Open Password – Montag, den 20. Februar 2017
#164
Anne Knoll – Dieter Schumacher – Instinkt – Intuition – Digital Labs – Hermann Huemer – ODOK – VÖB – SVP – Market Intelligence
Briefe (1)
InfoPros: Hört auf euer Bauchgefühl
und vertraut auf eure Erfahrung!
„Digital Labs“, eine neue Arbeitsmöglichkeit für InfoPros
Zu Dieter Schumacher, Zum Instinkt von Information Professionals – Wenn InfoPros der Arbeitsplatz wegrationalisiert wird, werden sie halt Lektor.
Wie Dieter Schumacher in Open Password schrieb (#162, 13.02.2017), sollte das Kompetenzprofil eines Information Professional um „Instinkt“ erweitert werden. Dies hat mich zum Nachdenken gebracht.
Was ist Instinkt überhaupt? In der Biologie meint es den angeborenen Mechanismus, sich in einer bestimmten Art und Weise zu verhalten. Angeborenes ist nicht erlernbar, also auch keine Kompetenz/Kenntnis (ausgehend von der These, dass persönliche Kompetenzen entwickelbar sind und nicht per so angeboren sein müssen).
Meinte er eher das berühmte Bauchgefühl, Intuition? Dies ist auf jeden Fall eine gute Eigenschaft für einen Information Professional. Nur durch jahrelange Erfahrung (man denke an Rainer Michaelis Schach-Großmeister mit 10.000 Schemata im Kopf) kann ein InfoPro wenige Sekunden nach einer Rechercheanfrage genau sagen, wo und wie er/sie die Anfrage lösen wird. Ein großes Allgemeinwissen ist ebenfalls nützlich. Belesenen Menschen mit breitem Interessengebiet ist vieles vertraut. Eine schwierige Suche wird nie von Null begonnen und hat immer eine Basis, auf der sie aufbauen können.
Vielleicht spielt auch Talent in diesem konfusen Konstrukt „Instinkt“, „Gespür“ oder wie auch immer man das nennen möchte, eine Rolle. Fällt einem das Lösen von (Such-)Problemen und Analysieren von großen Datenmengen leicht, hat der InfoPro bereits einen Vorteil gegenüber denen, die sich komplexe Rechercheanfragen und Datenanalysen erst mühsam erarbeiten müssen.
Doch wie könnte man diese persönliche Kompetenz nennen und wie überhaupt messen? Ich kann mir nicht vorstellen, wie das gehen soll, deshalb wird „Instinkt“ in einem Kompetenzprofil nicht auftauchen. Aber das heißt noch lange nicht, dass man seine Intuition vernachlässigen soll.
Information Professionals: Hört auf euer Bauchgefühl und vertraut auf eure Erfahrung! Und anstatt Lektor als zweiten Karriereweg zu wählen, würde ich gerne „Digital Labs“ in den Raum werfen. Wer leitet diese und wie wird Innovations- und Wissensmanagement in diesen „Think Tanks“ gelebt? Würde diesem kreativen, fast schon chaotischen Umfeld ein InfoPro nicht guttun?
Anna Knoll, Remseck
Briefe (2)
Neue Organisation der ODOK
vonnöten
Sehr geehrter Herr Bredemeier,
ich lese mit Interesse die Kommentare von Frau Knoll über unsere ODOK, da sie eine Meinung aus der Zuhörerschaft widerspiegeln. Was mich allerdings etwas befremdet, ist zum einen, dass hier eine persönliche Wahrnehmung/Meinung als redaktionelle Artikel publiziert wird; zum anderen, dass hier Gerüchte und vorgebliches Insiderwissen als „Fakten“ dargestellt werden. Oder unterscheiden wir jetzt nicht mehr zwischen Fakten und „alternativen Fakten“?
Ich möchte dazu nur den Titel des letzten Open Password Pushdienst analysieren:
„ODOK 2016: Professionell organisiert, hochrelevante Vorträge und kompetente Referenten – und dennoch in Existenznöten – Zusammenlegung mit einer anderen Tagung bereits im Gespräch“.
Ich habe zwar noch nicht die Abrechnung der ODOK 2016 in Händen, kann aber als Mitorganisator sagen, dass die ODOK bisher noch immer mit Gewinn abgeschlossen hat.
Die „Zusammenlegung mit einer anderen Tagung“ ist nicht „im Gespräch“, sondern war eine Idee auf dieser „anderen Tagung“, die sich ebenso rasch von selbst erledigt hatte, wie sie geboren wurde. Auf der ODOK 2016 war diese Idee bereits ad acta gelegt. Richtig ist vielmehr, dass sich die ÖGDI als langjähriger Partner der VÖB im Organisations- und Programmkomitee der ODOK in Auflösung befindet und daher eine neue Organisation der ODOK gefunden werden muss. Dies hat aber nichts mit „Existenznöten“ zu tun, wie in der Überschrift suggeriert. Es hat auch nichts mit mangelndem Interesse wie im Text behauptet zu tun, auch wenn immer Bedarf an Innovationen besteht.
Dass es keine parallelen Sessions mehr gibt, hat unter anderem mit der Verleihung des ÖGDI-Preises für die beste Fachpräsentation und die Wahl durch das Publikum zu tun. Mir gegenüber wurde diese Entscheidung, nur noch „einspurig“ zu fahren, sehr begrüßt.
Abschließend möchte ich erwähnen, dass zwar beide ÖGDI-Präsidenten zur ODOK 2016 kurzfristig verhindert waren, doch wäre ich als langjähriger Generalsekretär der ÖGDI und Mitorganisator der ODOK als Auskunftsperson zur Verfügung gestanden, wenn es Frau Knoll um eine objektive und ausgewogene „Berichterstattung“ gegangen wäre.
Mit freundlichen Grüßen aus Wien Dr. Hermann Huemer, Generalsekretär und Weiterbildungsbeauftragter Oesterreichische Gesellschaft
fuer Dokumentation & Information ÖGDI
Anna Knoll schrieb dazu unter anderem: „Ich erinnere mich noch gut an die Schlussworte der ODOK (Zusammenlegung mit anderer Tagung im Gespräch), aber wenn sich das schon erledigt hat, freut es mich umso mehr. Die ODOK hat mir sehr gut gefallen, das hatte ich ja auch geschrieben.“
SVP
Zukunft kompakt
- Juni, 11. SVP-Fachtagung ‚Market Intelligence‘ – „Quo vadis, Zukunft? Trends, Innovationen, Prognosen oder Glaskugel?“, in der Print Academy Heidelberg, nunmehr mit feststehendem Programm.
09.30 Uhr
Begrüßung
09.45 Uhr
Key Note: Megatrends – Erkennen und Bewerten
Matthias Horx – Trend- und Zukunftsforscher, Zukunftsinstitut GmbH
11.00 Uhr
Key Note: Innovationen – Entdecken und Entscheiden
Nicolai Andersen – Chief Innovation Officer, Deloitte
11.45 Uhr
Podiumsdiskussion
Matthias Horx, Nicolai Andersen und weitere geladene Gäste
13.15 Uhr
Fehlprognosen – Identifizieren und Verstehen
Patrick Bernau – Verantwortlicher Redakteur für Wirtschaft Online der F.A.Z.
13.50 Uhr
Tools for Future – Digitales Technologiescouting
Christoph Herr – Spotfolio
14.15 Uhr
Tools for Future – 360 Grad Competitive Intelligence
Prof. Dr. Elke Theobald – Management Monitor
14.40 Uhr
Tools for Future – Predictive Analytics
Peter Mengel – Intersystems
Ab 15.30 Uhr
Thementische: „Trends, Innovationen, Prognosen oder Glaskugel“
Anregungen an tagung@svp.de.
Aktuell geplante Schwerpunktthemen sind:
- » Aquisitionen als Mittel Trends aufzufangen – Chancen und Risiken.
- » Invasion in angestammte Märkte – Wie finde ich meine „neuen“ Wettbewerber?
- » Trendscouting – Welche Mittel stehen zur Verfügung?
- » Ermittlung neuer Trends & Innovationen mit Patentrecherchen
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