Open Password Archiv Logo

Anzeige






Open Password – Dienstag,

den 19. Dezember 2017

#300

Subito – Bruno Bauer – Fernleihe – Börsenverein des deutschen Buchhandels – Rahmenvertrag – Uwe Roseman – Berndt Dugall – Wilhelm Hilpert – Ulrich Korwitz – Ulrich Hohoff – Ursula Zängl – Mark Homann – Traute Braun-Gorgon – Irina Sens – ZB MED – vascoda – Sci-Hub

 

20 Jahre Subito (Teil 1)

Entwicklung des
größten Dokumentlieferdienstes
in den DACH-Ländern

 

20 Jahre vorbildliche Kooperation
mit wissenschaftlichen Bibliotheken

Von Bruno Bauer, Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien

Am 29. September 2017 fand in Berlin der Festakt „20 Jahre subito“ anlässlich der ersten Lieferung von subito im Jahr 1997 statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde die Entwicklung von subito von einer Bund-Länder-Einrichtung zu einem eingetragenen Verein, getragen von 35 Mitgliedsbibliotheken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, sowie die Etablierung von subito. Dokumente aus Bibliotheken e.V. als einem der führenden Dokumentenlieferdienste in Europa dargestellt.

Die Geschichte von subito ist eine Erfolgsgeschichte der Optimierung der Fernleihe bzw. des Dokumentenlieferdienstes – von der Online-Bestell- und Liefermöglichkeit für Endkunden und Bibliotheken über den gemeinsamen Bestandsnachweis der Lieferbibliotheken bis hin zu garantierten Lieferfristen (innerhalb von 24 bzw. 72 Stunden) und einer komfortablen gemeinsamen Abrechnung (Stichwort Zentralregulierung).

Begleitet wurde die Geschichte von subito seit 2003 aber auch von einem Gerichtsverfahren gegen subito, das vom Börsenverein des deutschen Buchhandels und von STM Stichting angestrengt worden ist und das erst 2008 abgeschlossen werden konnte. Bereits 2006 wurde durch den Abschluss eines Rahmenvertrages mit den Verlegern Rechtssicherheit geschaffen, 2014 wurde durch einen Nachtrag zum Rahmenvertrag die Lieferung elektronischer Dokumente ermöglicht.

An dieser Stelle ist dem Geschäftsführer der subito-AG Uwe Rosemann (TIB Hannover, 2000-2002) und ab 2003 den Vorsitzenden  von subito. Dokumente aus Bibliotheken e.V. Uwe Rosemann (2003-2005), Berndt Dugall (UB Frankfurt, 2006-2013) und Wilhelm Hilpert (BSB München, 2014-2017) für ihren unermüdlichen Einsatz zu danken, ohne den die positive Entwicklung von subito in den vergangenen Jahren nicht möglich geworden wäre.

Das Jubiläumsjahr 2017 war aber auch geprägt von großen personellen Veränderungen im Vorstand und in der Geschäftsstelle von subito e.V. Anlässlich der 26. subito-Mitglieder-Versammlung, die am 8. November 2017 an der Bayerischen Staatsbibliothek in München stattfand, stellten sich die langjährigen Mitglieder des Vorstandes, Wilhelm Hilpert als Vorsitzender und Ulrich Korwitz als stellvertretender Vorsitzender, nicht mehr der Wiederwahl. Zum neuen Vorsitzenden wurde der bisherige Stellvertreter, Ulrich Hohoff (Universitätsbibliothek Augsburg) gewählt, stellvertretende Vorsitzende wurden Irina Sens (TIB Hannover) und Ursula Zängl (ZB MED Köln).

Auf der Mitgliederversammlung wurde auch Mark Homann als neuer Leiter der subito-Geschäftsstelle und damit als Nachfolger von Traute Braun-Gorgon vorgestellt.

„20 Jahre subito“ stehen für 20 Jahre vorbildlicher Kooperation wissenschaftlicher Bibliotheken – Grund genug, um Vergangenheit und Zukunft von subito in OPEN PASSWORD zu thematisieren.

In diesem Teil folgt ein Interview mit Wilhelm Hilpert (Vorsitzender von subito e.V. 2014-2017)

In der morgigen Ausgabe von Open Password wird die Geschichte von Subito in der Form einer Timeline mit den großen Entwicklungsschritten von subito in den vergangenen Jahrzehnten vorgesellt.

Der dritte Teil dieser Reihe ist der Zukunft von subito gewidmet. Perspektiven dazu werden in einem Interview mit Ulrich Hohoff (Vorsitzender von subito e.V. ab 2018) und in einer Darstellung von Mark Homann erörtert

Mitglieder des Vorstands von subito e.V. 2017 (von links): Ulrich Hohoff, stellvertretender Vorsitzender bis 2017 sowie Vorsitzender ab 2018 –  Ursula Zängl, stellvertretende Vorsitzende ab 2018 – Ulrich Korwitz, stellvertretender Vorsitzender bis 2017 – Wilhelm Hilpert, Vorsitzender bis 2017- Irina Sens, stellvertretende Vorsitzende ab 2018 (Foto: Bruno Bauer)

  1. Jahre Subito

Bruno Bauer im Gespräch
mit Wilhelm Hilpert

Der Kunde im Zentrum aller Überlegungen

 

Zum frühen Zeitpunkt konsequente Nutzung der Möglichkeiten des Internets

Warum haben Sie sich bei subito engagiert bzw. werden Sie sich in Zukunft für subito engagieren?

An der Bayerischen Staatsbibliothek hat die Dokumentlieferung im Rahmen von Fernleihdiensten (Nationale Fernleihe, Internationale Fernleihe und WorldShare Interlibrary Loan) sowie von Direktlieferdiensten (subito, EOD und hauseigener Lieferdienst) eine lange und höchst erfolgreiche Tradition. So gehört die Bayerische Staatsbibliothek z. B. zusammen mit der ZB Med seit vielen Jahren zu den beiden wichtigsten Lieferbibliotheken für subito e. V. und dies mit ziemlichem Abstand zur drittplatzierten Bibliothek. Da liegt es natürlich für Mitarbeiter der Bayerischen Staatsbibliothek nahe, sich auch im Vorstand des Vereins für den Fortbestand und die Fortentwicklung von subito e. V.  zu engagieren.

In den letzten drei Jahren lag das Hauptaugenmerk der Vorstandsarbeit zum ersten auf der Festigung der Zusammenarbeit mit den Verlagen sowie auf der Überarbeitung und Vereinfachung der vertraglichen Basis zwischen subito und den Verlagen. Zum zweiten musste insbesondere die personellen Kontinuität in der Geschäftsstelle sichergestellt werden und somit das reibungslose Funktionieren der Services. Mit Herrn Dr. Homann wurde ein neuer Geschäftsführer gefunden und neue Mitarbeiter wurden eingestellt.

Was ist für Sie das Besondere an subito?

Die Fernleihe stellt im Bereich der Dokumentlieferung in Deutschland die Grundversorgung auf recht hohem Niveau sicher. Wer als Kunde jedoch mehr Service und Komfort möchte oder seine Informationen schnellstmöglich benötigt und bereit ist, dafür einen kleinen Beitrag zu zahlen, dem bietet subito all dies an. Dabei wurde bei der Konzeption von subito der Kunde mit seinen Bedürfnissen ins Zentrum aller Überlegungen gestellt und bibliothekarisches Wunschdenken soweit es ging vermieden. Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, kann an Negativbeispielen wie vascoda und einer Reihe von Fachportalen nur allzu deutlich abgelesen werden.

Von Anfang an hat subito die Möglichkeiten des Internets erkannt und konsequent genutzt. Die Registrierung der Kunden erfolgt online, ebenso wie Recherche und Bestellung auf elektronischem Weg abgewickelt werden. Informationen über den Status der Bestellung werden in Echtzeit übermittelt und auch die Lieferung der Dokumente wird, soweit rechtlich zulässig, möglichst auf elektronischem Weg erledigt. Viele Dinge, die im heutigen Internet Business eine Selbstverständlichkeit sind, hatte subito zu einem sehr frühen Zeitpunkt schon erfolgreich umgesetzt.

Welche Perspektive sehen Sie für subito?

Nach enormen anfänglichen Umsatzsteigerungen sind die Bestellzahlen bei subito seit nunmehr über zehn Jahren stetig rückläufig. Dies hat eine Vielzahl von Gründen:

– deutliche Verbesserungen bei Service der kostengünstigeren Fernleihe (der Rückgang bei den Bestellzahlen der Fernleihe ist entsprechend wesentlich moderater)

– Zugang zu elektronischen Zeitschriften über Nationallizenzen;

– Verschulung der Studiengänge im Zuge der Bachelor-/Masterabschlüsse;

– illegale, kostenfreie Angebote im Internet wie z.B. Sci-Hub.

In den nächsten zwei bis drei Jahren wird sich zeigen, ob es der neuen Geschäftsführung gelingt, den Rückgang der Bestellzahlen aufzuhalten oder ob sich gar neue Geschäftsfelder erschließen lassen. Positiv stimmt, dass schon jetzt absehbar ist, dass die Kosten des laufenden Geschäftsbetriebes durch die neue Geschäftsführung gesenkt werden.

Wie wichtig es dabei ist, dass bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder die Gemeinnützigkeit nicht auf das Spiel gesetzt wird, kann man gerade am Beispiel des Deutschen Alpenvereins und seinen Kletterhallen in der aktuellen Presse verfolgen.

Ich bin sicher, dass das Team in der Geschäftsstelle alles tun wird, um den Fortbestand von subito zu sichern und ich traue es diesem Team zu.

Dr. Wilhelm Hilpert ist Leiter der Abteilung Benutzungsdienste an der Bayerischen Staatsbibliothek in München, einer der Lieferbibliotheken von subito. Er wurde 2014 zum Vorsitzenden von subito e.V. gewählt und hat diese Funktion bis Ende 2017 inne.

Die Fragen für Open Password wurden von Mag. Bruno Bauer (UB der Medizinischen Universität Wien) an Dr. Hilpert gestellt.

Archiv & Touchpoint

Das Open Password Archiv Plus bündelt mehr als 1.100 Beiträge aus den Open Password Pushdiensten seit 2016.

 

Anzeige

Anzeige



Open Password FAQ

FAQ + Hilfe

Das Open Password Archiv ist eine digitale Sammlung von über 1.100 Artikeln und Ausgaben des ehemaligen Newsletters „Open Password“ aus der Publikation “Password Online”. Diese Publikation, die von 1986 bis 2015 als Print-Ausgabe erschien, diente als zentrale Informationsquelle für Fachleute in der Informationsbranche.

Im Archiv des 2016 gestarteten Pushdienstes finden Sie tiefgreifende Analysen, exklusive Geschichten und redaktionelle Beiträge, die wichtige Entwicklungen und Trends in verschiedenen Sektoren wie Finanzen, IT und Pharma beleuchten. Das Archiv ist online zugänglich und bietet eine wertvolle Ressource für Forscher, Information Professionals und alle, die an der Geschichte und den Entwicklungen der Informationsbranche interessiert sind.

Eine noch ausführlichere Zusammenfassung zu Open Password wurde vom ehemaligen Herausgeber Dr. Wilhelm Heinrich Bredemeier verfasst.

Sie können über die Kopfzeile die einzelnen Jahre per Klick ansteuern. Hierzu einfach auf die passende Jahreszahl klicken (siehe Pfeile)

Open Password Navigation Hilfe

Nach dem Klick auf die jeweilige Jahreszahl gelangen sie auf die Titelliste des jeweiligen Jahres. Hier dann auf den gewünschten Titel klicken. (Siehe Pfeile)

Open Password Archiv Titelübersicht

Wir sind bemüht die Beiträge schnellstmöglich in das Archiv zu übernehmen. Falls ein Beitrag per Klick nicht erreichbar ist zählen wir diese Klicks aus. Sie können aber auf der jeweiligen Seite die beschleunigte Einbindung auswählen.

Die Beiträge von Open Password von 2016 bis 2022 sind seit dem 18.11 2023 über ChatGPT recherchierbar.

Was bedeutet dies konkret? Wir haben alle Beiträge als Wissensbasis über Chat GPT auswertbar gemacht. Wenn Sie ein ChatGPT Plus Nutzer sind und Zugriff auf ChatGPT 4.0 haben, so steht Ihnen das Open Password Archiv dort zur Verfügung.

Mit der Auswertung per KI Abfrage stehen ihnen unendliche Möglichkeiten zur Verfügung. Sie können Themen suchen, Fachbegriffe zusammenfassen und erläutern lassen. Hier geht es zum GPT des Open Password Archiv.

Wir haben alle Pushdienste (Beiträge) der letzten Jahre als PDF vorliegen. Hier sind entsprechende Abbildungen und Bilder enthalten. Die PDFs zu den Pushdiensten werden ebenfalls Schritt für als Link mit in die Beiträge angelegt.

Wir sind bemüht Beiträge nach denen einen hohe Nachfrage besteht in der Anlage vorzuziehen. Hierfür werten wir die Zugriffe auf die Titellisten und die Klicks auf Beiträge regelmässig aus.

Beitrage die als Material benötigt werden, aber noch nicht im Archiv eingebunden sind können wie folgt angefordert werden.

1. Klicken sie auf den Beitrag aus der Titelliste
2. Füllen sie das Formular aus und fragen sie eine bevorzugte Einbindung an

Wir ziehen die Einbindung vor und senden eine Benachrichtigung sobald der Beitrag eingebunden wurde.