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Open Password: Montag, den 25. April 2016


Und das war sie, die Woche:

IK – Monika Heim – Big Data – VG Wort – Bundesgerichtshof – Europäischer Gerichtshof – Dirk Lewandowski – Thermofenster – DIMDI – ZB MED – Susanne Dehmel – Marlies Ockenfeld – Elgin Jakisch – Deutsche Apotheker Zeitung – Martin Schulz

Tweets der Woche

VG Wort darf nicht pauschal
an Verlage ausschütten

Thermofenster: Schützt mal
lieber die Menschen vor Feinstaub!

BGH zur Kopiervergütung: #VGWort darf nicht pauschal an Verlage ausschütten https://irights.info/artikel/kopierverguetung-vg-wort-darf-nicht-pauschal-an-verlage-ausschuetten/27286 … #urheberrecht

Auch der Europäische Gerichtshof hat im November entschieden: Ausschüttungen an Verlage auf Kosten der Autoren sind europarechtswidrig.

Dirk Lewandowski ‏@Dirk_Lew: Suchmaschinen zwischen technischer Entwicklung und gesellschaftlicher Bedeutung – Beitrag einreichen bis zum 2. Mai http://suchmaschinen.click

Green City e.V. ‏@GreenCityeV: #Thermofenster schützt Motoren vor #Versottung? Schützt mal lieber die Menschen vor #Feinstaub und #NOx @BMVI #lobbyopfer?


Kommentar der Woche

Funktionseinschränkungen bei DIMDI
und drohende Abwicklung von ZB MED
gehören zusammen

IK: Big Data als Highlight,
Bitkom: Ein Musterbeispiel für einen Verband

Warum schweigt ein Verband zu #keepzbmed,
obgleich alle erwarten,
dass er eindeutig Stellung bezieht?

8.405 Personen hatten am Sonntag morgen die Petition #keepzbmed auf change.org unterzeichnet. Das macht die ZB MED auch für die abgelaufene Woche zum bewegendsten Thema. Das Interview der Woche, das die Deutsche Apotheker Zeitung mit dem Vorsitzenden der Arzneimittelkommission, Martin Schulz, führte, widmet sich gleichfalls diesem Thema und stellt in mehrfacher Hinsicht Besonderes dar:

  • Die Funktionseinschränkungen bei DIMDI wurden zwar von Open Password dargestellt und erörtert. Ansonsten ging die Öffentlichkeit ziemlich achtlos darüber hinweg. Von einem Protest wurde schon mal gar nichts vernommen. Auch gehören die Funktionseinschränkungen bei DIMDI und die drohende Abwicklung von ZB MED inhaltlich zusammen, was in der Branchendiskussion so gut wie gar nicht beachtet wurde, im Interview der Woche aber sehr wohl so gesehen wird.
  • Mit der Veröffentlichung in der Apotheker Zeitung wurde eine wichtige Kundengruppe von DIMDI außerhalb von Wissenschaft und Forschung und außerhalb des Kerns der Informationsbranche erreicht.
  • Die Deutsche Apotheker Zeitung (Stuttgart) ist mit einer verkauften Auflage von knapp 30.000 sowie 250.000 Visits und 525.000 Page Impressions im Monat die führende verbandsunabhängige Apotheker-Fachzeitschrift. Hier dürfte es kaum Streuverluste geben, so dass es mit ihr zu einer massenmedialen Verbreitung eines Fachthemas gekommen ist.

Wir veröffentlichen das Interview, in dem Martin Schulz von einer „Katastrophe für Forschung und Patientenversorgung“ spricht, in Auszügen.

Das wichtigste Einzelereignis der Woche war hingegen das IK-Symposion zu „Big Data“. Ich habe mit dem IK und seinem Vorgänger über mehrere Jahrzehnte fast immer eng und erfolgreich zusammengearbeitet und sah das IK-Symposion schon vorher als eines der führenden Branchenevents. Mit der Veranstaltung über „Big Data“ wurde ich darüber hinaus positiv überrascht. Uns hier auf den aktuellen Stand etwa von Data Analytics zu bringen, konkretisiert an vielen aktuellen Anwendungen, war ein Service für die gesamte Branche. Wir freuen uns, einen Beitrag zur weiteren Verbreitung dieser Informationen leisten zu können. Siehe auch den Brief von Frau Heim unten. Den dritten Teil unseres Berichtes über das IK-Symposion veröffentlichen wir in Kürze.

Wo wir gerade bei den Verbänden sind: Bei Susanne Dehmel von Bitkom wusste ich von vornherein, dass ihr Vortrag hochwertig ausfallen würde. Wenn mir erzählt wird, Verbände könnten von Natur aus wenig effizient sein, beispielsweise weil sie unvereinbare Interessen auszugleichen hätten, fällt mir als Gegenbeispiel Bitkom ein. Dieser Verband, von Unternehmen gegründet, die vom ZVEI enttäuscht waren, hat sich zu einer hochwirksamen respektierten Einrichtung entwickelt, der neuerdings – wie an den Bitkom-Leitlinien zu Big Data deutlich wurde – sogar das Gemeinwohl im wohlverstandenen Interesse seiner Mitgliedsunternehmen im Auge hat. Meine Zusammenarbeit mit Bitkom über mehrere Jahre war nicht spannungsfrei, aber ich hatte immer hochkompetente und engagierte Partner.

Auf dem Big-Data-Symposion begegnete ich Marlies Ockenfeld, die allein wegen ihrer publizistischen Lebensleistung Respekt verdient, und Elgin Jakisch (gleichfalls DGI), deren Buch Stephan Holländer gerade besprochen hat. Dieses würden wir gern als Ausgangspunkt zu Diskussionen über Lösungen für Unternehmensbibliotheken im Belagerungszustand nehmen. Da traf es sich gut, dass Open Password gerade extensiv auf das Programm einer künftigen DGI-Veranstaltung eingegangen war. Ich sehe dieses Programm persönlich als einen Durchbruch zur Relevanz.

War demnach letzte Woche alles in Butter – dies im Rahmen realistischer Erwartungen, was bei uns machbar ist? Nicht ganz. Wenn sich ein Fachinformationszentrum an beliebige Wünsche der Leibniz-Gemeinschaft anpasst und im Falle von #keepzbed nur eines tut, nämlich schweigt, so ist das seinem Wunsch nach institutionellem Überleben geschuldet. Was anderes ist es jedoch, wenn sein in einen Verband entsandter Vertreter dort allem Anschein nach verhindert, was die gesamte Branche vom Verband erwartet, nämlich pro ZB MED und pro Informationsbranche eindeutig Stellung zu beziehen. Hier gebietet es international gültige Praxis ebenso wie der pure Anstand, ausdrücklich einen „Conflict of Interest“ zu benennen und sich aus der innerverbandlichen Willensbildung herauszuhalten.

Willi Bredemeier

Brief der Woche

Big Data: State of the Art –
das musste verbreitet werden

Hallo Herr Bredemeier,

das ist ja eine sehr ausführliche und anregende Darstellung unseres ersten Symposiumsteils.

Als IK können wir uns nur herzlich bedanken und sind gespannt auf die nächsten Folgen. …

Mit freundlichen Grüßen  Monika Heim, L-Bank – Unternehmenskommunikation und Volkswirtschaft, Information Bibliothek Archiv

Interview der Woche

„Eine Katastrophe für Forschung
und Patientenversorgung“

Das DIMDI will seine Literaturdatenbanken abschaffen und die Zentralbibliothek Medizin könnte komplett abgeschafft werden. Offizin- wie auch Krankenhaus-Apotheker sind darauf angewiesen, Informationen aufbereitet zu bekommen. Alle, die beispielsweise Übersichtsartikel verfassen, müssen – beziehungsweise sollten – viel informierter sein als die Leser: Was sie recherchieren, sollte den gesamten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse umfassen. Für eine Evidenz-basierte Beratung in der Selbstmedikation, aber auch bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ist es essenziell, dass die gesamte Literatur einbezogen wird. Insofern ist es enorm wichtig, dass Multiplikatoren Zugang zum gesamten Wissen und der gesamten Literatur haben. Beim DIMDI gibt es den großen Vorteil, dass man zu vertretbaren Kosten parallel in mehreren Datenbanken recherchieren kann. Zukünftig wird dies nicht nur enorm aufwändig sondern auch teuer. Es ist zu befürchten, dass nicht wenige nur noch auf frei zugängliche Informationen zurückgreifen und dadurch viele Quellen weglassen. Das würde aber dem eingangs genannten Auftrag nicht mehr gerecht werden.

Das DIMDI will sich künftig nur noch auf Fakten-basierte Datenbanken setzen. Diese Begründung kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Bisher war das DIMDI die zentrale Stelle, um umfassend medizinisch-pharmazeutische Literatur zu recherchieren. Die zusätzlichen Aufgaben, die das Institut in den letzten Jahren bekommen hat, sollten ja auch mit mehr Personal einhergegangen sein – ich kann mir nicht vorstellen, dass das der zentrale Punkt für die Entscheidung ist. Unabhängige Forscher müssen sich umfassend selbst informieren können und beurteilen können, ob die Inhalte von Fakten-basierten Datenbanken vollständig und korrekt sind. Fakten-basierte Informationen sind wichtig – doch die ABDA-Datenbank, die auch beim DIMDI angeboten wird, hat sowieso bereits jede Apotheke. Wichtig ist eine umfassende Recherche in der Primär-Literatur, auch in Literaturdatenbanken wie EMBASE, IPA oder PsycINFO, die sonst nur für enorm viel Geld angeboten werden. Dort einzusparen, wo es mit vertretbarem Kostenaufwand die Möglichkeit gibt, in zehn oder zwanzig Datenbanken umfassend zu recherchieren, ist nicht nur für die Forschung, sondern auch für die Generierung, Aufbereitung und Weitergabe von Informationen und damit für die Patientenversorgung eine Katastrophe.

Gibt es keine Alternativen?: Die derzeitigen umfassenden Angebote des DIMDI werden meines Wissens nirgendwo anders zu vertretbaren Kosten abgedeckt, die gehen völlig in kommerzielle Hände. Das müsste eigentlich dazu führen, dass Wissenschaftler in jedem Forschungsantrag erheblich höhere Kosten für die Literaturrecherche und Literaturgenerierung aufnehmen. …

Können Sie die Empfehlung des Leibniz-Senats nachvollziehen, die ZB MED abzuwickeln, da dort nicht genug geforscht würde? Ich halte eine Institution, die Literatur zentral zur Verfügung stellt, für sehr sinnvoll – das muss gefördert werden. Das hat nichts mit Forschung zu tun, sondern ist eine Dienstleistung. …  Der Trend, sich vorrangig und manchmal ausschließlich mit frei zugänglicher Literatur zu beschäftigen, die via PubMedCentral auch als Volltext heruntergeladen werden kann, ist kritisch zu sehen – dieser dürfte sich weiter verstärken. … Nicht alle Zeitschriften sind in PubMed indiziert, vor allem nicht-englischsprachige. So geht alles, was nicht durch Pubmed abgedeckt ist, verloren.  …

Wie soll es mit ZB MED und den DIMDI-Datenbanken weitergehen? Ich wünsche mir, dass die Entscheidungen nicht umgesetzt, sondern rückgängig gemacht werden. Ansonsten wären dies sehr düstere Aussichten für die Forschung und Patientenversorgung.

Eigentlich müsste man fordern, einen zentralen freien Zugang zu Literaturdatenbanken für alle einzurichten. Hierbei sind der Titel, Autoren und Abstract aber nicht genug: Man müsste auch die Artikel selber zugänglich machen. Wir leben in einer globalen Welt und müssen auch die Forschungsergebnisse aus Korea, China, Brasilien oder Australien heranziehen. Die Schweiz hat gerade einen Zugang für alle Menschen zur Cochrane-Datenbank eröffnet. …

Was die Bundesländer für Abos und Zeitschriften-Zugänge der Universitäten bezahlen, ist enorm. Wenn man das zusammentragen würde und Bund und Länder sich abstimmen würden, könnte das sicher einen großen Beitrag leisten, um bundesweite Zugänge kostenlos oder zumindest kostengünstig anzubieten.

Was wir mit der Mobilisierung pro ZB MED erreichen sollten

Zum Abwicklungsbeschluss gegen die ZB MED: Eine erste Bilanz (1) Was wir mit der Mobilisierung pro ZB MED erreichen sollten Über den Senatsbeschluss der Leibniz Gemeinschaft gibt es ausschließlich negative Stimmen (W.B.) Die Mobilisierung der Bibliotheken, der Informationswissenschaften und der Informationsbranche gegen die Abwicklung der ZB MED hat sich in einem zuvor nicht gesehenen Maße entfaltet – unter anderem mit …

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