Open Password – Freitag, den
28. September 2018
#445
Coffee Lectures – Oliver Renn – Bibliotheken – KIT-Bibliothek – Informationszentrum Chemie | Biologie | Pharmazie – ETH Zürich – TIB Hannover – Website – Richard D. Lankes – Informationskompetenz – Fake News – Willi Bredemeier – Helag Schwarz – Stefan Hauff-Hartig – BITKOM – DSGVO – Kundendienst-Verband Deutschland – Ingenieure – Institut der deutschen Wirtschaft – Bundesagentur für Arbeit – Stellenangebote – Gesundheitsmanagement – Continentale – Daten-Translator – Data-Explorer – Data-Scientist – Data-Architect – Famileinunternehmen – Institut für Familienunternehmen – Gesundheitsbewusstsein – Gesundes Leben – Deutsche Krankenversicherung
Briefe
Für einen erweiterten Begriff
von Informationskompetenz
Zu: Inspired by Lankes: Im Kampf gegen Fake News wird Digital Literacy zur Kernaufgabe von Bibliotheken und Informationsspezialisten – Die frühen Warnungen vor Fake News außer acht gelassen – Von Willi Bredemeier, 12. Juli, # 400 – Gegen Trolle und Menschen in der Blase nützen Faktenchecks und Information Literacy nichts- Von Helga Schwarz, 18. Juli, # 404
Sehr geehrter Herr Dr. Bredemeier,
zunächst möchte ich mich bei Ihnen sehr für die positive Erwähnung meines Buches „Fehl-, Falsch- und Desinformation…“ in Open Password vom 12.7.18 bedanken! …
Leider habe ich erst jetzt vom Leserbrief von Frau Schwarz in Open Password vom 18.7.2018 zu Ihrer Besprechung meines Buches erfahren.
Ich finde, sie trifft den Nagel fast (!) auf den Kopf: Information Literacy erreicht bei den Fake-News-Schleudern nichts im Sinne einer Erwartung, dass die Informationswissenschaften bzw. deren Professionals als automatisierte Fake-Filter dienen können. Aber ich finde, dass Fake News eine Herausforderung für uns sind, die es anzunehmen gilt. Es muss künftig einen erweiterten Begriff von Informationskompetenz geben, der auch die aktiven Komponenten einbezieht: Nutzer von Bibliotheken sind auch Informationsproduzenten und -weiterleitende. Und hier darf die Gesellschaft im Sinne von Lankes „mehr von Bibliotheken erwarten“, wenn z.B. die „User“ für ihre Verantwortung sensibilisiert werden. Das ist ein Feld, das noch viel Potenzial birgt.
Im Prinzip sehe ich das als Quintessenz meines Artikels. …
Mit freundlichen Grüßen Stefan Hauff-Hartig
Coffee Lectures:
1. Anwendertreffen
Bibliotheken mit neuen Formaten
ins Spiel bringen
Eine Website für
die Coffee Lectures Community
Von Oliver Renn
Seit Ende 2013 gibt es das neue Format „Coffee Lectures“, mit denen Bibliotheken wieder eine Verbindung zu ihren Kunden bekommen und ihre Expertise zeigen. Für die, die es noch nicht wissen: Coffee Lectures sind kurze (10 bis 15 Minuten lange) möglichst unterhaltsame Vermittlungen von Kompetenzen. Damit ist nicht unbedingt die Kompetenz gemeint, in Katalogen zu suchen, sondern allgemein die Fähigkeit, ICT-Tools (Information & Communication Technology) zu nutzen. Dies können Datenbanken, Software und Tools sein, aber auch Konzepte, Communities und vieles mehr.
Die Themen solcher Coffee Lectures – kurz, kurzweilig und kostenloser Kaffee – müssen sich auch nicht auf das rein wissenschaftliche Leben beschränken, sondern können ein Angebot sein, um an praktische Tipps für den alltäglichen Umgang mit ICT zu kommen. Der Fantasie bei den Themen sind keine Grenzen gesetzt, nur die Expertise der Referierenden ist ein limitierender Faktor. Denn die muss da sein, denn ist der Ruf der Bibliothek erst einmal ruiniert… .
Von über 40 Bibliotheken ist heute bekannt, dass sie Coffee Lectures durchführen oder schon durchgeführt haben, zumindest unter diesem Namen. Zeit also für das erste Anwendertreffen, welches von der KIT-Bibliothek in Karlsruhe organisiert wurde. Das KIT ist wahrscheinlich sogar die erste Einrichtung, die das Konzept des Informationszentrums Chemie | Biologie | Pharmazie an der ETH Zürich aufgegriffen hat und seither mit dauerhaften Erfolg durchführt.
Dieses erste Anwendertreffen im April 2018 war ein großer Erfolg, und viele hochmotivierte Information Professionals stellten in zehn Minuten ihre Umsetzung der Coffee Lectures vor. Im Nachgang zum ersten Treffen – das nächste soll in zwei Jahren an der TIB Hannover stattfinden – wurde auch eine Website (http://www.blogs.ethz.ch/coffeelectures) für die Coffee-Lecture-Community erstellt. Dort werden alle bekannten Publikationen zur Anwendung von Coffee Lectures aufgelistet und wenn möglich zum Volltext verlinkt. Daneben ist auch eine Liste aller Universitäten und Einrichtungen zu finden, die Coffee Lectures durchführen. Einrichtungen, die eine Coffee-Lecture-Website haben, sind verlinkt. So lassen sich Themen für mögliche Coffee Lectures und Konzepte dazu finden.
Diese Liste der Einrichtungen wird ergänzt durch eine Analyse von Twitter-Feeds und Instagram-Postings und ist deshalb nicht vollständig, denn gesucht wird nur nach dem Begriff „Coffee Lectures“. Einrichtungen, die ihrem Kurzformat einen anderen Namen geben, werden so natürlich nicht gefunden. Über die Seite können die frei zugänglichen Vorträge des ersten Anwendertreffens gefunden werden und es können – ohne Anmeldung, also niederschwellig – Diskussionen geführt, Fragen gestellt und Antworten oder Hinweise gegeben werden. Übrigens: Insider wissen seit dem ersten Anwendertreffen oder aus der Literatur, dass es Coffee Lectures erstmals bereits im Jahr 2007 gab.
Derzeit ist die Website nur auf Deutsch verfügbar, mit einer Internationalisierung des Formats Coffee Lectures in der Praxis wird es vielleicht eine englische Version geben.
BITKOM
Kritische Erfahrungen deutscher Unternehmen mit DSGVO
Nach einer Umfrage von BITKOM unter 500 Unternehmen haben 24% die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) vollständig, 40% größtenteils und 30% teilweise umgesetzt. 78% geben einen dauerhaften Mehraufwand, 45% einen deutlichen Mehraufwand an. Ein Mehr stelle sich vor allem mit der Erfüllung der Dokumenationspflichten (96%) und Informationspflichten (87%) ein.
96% der befragten Unternehmen sind der Meinung, dass die Regeln nachgebessert werden müssen. 90% verlangen eine Vereinfachung. 65% sind der Ansicht, dass die Geschäftsprozesse durch die DSGVO komplizierter geworden sind. 12% sehen sogar das eigene Geschäft in Gefahr. Immernhin meinen 62%, die DSGVO werde zu einheitlicheren Wetbewerbsbeddingungen in der EU führen.
Kundendienst-Verband Deutschland
Daten-Translator, Data-Explorer
und Data-Scientist im Aufwind
Der Service-Verband KVD e. V. stellt einmal im Quartal die wichtigsten Daten und Zahlen zu aktuellen Trends im Dienstleistungssektor zusammen. Hier kommen die Zahlen zu Mitarbeiterfindung und -bindung im Service:
Ingenieure suchen Jobs: Informatik-Berufe besonders gefragt. Auch wenn der Markt als leergefegt gilt: Es gibt immer noch Ingenieure, die Jobs suchen. Laut einer Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft mit Zahlen der Bundesagentur für Arbeit sind 24,4 Prozent aller Jobsuchenden unter den Ingenieuren im Bereich Informatik unterwegs, 23,1 Prozent suchen im Bereich der technischen Forschung nach einer Stelle. Es folgen Bau / Vermessung mit 19,6 Prozent, Fahrzeuge / Maschinen mit 13,3 Prozent, Elektrotechnik mit 10,8 Prozent und Chemie / Metall mit 8,1 Prozent.
Betriebliches Gesundheitsmanagement: Die Prioritäten. Die Continentale hat die drei wichtigsten Maßnahmen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement ermittelt: Danach liegen Arbeitsplatzgestaltung und Ergonomie mit 63 Prozent ganz vorn vor flexiblen Arbeitszeiten mit 59 Prozent und gesunder Ernährung mit 50 Prozent.
Datenfokussierte Jobs im Trend. Mit der Veränderung hin zu einer deutlich höheren Bedeutung in fast allen Bereichen von Wissenschaft und Wirtschaft verändern sich auch die Job-Profile. Die KVD-Service-Studie hat herausgefunden, dass die Relevanz von Rollen vieler datenfokussierter Jobs in naher Zukunft steigen wird, viele Jobs heute aber noch gar nicht besetzt sind. Einen Daten-Translator haben heute nur wenige Unternehmen beschäftigt, viele hingegen haben diese Rolle gar nicht besetzt. Trotzdem wird die künftige Bedeutung dieses Jobs mit am höchsten bewertet. Ebenfalls hoch im Kurs für die Zukunft stehen der Spezialist für Datenqualität, der Data-Explorer, der Data-Architect, der Data-Scientist sowie weitere Personalressourcen zur Datenbereinigung.
In Familienunternehmen im Fokus. Bei 41 Prozent der Familienunternehmen liegt der Fokus auf die Gewinnung und Bindung von Nachwuchskräften. 36 Prozent konzentrieren sich auf die Entwicklung von Nachfolgern, 26 Prozent sind vor allem mit dem Megatrend Digitalisierung befasst (Qulle: Institut für Familienunternehmen, Witten).
Gesundheitsbewusstes Essen und Trinken am Arbeitsplatz? 40 Prozent der Männer sagen, dass die Auswahl in der Kantine oder in Arbeitsnähe eine gesunde Ernährung schwierig macht. Bei den Frauen sind es 31 Prozent. Dass auch während der Arbeit ausreichend getrunken werden muss, vergessen 38 Prozent der Männer und 49 Prozent der Frauen. 45 Prozent der Männer essen während der Arbeit nicht viel, sondern eher zuhause. Bei den Frauen sind es 38 Prozent.
Gesund lebende Menschen: Überall unter 20%. Nach einer Untersuchung der DKV Deutsche Krankenversicherung ist der Anteil der gesund lebenden Menschen an der Gesamtbevölkerung mit 19% in Mecklenburg-Vorpommern am höchsten. Es folgen Schleswig-Holstein und Thüringen. Eher weniger gut um die Gesundheit bestellt ist die Lage in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.
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