlich vom ICBP bestritten oder wird gemeinsam mit anderen gehalten. Diese Einbindung in die Pflichtvorlesungen im Curriculum oder in die sehr wichtigen Laborpraktika der Chemie stellt sicher, dass den Studierenden schnell deutlich wird, wie die vorgestellte Informationslösung in den Forschungsprozess integriert werden kann.

Die aus unserer Sicht wichtigste und wertvollste Vorlesung ist die 2014 konzipierte und erstmals im Herbstsemester desselben Jahres gehaltene Vorlesung Scientific Information Retrieval & Management in Life Sciences and Chemistry mit zwei ECTS. Diese richtet sich an Doktoranden der Chemie, Pharmazie, Gesundheitswissenschaften, Materialwissenschaften und Biologie und steht nicht nur Doktorierenden der ETH Zürich, sondern auch denen der Universität Zürich offen.

Die Vorlesung bildet den Prozess wissenschaftlichen Arbeitens ab – von der Entwicklung einer ersten Idee und Generierung einer Hypothese über die Experimente bis hin zu den Möglichkeiten, die es vor und nach einer Publikation der Forschungsergebnisse gibt.

Die zwölf Einheiten dieser Vorlesung gliedern sich in die folgenden Themenblöcke:

  1. The world of scientific publishing: Basics, publishing models
  2. The world of scientific publishing: New and recent developments – Outlook
  3. Searching and retrieving scientific information using search engines and literature databases
  4. Searching and retrieving scientific information using subject-specific databases in chemistry and material science
  5. Searching and retrieving scientific information using subject-specific databases in life sciences
  6. Tools for analyzing scientific information
  7. Tools for managing scientific information and sharing knowledge, including pipelining tools
  8. Patents
  9. Text (literature) and data mining
  10. Visualizing molecules in 2D and 3D for lab reports, presentations, posters, and publications
  11. Scientific writing, good design & good scientific practice
  12. Communicating & analyzing the impact of (your) science

Zusätzlich muss jeder Studierende am Ende der Vorlesung einen kurzen Essay schreiben, der die aktuellen Arbeitsprozesse beschreibt bzw. wie sich die Arbeitsprozesse geändert haben. Alternativ können die Doktorierenden auch darstellen, welche Fragen immer noch unbeantwortet sind. Diese Essays geben uns einen Einblick in die Arbeitswirklichkeit. Sie zeigen uns Bedürfnisse auf, die wir noch gar nicht kannten und für die es vielleicht noch keine Lösung gibt. Oder aber es geht um Bedürfnisse, für die es zwar Lösungen gibt, die wir aber übersehen haben. Wir sehen auch, welche Tools oder Technologien gesteigertes Interesse finden, wie z.B. zuletzt das Pipelining-Tool KNIME, und können unsere Vermittlungsaktivitäten in diesem Bereich ausweiten.

Viele unserer Studierenden kommen von anderen Universitäten und oft ist es für sie das erste Mal, dass sie die heutigen Möglichkeiten der Informationsnutzung und die gesamte Breite der Möglichkeiten kennenlernen. Auch hier sei für weitere Details auf verschiedene Publikationen verwiesen [10–12].

9.5.4. Kurse, Workshops & Events. Zusätzlich zur Vermittlung durch Vorlesungen, die vielleicht nicht für jede Bibliothek realisierbar sind, besteht natürlich die Möglichkeit, Schulungen in Form klassischer Kurse durchzuführen. Darüber hinaus bietet sich auch die Organisation von Workshops mit internen und externen Partnern an. Zudem gibt es eine Vielzahl anderer Veranstaltungsformate, die ebenfalls in eine wissenschaftliche Bibliothek passen. Auch hier gilt es, sich von anderen Branchen inspirieren zu lassen und mutig etwas auszuprobieren. Das Risiko, gerade das finanzielle, ist eigentlich immer gering, die Chance auf Erfolg aber hoch.

Das Informationszentrum Chemie | Biologie | Pharmazie (ICBP) organisiert regelmäßig Workshops mit Verlagen und Informationsanbietern, z.B. wenn gerade neue Versionen von Datenbanken erscheinen. Hier achten wir immer darauf, dass es keine Verkaufsveranstaltungen werden. Wir entwickeln das Programm für den Workshop gemeinsam und bisher immer zur allseitigen Zufriedenheit – des Verlages, der Bibliothek und auch der Nutzer. Software-Kurse wie etwa zur chemischen Zeichensoftware ChemDraw und zur 3D-Grafiksoftware PyMol bieten wir in Zusammenarbeit mit den Informatikdiensten der ETH Zürich an.

9.6. Vermittlung über Printmedien / Vermittlung über klassische Medien

Neben der Vermittlung durch persönliche Interaktion, die in der Regel zeitlich aufwändiger ist, bietet sich die Vermittlung über klassische Medien an. Der Vorteil liegt darin, dass man mit wenig Aufwand eine vergleichsweise große Zielgruppe erreicht, insbesonders auch jene, die wenig Zeit haben oder sich Neues eher durch Lesen aneignen.

Unser Magazin „Infozine“ sehen wir als eine Art Kundenmagazin, welches für die Anwender wissenschaftlicher Informationen parallel in deutscher und englischer Sprache erscheint und dank einer ISSN nicht nur auf der Website des Infozentrums, sondern z.B. auch über das Regensburger Zeitschriftenverzeichnis auffindbar ist. Infozine ist für jeden frei verfügbar und erscheint in unregelmäßigen Abständen. Abonnenten werden über eine E-Mail benachrichtigt, wenn eine neue Ausgabe erscheint.

Infozine berichtet über Neues aus der Welt der wissenschaftlichen Informationen, auch über Angebote der ETH-Bibliothek, enthält Tipps und Tricks und sagt, was es Neues aus dem Informationszentrum gibt.

Bisher sind zwei Infozine Special Issues erschienen. Beide Ausgaben widmeten sich aktuellen Themen aus dem Bereich der wissenschaftlichen Kommunikation und Information. Die Beiträge dieser Hefte sind kurze Meinungsartikel, und anders als bei Infozine hat jeder Beitrag eine DOI. Beide Special Issues wurden mit einem Professor aus dem Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften herausgegeben. Das erste Magazin erschien Ende 2016 zu Metrics in Research, das zweite Ende 2018 zu Surfing vs. Drilling for Knowledge in Science.

Angesichts unserer breiten und heterogenen Zielgruppen kann nicht alles in Infozine publiziert werden, was neu ist und uns hilfreich erscheint. Um auch Informationen, die nur für eine kleine Nutzergruppe von Interesse sind, verbreiten zu können, gibt es zusätzlich zu Infozine noch Infocus. Mit Infocus lassen sich Neuigkeiten sehr fokussiert und zeitnah verbreiten und werden auch jene erreicht, die Infozine nicht immer ganz durchlesen.

Infocus ist ein personalisierter E-Mail News-Alert, dessen Inhalt auf die persönlichen Interessen des Empfängers abgestimmt ist. Um Infocus-News-Alerts zu erhalten, muss man sich auf einer Webseite des Informationszentrum Chemie | Biologie | Pharmazie registrieren und die eigenen Interessengebiete in einer Liste markieren. Gibt es eine Übereinstimmung zwischen dem Nachrichteninhalt und dem Interessensprofil, erhält der Nutzer eine personalisierte E-Mail. Diese Dienstleistung ist anders als Infozine nur für Angehörige der ETH Zürich verfügbar.

9.7. Information Consulting

Eine weitere wichtige Dienstleistung einer wissenschaftlichen Bibliothek ist die Beratung zu allen Themen des Informations- und Wissensmanagements, zu Information Retrieval, Information Processing, Information Visualization, Information Analytics, zu Wissenschaftskommunikation allgemein, zum Wissenschaftlichen Schreiben und Publizieren sowie zu Fragen des Urheberrechts. Möglichkeiten der Beratung gibt es viele. Entscheidend ist aber, dass diejenigen, die beraten, auch wirklich das Wissen und die Erfahrung haben, um als Berater (Consultant) überzeugen zu können. Insofern hängt das Portfolio der möglichen Beratungsangebote stark von den Mitarbeitenden ab, über die eine Bibliothek verfügt.

Im Informationszentrum Chemie | Biologie | Pharmazie sind wir deshalb von der Funktionsbezeichnung „Fachreferent“ abgekommen und verwenden den Begriff „Information Consultant“.

9.8. Bereitstellung von Forschungsinfrastruktur

Zusätzlich zur Vermittlung von Informationslösungen kann eine wichtige Aufgabe einer wissenschaftlichen Bibliothek auch die Bereitstellung von Forschungsinfrastruktur sein. Der Begriff „Forschungsinfrastruktur“ kann vieles meinen und dazu kann man natürlich auch die Repositorien für Publikationen und Forschungsdaten zählen, die vor allem von großen Universitätsbibliotheken aufgebaut worden sind.

Je nach Fachgebiet kann dazu auch die Bereitstellung von elektronischen Laborjournalen von Softwareplattformen, z.B. für das Textmining oder das Entwickeln und Bereitstellen von domänenspezifischen Taxonomien und Ontologien, gehören.

All dies sind Aufgaben, die nicht notwendigerweise in einer wissenschaftlichen Bibliothek angesiedelt sein müssen, sondern auch von anderen Bereichen innerhalb einer Universität übernommen werden können, zum Beispiel von der IT-Abteilung. Hat man aber den Anspruch, eine wissenschaftliche Bibliothek zu sein, die die heutigen Möglichkeiten des Informationsmanagements vollumfänglich anbietet, sollten solche Angebote dazugehören.

Je nach Fachgebiet mag auch die Privatwirtschaft Anregungen liefern, welche Dienstleistungen von einer wissenschaftlichen Bibliothek angeboten werden können, um ihren Kunden neue Chancen zu eröffnen und sie in ihrer Arbeit zu unterstützen. Auch hier bietet das zu Beginn erwähnte, bereits 2012 publizierte „P-D-R Blueprint for an Ideal Corporate Information Center“ immer noch Inspiration [1].

9.9. Andere Dienstleistungen

Viele werden in der bissherigen Aufzählung die eigentlichen Aufgaben einer wissenschaftlichen Bibliothek vermisst haben, die Erwerbung und Katalogisierung von Medien, die Lieferung von Dokumenten, das heißt von Zeitschriftenartikeln und Büchern.

Der Verfasser dieses Beitrags kommt aus der Industrie, in der Erwerbung und Katalogisierung von Medien sowie die Lieferung von Dokumenten keine Rolle mehr spielen. Investition in gedruckte Bücher ist den Mitarbeitenden selbst überlassen, Dokumentlieferungen erfolgen vollautomatisch über externe internationale Partner.

Braucht es also diese Services in einer akademischen Bibliothek noch?

Das Informationszentrum Chemie | Biologie | Pharmazie kauft weiter gedruckte Bücher (E-Books und E-Journals werden von der ETH-Bibliothek auch als Mitglied von Konsortien beschafft). Wir katalogisieren diese und stellen sie anhand einer eigenen, regelmäßig angepassten Systematik in einer Freihandaufstellung zur Verfügung. In den letzten Jahren wurde die Systematik und die physische Aufstellung revidiert und ein Farbleitsystem entwickelt. Wir haben in die Entwicklung des Bestandes investiert, weil wir glauben, dass gerade eine kleine Sammlung (60.000 Bände), die gut kuratiert ist, heute einen Mehrwert liefert. Wo Kataloge wie Primo 50.000 Treffer liefern, liefert unser Katalog (der gerade technisch und visuell auf eine neue Grundlage gestellt wird) vielleicht nur 50. Diese sind aber dafür in der Regel hochrelevant. 50 Bücher kann man sowohl online als auch direkt bei uns vor dem entsprechenden Regal leicht durchsehen (meist sind es ohnehin nur ein oder zwei Tablare).

Zusätzlich haben wir viele andere Dienstleistungen entwickelt und angeboten, die oft auch aus persönlichen Gesprächen z.B. bei Coffee Lectures entstanden sind und die häufig nur angeboten werden konnten, weil Mitarbeitende über entsprechende Qualifikationen verfügten. Mit dem Austritt von solchen Mitarbeitenden müssen dann gerade in einer kleinen Bibliothek wie wir es sind (sieben FTE) manchmal leider auch populäre Angebote wieder eingestellt werden.

Zu diesen anderen Angeboten gehör(t)en bei uns die Gestaltung von Plakaten und Urkunden, die Gestaltung von Zeitschriftencovern, die Erstellung von Videos, die Visualisierung von Molekülen in 2D und 3D, die Entwicklung und Betreuung von Systemen zum Wissenschaftsmanagement, die Programmierung von Anwendungen und Visualisierungen, die Nutzung von APIs und die Unterstützung beim Tracking im Bereich Wissenschaftskommunikation.

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  1. Der Outreach

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Wie im Kapitel 6 (Die Beziehungen) bereits erörtert, sind Stakeholder und Community Management für das Fortbestehen und den Erfolg einer Bibliothek unerlässlich. Zudem sollte auch über die Vermittlung (siehe Kapitel 9. Die Dienstleistungen) kommuniziert werden, dass es eine Bibliothek gibt und dass sie heute ein breites Spektrum von Leistungen anbietet. Insbesondere das Magazin „Infozine“ und der E-Mail Alert „Infocus“ sind dafür gute Trägermedien [13].

Aber natürlich sind heute im Zeitalter der sozialen Medien auch andere Kanäle wichtig – etwa für das Community Building. Eine wissenschaftliche Bibliothek sollte deshalb zusätzlich in den sozialen Medien präsent sein, derzeit z.B. auf Facebook, Twitter, Instagram und LinkedIn – je nach Zielgruppe der Bibliothek. Aber auch hier ist die Entwicklung dynamisch, gerade bei Studierenden ändern sich die Vorlieben für Plattformen schnell.

Das Informationszentrum Chemie | Biologie | Pharmazie ist derzeit auf Facebook, Twitter, Instagram und LinkedIn vertreten. Unserem Eindruck nach ist Facebook gerade bei Studierenden weniger attraktiv geworden. Unseren LinkedIn-Auftritt haben wir in der letzten Zeit aus Zeitmangel vernachlässigt.

Aber nach unserer Erfahrung sind auch klassische Verbreitungskanäle nach wie vor wichtig und erfolgreich: Plakate in Aufzügen und Gängen, Nutzung von Displays und Monitoren für Videos und Standbilder (bei uns auch im Shuttle-Bus zwischen den beiden Züricher Standorten der ETH Zürich) und nicht zuletzt Massen-E-Mails, sofern diese erlaubt sind. Unabhängig davon gilt es immer, das rechte Maß zu finden. Das ist nicht immer leicht. Manche Mitglieder der akademischen Gemeinschaft lesen alle unsere E-Mails und beschweren sich schon über die zweite E-Mail, andere lesen auch die dritte Erinnerung nicht und beschweren sich später, dass sie nicht informiert wurden.

Literatur

Da in diesem Buch „Best Practices“ von Bibliotheken beschrieben werden sollen – realitätsnah verfasst und als Einzelfallstudien auch Probleme, Behinderungen und Fehlschläge nicht ausklammernd – wird darauf verzichtet, die Literatur zu zitieren. Alle Literaturhinweise sind Verweise auf Publikationen des Informationszentrum Chemie | Biologie | Pharmazie, in denen die hier besprochenen Konzepte, Ideen und Erfahrungen näher beschrieben werden oder in dem die Transformation des Infozentrums beschrieben wird [14].

[1] Oliver Renn, Michael Archer, Carmen Burkhardt, Jeannette Ginestet, Henning P. Nielsen, Joanna Woodward, P-D-R Library Affairs & Copyright Group

P-D-R Blueprint for an Ideal Corporate Information Center

Last revision: July 18, 2011

http://www.p-d-r.com/content/e7/e1419/BlueprintICIC_P-D-RHomepage2.pdf

[2] Oliver Renn, Michael Archer, Carmen Burkhardt, Jeannette Ginestet, Henning P. Nielsen, Joanna Woodward: A blueprint for an ideal corporate information centre. Nature Reviews Drug Discovery 2012;1:497–499 (https://doi.org/10.1038/nrd2973-c1)

[3] Tweet unter https://twitter.com/CIA/status/1104118190433542144?s=20, Website der CIA: https://www.cia.gov/news-information/blog/2019/cia-at-sxsw-conference-and-festival.html, Präsentation: https://www.cia.gov/news-information/blog/2019/03012019_CIASecretsToCreativeProblemSolving.pptx, Vortrag https://schedule.sxsw.com/2019/events/PP103388

[4] Oliver Renn: Können (wissenschaftliche) Bibliotheken weiterhin Bibliotheken heißen? In: Vernetztes Wissen. Online. Die Bibliothek als Managementaufgabe: Festschrift für Wolfram Neubauer zum 65. Geburtstag. De Gruyter Saur, Berlin (https://doi.org/10.1515/9783110435818)

[5] Oliver Renn: Die wissenschaftliche Bibliothek als 4. Ort: Scouting, Recommending, Implementing. Password #196, http://www.password-online.de, 8. Mai 2017

[6] Oliver Renn: Die wissenschaftliche Bibliothek als neuer, vierter Ort: Warum? Password #195, http://www.password-online.de, 5. Mai 2017

[7] Übersicht unter https://blogs.ethz.ch/coffeelectures/publikationen-zu-coffee-lectures/

[8] Jozica Dolenc, Oliver Renn: Vermittlung von Informationskompetenz à la carte im Infozentrum Chemie | Biologie | Pharmazie der ETH Zürich. Bibliothek Forschung und Praxis 2016;40:78–82 (https://doi.org/10.15 15/bfp-2016-0004)

[9] Übersicht unter https://infozentrum.ethz.ch/lehre/research-group-menu

[10] Oliver Renn, Jožica Dolenc, Joachim Schnabl: Das Framework for Information Literacy for Higher Education – in die Praxis umgesetzt! o-bib, 2018, 262–275 (https://doi.org/10.5282/o-bib/2018H4S262-275)

[11] Oliver Renn, Jozica Dolenc, Joachim Schnabl: Getting digital tools into students’ and researcher´s workflows. Proceedings of the IATUL Conferences, 2018, 1–12 (https://docs.lib.purdue.edu/iatul/2018/infolit/6)

[12] Oliver, Renn, Jozica Dolenc, Leo Betschrta, Joachim Schnabl: Educating PhD students for knowledge-driven society. Septentrio Conference Series No 3 (2020): Creating Knowledge X (https://doi.org/10.7557/5.5391 )

[13] Oliver Renn: Bibliotheken im Markt: Marketing als Muss. Mit Instrumenten des Marketings zu neuen Services fur Studierende und Wissenschaftler. b.i.t. online 2016;19:225–233 (http://www.b-i-t-online.de/heft/2016-03-fachbeitrag-renn.pdf).

[14] Jozica Dolenc, Joachim Schnabl, Oliver Renn: Turning a library into a skill center for scientific information and knowledge management. Nordic Journal of Information Literacy in Higher Education, 11(1), 2019. (https://doi.org/10.15845/noril.v11i1.2769)

Für eine institutionelle Vereinheitlichung
des Datenschutzes in Deutschland und Europa

Von Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW GROUP Consulting,
www.psw-consulting.de

Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW GROUP Consulting

18 Datenschutzbehörden für ein Land: Die Kontrolle des Datenschutzes in der Wirtschaft übernehmen in Deutschland die Länder. Hinzu kommt eine Bundesbehörde. Gleiche Sachverhalte unterliegen dadurch unterschiedlicher Bewertung.

Eine Möglichkeit wäre, eine einheitliche Regelung auf Bundesebene zu schaffen. Alternativ könnten Datenschutzverfahren aber auch gleich auf EU-Ebene ausgelagert werden, denn immerhin sollte die EU-Datenschutzgrundverordnung Europas Datenschutz vereinheitlichen.

So ganz geglückt ist gerade letzteres aber nicht: Es gibt 27 EU-Mitgliedsstaaten und 69 Öffnungsklauseln in der EU-Datenschutz-Grundverordnung, die ein Nationalstaat individuell ausfüllen kann. Hierzulande regelt das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) auf Bundesebene den Datenschutz – sowohl für die Bundesbehörden als auch für den privaten Bereich einschließlich privatwirtschaftlicher Unternehmen, Vereine und Institutionen. Die Datenschutzgesetze der Länder sollen den Datenschutz auf Landes- und Kommunalebene regeln. Dabei hat jedes Bundesland eine Datenschutzbehörde, Bayern verfügt sogar über zwei. Sie stehen den öffentlichen Stellen der Bundesländer bei datenschutzrechtlichen Fragestellungen beratend und kontrollierend zur Seite und fungieren als Aufsichtsbehörde für nicht öffentliche Stellen – also privatwirtschaftliche Unternehmen. Zudem stehen sie Privatpersonen zur Seite und klären etwaige datenschutzrechtliche Fragen.

Würde eine Vereinheitlichung vom Datenschutz auf Bundesebene etwas bewirken, wo doch der Datenschutz so viele bereichsspezifische Regelungen enthält? Zweifelsfrei gäbe es eine bessere allgemeine Orientierung, insbesondere für privatwirtschaftliche Unternehmen, die sich zum Beginn der DSGVO sehr orientierungslos inmitten vieler Fragen und weniger Antworten wiederfanden. Durch klar strukturierte Richtlinien wüssten alle Organisationen, was gefordert, was erlaubt und was verboten ist. Zudem würde eine Vereinheitlichung des Datenschutzes die Bearbeitung länderübergreifender Fälle wesentlich vereinfachen. Da dann alle Unternehmen dieselben datenschutzrechtlichen Ziele verfolgen würden, wäre die Beratung von Unternehmen nicht nur einfacher, sondern auch gezielter möglich.

Allerdings sprechen wir derzeit von 18 Datenschutzbehörden allein in der Bundesrepublik – es handelt sich also um einen langwierigen Prozess mit vielen potenziell Beteiligten und vielen Ansichten und Meinungen. Es bräuchte Beratungen, Entwicklungen, Einigungen – und das braucht Zeit. Hinzu kommt, dass die Zusammenarbeit mit Experten aus verschiedenen Fachrichtungen unabdingbar wäre: Juristen, Datenschutz-, IT-Sicherheits- und weitere Experten müssen an einem runden Tisch zusammenfinden, um Grundsätzliches zu klären. Insgesamt also kein leichtes Unterfangen.

Gleichwohl, Datenschutz ist ein Grundrecht. Es zu wahren, ist kein leichtes Unterfangen. Es wird jedoch noch weitaus schwieriger, wenn es keine Einheitlichkeit gibt, nach der sich Unternehmen, Privatpersonen und Behörden richten können. Das Ziel bei der Neu- oder Weiterentwicklung entsprechender Gesetzestexte muss deshalb sein, den Datenschutz auf die nächste Stufe zu heben, ihn weiter zu optimieren. Die Vereinheitlichung des Datenschutzes kann definitiv dazu beitragen.

vfm

Wahr oder falsch?
Faktencheck in den Social Media

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Ich möchte Sie auf das folgende Seminar aufmerksam machen:

Wahr oder falsch? Faktencheck in den Social Media

5-teiliges Halbtags-Onlineseminar für Einsteiger

  1. – 30. Oktober 2020, jeweils 9 – 11.30 Uhr

Corona bietet Gerüchten und Falschmeldungen ein hervorragendes Klima, Fakenews haben sich schon lange von ihrem Erfinder losgesagt. Weiterbildung im Bereich Recherche ist im Medienumfeld dringend nötig – aber der vfm kann dieses Jahr keine Seminare in Bonn durchführen. Deshalb bietet der vfm mit einem Onlineseminar eine Alternative, um Grundlagen zu vermitteln, wie wir Falschmeldungen auf die Spur kommen.

Die beiden ausgewiesenen Referenten Jan Eggers, HR, und Jörn Ratering, ZDF, legen in fünf aufeinanderfolgenden Halbtagen die Basis für die Recherche in den Social Media und zeigen Wege auf, wie Fakten gecheckt werden können. Dem Input der Referenten folgen jeweils praktische Übungen. Zusätzliche Aufgaben helfen, den Stoff zu vertiefen.

Montag, 26.10., 9 – 11.30 Uhr Recherche mit Jan Eggers

Recherche in Twitter: Twitter verstehen, Twitter-Suche, Twitter-Suchbefehle; Einsatz von Tweetdeck

Google-Tipps für die Social Media Recherche

Dienstag, 27.10., 9 – 11.30 Uhr Faktencheck mit Jörn Ratering

Faktencheck: Mit der Rückwärtssuche Falschinformationen aufdecken; Vor- und Nachteile der jeweiligen Rückwärts-Suchmaschinen. Verifizieren von Quellen, Standorten, Daten und Autoren.

Mittwoch, 28.10., 9 – 11.30 Uhr Recherche mit Jan Eggers

Recherche in Facebook, YouTube und Instagram

Donnerstag, 29.10., 9 – 11.30 Uhr Faktencheck mit Jörn Ratering

Recherche von Orten mit verschiedenen Kartentools: Vor- und Nachteile der einzelnen Kartenanbieter. Quiz: Wo war das? Schatten anhand des Sonnenverlaufes nachvollziehen.

Freitag, 30.10., 9 – 11.30 Uhr Schlussrunde mit beiden Dozenten

Offene Fragen klären, weitere Tipps und Tricks. Ausblick: Wie entwickelt sich Recherche weiter? Mögliche Vertiefungsseminare.

Weil für dieses Praxisseminar nur maximal 15 Teilnehmende zugelassen sind, können die einzelnen Seminarteile nicht separat gebucht werden.

Organisatorisches: Seminarleitung: Herbert Staub (vfm) – Gebühr: 450,- € – Videokonferenz Tool: Zoom (Den Teilnehmenden wird empfohlen, ein Headset zu nutzen.) – Anmeldung: buero@vfm-online.de – Ansprechpartnerin: Hiltrud Lehmkühler (vfm) – Telefon: +49 176 29 72 60 11 – Anmeldefrist: bis 16. Oktober 2020

Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Freundliche Grüsse Herbert Staub, Studienleiter vfm

Open Password

Forum und Nachrichten
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