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Open Password – Montag, den 18. März 2019

# 530

Information Professionals – Digitalisierung – Textgestaltung – Podcast-Produktion – Visualisierung – Skalierbarkeit – Amazon – Amazon Web Services – Christian Solmecke – WBS – Legalvisio – Auftragsannahme – Recherchearbeit – Berichterstellung  – Gunter Dueck – Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg – Frank Thelen – Künstliche Intelligenz – Publishing-Systeme – Roboter-Journalismus – Wikipedia – Urheberrechtsreform – Brexit – No Deal Brexit – Negotiated Deal – UK Government – Data Protection – EU – GDPR

 

Information Professionals

Unter dem Druck der Digitalisierung
Wandel zum Profi für Textgestaltung,
Podcast-Produktion und Visualisierung

Ein Brief an die Branche von Michael Klems

Mit der Digitalisierung wachsen die Zwänge für Organisationen und Unternehmen, Prozesse effizienter und schlank zu gestalten. Auch für Information Professionals entstehen angesichts dieses externen Drucks Notwendigkeiten, die eigene Effizienz zu erhöhen – bis hin zum Aufbau skalierbarer Service-Leistungen.

Der Digitalisierungsdruck besteht allerdings seit langem und reicht bis in die 80er Jahre zurück. Er ist branchenübergreifend. Im Folgenden wird anhand zweier Praxisfälle aufgezeigt, wie aus Notwendigkeiten digitaler Optimierung lukrative Geschäftsmodelle entstanden.

Kundenansturm als IT-Businessmodell: Der Versandriese Amazon hatte in den stark frequentierten Verkaufszeiten vor allem in der Weihnachtszeit Jahr für Jahr mit der Herausforderung zu kämpfen, dass seine Server aufgrund der hohen Bestellzahlen an die Belastungsgrenze gelangten. Aus der Notwendigkeit, dem abzuhelfen, baute Amazon sein eigenes Rechenzentrum auf. Heute wird die starke IT- und Cloud-Infrastruktur von Amazon weltweit von Unternehmen per Miete genutzt. Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass die deutsche Polizei Amazon Services für die Bodycam-Aufnahmen nutzt. Der Amazon Web Service (Amazon AWS https://aws.amazon.com/de/) verfügt auch in Deutschland über Rechenzentren und macht weltweit einen Umsatz von 25,7 Mrd. Dollar (2018). Das Geschäftsmodel AWS ist mittlerweile profitabler als die Amazon-Kernleistung des Verkaufs von Waren per Online-Bestellung.

Papierflut als Chance: Auch kleinere deutsche Dienstleister machen aus der Not eine Tugend. Der auf YouTube bekannte Rechtsanwalt Christian Solmecke stand 2014 vor dem Problem, die Flut von Rechtsberatungsaufträgen nicht mehr bearbeiten zu können. Ursache hierfür waren die enormen Verwaltungskosten, die durch ein Rechtsmandat entstehen. Bei weit mehr über 30.000 Rechtsberatungsaufträgen in einem Jahr reichte der Kopierer in seiner Kanzlei nicht mehr aus und das Büro von Wilde Beuge und Solmecke (WBS) drohte in die Verlustzone zu geraten. Berge von Papier stapelten sich in den Kanzleiräumen. Gemeinsam mit einem Programmierer schuf Solmecke eine eigene Kanzleisoftware, die Unterlagen digitalisierte. Die unter dem Namen “Legalviseo” (https://www.legalvisio.de/) entwickelte Kanzleilösung kann von anderen Rechtsanwaltskanzleien per Lizenz genutzt werden.

Digitalisierungdruck bei den InfoPros: Auch für Information Professionals besteht die zwingende Notwendigkeit, die eigenen Abläufe (Workflows) effizienter zu gestalten. Dies beginnt bei der Auftragsannahme, setzt sich bei der eigentlichen Recherche-Arbeit fort und endet mit der Berichtserstellung.

Heute lassen sich alle Prozess-Schritte durch moderne IT- und Software-Lösungen unterstützen und sogar ersetzen. Mit einem Online-Shopsystem für die Auftragsannahme und mit unterstützende Recherche-Tools der Datenbank-Hosts und mit Software-Lösungen für das Reporting.

Dabei sind viele nützliche Lösungen Fluch und Segen zugleich. Funktionen, die Recherche-Schritte vereinfachen, können mittlerweile von Endkunden bedient werden. Der Information Professional als Mittler zwischen Datenbank-System und Kunde droht in absehbarer Zeit aus der Wertschöpfungskette herauszufallen beziehungsweise seine Leistung deutlich an Wert zu verlieren. Diese Effekte hat Gunter Dueck bereits 2013 in seinem Vortrag “Trusted Advisor vs Selbstgoogler” (https://youtu.be/tH9B_-4Qh9c) auf der Steilvorlagen-Veranstaltung mit den Worten “Wenn Sie nicht als Burger-Flipper enden wollen, schaffen Sie neue Mehrwerte!” sehr bildlich beschrieben.

InfoPros als Dauer-Innovatoren: Eines sollte Information Professionals klar sein. Das Weiterentwickeln von Service-Leistungen und die Schaffung neuer Informationsprodukte ist ein nicht endender Prozess. Dass die anderen Berufsgruppen und Branchen unter einem ähnlichen Druck stehen, sollte nicht beruhigend wirken, sondern als Chance verstanden werden, Anregungen aufzunehmen, über den Tellerrand zu schauen und Entwicklungen anderer Dienstleistungsbereiche auf das eigene Tätigkeitsfeld zu übertragen.

Drei Fallbeispiele sollen zeigen, wie eine klug eingesetzte Digitalisierung zur Schaffung neuer Geschäftsfelder oder einer Innovation beitragen kann.

In der Höhle der Löwen (unter anderem mit dem bekannten Investor Frank Thelen – Buchtipp “StartUp DNA”, Murmann Publishers) schafft kaum ein Gründer, einen Pitch zu holen, wenn sein Produkt nicht skalierbar ist. Bei skalierbaren Produkten lassen sich die einmal erstellten Leistungen ohne Mehraufwand vervielfachen, ohne die Kosten zu erhöhen.

In der 199.ten Vlog Folge spreche ich über die Skalierbarkeit von Recherchedienstleistungen https://youtu.be/ZzTf-g2LPiQ

Standardtexte lassen sich mit modernen Bot-Systemen erstellen und schreiben. Roboter- Journalismus wird in vielen Bereich eingesetzt, um Standardtexte zu entwickeln. Die praktischen Anwendungen reichen von Börsenmeldungen bis zu Feinstaubberichten in den deutschen Tageszeitungen. Für Information Professionals kann der Einsatz von Künstlicher Intelligenz eine deutliche Beschleunigung und Verbesserung von Rechercheberichten bedeuten.

In wenigen Jahren wird der Standard-Recherchebericht ausgedient haben. Der Kunde verlangt nach mehr und einer Gestaltung nach seinen individuellen Wünschen. Publishing-Systeme verfügen über immer professionellere Design-Templates. Wie lassen sich Informationen in eine neue Form bringen? Wie werden aus einfachen Charts interaktive Info-Grafiken? Wie schafft man aus starren Elementen animierte Video-Bestandteile, die bestens in den Gesamtbericht passen? Indem der Information Professional diese Fragen beantworten lernt, entwickelt er sich zum Professional in Sachen Textgestaltung, Podcast-Produktion und Visualisierung.

Leider bedarf es immer eines gewissen Drucks, um Veränderungen zu erreichen. Andererseits führt kein Weg daran vorbei, die eigenen Geschäftsmodelle regelmäßig zu überdenken und neu auszurichten. Empfinden Sie als Information Professional diesen Druck als spannende Herausforderung und nicht als Gefahr! Dann behalten Sie die Oberhand und werden zum Gestalter neuer Geschäftsfelder und degradieren sich nicht zum Verwalter des eigenen Niedergangs.

Mit innovativen Grüßen Michael Klems

Wikipedia

Enzyklopädie geht wegen Artikel 13
für einen Tag offline

Die Wikipedia Foundation hat angekündigt, am 21. März das deutschsprachige Angebot der Online-Enzyklopädie abzuschalten. Dies aus Protest gegen die geplante EU-Urheberrechtsreform.

Mit diesem Schritt folgen die deutschen Wikipedia- Autoren einer öffentlichen Abstimmung. Von 222 stimmberechtigten Autoren hatten 146 für den Protest gestimmt.

Brexit

Wirtschaft auf No-Deal-Exit

kaum vorbereitet

 

Freier Informationsfluss zum Kontinent
ist in Gefahr

The UK government issued a paper titled ‘Implications for Business and Trade of a no Deal Exit on 29 March 2019’. It says that while the government has undertaken significant action to prepare for a potential no deal scenario, business largely has not.

‘There is little evidence that businesses are preparing in earnest for a no deal scenario, and evidence indicates that readiness of small and medium-sized enterprises in particular is low’, the government says.

On data protection, the paper says: ‘Uninterrupted personal data flows are critical for many UK businesses’ processes and all trading activity. For example, a wide range of financial services activities require the transfer of personal data, including the servicing of cross-border contracts and payments. The UK would need to seek adequacy decisions from the EU, which the EU has said they will not start until the UK is a third country. Therefore, in the event of a no deal exit, there would be a gap in the lawful free flow of personal data while the assessment takes place. Alternative legal bases to enable the continued lawful flow of data, in the absence of adequacy, are available. To prepare for a no deal scenario, many UK businesses need to work with their EU partners to secure a legal basis for the continued transfer of personal data from the EEA to the UK. Businesses are at varied levels of readiness and the government is engaging widely to increase awareness of actions that businesses can take.’

The government’s primary aim remains to ensure that the UK leaves the EU on 29 March with a negotiated deal. If there is a deal, the UK will be subject to EU law and apply the GDPR at least until the end of the transitional period, 2020. In case of a no-deal, the UK version of the GDPR, the UK GDPR will apply (essentially same as GDPR, just omitting references to ‘EU’).

Quelle: BIIA

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