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Open Password – Freitag, den 19. Februar 2021

# 888

Quantentechnologie – Quantencomputer – Christian J. Meier – Quantencomputer light – Telepolis – NISQ – Google – IBM – Universität Innsbruck – Hybridrechner – Optimierungsalgorithmen – Lars Jaeger – Springer Verlag – Heise Medien – Praktischer Nutzen – Quantenphysik – Wissenschaftstheorie – Verständnis von WeltSteilvorlagen 2020 – Peter Hochstraßer – Externe Expertennetzwerke – Information Professionals – Sabine Graumann – consulting-dienste – Roland Berger – Arbeitskreis Informationsvermittlung – GBI-Genios – Briefing – Projektorganisation – Big Data – Künstliche Intelligenz – Plattformen – Compliance – Qualitätskontrolle – Preisverhandlungen – Cold Calling – Soziale Netzwerke – LinkedIn – Compliance – Teilnehmerumfragen – Ralf Hennemann – Low Level – C-Level – Sekundärstudien –

Micromobility – Hartwig von Saß – Deutsche Messe – Helmut Anheier – Katrin Winkler – Hertie School – Janet Merkel – TU Berlin – Kulturmetropolen – Corona – Senat – Soforthilfen – Stipendienprogramm – Handlungsempfehlungen

Über den Tellerrand (16):
Update

Der Quantencomputer wird wahrscheinlich
noch 2030 ohne großen Nutzen sein

 

Christian J. Meier, Wann kommt der Quantencomputer light?, in: Telepolis, 28. Januar. Die „Quantencomputer-Gemeinde“ hat sich in zwei Richtungen gespalten: Die eine Richtung will eine Wundermaschine bauen, benötigt dafür aber unendlich viel Zeit und riskiert, dass es diese Wundermaschine niemals geben wird. Die zweite Gruppe realisiert, dass die Förderpolitiker langsam ungeduldig werden und einen übersichtlichen Zeitraum – vielleicht fünf, allenfalls zehn Jahre – benötigen. Spätestens dann sollte es praktische Anwendungen geben, wenn der üppige Geldstrom nicht versiegen soll. Daher basteln Forschergruppen der zweiten Richtung an „Quantencomputer light“, das sind „kleinere, fehleranfällige Rechner für Spezialanwendungen, die direkten Gewinn bringen, etwa bei der Suche nach Wirkstoffen in der chemischen Industrie, bei Optimierungsaufgaben, bei maschinellem Lernen oder in der Materialentwicklung.“ Die „Quantencomputer light“ werden auch NISQ genannt (Noisy Intermediate Scale Quantum Technology“).

2019 wies ein Google Team die „Quantenüberlegenheit“ ihres Quantenchips nach, weil dieser ein Problem löste, das von keinem Supercomputer hätte bewältigt werden können. Allerdings war die Lösung ohne pragmatischen Nutzen. 2020 brachten IBM-Forscher einem NISQ-Quantenrechner bei, zwischen Tieren mit rotem und weißem Fell zu unterscheiden. Forscher an der Universität Innsbruck glauben, „dass kleine Quantencomputer ihre speziellen Fähigkeiten in einem Hybridrechner, zusammen mit einem klassischen Computer, erledigen sollten“. Hier nennt Meier als Beispiel: „Eine wichtige Frage von Physikern an so ein System ist, welche Mischung die geringste Energie besitzt, also der „Grundzustand“ ist. Eine Stärke des Quantenrechners: Er gibt die Energie eines Zustandes sofort aus, indem man diese misst. Aber wie findet man den Grundzustand? Das ist eine Stärke von klassischen Rechnern, genauer von so genannten Optimierungsalgorithmen. Sie finden, bildlich gesprochen, schnell das tiefste Tal in einer zerklüfteten weitläufigen Gebirgslandschaft.“

Open Password hat sich 2020 in mehreren Ausgaben mit Lars Jaeger und seinem Buch „Die zweite Quantenrevolution – Vom Spuk im Mikrokosmos zu neuen Supertechnologien“ befasst. Der Springer Verlag sprach von einem erhellenden „Blick auf die heute schon überwältigenden Entwicklungen, Möglichkeiten und Gefahren der modernen Quantentechnologien“. Meier hat 2020 die zweite aktualisierte Ausgabe von „Eine kurze Geschichte vom Quantencomputer: Wie bizarre Quantenphysik eine neue Technologie erschafft“ (Heise Medien) veröffentlicht. Sein Auszug aus diesem Buch in Telepolis macht auf die große Diskrepanz zwischen den von den Forschern und den Klappentexten der Verlage geweckten Erwartungen und den im nächsten Jahrzehnt realistischerweise anzunehmenden praktischen Nutzern aufmerksam. Oder anders gesagt: Die Quantenphysik wird wahrscheinlich noch 2030 für die Physik, für die Wissenschaftstheorie, für unser Verständnis von Welt und für die Erschaffer des Anwendungsnutzens ein großes Rätsel geblieben sein. Ein optimistischeres Update seiner Erörterungen zu Quantentheorie und Quantencomputer von Lars Jaeger wird in Kürze in Open Password veröffentlicht.

Steilvorlagen 2020:
Peter Hochstraßer

Externe Expertennetzwerke:
Unverzichtbare Informationsquelle und notwendiger Bestandteil im Portfolio
eines jeden Information Professionals

 

Die Kundenperspektive

 

Ralf Hennemann befragt Peter Hochstraßer

 

Von Sabine Graumann, consulting-dienste.de

Zweiter Teil

Peter Hochstraßer

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Die Kundenperspektive

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Welcher Experte wird gesucht? Welche organisatorischen Schritte sind zu beachten? Zu einem guten Briefing gehört, dass das Experten-Wunschprofil vom Kunden möglichst detailliert beschrieben wird. Folgende Fragen sind wichtig: Was für ein Experte wird gesucht? Über welche Vorerfahrungen sollte er verfügen? Gibt es regionale Foki? In welchen Sprachen sind die Interviews zu führen? Welche Experten kommen nicht in Frage? Welchen Ausschlusskriterien unterliegen sie? Darüber hinaus sind alle relevanten Compliance-Themen zu klären.

Zum anderen ist es wichtig, organisatorische Details im Vorfeld zu klären. Folgende Fragen sind wichtig: Wie viele Interviews sollen geführt werden und bis wann? Wer ist auf der Kundenseite für die Planung und Durchführung des Projekts verantwortlich? Welche Besonderheiten sollten mit Blick auf die künftige Verwendung der Informationen aus dem Interview beachtet werden?

Eingrenzung und möglichst genaue Beschreibung des Themas. Und last but not least ist es wichtig, das Thema einzugrenzen und konkrete Hinweise auf Fragestellungen zu geben.

Die Erwartungen an die Ergebnisse sollten klar definiert werden. Zu empfehlen ist, einige zentrale Fragestellungen selbst zu formulieren, die helfen, Zusammenhänge und Kontexte klar zu beschreiben. Hilfreich ist auch die Konkretisierung mit Blick auf die Festlegung des Detailgrads oder die Breite der benötigten Expertise.

Welche Erwartungen stellen die Kunden an die EEN?

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Es kommt insbesondere auf die Qualität und Genauigkeit an. Eine unternehmensinterne Befragung von Roland Berger hat gezeigt, dass die wichtigsten Kriterien für die Nutzer „Qualität und Genauigkeit“ sind. Die Expertise der Experten ist also am wichtigsten. An zweiter Stelle stehen „schnelle und klare Kommunikation“. Mit einem deutlichen Abstand folgen an dritter Position im Ranking „Flexibilität und Verhandlungsbereitschaft“. Preispolitik und Preistransparenz stehen noch weniger im Fokus. Am unwichtigsten ist für die Nutzer überraschenderweise das Angebot von Zusatzleistungen. Kundenbefragungen, die von EEN durchgeführt wurden, kommen zu einem sehr ähnlichen Ranking wie das von Roland Berger.

Zusammenfassend ergeben sich die folgenden Empfehlungen:

Verschiedene Netzwerke stets im Blick und im Überblick behalten. Es ist unmöglich, die Anbieter klar zu „ranken“. Den oder die Besten gibt es nicht. Flops gibt es selten. Sie treten bei etablierten Anbietern ebenso wie bei Newcomern und Spezialisten auf.

Es ist sinnvoll, sich regelmäßig eine Übersicht über die verschiedenen Netzwerke zu verschaffen. Die Bindung an nur ein einziges oder nur sehr wenige Netzwerke ist aus Sicht von Roland Berger aus mehreren Gründen nicht sinnvoll:

  • Die Branche entwickelt sich sehr dynamisch. Dies bedeutet, dass häufig neue Anbieter auf den Markt kommen. Oder neue Zusatzangebote werden entwickelt. Ein kontinuierlicher Check ist daher geboten.
  • Die technische Entwicklung besonders bei Big Data, Künstlicher Intelligenz und Plattformen-Lösungen kommt sehr schnell voran. Man sollte auch hier versuchen, auf dem neuesten Stand zu bleiben.
  • Wir haben festgestellt, dass ein- und derselbe Experte in verschiedenen Netzwerken tätig ist und von den EEN zu unterschiedlichen Konditionen vermittelt wird. Desto besser ist es, auch hier die Übersicht zu haben.

Qualitätskontrolle – Preisverhandlungen – Check der Vertragsbedingungen – regelmäßige Durchführung und Überprüfung. Eine regelmäßige Qualitätskontrolle der Zusammenarbeit mit EEN ist sehr wichtig. Zu empfehlen ist die Einrichtung einer zentralen Stelle im Unternehmen, die das Feedback und die Erfahrungen, die bei der Zusammenarbeit mit EEN entstehen, sammelt und bewertet. Über Preise sollte regelmäßig verhandelt werden. Das lohnt sich. Ferner ist anzuraten, regelmäßig die Vertragsbedingungen zu überprüfen, da Veränderungen auch im Kleingedruckten häufig vorkommen, beispielsweise eine Anpassung an die in Kraft getretene Datenschutzgrundverordnung.

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Ausblick

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Blick in die Zukunft aus Sicht der EEN: Der Markt ist im Fluss. Die Meinungen, wie sich der Markt für EEN künftig entwickeln wird, gehen auseinander. Einige Experten sagen ein weiteres Wachstum des Marktes mit zweistelligen Raten über die nächsten Jahre voraus. Andere sehen die Branche klar in der Reifephase angekommen. Wahrscheinlich ist, dass der Innovationsdruck weiter steigt und die Substitutionsgefahren zunehmen. Gleichzeitig entsteht über kurz oder lang Konsolidierungsdruck. Das Geschäftsmodell der EEN ist im technologischen Sinn keine „Rocket Science“, da es relativ einfach zu adaptieren ist. Deshalb steigen auch viele neue Anbieter in den Markt ein. Die Entwicklung ist immer noch im Fluss.

Die Branche wird in fünf bis zehn Jahren sicherlich anders aussehen als heute. Aber: die Ansprüche der Kunden an den Service werden so bleiben wie soeben dargestellt. Auch die Ansprüche an die technischen und rechtlichen Herausforderungen bleiben bestehen.

Auch künftig an Alternativen denken. Welche Möglichkeiten bestehen, die Zusammenarbeit mit den EEB weiterzuentwickeln oder die Kooperation mit den EEN zu substituieren?

  • Eine Möglichkeit wäre, dass wir als Kunde unsere Anfrage auf eine Plattform stellen und mehrere EEN gegeneinander pitchen lassen. So könnte man schnell den besten und billigsten Anbieter aussuchen. Derzeit funktioniert dieses Modell aber nicht, da das Einholen der verschiedenen Angebote zu lange Zeit in Anspruch nimmt. Das könnte sich in Zukunft ändern.
  • Eine weitere Option wäre, das Geschäft wieder mehr mit „Cold Calling“ selbst in die Hand zu nehmen oder die in diesem Bereich etablierten Anbieter unserer Informationsbranche wieder stärker zu nutzen.
  • Soziale Netzwerke sind auch Expertennetzwerke. Während das größte EEN „nur“ 600.000 Experten im Netzwerk verzeichnet, verfügt beispielsweise LinkedIn über mehr als 600 Millionen Mitglieder, von denen potenziell jeder ein Experte sein kann. Wir könnten also auch unsere eigenen Netzwerke stärker nutzen.

EEN und Information Professionals: Die Zusammenarbeit selbst in die Hand nehmen. Information Professionals in Unternehmen sollten EEN nicht als „Naturkatastrophe“ beziehungsweise nicht nur die Substitutionsgefahr sehen. Vielmehr sollten sie selbst den Umgang mit EEN in die Hand nehmen. Dabei sollten sie die kritischen Aspekte der Zusammenarbeit mit den EEN gut im Blick behalten. Welche das sind, wollte der Referent abschließend von den Teilnehmern wissen. Die Verteilung der Ergebnisse ist in der folgenden Abbildung dargestellt:

Danach waren für die Teilnehmer von „Steinvorlagen 2020“ Compliance und rechtliche Aspekte (42 Prozent) sowie Kosten- und Budgetfragen (38 Prozent) insgesamt gesehen in etwa gleich wichtig. Mit weitem Abstand folgten organisatorische Fragen (10 Prozent) und andere Fragen (8 Prozent).

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Fragen von Ralf Hennemann (RH) – Antworten von Peter Hochstraßer, Roland Berger (RB)

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RH: Für ein einstündiges Experteninterview müssen ca. 1.000 bis 1.500 Euro gerechnet werden. Wie viele Interviews sollte man in der Regel durchführen?
RB: Dass nur ein Experteninterview durchgeführt wird, stellt die Ausnahme dar. Meistens werden mehrere Interviews benötigt, manchmal auch Serien von Interviews. Die Anzahl der benötigten Interviews wirkt sich in der Regel auf den Preis aus: Je mehr Interviews erforderlich sind, desto günstiger kann das einzelne Interview kalkuliert werden. Sofern ganze Serien von Interviews benötigt werden, wird allerdings in Summe ein bedeutendes Budget benötigt.

RH: Wie oft gibt es Flops?
RB: Es gibt selten Flops, dies heißt die Quote liegt im einstelligen Prozentbereich, zwischen fünf und acht Prozent. Um Schaden für den Kunden zu vermeiden, kann im Vertrag vereinbart werden, dass ein Interview abgebrochen wird, sofern der Eindruck gewonnen wird, dass die nötige Expertise nicht vorhanden ist. Dieses Interview wird dann nicht berechnet und durch ein anderes ersetzt.

RH: Wie sind die Erfahrungen mit Experteninterviews im „Low-level“-Bereich, also nicht im „C-level“-Bereich?

RB: Unsere Erfahrungen zeigen, dass die „Low-level“-Gruppen gut interviewt werden können, wobei es stark auf das Thema ankommt. Viele Themen können von einem „Low-level“-Executive sogar besser beantwortet werden als vom CEO. Die Bereitschaft von „Low-level“-Executives an Interviews teilzunehmen, sind aus meiner Sicht hoch.

RH: Welche Expertennetzwerke nutzt Roland Berger?
RB: Roland Berger nutzt mehr als eine Handvoll von EEN. Wir nutzen alle großen bekannten Netzwerke. Aber wir arbeiten auch gern je nach Fragestellung mit spezialisierten oder kleineren Netzwerken zusammen. Wir finden es wichtig, offen zu sein.

RH: Sofern ich drei bis fünf Interviews benötige, bewege ich mich dann im Kostenrahmen einer Sekundärstudie und sollte dieser dann nicht der Vorzug gegeben werden?
RB: Das ist eine gute Frage, weil es meistens genau darum geht, dies abzuwägen. Zum einen kommt es auf das Thema an, aber auch auf den Anbieter der Studie. Handelt es sich um einen renommierten Anbieter, der als Quelle zitierfähig wäre, ist oft die Studie vorzuziehen. Sind die Fragestellungen sehr speziell oder die Anbieter der Studien nicht bekannt, ist es besser, auf Experteninterviews zu vertrauen.

RH: Auch Information Professionals sind Experten. Sind EEN nicht auch eine Chance für Information Professionals? Können sie sich als Experte registrieren lassen?
RB: Natürlich ist dies möglich. Aber die Compliance-Themen, also Verschwiegenheitspflichten usw., sind zu beachten und im Vorfeld genau zu klären.

RH: Inwieweit führt Roland Berger selbst Experteninterviews durch? Sie verfügen doch über ein Alumni-Netzwerk?
RB: Wenn wir in unserem Netzwerk Experten für Fragestellungen haben, nutzen wir diese Möglichkeit gern. Allerdings benötigen wir in der Regel mehrere Interviews und unser Expertennetzwerk würde dafür nicht ausreichen. Deshalb ist für uns die Arbeit mit EEN unverzichtbar.

RH: Nehmen wir ein Beispiel. Wie sieht die Gießerei-Industrie in Asien aus? Welches Netzwerk sollte ich nutzen?
RB: Es ist davon auszugehen, dass die meisten größeren und bekannteren Netzwerke diese Fragestellung bearbeiten könnten. Wichtig ist aber, diese sehr allgemeine Fragestellung in der Briefingphase wesentlich detaillierter zu konkretisieren.


RH
: Wie kann ich eine größtmögliche Streuung erreichen, dass also nicht immer ein- und derselbe Experte befragt wird?
RB: Die EEN steuern das für uns zuweilen unzureichend. Das ist ein wesentliches Argument für Information Professionals, das Qualitätsmanagement und die interne Steuerung zentralisiert in die eigene Hand zu nehmen.


Micromobility

Bereits Mai-Veranstaltung
um ein Jahr verschoben

 

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen

aufgrund der aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie verschiebt die Deutsche Messe die micromobility expo um ein Jahr auf den 19. bis 21. Mai 2022. Die aktuellen Rahmenbedingungen ermöglichen keine verlässliche Planung für Aussteller und Besucher der Messe.

Bleiben Sie gesund.

Mit freundlichen Grüßen Hartwig von Saß, Deutsche Messe, Hannover

Kunst, Kultur und Politik
in Corona Zeiten

Das Beispiel Berlin

Die COVID-19-Pandemie bedeutet Stillstand und große finanzielle Verluste für den Kultur-und Kreativbereich, wobei Großstädte aufgrund ihrer konzentrierten kulturellen Infrastruktur besonders betroffen sind. Eine neue Studie von Helmut Anheier, Katrin Winkler (beide Hertie School) und Janet Merkel (TU Berlin) untersucht, wie fünf Kulturmetropolen – Berlin, London, Paris, Toronto und New York City – ihre Künstler, Kreativen und Kulturorganisationen in der Krise unterstützt haben. Während jede Stadt mit individuellen Herausforderungen zu kämpfen hatte, mussten sie auch die gleichen Probleme bewältigen: die Ungewissheit über den Verlauf der Pandemie, die konstanten Änderungen von Regeln und Einschränkungen und die Koordinierung zwischen mehreren Regierungsebenen.

Berlin zeigte eine schnelle und umfangreiche Bereitstellung finanzieller Soforthilfen als Reaktion auf die Folgen der Pandemie – keine der anderen Städte konnte annähernd hohe Mittel mobilisieren und verteilen. Darüber hinaus wurden Zielgruppen und Zwecke der Hilfen im Laufe der Pandemie auf die Bedürfnisse der Berliner Kulturwelt angepasst. Dieser hohe finanzielle Mitteleinsatz des Berliner Senats wurde durch die Doppelrolle als Stadtstaat mit eigener „Kulturhoheit“ ermöglicht.

Ein weitreichendes Problem in Berlin waren die prekären Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse, die durch die Pandemie insbesondere für selbständige und freiberuflich arbeitende Kunst- und Kulturschaffende verschärft wurden. Der Berliner Senat richtete daraufhin ein Stipendienprogramm ein, um finanzielle Unterstützung zu leisten, doch ein solches Programm kann gezielte Sozialversicherungsmaßnahmen, die es beispielsweise in Frankreich gibt, nicht ersetzen.

Folgende Handlungsempfehlungen für Berlin wurden entwickelt:

Erstellen einer Informationsbasis: Berlin sollte seine analytischen Kapazitäten zum öffentlich geförderten Kunst- und Kulturbereich und bezüglich kultureller Teilhabe auf eine Kenntnis des breiten Spektrums kultureller Organisationen, Institutionen und Kunst- und Kulturschaffender ausweiten, damit Veränderungen systematisch verfolgt und analysiert werden können.

Berliner Kulturstrategie: Eine langfristig angelegte Berliner Kulturstrategie hilft dabei, akute Probleme, wie die schwierigen Arbeits- und Einkommensverhältnisse der Berliner Kunst- und Kulturschaffender oder die Bedrohung des Immobilienmarkts für die kulturelle Wertschöpfungskette, anzugehen. – Staatliche Maßnahmen nutzen: Mit Instrumenten wie kulturspezifischen Krediten, steuerlichen Anreizen für die Bereitstellung von Räumlichkeiten oder Investitionen im Digitalbereich könnten Probleme aus verschiedenen Perspektiven angegangen werden.

Ungleichheiten beachten: Um die Berliner Kapazität zur Umsetzung staatlicher Maßnahmen zu verbessern, müssen weiterhin kurzfristig neue Förderlinien für kleinformatige und freie künstlerische und kulturelle Produktionen erschaffen werden. Besonders für die darstellenden Künste, deren Aktivitäten fast gänzlich eingestellt werden mussten, ist zusätzliche Unterstützung unentbehrlich. – Gemeinsame Führung: Um Berlins Kapazität zur Koordination weiterzuentwickeln, sollte die Berufung eines permanenten und für die Stadt repräsentativen kulturellen Beratungsgremiums oder Beirats angeregt werden, etwa wie das Cultural Leadership Board in London.

Philanthropie und Zivilgesellschaft einbinden: Berlins öffentliche Kulturförderung sollte eine gezielte und strategische Partnerschaft mit gemeinnützigen Organisationen, Stiftungen und der Zivilgesellschaft allgemein suchen. Diese Akteure bergen einen Reichtum an sozialen, ökonomischen und kulturellen Ressourcen, welche bislang kaum auf eine systematische Weise erschlossen und eingebunden werden.

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