Open Password – Montag,
den 9. Juli 2018
#397
Content Marketing – Blogs – Michael Klems – Publizistische Chancen – FAQs – Pressedatenbanken – Twitter – Gewerblicher Rechtsschutz – Bundesanzeiger – Hidden Champions – Ausschreibungen – Rankings – LexisNexis – Aktualität – Kontinuität – Redaktionelle Qualität – Influencer – Online-Texte – Storytelling – LinkedIn – WordPress – Betriebsrenten – Pensionskassen – Süddeutsche Zeitung – Eigenheim – Wirtschaftswoche – Besteuerung – OECD
Publizistische Chancen für InfoPros
Bitte Qualität statt Quantität
in einer moderaten Frequenz!
Ein Brief an die Branche von Michael Klems
Viel hilft viel? Je mehr, desto besser? Das trifft in vielen Fällen sicherlich zu. Doch gilt dies auch im Content Marketing? Macht es Sinn, das Netz mit Artikeln und Nachrichten zu überfluten? Nein. Weniger Menge und mehr Qualität ist das Erfolgsrezept für erfolgreiches Bloggen und Network-Engagement. Dazu muss Kontinuität oder eine „moderate Frequenz“ kommen. Also nicht alles in Echtzeit heraushauen, aber auch nicht einen Abstand zwischen den Veröffentlichungen legen, dass man zwischenzeitlich vergessen wird. Information Professionals verfügen hier über spannende Potenziale, weil vieles, was sie ermitteln, verifizieren und an Fakten zusammenfassen, im Grunde nach Veröffentlichung schreit. Mindestens wird man über die eigene Kernarbeit auf gute Ideen gebracht, was sich veröffentlichen ließe.
Die „Frequently Asked Questions“ der Kunden – Sie haben die Antworten. Über was soll ich denn schreiben, wird sich an dieser Stelle so mancher Information Professional fragen. Dabei liegt das, was Ihre potenziellen Leser am meisten bewegt, auf der Hand. Was fragen Ihre Kunden am meisten? Zu welchen Punkten ergibt sich bei ihnen immer wieder Erklärungsbedarf? Wenn Sie Ihre Antworten zu ihren „Frequently Asked Questions“ in einen Artikel zusammenfassen, erreichen Sie von vorherein, dass sich die Mitglieder Ihrer Zielgruppen dafür interessieren. Und Sie sind auf einem neuen Kanal mit Ihren Kunden in einen Dialog eingetreten.
News aus Datenbanken. Wenn Sie Schlagzeilen aus inländischen oder ausländischen Pressedatenbanken oder deren Quellen direkt wiedergeben, haben Sie es im Twitter-Universum schwer. Das machen zu viele. Aber mit dem Herausarbeiten von Informationen aus hochspezialisierten Fachdatenbanken heben Sie regelrechte Schätze und gewinnen zugleich ein Alleinstellungsmerkmal. Dazu gehören die Datenbanken über gewerbliche Schutzrechte. Gerade Marken- und Patentinformationen melden Engagements von Unternehmen, obwohl sich noch alles in der Planung befindet. Aber auch Bilanzmeldungen aus dem Bundesanzeiger über Hidden Champions im Mittelstand können für viele spannende Neuigkeiten sein. Gut selektiert stoßen Veröffentlichungen von Ausschreibungen für bestimmte Branchen auf interessierte Leser.
„Wir waren schon oft am Limit!“ – Kollegentalk über Qualitäts-Content – https://youtu.be/OTD1KKo34-g
Neue Fakten schaffen durch Weiterverarbeitung von Daten. Die Zugriffe auf Datenbanken und die direkte Wiedergabe von Fakten ist die eine Seite. Doch weitaus spannender ist das Erstellen von neuen Daten- und Zahlenmaterialien über systematische Recherchen. Im Bereich der gewerblichen Schutzrechte lassen sich spannende Rankings und weitere Auswertungen zu Marken- oder Patentanmeldungen erarbeiten. Wenn Sie Charts und Rankings im Innovationsbereich vorstellen, können Sie die Medien als Ihre Follower gewinnen, die Ihre Ergebnisse weiter verbreiten. Das mag Ihnen auch mit kurzen prägnanten Beiträgen auf einer qualitativ hochwertigen Datenbasis gelingen.
Zurück zu den Schlagzeilen der Presse und weiterer Medien. Aus Pressedatenbanken lassen sich Rankings beispielsweise der derzeit am meisten interessierenden Themen und Personen ermitteln. Im Blog von LexisNexis finden Sie Beiträge, die zeigen, wie man das macht (1).
Bezüge zu aktuellen Themen: Beiträge über das Konsumverhalten im Weihnachtsgeschäft sind ein saisonales Thema und werden im Sommer kaum Leser finden. Das öffentliche Interesse ist ein flüchtig Ding, und Ihre Beiträge sollten einen aktuellen Bezug aufweisen. Wie sind die derzeit „heißen Themen“, an die Sie sich anhängen können? Die sind einfach zu finden. Ein Blick auf die Tweets von Influencern bestimmter Branchen oder das Aufschlagen des Wirtschaftsteils einer überregionalen Zeitung reichen aus. Jetzt kommt die zweite Auswahl, nämlich die Fokussierung auf Themen, zu denen Sie etwas zu sagen haben, was kein anderer sagt. Das gelingt Ihnen beispielsweise über „die Schaffung neuer Fakten durch die Weiterverarbeitung von Daten“. Siehe oben.
Online-Texte ticken anders. Im Netz wird anders gelesen. Verabschieden Sie sich von Textwüsten und werten Sie ihren Beitrag durch Bild- und Grafikelemente auf, die auch Querlesern einen schnellen Überblick geben. Arbeiten Sie mit Bullet-Points, die Ihre Kernthesen und Fakten übersichtlich darstellen. Geben sie dem Beitrag über Zwischenüberschriften einen roten Faden, der das Lesen komfortabler gestaltet. Sobald Sie die Königsklasse des Schreibens erreichen, treten Sie mit Storytelling ein. Wer sind die Protagonisten ihres Beitrages? Was macht eine Geschichte spannend und wie erfüllt Sie gleichzeitig ihren Zweck, eine bestimmte Botschaft an den Mann zu bringen? Ein gutes Beispiel, wie man es nicht machen sollte liefern Ihnen die Blogbeiträge vieler Juristen.
Eine geeignete Plattform. Sie suchen noch eine Plattform für das Publishing? Meine persönliche Empfehlung: Nutzen sie das Blogsystem von LinkedIn und bauen Sie sich einen eigenen Blog über WordPress als Home Base auf.
Jetzt liegt es an Ihnen, mit welchem Thema Sie starten möchten. Nehmen Sie sich etwas vor, beispielsweise zwölf Fachbeiträge im Jahr. Machen Sie sich einen Redaktions- und Themenplan und schreiben Sie diesen kontinuierlich fort. Machen Sie sich mit der Qualität Ihrer Inhalte und mit Ihrer Verlässlichkeit zu Inhalten und Erscheinungsterminen einen guten Namen.
Mit kollegialen Grüßen Ihr Michael Klems
Themenschwerpunkt: Finanzen
Betriebsrenten in Gefahr. Die betrieblichen Pensionskassen sind gefährdet und müssen womöglich ihre Auszahlungen senken. Laut Süddeutscher Zeitung und weiteren Medienberichten stehen mindestens zwei Pensionskassen kurz vor diesem gravierenden Schritt. Ursachen sind das geringe Zinsniveau und damit die geringen Erträge, die die Pensionskassen mit ihren Einlagen erwirtschaften.
Eigenheim – das Ende eines Traums. Sparen für das eigene Heim, eine Anstrengung, die sehr viele Deutsche auf sich genommen haben. Viele von ihnen haben sich ihren Traum auch erfüllt. Aber für viele Deutsche auch aus der Mittelschicht wird dieser Traum angesichts der explodierenden Immobilienpreise mehr und mehr zu einer Illusion, wie die Wirtschaftswoche analysiert.
https://www.wiwo.de/finanzen/immobilien/eigenheim-der-traum-vom-haus-ist-ausgetraeumt/22681810.html
„Immer auf die Kleinen“. Fußball-Weltmeister werden wir für die nächsten vier Jahre nicht mehr. Aber vielleicht sind wir in Punkt Besteuerung bald die größten? Immerhin liegen wir nach den Berechnungen der OECD unter den entwickelten Ländern bereits auf Platz 2. Von anderen Ländern weichen wir vor allem darin ab, dass wir Geringverdiener hoch besteuern.
Post der Woche
Die 5.000-Abonnenten-Challenge.
Was würden Sie tun, wenn sie auf Ihrem YouTube-Kanal die Grenze von 5.000 Abonnenten überschreiten? Tim Hendrik Walter aus Unna (wir berichteten bereits im Pushdienst #361 über ihn) hat sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Er liest das Strafgesetzbuch vor. Satte 6 Stunden und 43 Minuten ist sein Video lang geworden. Mit seiner schier unendlichen Paragrafenreiterei die ideale Einschlaflektüre!
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Der politische Kopf hinter dem Upload Filter
Das Thema Leistungsschutzrecht in der EU und Urheberrechtsreform hat sich am Donnerstag den 05.Juli 2018 vertagt. Das Parlament winkt das Vorhaben, hinter dem recht zentral Axel Voss (CDU) Mitglied des Europaparlements steht, nicht mal eben so durch. Nachbesserungen werden kommen. Es wird interessant zu lesen sein, was der Abgeordnete bis zum September über seinen Twitter Kanal veröffentlicht.
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