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Open Password – Mittwoch, den 10. Februar 2021

# 884

Proteste gegen Corona-Maßnahmen – Nadine Frei – Robert Schäfer – JACOBIN – Wissenschaft – Medien – Angstmache – Verschwörungstheorien – Demonstranten – Widerstandskämpfer – Natur und Reinheit – Selbstheilungskräfte – Suizidrate – Ausgegrenzte – Marginalisierte – Mittelschicht – Selbstständige – Extreme Rechte – Ideale der modernen Gesellschaft – Donald Trump – Autoritäten- Bildungspartnerschaften – Lese-Frühförderung – Lesenester – Kindergartenbüchereien – Sprachförderung – Lesemotivation – Frank Raumel – Medien- und Informationszentrum – Deutscher Lesepreis – Literacy-Erziehung – Stiftung Lesen – ErzieherInnen – Orientierungsplan Bade-Württemberg – Lust auf Lesen – Landkreis Biberach – PISA-Schock – Kurze Beine, kurze Wege – Kamishibai – Stadtbücherei – Förderverein – Melanie Losert – KiTa Ringschnait – Einbindung der Eltern – Lesen bringt´s, Mach mit – Lesestart 1 2 3 – IFA – Präsenzveranstaltung – Allianz-Arbeitsgruppe „Digitale Werkzeuge – Software und Dienste“ – ZB MED – Konrad Förstner – BMBF – TIB – Open Access – Empfehlungsservice – OA-Finanzierung – OA-Publikationssystem

Über den Tellerrand (14)

Proteste gegen Corona-Maßnahmen:
Wer? … und warum?

Die romantischen Rationalisten

 

Nadine Frei und Robert Schäfer (Universität Basel) im Interview: „Corona-Proteste: „Das zentrale Motiv ist Angst“, in: JACOBIN, „ein Wegweiser in eine realistische sozial-ökologische Transformation“, 29. Januar – Basis: qualitative und quantitative Umfragen, Beobachtungen der Anti-Corona-Bewegung in Konstanz und Leipzig.

Was führt, was hält ganz unterschiedliche Menschen zusammen? „Es ist weniger eine direkte Kritik an der Wissenschaft oder deren Erkenntnissen, sondern mehr an den Medien, die sie angeblich falsch darstellen. Warum werden sie falsch dargestellt? Weil den Menschen Angst gemacht werden soll. Warum soll den Menschen Angst gemacht werden? Damit man sie besser beherrschen und besser kontrollieren kann.“ Von hier an ist der Weg zu Verschwörungstheorien nicht weit.

„Sie (die Demonstrierenden) sehen sich selbst als die eigentlich Kritischen, die das Ganze hinterfragen. … Für sie ist das (Demonstrieren) der Gegenentwurf zu der Angst, von der sie sich ausnehmen. … Das Ideal des mutigen Widerstandskämpfers, der auch bereit ist, Opfer zu bringen, wird immer wieder bemüht. … Glaubwürdigkeit wird durch Kritik erzeugt. Dass ein Wissenschaftler kritisch ist, gilt dann als Maßstab für die Glaubwürdigkeit seiner inhaltlichen Aussagen. … Es gibt einen klaren Anspruch, dass man eben selbst Experte oder Expertin ist, teilweise wird mit einem sehr kleinteiligen Wissen und sehr vielen Zahlen hantiert. … Sie haben eine große Leidenschaft für die Wissenschaft. Sie sind zwar nicht institutionell akkreditiert, aber sie engagieren sich sehr und informieren sich, recherchieren auf YouTube oder im Internet.“

Kein besonderer Schutz für die Vulnerablen. „Natur und Reinheit werden idealisiert. Die natürlichen Selbstheilungskräfte und die Stärkung des Immunsystems durch Krankheiten werden sehr betont. Und wenn die dann halt nicht reichen und der Körper das auf natürlichem Wege nicht aufhalten kann, dann ist das eben so. … Die Maßnahmen gegen das Virus (sind) eigentlich gefährlicher als das Virus. Die Suizidrate sei gestiegen. Die Menschen bringen sich jetzt um, weil sie alleine zu Hause sitzen müssen.“

Sind das Ausgegrenzte und Marginalisierte? So sehen sich die Demonstrierenden selbst. In Konstanz habe sich die Bewegung in erster Linie aus der Mittelschicht rekrutiert. Es seien auch viele Selbstständige dabei gewesen, in Leipzig dagegen sehr viele Personen aus der extremen Rechten. „Die Leute bestärken im Prinzip die Ideale der modernen Gesellschaft: Aufklärung, Autonomie, bürgerliche Mitbestimmung, rechtsstaatlich garantierte Freiheit … Die Ideale der modernen Gesellschaft werden bestärkt, allerdings in extremer Form. … Ich bin skeptisch, ob es möglich ist, diese Menschen mit anderen wissenschaftlichen Ansätzen oder Expertisen zu überzeugen. … Dieser Zug ist abgefahren, ähnlich wie bei Trump. … Es geht um eine Kritik an etablierten Autoritäten. Gleichzeitig berufen sie sich aber auf andere, eigene Autoritäten. … Es gibt interessante Verknüpfungen von rationalen und romantischen Motiven, die uns in unserem empirischen Material immer wieder begegnet sind.“

Bildungspartnerschaften zur Lese-Frühförderung

Lesenester und Kindergartenbüchereien
als Basis für Sprachförderung und
eine gelingende Förderung der Lesemotivation

Von Frank Raumel, Medien- und Informationszentrum Stadtbücherei Biberach

Frank Raumel

Das Medien- und Informationszentrum Stadtbücherei Biberach wurde 2017 für die nachhaltige Vernetzung aller 55 lokalen Bildungspartner (34 KiTas und 21 Schulen) mit dem „Deutschen Lesepreis“ ausgezeichnet. Das „Netzwerk Lesen Biberach“ beinhaltet nicht nur die klassische Bibliotheksaufgabe der Leseförderung, sondern auch die Lesefrühförderung einschließlich der Einbindung der Eltern beim Vorlesen.

„Unter „Literacy-Erziehung“ versteht man unter anderem die frühestmögliche Heranführung von Kindern an die Vorläuferfähigkeiten von Lesen und Schreiben. Je früher, intensiver und reichhaltiger die Literacy-Erfahrungen sind, die ein Kind macht, desto leichter fällt später der Erwerb von Sprach-, Lese- und Schreibkompetenz. Frühe und positive Erfahrungen mit Büchern, Sprache und Geschichten – die durch gezielte Zuwendungen von Seiten Erwachsener verstärkt werden – unterstützen eine dauerhaft positive Einstellung gegenüber dem Lesen“ (Stiftung Lesen, Lesestart, 2013).

Wie wichtig Vorlesen ist und wie sehr Kinder Vorlesen lieben und sich wünschen, hat die Stiftung Lesen in ihren Vorlesestudien 2015 und 2016 nachgewiesen. Leider lesen auch heute noch rund ein Drittel der Eltern ihren Kindern selten oder gar nicht vor (Vorlesestudie 2019).

Das übernehmen in Biberach an der Riß, einer Kreisstadt mit 32.000 Einwohnern in Oberschwaben, erfreulicherweise vielfach die ErzieherInnen in den Kindergärten entsprechend des „Orientierungsplans Baden-Württemberg“. Unterstützung erfahren sie

  • durch zahlreiche Angebote des Bildungspartners Stadtbücherei Biberach
  • durch die Lesepaten des Freundeskreises der Stadtbücherei, dem Verein „Lust auf

Lesen e.V.“

  • durch Projekteförderung des kommunalen Bildungsplans und
  • durch Projekte der „Bildungsregion“ des Landkreises Biberach.

Begonnen hatte das Projekt Netzwerk Lesen nach dem PISA-Schock 2001, der zu einer ersten Kontakt- und Bestandsaufnahme in den Kindertagesstätten führte. Schnell wurde deutlich, dass viele Kinder während ihrer gesamten Kindergartenzeit keinen haptischen Kontakt zu Büchern bekamen. Denn die aus dem schmalem Budget der KiTas finanzierten Kostbarkeiten wurden nach dem Vorlesen und Vorzeigen oft fern vom Zugriff durch die Kinder im obersten Regal gesichert.

Um diesen Defiziten entgegen zu wirken, unterstützte das Medien- und Informationszentrum Stadtbücherei Biberach (MIZ) nach dem Motto „Kurze Beine – kurze Wege“ Kinderkrippen und Kindergärten mit der Bereitstellung von Büchern. Aus dem Preisgeld für die „Bibliothek des Jahres 2009“ wurde 2010 eine Anreizförderung finanziert: Alle KiTas, die sich bereit erklärten, den Kindern ein gemütliches „Lesenest“ einzurichten und ihnen Bücher zum selbstständigen Anschauen, Blättern und Ausprobieren anzubieten, erhielten Bilderbücher im Wert von 300 Euro und wurden beim Zugang zu Leseförderveranstaltungen (Vorlesestunden, Kamishibai, Kindertheater usw.) bevorzugt berücksichtigt. „Kamishibai“ ist ein japanisches „Papiertheater“, ein Bilderschaukasten, mit dessen Hilfe Märchen erzählt werden. Den weiteren Bestandsaufbau fördert seitdem in zweijährigem Rhythmus der Förderverein der Stadtbücherei mit Bücherpaketen zu Weihnachten.

„Windelflitzer“ und Kindergartenkinder können seitdem in vielen „Lesenestern“ in 31 kooperierenden Einrichtungen Bücher haptisch erleben und ausprobieren. Eine weitergehende Unterstützung mit Bilderbuch-Blockbeständen und mehrsprachigen Bildwörterbüchern erhielt 2010 der Kindergarten im Ortsteil Ringschnait, der daraufhin eine kleine Bücherei einrichtete und ein Konzept zur Förderung von Literacy entwickelte.

Das in Ringschnait von der Kindergartenleiterin Melanie Losert entwickelte Konzept „Lesesterne“ hat folgende Ziele:

  • Kinder früh mit den Geschichten und Bildern von Büchern zu bereichern (Zuhören)
  • das Sprechen zu fördern (Wortschatz erweitern, Sprachrhythmus erleben, sich ausdrücken lernen …)
  • Fantasie und Freude zu wecken (Wohlbefinden)
  • den praktischen Umgang mit Büchern (begreifen!) und Büchereien zu erlernen (Ordnung, Sortieren, Orientierung, Regeln)
  • den Kindern ein Rückzugsgebiet zur Selbstbeschäftigung anzubieten (Ruhe und Konzentration)
  • Bücher nach Hause zu tragen und die Eltern um Vorlesen zu bitten (Zugang auch zu buchfernen Haushalten!)
  • mit den Eltern über die Leseförderung ins Gespräch zu kommen
  • Eltern als Lesepaten zu gewinnen und
  • einen niederschwelligen Übergang von der Kindergartenbücherei zur Grundschulbücherei und zur Stadtbücherei zu gestalten.

Kindergartenbüchereien unterstützen mit geringem finanziellen Aufwand

  • die Arbeit der Sprachförderung (Erzieherinnen, Gesundheitsamt des Landkreises)
  • die Anforderungen des Orientierungsplans
  • die Arbeit der ehrenamtlichen Lesepaten und

die Erziehungsaufgaben der Eltern

Derzeit werden beim Kooperationspartner KiTa Ringschnait in fünf Gruppen 112 Kinder mit einem teiloffenen Konzept betreut. 18 % der Kinder haben einen Migrationshintergrund. Nachmittags kommen etwa 40 % zur Betreuung. Zwar haben die Kinder ihre eigenen Stammgruppen („Sonne“, „Katze“ usw.), können aber jederzeit in folgende Themenräume wechseln: Konstruktion, Rollenspiel, Naturwissenschaften, Kreativität und Medien. Dafür stehen die Türen aller Räume bewusst den ganzen Tag offen.

Die Kindergarten-Bücherei befindet sich im Themenraum „Medien“. Dieser ist dreigeteilt: Der Hauptraum beinhaltet ein Lesepodest, ein Lesenest und Buchbestände, die nach Alter und Inhalt gegliedert sind. Auf der Lesegalerie finden Kinder ab drei Jahren eine wechselnde thematische Buchauswahl sowie gemütliche Liege- und Sitzplätze. Im Nebenraum werden sämtliche Non-books zur freien Nutzung angeboten: Hörbuch-CDs samt Abspielgerät, Lesestifte, Tonies, Beebots, Kamishibai und für die Erzieher Bilderbuchkinos auf dem Tablet.

In der Kindergarten-Bücherei können die Kinder (und ihre Eltern) jeweils am Donnerstagvormittag ein Buch für eine Woche ausleihen (Verlängerungen sind möglich), alle Medien vor Ort nutzen und an verschiedenen Förderangeboten teilnehmen: Vorlesen, Bilderbuchkino auf Leinwand und Kamishibai.

Die Räume sind lichtdurchflutet und kindgerecht eingerichtet. Die Abdeckung der Heizung wird zur Lesebar, die als Sitz- und Ausstellungsfläche dient. Die Bücher der Blockausleihen der Stadtbücherei stehen neben den eigenen Beständen sicher in roten Holzkisten. Die Kinder lernen dadurch bereits erste Ordnungssysteme kennen. Die Bücherei ist den ganzen Tag geöffnet und kann kontinuierlich von allen Kindern besucht werden, sofern diese nicht durch eine andere Aktion (zum Beispiel Stuhlkreis) gebunden sind. Die Kinder bedienen sich frei und stellen die Bücher auch selber ins Regal zurück.

Ausleihen dürfen Kinder, die einen Leseausweis des Kindergartens besitzen. Den erhalten sie nach einer entsprechenden Schulung. Jeweils acht bis zehn Kinder ab etwa 3,5 Jahren werden in sechs Abschnitten „unterrichtet“:

1.Vorstellen der Bücherei (Wer hat schon Bücher angeschaut? Wer hat zuhause Bücher? Aufgabe: Bücher ins Regal zurück räumen).

  1. Eigenen Büchereiausweis basteln.
  2. Besuch der Bücherei der gegenüberliegenden Grundschule. Unterschiede?
  3. Welche Bücher hat der Kindergarten? Wie sind sie aufgestellt?
  4. Exkursion nach Biberach in die Stadtbücherei. Unterschiede?
  5. Ausgabe der Leseausweise. Erstes Ausleihen. Eltern Brief über Ausleihbedingungen senden.
  6. Nach jeder „Unterrichtseinheit“ wird zur Belohnung vorgelesen.

Die Erzieherinnen notieren den Titel in einer persönlichen Ausleihliste und verlängern dort bei Bedarf das Rückgabedatum. Manche Kinder beteiligen den abholenden Elternteil an der Auswahl. Die Ausleihliste wird am Ende der Kindergartenzeit in das Portfolio des Kindes aufgenommen. Für den sicheren Transport haben viele Eltern eine eigene Buchtasche mit ihrem Kind gebastelt. Der Kindergarten Ringschnait bewirbt das Angebot mehrfach im Jahr in seinen Kindergartennachrichten. In den letzten fünf Jahren kam es zu keinen Medienverlusten.

Die Rückmeldungen der Eltern und ErzieherInnen sind sehr positiv. Durch die Ausleihe wird der Elternkontakt verbessert, das Thema Lesen in die Familien getragen. Rund ein Drittel der Kinder leiht jedoch keine Bücher aus: Die Eltern können oder wollen nicht vorlesen oder befürchten Zahlungen bei Buchverlust. Umso wichtiger ist das Vorlesen durch die ErzieherInnen oder durch andere Kinder. Denn erstaunlicherweise „lesen“ die Kinder sich gegenseitig vor allem aus Sachbüchern vor, ohne wirklich lesen zu können. „Early literacy“ funktioniert also auch ohne Zutun von Erwachsenen, wenn Kinder anhand der Abbildungen in Büchern anderen Kindern die Welt erklären!

Fast alle MitarbeiterInnen des Kindergartens haben eine Sprachförderausbildung und nutzen den Medienbestand auch für die beiden Sprachfördergruppen. Und nachmittags wird der Themenraum „Medien“ als Ruheraum für Kinder genutzt, die keinen Mittagsschlaf machen.

Inzwischen haben drei weitere Kindergärten („Reute“, „Fünf Linden“, „Schemmerhofen“) teilweise mit Projektmitteln aus dem „Kommunaler Bildungsplan“ das Modell übernommen und berichten von positiven Ergebnissen. Die Kindergarten-Büchereien ermöglichen, dass Kinder ab vier Jahren ein selbst ausgewähltes Buch mit nach Hause nehmen und Papa und Mama bitten: „Lies mir doch mal vor.“ So gelingt es, den Vorlesegedanken auch in buchferne Haushalte zu transportieren und mit Eltern über die Wichtigkeit der Leseförderung ins Gespräch zu kommen.

Begleitet wird die Beratung und Unterstützung der Lesenester und Kindergarten-Büchereien durch das Förderangebot „Bücher machen Kinder schlau“. Dort erhalten Eltern mit ihren Kleinkindern monatlich in der Stadtbücherei Tipps und Informationen zur Auswahl geeigneter Bücher und zum Vorlesen.

Um die Lesefrühförderung regional auszudehnen, startet im Januar 2020 das Projekt „Lesen bringt’s – Mach mit“, das durch einen lokalen Sponsor (Bruno-Frey-Stiftung) für fünf Jahre finanziert wird. Das Projekt ergänzt die bundesweite Aktion „Lesestart 1-2-3“, indem Kinder bei der Einschulungsuntersuchung und in der ersten Klasse ein Buch landkreisweit erhalten und die Eltern zum Vorlesen ermuntert werden. Diese Aufgabe übernehmen die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes sowie drei LesebotschafterInnen bei Elternabenden. Außerdem erhalten Kindergärten im Landkreis Biberach 400 Euro Zuschuss für die Einrichtung eines Lesenestes, die Medienausstattung bestehender Lesenester oder die Kooperation mit der örtlichen Bibliothek. Eine Qualifizierung der ErzieherInnen erfolgt im April 2020 durch einen Fachtag zur Leseförderung.

Stadtbücherei Biberach mit dem Deutschen Lesepreis ausgezeichnet (Beitrag SWR aktuell 09.11.2017)

Link zur Meldung des SWR „Deutscher Lesepreis“

IFA

Wieder Präsenzveranstaltung (im September)

(IFA) IFA, the world’s most significant trade show for consumer tech and home electronics strikes back again in 2021. From 3 to 7 September, global brands present their innovations and inspiring industry insights.

Allianz-Arbeitsgruppe „Digitale Werkzeuge –
Software und Dienste“

Digitale Dienste für die Wissenschaft: Status Quo und Perspektiven

(ZB MED) Kollaboratives Arbeiten, Aufbereitung und Analyse von Daten, online Publizieren: nur einige Beispiele, die den Einsatz von digitalen Werkzeugen und Diensten erforderlich machen – auch in der Wissenschaft. Die Schwerpunktinitiative Digitale Information der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen hat 2016 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich dieser Thematik widmet. Die Gruppe hat nun ein Positionspapier „Digitale Dienste für die Wissenschaft – wohin geht die Reise?“ mit Handlungsempfehlungen für Forschung und Lehre veröffentlicht. Prof. Dr. Konrad Förstner, bei ZB MED Bereichsleiter für Data Science and Services mit einer Professur für Information and Data Literacy an der TH Köln, ist Sprecher der Arbeitsgruppe und einer der Verfasser des Positionspapieres.

Die immer stärkere, domänenübergreifende Vernetzung in Wissenschaft und Forschung sowie die digitale Transformation führen dazu, dass alle dort Tätigen zunehmend digitale Dienste verwenden. Der informationstechnologische Fortschritt sorgt dafür, dass diese stetig weiterentwickelt werden. Anforderungen der Förderorganisationen, Forschungsprozesse zu optimieren und die Ergebnisse nachhaltig zu sichern und nutzbar zu machen, verstärken diese Entwicklung.

Das nun veröffentlichte Positionspapier betrachtet zahlreiche Aspekte digitaler wissenschaftlicher Dienste. Hierzu zählen unter anderem Werkzeuge und Dienste für kollaboratives Arbeiten, die Aufbereitung und Analyse von Daten, wissenschaftliches Publizieren und die Entwicklung von Forschungssoftware. Neben einem Überblick zur Thematik und einer Ist-Analyse aus Sicht der Nutzenden, der Anbieter sowie der Förderer bietet es Handlungsempfehlungen. Das Dokument richtet sich an Forschende und Institutionen, Entwickler und Betreiber von wissenschaftlichen Diensten sowie Forschungs- und Förderorganisationen.

Weitere Informationen:

BMBF-Förderung

TIB mit drei Projekten zur
Open-Access-Transformation

 

(TIB) Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat mitgeteilt, dass es drei Open-Access-Projekt der Technischen Informationsbibliothek/TIB (Hannover) fördern wird:

Empfehlungsservice für qualitätsgesicherte Open-Access-Zeitschriften. Das gemeinsam mit der SLUB Dresden durchgeführte Vorhaben B!SON implementiert einen Empfehlungsservice für qualitätsgesicherte Open-Access-Zeitschriften. Das Recommender System wird aus der großen Menge verfügba­rer Open-Access-Zeitschriften eine nach Relevanz sortierte Liste filtern. Hierzu werden neben gängigen bibliometrischen Verfahren der Ähnlichkeitsbestimmung Verfahren des maschinellen Lernens verwendet, die die semantische Ähnlichkeit zwischen Nutzereingaben (insbesondere Abstract und zitierte Literatur des zu veröffentlichenden Artikels) ermitteln. Mehr: https://projects.tib.eu/bison

Gemeinschaftliche Lösungen zur Open-Access-Finanzierung. Im Projekt KOALA werden konsortiale Lösungen zur Finanzierung von Open Access etabliert. Die gemeinschaftliche Finanzierung von Open-Access-Zeitschriften und -Buchreihen durch wissenschaftliche Bibliotheken ist eine Alternative zum dominanten APC-Modell, bei der Artikel einzeln von Autoren oder ihren Institutionen bezahlt werden. Währender der Projektlaufzeit wird die TIB gemeinsam mit dem Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM) der Universität Konstanz mindestens ein entsprechendes Konsortium als Finanzierungspartner für Open-Access-Periodika aufbauen. Mehr: https://projects.tib.eu/koala

Stärkung des Open-Access-Publikationssystems durch die Einbindung offener Zitationen und Geoinformationen. Das Vorhaben OPTIMETA widmet sich der Stärkung des Open-Access-Publikationssystems durch die Einbindung von offenen Zitationen und raumzeitlichen Metadaten aus Open-Access-Zeitschriften an offen zugängliche Datenquellen. Gemeinsam mit dem Spatio-temporal Modelling Lab am Institut für Geoinformatik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) wird ein Beitrag zur Metadaten-Allmende geleistet, indem Open Journal Systems (OJS) als die am weitesten verbreitete Open-Source-Software für wissenschaftliche Zeitschriften um Funktionalitäten für die Erfassung und Distribution von offenen Metadaten erweitert wird. Mehr: https://projects.tib.eu/optimeta

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