Open Password – Donnerstag, den 20. August 2020
# 808
Instagram – B2B-Unternehmen – Christina Schoof – Mashup Communications – Image Building – Miriam Rupp – Kundenporträts – M26 – Brand Storytelling – Testimonials – Brand Values – Branded Hashtags – Mitarbeiterporträts – McKinsey – Unternehmenswerte – Identifizierungspotenzial
Instagram für B2B-Unternehmen
Die Leidenschaft, die hinter dem Produkt steht,
die Werte, die die Marke verkörpert
Von Christina Schoof, Mashup Communications
Als Check-In-Plattform gegründet, entwickelte sich Instagram vor allem durch kostenlose Fotofilter zum Nutzermagneten. Nach acht Jahren versammelt das Netzwerk und ist damit längst nicht mehr nur für Bloggerinnen für gute anspruchsvolle Nahrung, Reisen und Schönheitsprodukte spannend. Im Gegenteil: 25 Millionen Marken weltweit sind auf der Plattform unterwegs. 90 Prozent der globalen NutzerInnen folgen mindestens einer von ihnen. Ein riesiges Potenzial, das Unternehmen für sich nutzen können, und zwar nicht nur Lifestyle-Brands. Gerade im B2B-Bereich bieten sich viele Chancen, auch wenn der Kanal auf den ersten Blick wenig mit der täglichen Arbeit zu tun haben mag.
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Markenbildung in Bildung.
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Bevor sich ein Unternehmen auf Instagram einlässt, gilt es, sich klarzumachen, dass es hier nicht primär um den Abverkauf gehen sollte. Schließlich können nicht alle Unternehmen Verlinkungen einfügen und auch die Instagram-Shopping-Funktion steht nicht ausnahmslos zur Verfügung. In puncto Image Building ist Instagram hingegen unschlagbar. „Auf Instagram geht es um Inspiration, um Identifikation und um Sympathie. Niemand öffnet die App, um in Angeboten zu stöbern. Menschen wollen sich berieseln lassen, neue Impulse finden und hinter die Kulissen blicken“, so Miriam Rupp, Geschäftsführerin von Mashup Communications. B2B-Unternehmen haben hier die Chance, Bild für Bild an ihrer Außendarstellung zu feilen und sich mit passenden Werten und Leidenschaften zu verknüpfen. Dazu ein paar Vorschläge:
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Erstens. Akquise durch inspirierende Kundenstorys
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Viele B2B-AnbieterInnen zögern, sich auf Instagram zu zeigen, weil sie davon ausgehen, ihr Produkt sei nicht visuell genug. Natürlich braucht es für die erfolgreiche Kommunikation auf Instagram gutes Bildmaterial, das kann jedoch von Unternehmen zu Unternehmen ganz unterschiedlich aussehen. Die große Chance: Der Content-Feed der NutzerInnen gestaltet sich auf Instagram nicht nur durch die Seiten, denen sie folgen. Über Hashtags werden Brands auch für UserInnen sichtbar, die über das eigene Netzwerk nie auf sie aufmerksam geworden wären. Gleichgültig wie technisch oder abstrakt der eigene Service ist, am Ende des Tages bietet er eine essentielle Lösung für andere Unternehmen, deren Arbeit womöglich viel greifbarer als die eigene ist. Warum also nicht einmal die eigenen KundInnen und PartnerInnen ins Rampenlicht rücken? Durch die Präsentation bestehender KlientenInnen und ihrer individuellen und spannenden Unternehmensgeschichten können B2B-Brands die Brücke zu potenziellen NeukundInnen schlagen, die möglicherweise in einem ähnlichen Bereich agieren und noch keine passende Lösung gefunden haben.
Quelle: N26 Instagram Kanal
Besonders gelungen macht dies die mobile Bank M26. Sie lässt Entrepreneure ihre Geschichten erzählen – von ihren Leidenschaften und wie sie ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. In kurzen Statements berichten sie von ihrer persönlichen Story auf dem Weg zu ihrem eigenen Unternehmen. N26 setzt auf Brand Storytelling und zeigt, wie ein Unternehmen seine KundInnen und PartnerInnen als Helden darstellt und sich selbst nur als Mentor im Hintergrund positioniert. Auf diese Weise können sich Kunden und angehende UnternehmerInnen mit den Testimonials identifizieren und es wirkt sympathisch, dass sich das Unternehmen nicht selbst in den Mittelpunkt stellt.
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Zweitens. Employer Branding über Instagram
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Gerade in technischen Disziplinen läuft der Wettbewerb für Talents auf Hochtouren. Die Suche nach qualifizierten MitarbeiterInnen gestaltet sich schwierig. Die Chance, sie bei Instagram anzutreffen, ist allerdings angesichts der riesigen Nutzerschaft hoch. Besonders für junge Beschäftigte ist heute nicht nur die ausgeschriebene Stelle wichtig, sondern vor allem auch die Atmosphäre und Unternehmenswerte potenzieller Arbeitgeber. Für Brands wird es deshalb immer wichtiger, eine überzeugende Arbeitgebermarke aufzubauen, um sich im Wettbewerb von anderen abzuheben. Talente wollen nicht mehr nur einen Job, sie wollen sich mit einem Unternehmen identifizieren. Instagram bietet B2B-Firmen die Chance, ihre Brand Values über spannende MitarbeiterInnen-Storys und Blicke hinter die Kulissen nach außen zu tragen.
Quelle: Bosch Rexroth Instagram Kanal
Über allgemeine Hashtags wie #teamwork und #officelife können auch bisher fremde NutzerInnen auf das Unternehmen aufmerksam werden. Darüber hinaus lassen sich über Branded Hashtags sogar Kategorien für das Team auf Instagram kreieren. Unter #pwccrew sammelt der Wirtschaftsprüfer pwc beispielsweise Eindrücke aus den weltweit tätigen Teams und zeigt potenziellen BewerberInnen somit, wie die KollegInnen von morgen aussehen könnten. Gleichzeitig vermittelt das Unternehmen einen Eindruck von der Arbeitsatmosphäre. Gerade bei komplizierten und technischen Positionen bietet das Netzwerk zudem eine Chance, seine Anforderungsprofile über Porträts vorzustellen und so einen größeren Bewerberpool zu erreichen, der vielleicht noch gar nicht wusste, dass die ausgeschriebene Stelle sein Traumjob ist. Ein schönes Beispiel hierfür liefert die Unternehmensberatung McKinsey.
Quelle: McKinsey Instagram Kanal
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Drittens. Es geht um die Leidenschaft hinter dem Produkt und die Motivation, das zu machen, was man täglich tut.
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Bei der Kreation des Corporate Image geht es aber nicht nur um MitarbeiterInnen. Vielmehr geht es um Unternehmenswerte, um die Leidenschaft hinter dem Produkt und die Motivation, das zu machen, was man täglich tut. Auch wenn sich die eigentliche Arbeit von B2B-Firmen nicht immer bildlich darstellen lässt, kann dieses Unternehmensgefühl auf einfache Weise über den eigenen Instagram-Feed transportiert werden. In welcher Farbwelt bewegt sich der Betrieb? Welche Themengebiete werden vorgestellt? Das alles gibt BesucherInnen des Profils ein Gefühl für die Marke und bietet so Identifizierungspotenzial. Es müssen auch nicht immer Fotos präsentiert werden. Beliebte Stilmittel sind einfache Grafiken und inspirierende Zitate. Je nach Themenwelt bieten sich zahlreiche spannende ZitatgeberInnen an von berühmten Persönlichkeiten über Business-HeldInnen und VorreiterInnen bis hin zu den eigenen Mitarbeitenden.
Quellen: Shopify Instagram Kanal – LinkedIn Instagram Kanal
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Fazit: Instagram nicht nur für Lifestyle-Brands!
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Instagram hat sich zum Meganetzwerk potenziell für alle Unternehmen entwickelt. Besonders in puncto Markenbildung und Employer Branding profitieren B2B-Unternehmen von dem visuellen Kanal. Die Pflege dieses Kanals muss nicht einmal sehr zeitintensiv sein. Allerdings sollten Firmen das Profil nur anlegen, wenn es über genügend Kapazitäten verfügt, um guten Content zu entwickeln. Ist dieser vorhanden und gut umgesetzt, machen B2B-Unternehmen auf dem Instagram-Parkett eine gute Figur.
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