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Open Password – Donnerstag, den 28. Februar 2019

# 520

 

DuMont Mediengruppe – Horizont – Market Technology – Business Information – Facelift – Uplift – Censare – Business Information – Reguvis – Validatis – Fred Schuld – Steilvoralgen für den Unternehmenserfolg . Alfred Neven DuMont – Kölner Stadtanzeiger – Express – Christoph Bauer – Change Management – Kostensenkungen – Zeitungskrise – Horizont – Meedia – Funke Mediengruppe – Journalistische Lösungen – Creditreform – FirmenWissen – Michael Arnold – Creditreform – FirmenWissen – Fairness – Guido Schenk – Factiva – Dow Jones – DNA – Künstliche Intelligenz – Martin Luther King – Alleco – DIHK – Deutsche Post – GENIOS-Wirtschaftsdatenbanken – GBI – Ruth Göbel – Werner Strahler – Simona Kessler – Mein Creditreform – Digitalisierung


DuMont Mediengruppe

Bundesanzeiger bleibt DuMont erhalten

Aber alle Zeitungen stehen womöglich
zum Verkauf

 

Zeitungsbranche kennt nur noch Kostensenkungen und keine journalistischen Lösungen

Die DuMont Mediengruppe (Köln) hat einen Exklusivbericht von Horizont bestätigt, dass sie „die mögliche Veräußerung von Teilen des Portfolios“ in Erwägung zieht. Die Branche will wissen, dass damit alle Zeitungen der Mediengruppe gemeint sind. Dafür will die Geschäftsleitung zwei von drei anderen Geschäftsbereichen behalten, nämlich „Market Technology“ und „Business Information“. Zur „Market Technology“ gehören Beteiligungen an Facelift, Uplift und Censhare, zur „Business Information“ der Bundesanzeiger, das juristische Fachmedium Reguvis und der Datenservice Validatis.

Allerdings steht auch der Bundesanzeiger insoweit unter Beschuss, als in der Politik erwogen wird, nicht nur die Rohdaten, sondern auch alle Weiterverarbeitungsmöglichkeiten frei verfügbar für alle zu stellen. Open Password berichtete darüber. Mit dem seinerzeitigen Geschäftsführer der „Business Information“, Fred Schuld, war Password seinerzeit eine enge Partnerschaft eingegangen, die auch zu einem Sponsoring für die Veranstaltung „Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg“ führte – in diesem Jahr zum siebenten Mal auf der Buchmesse.

 

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„In der Zeitungsbranche ist Panik angesagt.“

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Als ich in den 60er Jahren bei der Westfälischen Rundschau in Dortmund volontierte, hatte der zu DuMont gehörende „Kölner Stadtanzeiger“ einen Ruf wie Donnerhall und galt dieser als Vorbild für alle Lokalredakteure. Der Kölner „Express“, ebenfalls Teil des DuMont-Verlages, war das zweiterfolgreichste Boulevardblatt (nach Bild). Unter dem Patriarchen Alfred Neven DuMont wuchs der Kölner Monopolverlag über Zukäufe weiterer Regionalzeitungen und Boulevardblätter zu einem Imperium heran. Heute schreibt der „Kölner Stadtanzeiger“ immer noch schwarze Zahlen, aber insgesamt soll sich die Zahl der Abonnenten in den letzten zehn Jahren halbiert haben. Der jetzige CEO Christoph Bauer sieht sich vor allem als Experte in „Change Management“ und machte mit mehreren Kostensenkungsrunden unter anderem durch Digitalisierung von sich reden, nicht jedoch durch journalistische Initiativen.

Meedia kommentierte: „In einer Branche, die nach außen so selbstbewusst auftritt, ist Panikstimmung angesagt.“ Beispielsweise steht der Funke Mediengruppe (früher WAZ-Verlag), die als einer der Favoriten für die Übernahme gilt, gerade gleichfalls einer neuen Konsolidierungsrunde bevor. Die gesamte Zeitungsbranche, gebeutelt von sinkenden Abonnenten und Kioskverkaufszahlen, Verfall der Anzeigenaufträge und steigenden Erstellungskosten, steht vor einer Konzentrationswelle. Ein Grund für die Krise könnte darin bestehen, dass die Branche insgesamt wie Bauer verfährt und immer nur an Kostensenkungen denkt und das Produkt und den Journalismus aus den Augen, also ihr eigenes Kerngeschäft, verloren hat. So müssen immer weniger Journalisten den Anschein einer umfassenden Berichterstattung erwecken und ist es im Internet-Zeitalter kein Problem mehr, die Zeitung voll zu bekommen. Aber irgendwann merken die Leser doch, was Sache ist, und sie bleiben weg.

 

Creditreform/FirmenWissen

Michael Arnold geht

Von Willi Bredemeier

Ich hatte Michael Arnold den ganzen Mittwoch über telefonisch zu erreichen versucht. Dann, gegen 17.30 Uhr, hatte ich endlich Glück. Ich sagte: „Michael, muss ich mich um Dich Sorgen machen?“ Aber wie sich zeigte, war Michael Arnold guter Dinge.

Dann, gegen 23.28 Uhr, erreichte mich der folgende Brief:

„Liebe Geschäftspartner und -freunde, 

nach einer langen Zeit bei Creditreform werde ich persönlich ein neues Kapitel aufschlagen und Creditreform verlassen. Ich möchte mich bei euch/Ihnen für die meist langjährige aber immer vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken. Zum Teil blicke ich auf unfassbar lange Jahre der Zusammenarbeit mit euch/Ihnen zurück. Das ist alles andere als selbstverständlich und wird mir in guter Erinnerung bleiben. Es war mir immer wichtig, ein fairer Geschäftspartner zu sein. Ich hoffe, dass mir das auch überwiegend gut gelungen ist.  

Im Übrigen bin ich auch nicht aus der Welt und freue mich auf das was kommen wird und – you never know – die Fortsetzung unserer Zusammenarbeit, dann ggf. unter anderen Vorzeichen. Bis dahin wünsche ich allen Gesundheit, die nötige Portion Glück und ein gutes Händchen bei den wirklich wichtigen Entscheidungen.  

Macht’s gut und auf Wiedersehen!
Michael Arnold“.
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In weniger als einer Woche haben zwei der wichtigsten führenden Repräsentanten der Informationsbranche auf der Anbieterseite die Branche verlassen.
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In weniger als einer Woche haben damit zwei der wichtigsten führenden Repräsentanten der Informationsbranche auf der Anbieterseite, die zugleich zu den wichtigsten Kooperationspartner von Open Password zählten, die Branche verlassen – dies zumindest vorläufig.

Guido Schenk war der Geschäftsführer und das „Gesicht“ von Factiva Deutschland und vertrat damit den wichtigsten internationalen Host für Nachrichten und Wirtschaftsinformationen in Deutschland. Sein Frontrunner-Produkt „Factiva“ wird im deutschsprachigen Raum mit seinen vielen nach Perfektion strebenden Experten hoch eingeschätzt, wenn nicht für unverzichtbar gehalten. Factiva und seine Mutter Dow Jones hat die Diskussion über Künstliche Intelligenz nicht nach Deutschland gebracht, aber auf die Probleme der Informationsbranche heruntergebrochen. Mit seiner Ende 2018 gestarteten Plattform „DNA“ hat das US-Unternehmen die Produktpalette der Hosts um Informationsangebote für KI-Anwendungen prinzipiell erweitert.

Am Dienstag hat sich Guido Schenk auch in Open Password mit seinen Überlegungen über „Disappointment & Leadership“ verabschiedet. Sie zeigen Schenk als nachdenklichen für intellektuelle Zusammenhänge und neue Konzepte aufgeschlossenen Mann, als den wir ihn in den letzten Jahren kennengelernt haben. Schenk zitiert Martin Luther King: „We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope“ und Open Password sah ihn als Menschen, „den man gern als Vorgesetzten haben möchte.“

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Entwicklung von FirmenWissen zu einem der erfolgreichsten Produkte der Branche.
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Meine Zusammenarbeit mit Michael Arnold reicht sogar bis Anfang der 90er Jahre zurück. Als Geschäftsführer von Alleco, einer gemeinsamen Gründung von Creditreform und DIHK mit Sitz in Dortmund, entwickelte er den sich entfaltenden deutschen Markt für Online-Wirtschaftsinformationen mit und konnte dabei zwei besondere Stärken in den Wettbewerb einbringen, die Firmen- und Bonitätsdaten des Marktführers für Kreditinformationen, Creditreform (Neuss), und die Zusammenarbeit mit der Bundespost, einem starken Partner. Wie sich zeigte, reichte das jedoch nicht, um die einige Jahre früher gestarteten Wirtschaftsinformationsanbieter GENIOS-Wirtschaftsdatenbanken aus der Verlagsgruppe Handelsblatt (Düsseldorf) und dem Start-up Gesellschaft für betriebswirtschaftliche Information (München) zu verdrängen. Als Alleco dicht machte, ging Arnold als Rucksacktourist nach Indien. „Melde dich wieder, wenn du zurückkommst“, sagte ich.

Das tat er, so dass ich seine weitere Laufbahn bei Creditreform mitverfolgen konnte: 1995 – 1997 Produktmanager Firmeninformationen – 1998-2001 Abeilungsleiter Online – ab 2003 verschiedene Managementpositionen, insbesondere im Online-Business (Online-Management, Content Management, E-Commerce) – seit 2004 Objektleiter FirmenWissen, einer Plattform für deutsche und internationale Firmeninformationen, die auch Gelegenheitsnutzer anspricht und die von Ruth Göbel, der früheren Geschäftsführerin von GBI-Genios, in einer vergleichenden Studie von Firmeninformationsangebote in Password positiv bewertet wurde. FirmenWissen ist längst eines der erfolgreichsten Produkte auf dem deutschen Online-Markt. Dies gilt sowohl für Creditreform als auch für die deutschsprachigen Angebote der Hosts.

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Sollten die oberen Organisationsebenen nicht sorgsamer mit ihren bewährten Führungskräften umgehen?
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Ich arbeitete in jenen Jahren in diversen Projekten mit Creditreform und seinem Geschäftsführer Werner Strahler zusammen, einem großen Förderer der Branche in ihren Pionierjahren. Als Strahler viel zu früh starb, die großen Branchenveranstaltungen ein Ende nahmen und sich die Branche durch Managementfehler seines Verbandes auch seinem großen Förderer entfremdete, wurde Michael Arnold zu meinem primären Kooperationspartner bei Creditreform. Auch verband mich einiges mit Arnold, was über Branchengrenzen hinausgeht. So sind wir beide Dortmund Jungs mit einem Bergbauhintergrund und hängen dem Fußballverein an, der seit einigen Jahren in Deutschland den schönsten und gelegentlich den erfolgreichsten Fußball spielt. Seine Frau Simona Kessler, eine Juristin, die er bei Alleco kennenlernte, schrieb einige Zeit über Rechtsprobleme der Informationsbranche in Password. Die Arnolds heirateten in Italien, weil Frau Kessler italienische Wurzeln hat, und ich durfte damals in der Toskana dabei sein. Heute tauschen sich Arnold und ich gern nicht nur über Branchenprobleme aus, er über seine zwei Kinder, ich über meine drei Enkelkinder.

Mit seinen Absichten, im Geschäftsleben fair zu bleiben, hatte Arnold nach meinen Beobachtungen vollen Erfolg. Vertrauensvolle Gespräche waren jederzeit mit ihm möglich. Ich verliere mit ihm einen meiner wichtigsten Gesprächspartner (oder vielleicht doch nicht?).

Guido Schenk und Michael Arnold standen dem Gedanken, dass man im eigenen Interesse die Branchenentwicklung vorantreiben soll, durchaus nahe. So konnte ich beide und ihre Einrichtungen für ein Sponsoring der „Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg“ gewinnen. Mit den Verlusten von Guido Schenk und Michael Arnold liegen Spekulationen nahe, ob die oberen Ebenen nicht sorgsamer mit ihren bewährten Führungskräften umgehen und ihnen weitere Gestaltungsspielräume einräumen sollten.

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„Mein Creditreform“: Die Digitalisierung in immer weitere Aufgabenbereiche vorantreiben.
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Die letzte Geschichte, die ich gemeinsam mit Michael Arnold vorbereitete, habe ich nunmehr allein zu Ende zu bringen. Arnold hat das zentrale Portal für die 126.000 Mitglieder für Creditreform, „Mein Creditreform“ aufgebaut, das soeben für alle freigeschaltet worden ist.  Das Portal navigiert für die Nutzer leicht verständlich durch das breite Service-Spektrum des Informationsdienstleisters und erleichtert so ihr Tagesgeschäft durch mehr Transparenz, Interaktion und beschleunigte Kommunikation. Zum Beispiel bei der Erteilung eines Inkassoauftrags: Der Kunde lädt lediglich eine Datei der unbezahlten Rechnung hoch, und der Vorgang ist eröffnet. Über dessen Verlauf ist der Kunde stets informiert – mittels einer Timeline, also automatisch generierten Änderungsmeldungen, die anzeigen, welche Schritte Creditreform unternommen hat und wie der säumige Zahler darauf reagiert.

Ferner können die Nutzer beispielsweise bis zu hundert ihrer Kunden, Wettbewerber oder Lieferanten auf einer Watchlist kostenfrei beobachten lassen: wie sich ihre Bonität entwickelt, ob sie Bilanzzahlen veröffentlicht haben und andere für die Geschäftsbeziehung wichtige Vorgänge und Entwicklungen. Das Dashboard, also die Startseite des Portals, lässt sich individuell gestalten, etwa mit intuitiv erfassbaren Infografiken, die beispielsweise angeben, wie viele der eingereichten Inkassoaufträge bereits erfolgreich abgeschlossen wurden. Letztlich geht es auch darum, die Kunden für digitale Produkte und Dienstleistungen und damit für Aufgaben zu gewinnen, die bislang nicht-digital erledigt werden. Seinerzeit versprach Arnold mit dem Portal „den Beginn einer permanenten Optimierung und Weiterentwicklung“.

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