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Open Password – Mittwoch, den 20. September 2017

#256


Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg – Recherchen – Qualifizierung – Willi Bredemeier – 20 Jahre subito – Dietrich Nelle – Ursula Zängl – Wissenschaftliche Bibliotheken – BMBF – Lizenzierung – Factoring – China direkt – LIVIVO – ZB MED – MyBiB eDoc – Fernleihe – Neue Dienste – Urheberrecht

 

Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg

Auch Assistenten, Content Worker

und New Digitals
für die Recherche begeistern

Nicht nur Information Professionals recherchieren. Information ist ein Rohstoff für viele Berufsgruppen. Die Ermittlung bzw. Recherche nach Daten gehört zum Arbeitsbild von zahlreichen Berufsbildern. Wie kann man diese Dienstleister, seien es Assistenten, Content Worker und New Digitals, ob sie nun intern oder extern arbeiten, für die Recherche begeistern?

Link des Statements von Willi Bredemeier dazu >> Video

 

20 Jahre subito

Eine Zwischenbilanz

Von Dr. Dietrich Nelle und Dr. Ursula Zängl, ZB MED

Der Verein subito e.V. hat 35 Mitgliedsbibliotheken, die die Wissenschaft und Forschung mit Literatur versorgen. Zwei dieser Mitglieder stammen aus Österreich, eines aus der Schweiz, die restlichen aus Deutschland. Unter diesen sind anders als bei der innerdeutschen Fernleihe vor allem solche Bibliotheken zu finden, die eine überregionale Bedeutung haben (Zentrale Fachbibliotheken, Staatsbibliotheken) oder die auf einen speziellen Medienbestand zurückgreifen (ehemalige Sondersammelgebiete).

subito wurde 1994 durch eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zunächst als Bund-Länder-Einrichtung gegründet und ab 2003 als eingetragener Verein „subito. Dokumente aus Bibliotheken e.V.“ bis heute fortgeführt. Dabei bilden die Mitgliedsbibliotheken die Trägerschaft, der Verein ist gemeinnützig.

Im Gegensatz zur innerdeutschen Fernleihe liefert subito an den Endkunden direkt. Dabei handelt es sich nicht nur um Artikel aus gedruckten Zeitschriften, sondern der Verein hat seine Dienste seit 2006 auf elektronische Ressourcen ausgebaut und spezielle Lizenzverträge mit Verlegern geschlossen, die größeren Spielraum bei Bestellungen zulassen als durch das Urheberrecht allgemein festgelegt. Die Verhandlungen mit Verlagen für neue Lizenzierungen werden kontinuierlich fortgesetzt und haben, da subito hier ein hohes Ansehen hat, zu vielen Erfolgen geführt. Auch eine Buchausleihe an den Kunden direkt ist möglich (subito 3). In Konkurrenz zur Fernleihe hat sich auch der subito Library Service etabliert, mit dem sich die Besteller über ihre Bibliothek – so vertraglich erlaubt – Literatur schnell und einfach beschaffen können.

Eine wichtige Komponente des subito e.V. ist die Abrechnung: Der Kunde erhält monatliche Einzelrechnungen aller Lieferbibliotheken, subito übernimmt das Factoring für die liefernden Bibliotheken. Darüber hinaus reguliert subito die unterschiedlich anfallenden Lizenzgebühren ebenso wie die Abgaben der Tantiemen an VG Wort.

Geregelt durch unterschiedliche Gebühren (Entgelte) für verschiedenen Nutzergruppen beliefert subito e.V. auch kommerzielle Kunden und bietet unterschiedliche Lieferzeiten an (Eilbestellungen innerhalb von 24 Stunden). Diese Optionen sind in der innerdeutschen Fernleihe so nicht gegeben.

Nicht vergessen werden sollte ein weiteres Angebot von subito, nämlich „China direkt“. Hier nehmen drei der wichtigsten chinesischen Lieferbibliotheken (National Science Library Beijing/NAT, University Library Beijing/BEI und Shanghai Library/SHA) teil. Ihr Bestand beläuft sich auf 36.000 Zeitschriftentitel.
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ZB MED und subito

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ZB MED gehört zu den Gründungsmitgliedern von subito und liefert über diesen Service neben seinem eigenen Lieferdienst seit 1997 Bestellungen aus. Sie ist die größte Lieferbibliothek von subito und hat im ersten Halbjahr 2017 mehr als 30.000 Bestellungen über das Bestellsystem abgewickelt. Anfang des Jahres stellte ZB MED überdies seinen eigenen Lieferdienst ein und integrierte diese Bestellungen in subito. Das sind etwa ein Drittel des Bestellaufkommens von subito.

Die Gründe für diese Entscheidung waren vielfältig. ZB MED hat seine Technik der Dokumentlieferung auf MyBib eDoc umgestellt. Die zuvor genutzte DOD (Document Order Retrieve), die auch als Grundlage für subito-Lieferungen diente, war veraltet und die Scanner im Betrieb mussten für die einzelnen Dienste (subito, eigener Dokumentversand, Medea usw.) individuell angepasst sein. Mit dem neuen System können alle Scanner alle Dienste bedienen und führen zu einem besseren Personaleinsatz.

Das Factoring für die Mitglieder von subito ist hocheffizient und vereinfacht die Gebühren(Entgelt-)verwaltung einschließlich des Mahnwesens um ein Vielfaches. Die aufwändige und personalintensive Überprüfung von Lizenzen, was in welcher Form geliefert werden darf, entfällt größtenteils, da die Angaben über die Zeitschriftendatenbank oder die EZB-Schnittstelle in subito mitgeliefert werden. Die Lieferung aus e-Journals durch subito hat sich mittlerweile etabliert und führt auch bei ZB MED zu einer höheren Sichtbarkeit.

Um den Zugriff der Nutzer auf Lieferungen zu erleichtern, können diese im lebenswissenschaftlichen Discoverysystem LIVIVO wie gewohnt recherchieren, nachdem sie sich in Subito registriert oder ihre Bestellung bei Subito mit ihrer eigenen Nutzerkennung auslösen. Sie werden dann wie gewohnt von ZB MED beliefert, während subito abrechnet.

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Ausblick

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Das Bestellaufkommen der Lieferdienste – auch das der Fernleihe – ist in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. In Deutschland mag die Urheberrechtsnovelle von 2008 eine wesentliche Ursache gewesen sein, auch wenn die Versorgung der Wissenschaft durch solche Liefersysteme weltweit einen deutlichen Einbruch erlebt. So gibt es bei subito über alle Mitgliederbibliotheken betrachtet einen kontinuierlichen Rückgang der Bestellungen um etwa zehn Prozent jährlich. Auch die Digitalisierung hat dazu beigetragen, dass die schnelle Dokumentenlieferung als einstiges Flaggschiff seine frühere Bedeutung weitgehend verloren hat und bislang nicht durch andere Angebote von ähnlich zentraler Bedeutung für die Wissenschaft im deutschsprachigen Raum ersetzt wurde.

Diese Entwicklung als unumkehrbar zu akzeptieren bedeutet aber nicht, subito das Potenzial für eine erfolgreiche künftige Entwicklung abzusprechen. Vielmehr bleiben die entscheidenden Faktoren, die subito in den vergangenen zwanzig Jahren zum Erfolg geführt haben, auch für künftige Entwicklungen relevant:

1.Die strikt dem Gemeinwohl verpflichtete und den Anforderungen der Gemeinnützigkeit in vollem Umfang entsprechende Aufstellung bildet für subito ein wertvolles Vertrauenskapital, das ihm half, Akzeptanz für seine Dienste in alle Richtungen zu gewinnen. Gerade in Zeiten, in denen manche Diskussionen rund um das Urheberrecht eine ungewöhnliche Schärfe angenommen haben, ist dies eine gute Basis, um auch in Zukunft allseitig tragfähige Lösungen zu entwickeln.

  1. Das Vertrauen in subito stellte eine gute Voraussetzung dar, um ein allseits akzeptiertes und zugleich unaufwändiges Abrechnungsverfahren zu etablieren. Diese Dienstleistung mag auf den ersten Blick wenig spektakulär erscheinen. Sie ist aber im Arbeitsalltag der Partner von großem praktischen Nutzen. Dieses System wird sich rasch anpassen lassen, wie immer sich die Bemessungskriterien für Abrechnungen verändern mögen.
  2. subito hat immer wieder zu einem frühen Zeitpunkt neue technische Möglichkeiten aufgegriffen, um der Nutzerschaft neue und verbesserte Dienstleistungen anzubieten. In den Hochzeiten von subito gelang dies in geradezu vorbildhafter Weise, indem subito eine effektive Struktur für die Nutzung neuer Kopiertechnik für eine ungewohnt rasche Lieferung von Artikeln zur Verfügung stellte. Heute lässt die rasante technische Entwicklung noch mehr Möglichkeiten für die Entwicklung neuer informationsbezogener Dienstleistungen erstehen. subito hat das Potenzial, selbst neue Dienste zu entwickeln oder sein Know how in Partnerschaften mit anderen Anbietern einzubringen.
  3. subito ist es gelungen, eine enge vertrauensvolle Kooperation zwischen Bibliotheken und nationalen und internationalen Verlagen zu schaffen, um auf Basis des jeweils geltenden Urheberrechts Verfahren zu etablieren, die für alle Beteiligten effizient und ressourcenschonend sind und im gemeinsamen Interesse eine intensive Nutzung fördern. Die aktuelle im Zuge der Digitalisierung notwendig gewordene Novellierung des deutschen Urheberrechts zeigt, dass dies keine statische mit einer einmaligen Anstrengung zu lösende Aufgabe ist. Vielmehr wird ein auf Dauer angelegter Rahmen benötigt, der erlaubt, immer wieder aktuelle Entwicklungen aufzugreifen. Als Beispiele für solche Entwicklungen seien die DEAL-Verhandlungen, der Wandel zu Open Access und die Weiterentwicklung des europäischen Rechtsrahmens genannt.

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