Open Password – Montag,
den 12. Februar 2018
#319
Digitalisierung – Buchhaltung – Cloud Computing – LexOffice – Handelsblatt – Gabor Steingart – Amazon Key – Twitter – Frankreich – E-Commerce – kresspro – Oliver Plöchiner – Journalismus – Oliver Gimber
Den eigenen Alltag durch Digitalisierung mitbestimmen lassen
Der digitale Zug hat Fahrt aufgenommen
Springen Sie auf,
oder bleiben Sie am Bahnsteig stehen?
Ein Brief an die Branche von Michael Klems – Video: https://youtu.be/tda8a1mH8OY
Die Digitalisierung kommt mit Macht über uns. Wir bewegen uns in einem technologischen Wandel, der schwerwiegende Folgen in vielen Bereichen nach sich ziehen wird. Wir versuchen mitzuhalten. Neue Arbeitsplätze und Geschäftsmöglichkeiten entstehen, während andere wegfallen. Ganze Berufsgruppen kommen auf dem Prüfstand und werden womöglich durch Cloud Computing, Künstliche Intelligenz und dem Internet der Dinge eliminiert. Heute und morgen werden Geschäftsgelegenheiten in Angriff genommen, die noch gestern unmöglich zu denken gewesen sind. Das alles wird unter „Digitalisierung“ durch die Netze und Medien geschickt, aber viele wissen nicht wirklich, worüber sie reden.
Unsere Branche, wenn nicht unsere Politik und Gesellschaft neigen in vielen Dingen dazu, den Zeigefinger mahnend zu erheben. Ihre Repräsentanten sind nicht strikt dagegen und nicht richtig dafür. Ihr „Ja aber“ kann zu ausufernden Diskussionen führen, an deren Ende nicht das Handeln, sondern der Stillstand stehen kann. Wer die „Digitalisierung“ nicht von der philosophischen Ebene herunterholt und auf konkrete Anwendungsfälle bezieht, steht in der Gefahr, zu diesem Stillstand beizutragen.
Wie Sie wissen, stehe ich neuen technischen Möglichkeiten aufgeschlossen gegenüber. Ich leugne die Risiken des technischen Wandels nicht, aber ich sehe erst mal die Chancen. Was hat uns zum Beispiel das mobile Arbeiten an Arbeitserleichterungen und Produktivitätsfortschritten und – das nur nebenbei – ein intensiveres Familienleben eingebracht! Und wenn es auch zu Arbeitsverdichtungen und – in hierarchischen Zusammenhängen – zu wenig bekömmlichen Regelungen gekommen sein mag, lassen sich diese nicht durch ein besseres Management und Betriebsvereinbarungen in eine bessere Praxis überführen?
Vieles von dem, was heute dem technischen Wandel angelastet wird, hat damit zu tun, dass wir erst lernen müssen, mit den neuen Tools umzugehen. Erinnern Sie sich, wie einzelne Manager das ICE-Abteil in ein mobiles Büro umfunktionierten und Geschäftsgeheimnisse herausschrien? Das hat nach wenigen Jahren stark nachgelassen, sei es, weil auch diese Manager gelernt haben, mit ihren Tools umzugehen, sei es, dass sie durch ihre Kollegen, sprich durch soziale Kontrolle, zu besseren Manieren angehalten worden sind.
Nicht zu vergessen, als Information Professional leben wir von neuen Technologien. Und wir leben immer noch, weil wir durch die Integration neuer Tools und die Entdeckung neuer Analyse- und Anwendungsmöglichkeiten den Heerscharen der Google-Nutzer immer mehrere Schritte voraus geblieben sind.
Dabei hat die Digitalisierung für jeden von uns nach unserer Spezialisierung, unserem Angebotsportefeuille und den Wünschen unserer Kunden eine andere Bedeutung. In der letzten Steilvorlagen-Veranstaltung hätte ich gerne etwas zur Digitalisierung in InfoPro-Zusammenhängen und den Wandel in der täglichen Arbeit eines Information Professionals durch die Digitalisierung gehört. Im Briefing hatte ich sogar mehrere mögliche Thesen dazu in einer Video-Botschaft dargestellt. Das Ergebnis und die Vorträge der Kollegen/innen können Sie über die Vortragsmitschnitte gerne selbst erleben. Wie wird mobil gearbeitet? Wie werden Kundendaten verarbeitet? Wie werden Berichte erstellt? Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf die interne Verwaltung? Antworten dazu werden Sie auch nach intensiver Suche kaum finden.
Also machen wir nochmals einen Anfang. Holen wir die „Digitalisierung“ von der philosophischen Ebene herunter und werden wir konkret! Teilen wir einander mit, wie wir die Digitalisierung in unserer täglichen Arbeit erleben: Die Möglichkeiten durch webbasiertes Arbeiten! Das Cloud Computing! Die immer besser werdenden Rechner-Technologien! Sogar den Charme, den selbst so wenig motivierende Tätigkeiten wie Belegablage und Buchhaltung im digitalen Zeitalter durch neue Tools gewinnen. Schauen Sie selbst: Beleg einscannen! In die Buchhaltung-Cloud laden! Schon liest die künstliche Intelligenz wichtige Daten aus und schlägt den Buchungssatz direkt vor. Im Vlog Beitrag #26 sehen Sie diesen Vorgang real.
Bild: Buchhaltung kann im Zeitalter der Digitalisierung sogar Spaß machen
YouTube Video: https://youtu.be/AvDbIaOitgM
Zweifler mögen einwenden: “Ja, aber das Finanzamt will Papierbelege!” Die Finanzgerichte sehen dies anders. Bereits heute wird den Unternehmen die digitale Übermittlung ihrer Steuererklärung zur Pflicht gemacht (siehe “Elster”). Was heute noch Ihre Kür sein kann, wird bald für alle verbindlich.
Die digitale Buchhaltung hat in meinem Betrieb für mehr Ordnung und zu wesentlichen Erleichterungen in meiner Zusammenarbeit mit dem Steuerberater geführt. Nachteile? Kollateralschäden für andere? Sehe ich hier nicht. Und in vielen anderen Fällen überwiegen zumindest die Vorteile.
Werfen wir noch einen Blick auf die Politik. Viele Politiker wissen nicht viel mehr von der Digitalisierung, als dass sie ein wichtiges Thema ist. Aber immerhin das wissen sie. Wenn es so weit gekommen ist – siehe die Koalitionsvereinbarung für eine neue Bundesregierung -, nimmt der Zug bald volle Fahrt auf.
Wenn Sie sich noch nicht ins Fahrerhäuschen begeben haben sollten – springen Sie jetzt auf oder bleiben Sie am Bahnsteig stehen?
Herzliche Grüße
Michael Klems
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Digital zu wissen – 5 Blicke
über den Tellerrand unserer Branche
Wie digital wird Deutschland? Der Koalitionsvertrag enthält einiges zum Thema Digitalisierung. Die Angriffe auf Plattformen wie Google und Facebook werden behandelt. Zu Check24, Uber, BMW und die Bahn finden Erörterungen statt.
https:www.wuv.de/digital/die_groko_nimmt_die_digitalisierung_ernst_hier_die_wichtigsten_ziele
Gabor Steingart verlässt das Handelsblatt. Der streitbare Chefredakteur des Handelsblatts hat sich mit Dieter von Holtzbrinck überworfen.
Tweet mit Folgen – https://twitter.com/gaborsteingart/status/961132626487767041
Steingart hatte im Handelsblatt-Newsletter über Martin Schulz geschrieben. DIese Art des Storytellings war dem Handelsblatt Verlagsleiter jedoch zu lebendig. Freitag, 15 Uhr, wurde sein Abgang verkündet.
https://www.wuv.de/medien/gabor_steingart_die_bilanz
Hacker knacken das Amazon-Key-Schloss. Bereits die Möglichkeit dazu hatte so manchen Datenschützer schlaflose Nächte bereitet. Über den Amazon Key kann der Paketbote direkt eine Amazon-Lieferung in der Wohnung ablegen. Hackern ist es nun gelungen, das „Amazon Smart Home“-System auszutricksen.
Amazon Key ausgetrickst – https://twitter.com/_MG_/status/961028648802201600
Mit der Platzierung einer „Break & Enter-Dropbox“ wird die Datenübertragung zum Amazon Key mitgeschnitten.
Twitter schafft es erstmals in die Gewinnzone. Zwölf Jahre nach seiner Gründung ist es Twitter erstmals gelungen, einen Gewinn zu erwirtschaften. Er beträgt 91 Millionen US-Dollar. Im Quartal davor gab es noch einen Verlust von 167 Millionen Dollar. Allerdings sind das alles nur Peanuts im Vergleich zu den längerfristigen Erwartungen, die an Twitter gerichtet werden. Stagnation herrscht nach wie vor bei den Nutzerzahlen, die bei 330 Millionen liegen. Die Verlängerung der Tweets auf 280 Zeichen ist nur eine Strategie des Twitter-Managements, um weiter zu wachsen. Zukünftig soll der Fokus auf aktuelle Nachrichten, Personalisierung und Video liegen.
E-Commerce in Frankreich auf Wachstumskurs. Der französische E-Commerce-Markt ist um 14,3 Prozent auf ein Umsatzvolumen von 81,7 Milliarden Euro gestiegen. 2019 soll nach der Einschätzung des Branchenverbandes die Umsatzgrenze von 100 Milliarden Euro geknackt werden. Quelle: CEBS
Posting der Woche
Stefan Plöchinger. In kresspro spricht der Fachjournalist über die Herausforderungen des digitalen Wandels für Journalisten und Medienhäuser.
Recommendation
Zur Faschings- oder Karnevalszeit seien „Witze vom Olli“ empfohlen. Der Inhaber eines Malerbetriebes aus Pforzheim hat es mit seinen Witzen aus dem Auto zum Comedian gebracht. Eine richtige deutsche „YouTube“-Erfolgsstory mit einem denkbar einfachen Konzept. Wetten, dass auch Sie bei Oliver Gimber lachen müssen?
Link: https://www.youtube.com/channel/UCTM6a-7GjvDqEckSfEvg1Fw
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