Open Password – Mittwoch
- Juli 2018
# 404
DEAL – Elsevier – UB Bremen – TIB – Bernhard Mittermaier – FZ Jülich – UB Stuttgart – Richard Lankes – Digital Literacy – Fake News – Willi Bredemeier – Stefan Hauff-Hartig – Trolle – Faktenchecks – Sebastian Leber – Patrick Gensing – Tagesspiegel – Kai Schächter – Übermedien – SOS Mediterranée – Zynismus des Medienbetriebes – Thailand-Höhlen – Münchener Kreis – Quantentechnologie – Künstliche Intelligenz – Kryptographie – Helmut Krcmar – TU München – Chengzhi Peng – University of Science and Technology of China Hefei Shi – Tommaso Calarco – Institut für komplexe Quantensysteme an der Universität Ulm – Fujitsu – D-Wave Systems – Quantum Annealing – Experian – Data and analytics – Customer insight and experience – Fraud and risk reduction – Regulation and competition – BIIA
Keine Einigung mit Elsevier
Die Bibliotheken nach
dem Scheitern von DEAL
SuUB Bremen @elibbremen: Zur Unterstützung der #DEAL-Verhandlungen haben wir und 200 weitere Universitäten bereits Ende 2017 unseren Vertrag mit Elsevier nicht mehr verlängert. Seit gestern besteht deshalb kein Zugriff mehr auf die Aufsätze des Jahres 2018. Weitere Informationen: https://www.suub.uni-bremen.de/ueber-uns/neues-aus-der-suub/kein-zugang-zu-aktuellen-elsevier-zeitschriftentiteln/ …
TIB @TIBHannover: Elsevier-Zeitschriften sind ab Jahrgang 2017 online nicht mehr für die Uni Hannover verfügbar. Wir geben Hinweise zur Ersatzversorgung und Hintergrundinformationen zum Projekt DEAL.
Bernhard Mittermaier @BMittermaier: Soeben erhalte ich die dritte Email eines Wissenschaftlers aus dem fz juelich in dieser Woche, in der mit Verweis auf DEAL eine angefragte Begutachtung eines Manuskripts für eine Elsevierr Zeitschrift abgelehnt wird – und das ohne Boykottaufruf!
Basso Continuo @bckaemper: Seit Mittwoch haben wir an der Uni Stuttgart keinen Zugriff auf Elsevier-Titel mehr. Status: das Leben geht weiter. https://blog.ub.uni-stuttgart.de/2018/07/zugriff-auf-elsevier-zeitschriften/ …
Briefe
Gegen Trolle und Menschen in der Blase
nützen Faktenchecks
und Information Literacy nichts
Zu: Inspired by Lankes: Im Kampf gegen Fake News wird Digital Literacy zur Kernaufgabe von Bibliotheken und Informationsspezialisten – Die frühen Warnungen vor Fake News außer acht gelassen – Von Willi Bredemeier, in: Open Password, 12. Juli‚# 400
Lieber Herr Bredemeier!
Ich beziehe mich auf die letzte Password-Ausgabe vom 12. Juli und den Bericht über die bevorstehende Neuerscheinung von Herrn Stefan Hauff-Hartig.
Leider reicht es nicht, Lügen und Fake News im Internet oder in traditionellen Medien aufzudecken. Die Trolle, die solche Behauptungen verbreiten und ihre Follower, die sie eifrig weiterverbreiten, sind solchen Richtigstellungen und Fakten Checks gegenüber völlig taub. Ja, Richtigstellungen oder Beweise des Gegenteils werden ihrerseits als Fake News bezeichnet. Es gibt Menschen – und leider nicht wenige – die in einer Blase ihrer eigenen Wirklichkeit leben und alles was nicht in diese Blase passt, ausblenden. Selbst wenn man ihnen nicht zu leugnende Tatsachen vorlegt, reagieren sie mit Achselzucken “ Na schön, aber es hätte ja sein können!“ (dass ihre Behauptung stimmt). Mit Information Literacy erreichen sie bei diesen Menschen erst recht gar nichts, denn alle Informationskanäle – außer den selbst gewählten – sind unglaubwürdig.
Dazu erschien vor 2 Tagen – am Dienstag – im Tagesspiegel (Seite 3) ein längerer Artikel von Sebastian Leber über den Faktenfinder der ARD, Patrick Gensing, aber den haben Sie sicher auch gelesen. Trotzdem: scheint ein interessantes Buch zu sein, dass Frau Simon jetzt verlegt.
Viele Grüße Helga Schwarz, Berlin
Gelesen und weiterempfohlen
Der eigentliche Zynismus
des Medienbetriebs
Kai Schächter, Zynismus der Medienwirklichkeit, in: Https://Übermedien.de/29692/Wir-Journalisten-können-nicht-so-weitermachen-wie bisher/. Zitat:
Seit der Gründung von SOS Mediterranée bereitet das Kommunikationsteam solche Geschichten (über die Lager in Libyen) auf, in der Hoffnung, sie würden in den Medien Niederschlag finden. Doch sie verzweifeln daran, dass sich dafür niemand interessiert. Sie passen einfach nicht in die Entscheidungsmuster des journalistischen Kosmos. Kein klarer Anfang, kein absehbares Ende.
Als die Schiffe ihre Rettungsmaßnahmen aufnahmen, waren die Schiffe noch voll mit Reporterteams. Es gab Wartelisten, die auf Monate voll waren. Aber jetzt, da alle Geschichten geschrieben und gesendet und alle Journalistenpreise gewonnen sind, spielen die Schicksale der Menschen auf den Schiffen keine große Rolle mehr. Die Perspektive hat sich verändert: Aus Hilfesuchenden sind Wirtschaftsflüchtlinge geworden, aus Kriegsopfern Terroristen. Und der Medienbetrieb zuckt mit den Schultern und sagt: So ist er nun mal, der furchtbar zynische Teil der Medienwirklichkeit. Zum Hintergrundgespräch nach der Fahrt nach Valencia im Berliner Büro kam ein einziger Journalist. …
Das ist der eigentliche Zynismus des Medienbetriebs: In den Sonntagsreden beruft er sich gern auf seine essentiellen Funktionen für Demokratie und Gesellschaft. Aber sobald es um die eigene Verantwortung geht und darum, sich selbst zu hinterfragen, verschanzt er sich hinter den Gesetzen des Marktes: „Wir bringen doch nur das, was die Leute wollen.“ Und so rasen dann alle vor eine Höhle in Thailand. Denn da kann sich das Publikum nach dem Finale entspannt zurücklehnen und sich sagen: „So ein Glück. Von denen will ja Gott sei dank auch keiner zu uns.“
Münchener Kreis
Quantentechnologie als nächste Schlüsseltechnologie
Vor Quantensprüngen in Medizin, Chemie, Automotive, Künstliche Intelligenz und Kryptographie?
Quantentechnologie als „the next big thing“.
Fachkonferenz „Quantum Technology – Impact on Computing and Communication” in Trägerschaft des MÜNCHNER KREISES mit 170 internationalen Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Die Quantentechnologie verspricht gigantische Rechenleistungen, abhörsichere Kommunikation und eine Vielzahl neuer Anwendungen und dürfte als Schlüsseltechnologie das „Next Big Thing“ sein. Dazu Prof. Dr. Helmut Krcmar von der Technischen Universität München: „Quantentechnologie ist keine Kuriosität, die in den Köpfen von IT-Visionären herumgeistert. Sie ist Realität und birgt enormes wirtschaftliches Potenzial. Da sie uns alle betreffen wird, ist es wichtig, alle Akteure frühzeitig in die Diskussion einzubeziehen und gesetzliche und ethische Aspekte nicht außen vor zu lassen.“
Quantentechnologie ist die Basis für die Entwicklung von Quantencomputern, Quantensensoren, Quantenkryptographie und Quantenkommunikationssystemen. Quantencomputer versprechen neue Möglichkeiten zum Lösen von rechenintensiven oder bisher nicht effizient lösbaren Problemen. Bei allen unterschiedlichen Ansätzen waren sich die Teilnehmer einig, dass die Quantentechnologie weiterer Forschung und Entwicklung bedarf.
Während die Europäer in der Grundlagenforschung führen, sind die USA und China bei der Realisierung von Produkten mittels Quantentechnologie einen großen Schritt voraus. So berichtete Prof. Dr. Chengzhi Peng, University of Science and Technology of China Hefei Shi, wie systematisch China an die Sache herangeht, indem es mit großen Investitionsschritten die abhörsichere Satelliten-Quantenkommunikation vorantreibt. Dies könnte der Anfang eines sicheren globalen Quanten-Kommunikationsnetzwerkes mit dem Label ‘Made in China‘ sein.
Die Europäische Kommission fördert die Erforschung von Quantentechnologien mit einer Milliarde Euro. Prof. Dr. Tommaso Calarco, Direktor des Instituts für komplexe Quantensysteme an der Universität Ulm und Mitglied der EU-Expertengruppe für Quantentechnologie, forderte für Europa eine gemeinsame Mission, eine gemeinsame Vision und eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik und Unternehmen.
Big Player wie IBM, Google und Intel treiben Forschung und Entwicklung voran. Fujitsu und D-Wave Systems bieten erste Lösungen für kombinatorische Probleme an, basierend auf der Simulation eines Quantencomputers (sogenanntes „Quantum Annealing“). Allerdings wird es noch einige Jahre dauern, bis ein universeller Quantencomputer gebaut werden kann. Die Prognosen der Experten dazu gehen weit auseinander. Tatsächlich würde ein universeller Quantenrechner einen Quantensprung bei der Entwicklung konkreter Anwendungen in den Bereichen Medizin, Chemie, Automotive, Künstliche Intelligenz, aber auch für die Kryptographie darstellen. Staatliche Investitionen sind – im Vergleich zu Wirtschaft und Industrie – derzeit noch zögerlicher, möglicherweise weil das Verständnis über die derzeit noch schlummernden Potenziale wenig ausgeprägt ist. Das führt auch zu einem Lag in der Abwägung von Risiken und der Erörterung rechtlicher und ethischer Probleme.
Provider´s Corner
Experian’s Business Review
Priorities: Data and analytics – Customer insight and experience – Fraud and risk reduction – Regulation and competition
Experian has identified four key priorities for businesses in an evolving market place, all influenced by technology and consumer experience. Organisations are targeting investments in data technologies to boost growth. Experian’s Business Review found companies are shaping their strategies around: data and analytics; customer insight and customer experience; fraud and risk reduction; and regulation and competition.
In response, four in five (78%) of organisations are making investments in advanced analytics to futureproof their businesses, while 76% are putting money in to big data technology. Fraud is also influencing businesses, with 71% admitting their current methods mean genuine customers are being turned away.
The four key priorities identified in Experian’s Business Review are:
- Data and analytics: Four in 10 (40%) of businesses still rely on instinct and subjective opinion to make their decisions, while less than a third say they can effectively use analytics to extract insight from data. Businesses are responding by making the enhancement of their analytical capability a priority (71%) and increasing their budgets for analytics (78%). Investments in advanced analytics are being made by 78% of organisations, while 76% are putting money into big data technology.
- Customer insight and customer experience: Many companies struggle to tell one customer from another and offer the same experience to all, regardless of needs, desires or traits. Less than one in four (23%) personalise their marketing, even though 77% of businesses view better customer insight as a high or critical priority. Two in three (65%) of organisations acknowledge the need to improve their consumer insight and just 19% can currently harness all data to make the best customer experience. A further 63% lack a single customer view.
- Fraud and risk reduction: Fraud is an obstacle for growth-hungry businesses, and many legitimate customers who wish to use their products or services. More than half (57%) of business say fraud is the number one inhibitor to their success, while 39% say they have incurred increased costs due to fraud, particularly due to online threats. Seven in 10 (71%) of organisations use security methods which err on the side of suspicion*, instead of trust, so decline more transactions than is probably necessary. Conscious they are turning away good customers, 75% are interested in more advanced security measures and authentication processes which have little or no impact on the customer experience*.
- Regulation and competition: The changing business environment is weighing heavily on businesses and how they make strategic decisions. Increasing competition was cited by 93% of organisations as a barrier to accomplishing their business priorities*. Often it is new entrants to the market which are creating headaches in the boardroom. One in three (33%) are experiencing non-traditional competitors entering their markets.
Quelle: BIIA NEWSLETTER ISSUE 07 I – 2018
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