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Open Password – Montag,

den 14. Mai 2018


# 364

 

Hugo E. Martin – Jemen – Nothilfe – Yahia Al Yarimi – Insolvenzen in Europa – Krisen – Konjunktureller Aufschwung – Finanzierungsmöglichkeiten – Bauwirtschaft – Dienstleistungen – Handel – Gewinne – Eigenkapitalquote – Forderungslaufzeiten – Finanzkrise – Michael Bretz – Informations- und Kommunikationsinfrastruktur – DINI – Rat für Informationsinfrastrukturen – Wissenschaftliche Bibliotheken – Deutsche Forschungsgemeinschaft – European Science Cloud – ZB MED – Dietrich Nelle

Briefe

Ein Hilferuf aus der Branche
für eine jemenitische Familie in Not

Vorbemerkung. Hugo E. Martin, seit Urzeiten Mitglied unserer Branche, der mich täglich über Twitter über die neuesten Entwicklungen in der Medienbranche aufmerksam macht, hat jahrzehntelang einer Familie im Jemen geholfen. Nun, da sich die Lage zuspitzt, geben wir seinen Spendenanruf gern an unsere Leser weiter, zumal wir in diesem Fall wissen, dass unsere Hilfe wirklich bei Bedürftigen ankommen wird.

Über Facebook habe ich einen Spendenaufruf für meinen jemenitischen Freund Yahia Al Yarimi und seine 8-köpfige Familie im Jemen gestartet. Ich habe Yahia 1982 in Würzburg kennengelernt, war auf seiner Hochzeit in Sanaa und unterstütze ihn und die Familie seit vielen Jahren. Meine Reserven sind komplett aufgebraucht und meine bescheidene Rente reicht nicht mehr aus, um die Familie substanziell zu unterstützen – deshalb auch der Spendenaufruf.

/*Hier ein paar Fakten *: – Yahia, bekommt schon seit Januar 2017 keine Rente mehr ausgezahlt, weil die Central Bank Of Yemen kein Geld hat und alle Rentenzahlungen eingestellt sind. – Yahia’s Wohnhaus in Sanaá, im Stadtteil Hadda wurde am 30.12.2015 durch einen Bombenangriff total zerstört, hat keine Fenster, Türen, kein Dach mehr und ist nicht mehr bewohnbar und unverkäuflich. Aus Sicherheitsgründen ist die Sektion heute Sperrgebiet. Das alte Haus liegt in einer Zone, die häufig Bombenangriffen ausgesetzt ist, weil dort einflussreiche VIPs und Militärs wohnen, viele Institutionen und Einrichtungen ihren Sitz haben und sich in den naheliegenden Berge das Militärs und Rebellen verschanzt haben, die regelmäßig Angriffsziele der Saudischen Koalition sind. – Alle Besitztümer, die sich zu Geld machen lassen (u.a. Haushaltsgeräte, Einrichtungsgegenstände) hat Yahias Familie schon verkauft, den Schmuck der Frauen gegen Lebensmittel, sauberes Wasser und Medikamente getauscht. Es gibt nichts mehr, was man zu Geld machen bzw. für lebensnotwendigen Dinge tauschen könnte. – Seit Januar 2016 wohnt Yahia Familie rund zehn Kilometer außerhalb von Sanaá in einer Mietwohnung und kann seine Miete nicht mehr bezahlen. Per April hat er Mietrückstände in Höhe von 1750 US$ (und jeden Monat kommen weiter 175 € hinzu). Jetzt hat ihm der Vermieter angedroht ihn und die Familie auf die Straße zu setzen, wenn er die Mietrückstände nicht kurzfristig bezahlt.

 

: 22,2 Mio. von insg. rund 27 Mio. Einwohner sind auf Hilfe angewiesen (UN) – 11,3 Mio. Menschen sind akut vom Tod durch Unterernährung und Krankheiten wie der Cholera bedroht (WHO) – mehr als 3 Mio. Menschen sind unter katastrophalen Bedingungen innerhalb Jemens auf der Flucht, viele sind ins benachbarte Ausland geflohen – in vielen Teilen des Landes sind die Bildungseinrichtungen zerstört und es gibt keine Lehrer, auch weil der Staat sie für ihre Arbeit nicht bezahlt – die Einfuhr von Hilfsgütern (Nahrung, medizinischer Bedarf und Medikamente) werden von den Saudis an den Häfen weitgehend geblockt und werden auf dem Landweg durch Wegezoll minimiert – die vom Westen unterstützte Saudische Koalition überzieht das Land täglich mit Bombenangriffen, zerstört Wohnungen und Krankenhäuser – der Geld und Zahlungsverkehr ist unterbrochen, seit über einem Jahr werden keine Renten mehr ausgezahlt, Staatsangehörige, wie Lehrer, Krankenhauspersonal und Ärzte nicht bezahlt.

Darf ich Sie herzlich bitten wohlwollend zu prüfen, ob Sie Yahia und
seiner Familie helfen wollen und können?

Falls ja, würde ich mich sehr über eine Spende an die comdirect bank AG, Quickborn, IBAN DE40 2004 1155 0582 4974 00, BIC: COBADEHD055
Hugo E. Martin Betreff: Jemen Hilfe freuen! Vielen Dank im Voraus!

Herzliche Grüße aus Berlin, Hugo

Für den Spendenaufruf auf Facebook gibt es einen direkten Link (falls Sie diesen nutzen wollen):
https://www.facebook.com/donate/447782409012302/10156181253840218/

 

Insolvenzen in Europa

Unternehmen gewinnen weiter an Stabilität

Höhere Eigenkapitalquoten und Gewinne,
durchschnittliche Forderungslaufzeiten gehen zurück

Von Michael Bretz, Creditreform (Neuss)

Der Blick auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und Europa wird durchaus vom Ausblick auf aktuelle Krisenherde getrübt. Da stehen Handelskriege und Zollschranken im Raum – und in Europa selbst sind die Folgen des Brexits noch aufzuarbeiten. Die Vielzahl notleidender Kredite in Italien und die Probleme bei der Umsetzung einer Flexibilisierung der Wirtschaft in Frankreich verstärken die Zentrifugalkräfte in der europäischen Gemeinschaft ebenso wie die nationalistischen Bestrebungen in mehreren Ländern Osteuropas.

Aber noch haben diese Schwierigkeiten keine Folgen für die Stabilität der Unternehmen in Europa. Ganz im Gegenteil: der Wirtschaftsaufschwung und die günstige Finanzierungsituation haben für einen weiteren Rückgang der Insolvenzen gesorgt. In Westeuropa, das sind alle 15 EU-Länder zuzüglich Norwegen und die Schweiz, kam es zu 164.181 Unternehmensinsolvenzen. Das sind 7200 Unternehmen oder 4,2 % weniger als zum Jahresende 2016. Das ist der niedrigste Insolvenzstand seit 2008. Aber nicht nur im Westen, auch in Mittel-und Osteuropa nahmen die Insolvenzen im Jahr 2017 ab – hier gab es sogar einen Rückgang von 12,8 %. Insgesamt waren 2017 86.879 Fälle zu verzeichnen, im Jahr 2016 waren es noch 99.629.

Unterschiedliche Verläufe in den Ländern. Wie sieht die Entwicklung im Einzelnen aus? Sechs der 17 westeuropäischen Länder verzeichnen entgegen dem Gesamttrend eine Zunahme der Insolvenzen, so gab es einen Anstieg in Griechenland (+11,1 %), Belgien (+8,7 %), Schweden (+6,2 %), Schweiz (+2,8 %) und Großbritannien (+2,4 %).

Dem stehen deutliche Rückgänge bei anderen Ländern gegenüber, von den Niederlanden (-25,2 %) über Finnland (-10,3 %) bis zu den ehemaligen Krisenländern wie Spanien und Portugal. Mit Ausnahme der Niederlande und Finnlands handelt es sich allerdings nur um einstellige prozentuale Rückgänge.

Auch in Mittel- und Osteuropa ergibt sich ein geteiltes Bild: Während Litauen, Estland, Rumänien und Slowenien entgegen dem allgemeinen Trend mehr Insolvenzen vorzuweisen haben, gingen diese in der Ukraine und Serbien, vor allem aber in Kroatien, Tschechien, Mazedonien, Lettland, in der Slowakei sowie in Ungarn zurück.

Es ist vor allem der Bausektor, der in vielen südeuropäischen Staaten im Zuge der Finanzkrise am härtesten von Insolvenzen betroffen war und der sich jetzt deutlich erholt hat. In Westeuropa gingen die Insolvenzen in der Bauwirtschaft um knapp 8 % zurück – in Osteuropa kam es sogar zu einem Minus von 13,5 %. Das verarbeitende Gewerbe kam in den westeuropäischen Ländern zu einem Rückgang von fast 5 % (in Osteuropa stagnierte das Insolvenzgeschehen). Selbst der Dienstleistungssektor – der Bereich, der die meisten Insolvenzen auf sich zieht – kam in Westeuropa zu einem Minus von 4 %. In Osteuropa sanken die Pleiten im Dienstleistungssektor sogar um knapp 16 %. Eine ähnliche positive Entwicklung gab es auch im Handelsbereich – Groß- und Einzelhandel stabilisierten sich, obgleich sie vom E-Commerce herausgefordert werden.

Komfortabel finanziert. Es ist aber nicht nur die Konjunktur in Europa, die für einen Rückgang der Insolvenzen sorgt. Auch die günstigen Finanzierungskonditionen im Zeichen einer Null-Zinspolitik der EZB sorgten für Rückenwind. Die Gewinne der Unternehmen haben zugelegt, nur eine geringe Zahl erleidet noch Verluste. Immerhin 16,2 % des bilanzierenden, also größeren, Unternehmens erreichen sogar eine Gewinnmarge (EBIT) von mehr als 25 %. Und ein weiterer Parameter unternehmerischer Bonität hat zulegen können: Die Eigenkapitalquoten zeigen Erholung an. Immerhin fast die Hälfte der Bilanzen von Unternehmen in Westeuropa zeigt eine Eigenkapitalquote von 50 % und mehr an. Das ist noch einmal ein deutlich höherer Anteil als im Vorjahr (42,8 %). Und noch ein drittes Merkmal aus dem Bereich der Finanzierung der Unternehmen weist den Weg zur Ursache der rückläufigen Insolvenzen. Die Forderungslaufzeiten nahmen in Westeuropa von 55,4 Tage auf 53,9 Tage ab. Dabei sind die Forderungslaufzeiten in den europäischen Ländern höchst unterschiedlich. Während Europameister Deutschland auf Forderungslaufzeiten von durchschnittlich 28,6 Tagen kommt, müssen die Lieferanten in Italien im Schnitt 97 Tage auf die Begleichung ihrer Rechnung warten.

Der Zugewinn an Stabilität der Unternehmen in Europa nach der Finanzkrise setzt sich also fort – bleibt zu hoffen, dass keine externen Schocks eintreten und die gewonnene Stabilität der Unternehmen gefährden.

Michael Bretz ist Leiter der Wirtschaftsforschung beim Verband der Vereine Creditreform in Neuss. Schwerpunkte der Forschung und der Publikationen liegen beim Gründungsgeschehen, der Konjunktur und Finanzierung des Mittelstandes und bei den Insolvenzen.

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Die offizielle Debatte um die deutsche Informations- und Kommunikationsinfrastruktur

Deutsche Initiative für Netzwerkinformation e.V. (DINI), „Thesen zur Informations- und Kommunikationsinfrastruktur“ zu dem Ausschöpfen digitaler Potenziale zur Erfüllung neuer, komplexer Serviceanforderungen (These I), integriertem Informationsmanagement (Thesen III und VI), Open Access und Open Science (Thesen IV und V), der Wiederauffindbarkeit und Nachnutzbarkeit von Forschungsdaten (Thesen VII und VIII) sowie der Integration des digitalen Wandels in alle Bereiche des Lehrens und Lernens (Thesen IX bis XI). Nimmt man zu diesem Papier die „Leistung aus Vielfalt“ des Rates für Informationsinfrastrukturen, „Wissenschaftliche Bibliotheken“ der Wissenschaftlichen Bibliotheken im Deutschen Bibliotheksverband und die „Förderung von Informationsinfrastruktur“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft hinzu, so seien die Deutschen gut für das nächste „Gipfeltreffen“ zur European Open Science Cloud am 11. Juni in Brüssel gerüstet, meint der Interimsdirektor der ZB MED, Dietrich Nelle.

https://edoc.hu-berlin.de/bitstream/handle/18452/19876/DINI-Thesen_2018_2.pdf?sequence=1&isAllowed=y

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