Open Password – Mittwoch, den 16. Februar 2022
# 1030
Steilvorlagen 2021 – Sebastian Matthes – Handelsblatt – Sabine Graumann – Graumann Consulting-Dienste – Willi Bredemeier – Arbeitskreis Informationsvermittlung – Informationsvermittler – Aktualität – Relevanz – Technologische Disruptionen – Künstliche Intelligenz – Automobilindustrie – IT-Branche – Dekarbonisierung der Wirtschaft – Kongresse – Plattform für die Wirtschaft von morgen – Analysen/Reports – Kommentierungen – Podcasts – Interviews – Journalisten als Personenmarken – Klaus Stratmann – Larissa Holski – Twitter – LinkedIn – Führungsteam – Nachtdienst – Redaktionskonferenz – Website-Aufmacher – Planung in Zeitslots – Journalistische Relevanz – Verleger – Erfolgskontrolle
vfm-Frühjahrstagung – Medieninformation zwischen dokumentarischer und künstlicher Intelligenz – Deutsches Fußballmseum – Hiltrud Lehmkühler – Mario Müller – KI im Medienarchiv – newcomer-forum – Berufsbilder und Organisationen von morgen – Fit for Public, Fit for Use – Sportdokumentation – User im Fokus
- Titel
Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg: Sebastian Matthes, Chefredakteur Handelsblatt
Zwischen Headlines, Recherche und Twitter: Wie die Redaktion des Handelsblatt heute arbeitet – Eine Plattform für die Wirtschaft von morgen – Die Entwicklung redaktioneller Popstars – Von Dr. Sabine Graumann, Graumann Consulting-Dienste, und Dr. Willi Bredemeier, Open Password
- vfm-Frühjahrstagung (1): Fit for Files – Medieninformation zwischen dokumentarischer und künstlicher Intelligenz – Die Einladung
III. vfm-Frühjahrstagung (1): Fit for Files – Medieninformation zwischen dokumentarischer und künstlicher Intelligenz – Das Programm
Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg:
Sebastian Matthes, Chefredakteur Handelsblatt
Zwischen Headlines, Recherche und Twitter:
Wie die Redaktion des Handelsblatt heute arbeitet
Eine Plattform für die Wirtschaft von morgen
Die Entwicklung redaktioneller Popstars
Von Dr. Sabine Graumann, Graumann Consulting-Dienste,
und Dr. Willi Bredemeier, Open Password
Zweiter Teil
Sabine Graumann und Sebastian Matthes auf den Steilvorlagen 2021
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Die aktuellsten und relevantesten Nachrichten. – Die Plattform darüber, wie die Wirtschaft von morgen aussieht.
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Sebastian Matthes: Unser USP, über den wir in den letzten Monaten intensiv diskutiert haben, definieren wir so: Wir bieten exklusive und relevante News aus den Kernberichtsfeldern, also aus den renommierten großen Branchen Deutschlands, aus der Finanzindustrie sowie aus der Finanz- und Wirtschaftspolitik. In diesen Feldern haben wir uns auch personell verstärkt. Wir müssen exklusiv sein, dies heißt, wir müssen die ersten sein. Wir sind die größte Wirtschaftsredaktion Deutschlands und wir haben wahrscheinlich in vielen Branchen und Politikbereichen die besten Kontakte und sind immer nah am Geschehen. Das müssen wir zeigen. Wir müssen versuchen, noch besser zu sein als wir es schon sind.
Wenn wir einen Schritt zurückgehen und auf die Branchen der deutschen Wirtschaft blicken, dann sehen wir sehr beeindruckende, aber auch sehr beängstigende Entwicklungen. Die Wirtschaft steht vor dramatischen Veränderungen. Technologische Disruptionen wie die Künstliche Intelligenz sind dabei, ganze Branchen auf den Kopf zu stellen, beispielsweise die Automobilindustrie und die IT-Branche. Ein mindestens ebenso mächtiger Trend ist die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Zweifellos müssen sich die Unternehmen und die Gesellschaft diesen Herausforderungen stellen. Die zentralen Fragen sind: Wie gehen wir mit diesen Herausforderungen um? Wie setzen wir den Wandel um? Wer wird am Ende überleben? Was wird das alles kosten? Und wer wird das bezahlen?
Das Handelsblatt hat sich vorgenommen, diese großen Veränderungen der Wirtschaft und ihre Treiber zu beschreiben und in ihren Facetten zu begleiten. Der klare USP des Handelsblatt ist das Verständnis dafür, wie sich die Wirtschaft verändert und die Fähigkeit, Antworten zu geben, wer die größten und wer nur geringe Überlebenschancen hat. Wir stellen uns der Frage. wie die Wirtschaft von morgen aussehen wird. Wenn man diese Zusammenhänge verstehen möchte, dann muss man das Handelsblatt lesen.
Das ist ein hoher Anspruch, aber diesen MÜSSEN wir an uns richten, weil wir letztlich mit unseren starken Kontakten in allen Industrien diejenigen sind, die den besten Überblick haben. Das versuchen wir jeden Tag in großen Titelgeschichten, in Podcasts, in Veranstaltungen, die gleichfalls ein wichtiges Geschäftsfeld für uns sind. Bei unseren Kongressen gehen wir tief in einzelne Branchen- und Unternehmensthemen hinein und analysieren detailliert, wo ihre Probleme liegen und wie ihre Zukunft aussehen wird.
Um es auf den Punkt zu bringen: Das Handelsblatt ist die Plattform, auf der diskutiert wird, wie die Wirtschaft von morgen aussieht.
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News, Reports und Kommentierung im Dreiklang. – Die Entwicklung redaktioneller „Popstars“.
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Sabine Graumann: Bedeutet das, dass Daten und Fakten zugunsten der Geschichten zurückgedrängt werden?
Sebastian Matthes: Wir arbeiten im Dreiklang: exklusive News – Analysen/Reports – Kommentierungen.
- Exklusive News. Sie bestehen aus Zahlen, Daten und Fakten. Sie beinhalten keine Wertung. Wir berichten, worüber noch nicht berichtet wurde, oder thematisieren das, worüber Unternehmen oder gesellschaftliche Gruppen nicht berichten möchten. Zahlen, Daten und Fakten sind sehr wichtig und müssen nüchtern, schnell und auf den Punkt gebracht publiziert werden.
- Analysen oder Reports. Wir können uns heute nicht mehr auf News beschränken. Wir müssen sie einordnen: Was bedeuten die News? Wie verändern sich dadurch die Branchen? Was bedeutet dies für die Unternehmen? Was können andere Unternehmen und Mitarbeiter von diesen Entwicklungen lernen? Unsere Analysen vertiefen Zusammenhänge, beleuchten von allen Seiten, versuchen, überraschende Einblicke zu geben. Sie sind detailliert und umfangreich.
- Kommentierung. Sie ist wichtig und das wird so bleiben. Die Kommentierung kann auch in anderen Formaten wie beispielsweise in Podcasts oder in persönlichen Interviews erfolgen, auch wenn wir damit schon sehr weit weg vom eigentlichen Bericht sind. Der intensive Austausch mit einer Person ist immer sehr aufschlussreich.
Wir haben also eine große Bandbreite an Berichtsformen, die wir abdecken müssen und wollen. Dies geht keinesfalls zu Lasten der harten exklusiven News, die extrem wichtig sind und bleiben. Als Journalisten müssen wir in der Lage sein, die gesamte Bandbreite an Spielformen zu bespielen.
Sabine Graumann: Wenn Sie auf Hintergrundberichterstattung und Kommentierung einen so großen Wert legen, entwickeln sich dann einige Ihrer Redakteure zu „Popstars“?
Sebastian Matthes: Ein ganz wichtiger Punkt. Viel mehr als früher sind Journalisten auch Personenmarken. Wenn ich also beispielsweise mit unserem Energieredakteur Klaus Stratmann auf eine Energiekonferenz gehe, dann interessiert sich keiner für mich, sondern nur für ihn. Er schreibt seit über zwanzig Jahren für die Energiebranche und alle wollen und müssen ihn kennen, weil er die relevante Person für das Thema Energie ist.
Ein weiteres Beispiel ist Larissa Holski. Sie ist in der Technologieszene ein Star und wird sehr häufig für große Veranstaltungen als Moderatorin oder als Diskutantin angefordert, weil sie sich in der deutschen Start-up Szene so gut auskennt wie nur wenige andere. Sie ist auch auf Twitter oder LinkedIn sehr sichtbar. Die Branche möchte einfach wissen, was sie zu bestimmen Themen meint und denkt.
Sebastian Matthes auf den Steilvorlagen 2021
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Statt der einen Redaktionskonferenz am Tag permanent eine neue Zeitung produzieren.
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Sabine Graumann: Wie läuft eine Redaktionssitzung ab? Wer hat das letzte Wort? Der Chefredakteur? Der Ressortleiter? Wer sagt: „Artikel kommt rein“, „Artikel kommt nicht rein“? Oder: „Artikel kommt auf Titelseite“? „Artikel kommt nicht auf Titelseite?“
Sebastian Matthes: Man muss wissen, dass in einer digital geprägten Redaktion längst nicht mehr so viel wie früher über den Tisch des Chefredakteurs geht. Eine News-Organisation, die versucht, rund um die Uhr exklusive News auf die Webseite zu bringen, kann nicht nur über eine Person funktionieren. Wir verfügen über ein starkes Führungsteam, das jederzeit in der Lage ist, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Einer vom Team hat immer die dafür notwendige Expertise und einer ist immer da, der Entscheidungen trifft.
Beispielsweise haben wir einen Nachtdienst, der von New York aus die Seite nachts steuert. Wenn etwas in Asien passiert, dann müssen wir sofort reagieren, damit die Webseite morgens gegen 6 Uhr auf dem neuesten Stand ist. Wir möchten morgens um 6 Uhr eine Webseite haben, die für alle wirtschaftlich interessierten Menschen in Deutschland auf dem aktuellen Stand ist und das relevanteste Angebot liefert.
Die Redaktionskonferenz selbst hat sich dramatisch verändert. Früher war es so, dass wir die Zeitung für den nächsten Tag geplant haben. Redaktionsschluss beim Handelsblatt war so gegen 18 Uhr, bis maximal 19 Uhr konnte man noch einmal aktualisieren. Dies bedeutet, die meisten Texte mussten zwischen 16 und 17 Uhr kommen. Einige Texte kamen früher, aber die meisten im zuletzt genannten Zeitfenster.
Das aktuelle Problem ist aber, dass die meisten Leser morgens auf unserer Seite sind. Wir haben den ersten Peak zwischen 6 bis 7 Uhr, den zweiten Peak gegen 11:30 bis 12:30 Uhr. Das heißt, wir müssen zu diesen Zeiten digital das beste Angebot haben. Deshalb hat sich der Fokus der Redaktionskonferenz dramatisch geändert.
Früher haben wir darüber gesprochen: Was ist der Aufmacher? Was machen alle Ressorts zu diesem Aufmacher? Das wird heute in der Konferenz gar nicht mehr diskutiert. Viel wichtiger ist: Was ist unser Website-Aufmacher morgens um 6 Uhr? Was ist er um 11 Uhr? Was machen wir heute Nachmittag um 14:30 Uhr? Was früher der Seitenaufmacher in der Zeitung war, das ist heute der digitale Webseite-Aufmacher. Wir planen jetzt in Zeitslots, da wir permanent live „eine neue Zeitung“ produzieren.
Die wichtigste Frage, die wir uns in einer Redaktionskonferenz stellen, lautet: Zu welcher Zeit haben unsere Leser welche Frage an uns? Zu welcher Zeit macht welches Thema Sinn? Morgens um 6 Uhr macht es gar keinen Sinn, eine sehr detaillierte Analyse zu einem mittelmäßig aktuellen Thema zu bringen. Wir haben beispielsweise gerade einen sehr interessanten Report unserer China-Korrespondentin vorliegen, die über die großen Stromausfälle in China berichtet. Die Korrespondentin ist zu deutschen Unternehmen gefahren, um sich berichten zu lassen, wie die Unternehmen damit umgehen. Morgens um 6 Uhr liest keiner so einen Report. Morgens muss die Seite eher „newsig“ sein. Solche Reports werden eher am späten Nachmittag und frühen Abend gelesen.
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News, die die Märkte bewegen – das ist unser wichtigstes Selektionskriterium.
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Sabine Graumann: Welche Selektionskriterien gibt es über Exklusivität, Aktualität und Vollständigkeit hinaus? Etwa so etwas wie „Bauchgefühl“?
Sebastian Matthes: Also „Bauchgefühl“ würden wir das nie nennen. Wir sprechen eher vom journalistischen Urteil: Was erachten wir aus inhaltlichen Gründen am relevantesten? Heute Morgen hatten wir zum Beispiel eine längere Diskussion über die Frage, wo wir ein von uns geführtes Interview mit dem Technik-Chef von Google platzieren. Der Technik-Chef hat in diesem Interview seine Zuversicht zu erklären versucht, warum das neue Smartphone von Google ein Erfolg werden sollte, nachdem es zuvor auf diesem Markt für Google nur Fehlschläge gab. Der Chef vom Dienst hat entschieden, aus dem Interview eine größere Story zu machen, weil es relevant und interessant ist, wie Google das schaffen will.
Journalistische Relevanz meint inhaltliche Relevanz. Wir haben uns zu fragen: Wo sind News, die die Wirtschaft verändern, die möglicherweise Entscheidungen von anderen Unternehmen oder die eigenen, strategischen Unternehmensentscheidungen beeinflussen? Beispielsweise hat der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen vor Führungskräften damit gedroht, 30.000 Arbeitsplätze abzubauen, wenn die Transformation nicht schneller vorankommt. Das liest nicht nur jeder im VW-Konzern, sondern das lesen auch die Zulieferer von VW, die Analysten und auch die Politiker und zwar nicht nur in Niedersachsen. Schließlich ist das, was bei VW passiert, extrem relevant für die deutsche Wirtschaft. Journalistische Relevanz: das sind News, die die Märkte bewegen. Wir sehen oft, dass wir die News herausbringen und sich danach der Aktienkurs nach oben oder unten bewegt.
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Ein Journalismus-getriebenes, nicht verlegergetriebenes Blatt. – Die Leser davon, was wichtig ist, überzeugen.
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Sabine Graumann: Inwieweit ist Geld ein Selektionskriterien? Gab es den Fall, dass Sie eine Geschichte publizieren, um neue Abonnenten zu gewinnen, und dafür eine andere Berichterstattung, die sich an Ihre Stammleser richtet, zurückstellen?
Sebastian Matthes: Wir als Redaktion haben zunächst einmal nicht die Aufgabe, Geld zu verdienen. Wir haben die Aufgabe, Journalismus zu machen. Und wenn wir relevanten, guten Journalismus machen, der Menschen anspricht, dann werden wir auch damit Geld verdienen. „Geld verdienen“ ist für uns im redaktionellen Umfeld kein Kriterium.
Sabine Graumann: Und was sagt der Verleger dazu?
Sebastian Matthes: Ich pflege mit unserem Verleger einen engen Austausch. Die Redaktionen in unserem Haus haben aber absolute Freiheit und für alles, was wir tun, übernehme am Ende ich die Verantwortung. Natürlich hat der Verleger eine bestimmte Meinung zu bestimmten Dingen, aber er hält sich völlig aus konkreten Entscheidungssituationen heraus. Und wenn der Verleger seine Meinung artikuliert, dann tut er dies in der Regel hinterher. Die Journalisten haben die Entscheidung zu treffen, ob sie eine Geschichte publizieren oder nicht, und das tun sie.
Sabine Graumann: Aber Sie stellen fest, wie Ihre Geschichten bei Ihren Lesern ankommen.
Sebastian Matthes: Ja, regelmäßig. Das hat unseren Arbeitsalltag sehr verändert. Früher war es so, dass ausschließlich der Chefredakteur gewusst hat, was den Leser interessiert. Oder er gab solches vor. Heute sehen wir in Echtzeit, wie unsere Berichte ankommen. So kann ich genau sehen, welche Geschichte bei unseren Abonnenten am stärksten gelesen wird, was männliche oder weibliche LeserInnen bevorzugt lesen usw.
Richten wir uns danach aus, was die Daten sagen? Nein, auf keinen Fall. Wir sind kein datengetriebenes Unternehmen, vielmehr ein Unternehmen, das sich von Daten informieren lässt.
Wenn wir beispielsweise zwei Geschichten haben, die auf der Webseite stehen, die wir gleich wichtig finden, und das passiert aus journalistischen Gründen häufig, dann brauchen wir nur auf die Zahlen sehen, die uns zeigen, welche Geschichte weiter oben stehen soll.
Wenn wir sehen, dass ein Report, an dem wir lange gearbeitet haben, und den wir wichtig finden, bei unseren Lesern überhaupt nicht ankommt und nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben, dann haben wir als Journalisten vielleicht nicht alles richtig gemacht. Wir haben nicht gut genug erklärt, warum wir das Thema wichtig finden. Wenn also eine Korrespondentin eine lange Reise gemacht hat und danach versucht, einen Sachverhalt zu beschreiben, den wir sehr wichtig finden, was machen wir dann, wenn der Bericht nicht läuft? Wir würden an die Headline gehen, es noch einmal mit einer anderen Grafik oder mit einem anderen Bild versuchen, weil es ja in unserem Interesse ist, das Thema zu platzieren. Wenn wir ein Thema journalistisch wichtig finden, dann müssen wir versuchen, so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Es gibt aber auch Fälle, in denen wir sagen, mehr erreichen wir zwar nicht, wir bleiben aber mit der Geschichte oben.
Lesen Sie in der abschließenden Ausgabe: Wirtschaftsjournalisten und InfoPros: Gemeinsame Schnittmengen und Ergänzungen
vfm-Frühjahrstagung (1)
Fit for Files – Medieninformation zwischen dokumentarischer und künstlicher Intelligenz
Die Einladung
Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen,
in diesem Jahr sportlich: die nächste Frühjahrstagung des vfm – Verein für Medieninformation und Mediendokumentation e.V. – findet hybrid statt! Herzliche Einladung nach Dortmund oder an den Rechner!
vfm Frühjahrstagung 25. – 27. April 2022: Fit for Files – Medieninformation zwischen dokumentarischer und künstlicher Intelligenz. In: Deutsches Fußballmuseum, Platz der deutschen Einheit 1, 44137 Dortmund.
Die Tagung wird als hybride Veranstaltung in Präsenz im Deutschen Fußballmuseum und Online mit dem Videokonferenz-Tool Zoom durchgeführt.
Wie immer erwartet Sie nicht nur ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm, es gibt auch immer Gelegenheit, sich mit Kolleg:innen auszutauschen: persönlich, virtuell oder beides. Wir konnten wieder ein spannendes Programm zusammenstellen und interessante Referent:innen gewinnen. Die Tagung eröffnet Boris Notzon (IST-Studieninstitut) mit dem Thema „Sportdaten-Dokumentation im Profifußball – Evolution und Big Data im Jahr 2022″, einem der Tagungsschwerpunkte. Am Nachmittag geht es mit dem Schwerpunktthema „KI im Medienarchiv“ weiter. Danach geben unsere Partner Einblicke in neue Produktentwicklungen und aktuelle Trends der Branche.
Am Dienstag geht es mit den Präsentationen der Arbeiten unseres Nachwuchses weiter, die mit dem Marianne-Englert-Preise ausgezeichnet wurden. Trends und Entwicklungen in unseren Fachbereichen werden unter dem Thema „Berufsbilder und Organisationen von morgen“ präsentiert. Die anschließende hybride Podiumsdiskussion zur Öffnung von Medienarchiven diskutiert die Schwierigkeiten und Hürden, die damit einhergehen. Am Mittwoch rücken die „Sportdokumentation“, Beiträge zu User-zentrierte Ansätzen und das Fact-Checking in den Mittelpunkt der Frühjahrstagung.
Auch das Rahmenprogramm kann sich sehen lassen: In Dortmund geht es am 24. April 2022 mit zwei spannenden Führungen los. Hoch über der Stadt bei einem Skywalk oder unten durch das Schalthaus 101 mit anschließendem Bierchen an der Stehbierhalle und dem Besuch des ältesten Gasthauses Dortmunds kann man den Kohlenpott kennenlernen. Am Dienstag gibt es die Gelegenheit, das Deutsche Fußballmuseum zu erkunden. Danach lädt der vfm zum „Pott-Palaver“ in der Depothek zum Austausch, Kennenlernen und Pläneschmieden ein.
Die Frühjahrstagung vor Ort wird unter den geltenden Sicherheitsregeln durchgeführt!
Herzliche Grüße Mario Müller, Vorsitzender des vfm
Anmeldung
Die Tagungsanmeldung erfolgt wie immer online. Bei Fragen zur Anmeldung wenden Sie sich bitte an Hiltrud Lehmkühler (buero@vfm-online.de).
Die Anmeldung inklusive Bestätigung zum Ausdrucken finden Sie ab sofort hier:
https://vfm-online.de/fit-for-files
Achtung – Interessenten für die Präsenz-Veranstaltung vor Ort sollten sich frühzeitig anmelden, da wir aufgrund der aktuellen Lage nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung stellen können. Hier gehen wir nach der Regel „First-Come-First-Serve“ vor.
vfm-Frühjahrstagung (2)
Fit for Files – Medieninformation zwischen dokumentarischer und künstlicher Intelligenz
Das Programm
Montag · 25. April
Eröffnungsveranstaltung
10:00 Warm-up – Einführung in Organisation und Technik der virtuellen Tagung – Sven Latzel (Vitale Arbeitskultur GbR, Nürnberg)
11:00 Begrüßung: Mario Müller (Seven.One Production, vfm)
11:30 Eröffnungsvortrag
Sportdaten-Dokumentation im Profifußball – Evolution und Big Data im Jahr 2022 -Boris Notzon (IST-Studieninstitut, Düsseldorf) – Diskussion
12:30 Get together – online only
Begrüßung neuer Tagungsteilnehmer:innen – Informationen und Austausch
mit Ute Essegern, Uta Rosenfeld und Frank Dürr (vfm)
S E S S ION 1: KI im Medienarchiv – Moderation: Gabriele Wenger-Glemser (BR, München)
14:00 OpenGPT-X und AI4Media:KI-Leuchtturmprojekte zur Medienanalyse – Dr. Joachim Köhler (Fraunhofer IAIS, Sankt Augustin)
14:30 KI zur automatisierten Gesichts- und Landmarkenerkennung – ein Pilotprojekt des rbb in Zusammenarbeit mit The Chainless und Arvato System – Bernd Brinkmann (rbb, Berlin), Stefan Eckardt (Arvato, Gütersloh) und Christian Hirth (The Chainless, Freiburg)
15:00 Wo spielt hier die Musik? Wie Musikerkennung mit künstlicher Intelligenz die dokumentarische Arbeit im DRA unterstützt Julia Weber und Alexander Wolff (DRA, –
Unsere Sponsoren stellen sich vor: Moderation: Christoph Forster (Sportcast, Köln) – 16:00 The Chainless GmbH (DeepVA), Freiburg – 16:15 DataScan Computersysteme GmbH, Königstein – 16:30 Munzinger-Archiv GmbH, Ravensburg
16:45 startext GmbH, Bonn
Dienstag · 26. April
S E S S ION 2: newcomer-forum im vfm – Neues aus den Hochschulen – Moderation: Heiko Linnemann (Greenpeace, Hamburg)
9:30 Totes Papier? Nein! – Wie das Papierarchiv der F.A.Z. für die zukünftige Nutzung fit gemacht wird- Denise Ruisinger (Landesarchiv Baden-Württemberg, Stuttgart) und Elisabeth Schmitz (F.A.Z., Frankfurt/Main)
9:55 Mehr Reichweite für Retro – wie Social Media und Kooperationen Klicks generieren – Jasmin Sessler (BR, München)
10:20 Nutzerzentrierte Innovation durch Design Thinking – Neue methodische Ansätze für agiles Arbeiten im ZDF-Archiv Till Wolf (ZDF, Mainz)
10:45 Verleihung des Marianne-Englert-Preises
S E S S ION 3:Berufsbilder und Organisationen von morgen – Moderation: Thomas Beckers (WDR, Köln)
11:30 Einblick und Herausforderungen in den Job des KI-Managers im BR-Archiv am Beispiel der Gesichtserkennung – Stephanie Bonsack und Jonas Schreiber (BR, München)
12:00 ARD Retro – Raus aus den Magazinen, rein in die Mediathek – Christine Abt (SWR, Baden-Baden), Sara Tazbir (rbb, Berlin) und Klaus Weisebach (BR, München)
12:30 Persona, Product Owner und Projektprinzipien – auf der Suche nach der optimalen Projektgestaltung Sebastian Seng (ZDF, Mainz)
S E S S ION 4: 14:00 Fit for Public, Fit for Use – Hybrid-Diskussion zur Öffnung von Medienarchiven Moderation: Jörg Wehling (Deutschlandradio, Berlin) mit den Diskussionsgästen:Frank Adam (SWR, Baden-Baden) – Gábor Paál (SWR2 Archivradio, Baden-Baden) – Dr. Katrin Pfeiffer (Afrikanistin, Universität Hamburg) –
Cécile Vilas (Memoriav, Bern)
Mittwoch · 27. April
S E S S ION 5: Sportdokumentation – Moderation: Christoph Forster (Sportcast, Köln)
9:00 Das BORUSSEUM: ein Vereinsmuseum, das nicht nur dokumentiert, sondern auch Identifikation schafft und Traditionen pflegt – Sarah Hartwich (Borusseum, Dortmund)
9:30 – Sportdokumentation und Live-Logging SRF im Einsatz rund um die Olympischen Spiele – Yvonne Steinmann (SRF, Zürich)
10:00 „Skandal! Man sollte alle entlassen.“ – Über die Recherche und Verifikation von Daten im Sportjournalismus – Christoph Huber (Kicker, Nürnberg)
S E S S ION 6: User im Fokus – Moderation: Michael Vielhaber (ORF, Wien)
11:00 Unterstützung für Redakteur:innen und Community Manager:innen mit Hilfe der zentralen Informationssammlung FactFox – Maria Fuchs (BR, München)
11:30 More for less: Kollaboratives Fact-Checking zur Bundestagswahl – Henrike Reintjes (rbb, Berlin) und Marie-Claire Schneider (SWR, Baden-Baden)
12:00 Agile Entwicklung eines nutzerzentrierten Pressearchivs- Kurt Jansson und Alexander Thiel (Der Spiegel, Hamburg)
12:30 Verabschiedung durch den Vorstand des vfm
13:00 Ende der Frühjahrstagung
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