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Open Password – Mittwoch, den 17. Februar 2021

# 877

Public Service Broadcasting – Eric Nikolaus Martin – BBC – Technology in Society – Oxford Internet Institute – Institutionelle Arroganz – Kulturelle Relevanz – Plattformen – Facebook – Alphabet – Netflix – Amazon – Apple – Algorithmen – Zeitungssterben – Lokaljournalismus – Universalität – Markenwert – Zielgruppen – BBC iPlayer – BBC Sounds – BBC News – Public Service Algorithms – Public Media Mission – Lokalnachrichten – Kindermedien und Bildung – Minderheiten

Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) – Ursula Hartwieg – Michael Vogel – SLUB Dresden – Überlieferung in Archiven und Bibliotheken – Allianz „Schriftliches Kulturgut Erhalten“ – Kultusministerkonferenz (KMK) – Baden-Württemberg – Landesrestaurierungsprogramm – Institut für die Erhaltung von Archiv- und Bibliotheksgut (IfE) – Blaubeurener Empfehlungen) – Regelanforderungen aus archivischer oder bibliothekarischer Sicht – Papierzerfall – Ein-Prozent-Maß – Landesstelle für Bestandserhaltung (Sachsen) – Nationale Bestanderhaltungskonzeption) – „Zukunft Bewahren“ – Historisches Archiv der Stadt Köln – Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) – Bernd Neumann – Kulturstiftung der Länder (KSL) – Isabell Pfeiffer-Poensgen – KEK-Konzept – Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag (BKK) – Bestandserhaltungsausschuss der Konferenz der Leiter der Archivverwaltungen des Bundes und der Länder (KLA) – Bundesweite Handlungsempfehlungen

LexisNexis Risk Solutions – Credit Risk Professionals – Credit Worthiness – RiskView Optics – RiskView Spectrum – ID Analytics – Ankush Tewari – BIIA – Christian Richter – Netflix – YouTube – ZDF – Fernsehen – Transcript-Verlag

Über den Tellerrand (15)

Public Service Broadcasting in UK und US:
Überleben von der Gnade der Tech-Konzerne?

 

Eric Nikolaus Martin, Can public service broadcasting survive Silicon Valley? – Synthesizing leadership perspectives at the BBC, PBS, NPR, CPB and local U.S. stations, in: Technology in Society 64(2021). Das Oxford Internet Institute führte Interviews mit Managern der BBC und mit Anbietern im dezentralisierten US-Broadcasting-System und fragte nach zentralen Herausforderungen.

Das öffentlich finanzierte Rundfunk und Fernsehen (PSBs) machen dem Anspruch nach qualitativ hochwertige Nachrichten, Bildungsinhalte, kulturelle Bereicherungen und unterhaltende Sendungen als freie öffentliche Güter verfügbar und wollen damit möglichst alle Bürger erreichen. In „deliberativen Demokratien“, die vor allem auf öffentliche Debatten, den Austausch von Argumenten und Partizipation der Bürger setzen, kommt den PBS eine zentrale Rolle für die Gestaltung demokratischer Prozesse zu. Diese Rolle kann auch kritisch gesehen werden, wenn „an enlightened political and cultural elite imposed the tastes and views of the world by means of the brute force of monopoly upon a public whose views and tastes were not to be trusted.“ In diesem Zusammenhang wird auch von „institutioneller Arroganz“ gesprochen.

Von Monopolstellungen der PBS kann heute nicht mehr die Rede sein, vielmehr geht es ums Überleben und müssen die PBS sogar darum kämpfen, überhaupt kulturell relevant zu bleiben. Ihre Inhalte können sie in wachsendem Maße nur noch über die Online-Plattformen von Technologiekonzernen wie Facebook, Alphabet, Netflix, Amazon und Apple verfügbar machen. Diese verfügen über eine außerordentliche finanzielle und kreative „Firepower“, mit der die PBS nicht mithalten können. Mittlerweise beziehen zwei von drei Amerikanern ihre Nachrichten über diese Plattformen. Ein Broadcasting-Manager, charakterisierte die Abhängigkeit seiner Einrichtung von den HighTech-Konzernen mit „We´re kind of at their mercy.“

Die Tech-Konzerne verfolgen zudem nicht notwendigerweise die gleichen Ziele wie die PBS. Sie sehen sich zwar selbst als „neutralen Grund“ für den Austausch von Inhalten, priorisieren aber in Wahrheit den kommerziellen Wert von Content. Ihre Algorithmen „drive social feeds, content recommendations, content filters, personalized ads, and behaviorial nudges, shaping the public´s own understanding of itself and the discourse the public participates in.“ Damit schwächten sie nicht nur die PBS, sondern trugen auch zur Einstellung vieler Lokalausgaben und Zeitungen bei. „The lack of local journalism and media coverage has been shown to lead to less informed voters, less engaged politicians, declines in voting and civic engagement, less social cohesion and increased political polarization, while also contributing to increased government waste, less government innovation, potentially worse environmental conditions and losing out on countless other economic benefits news coverage can bring to other communities.“

An zentralen Aufgaben und Herausforderungen für die PBS ergaben sich:

  1. Universalität trotz ethischer Spannungen aufrechterhalten. Auf dieses Thema gingen die Gesprächspartner am häufigsten ein. Diese sahen eine universale Erreichbarkeit ihrer Dienste als zentrales strategisches Ziel. Es werde erreicht, indem man auf so vielen Plattformen und Medien wie möglich erreichbar sei, wobei die editoriale Integrität gewahrt bleiben müsse.
  2. Der direkte Zugang zu Hörern und Zuschauern ist verlorengegangen. Sogar der Markenwert gehe verloren, wenn viele Nutzer der Plattformen nicht bemerkten, dass eine Nachricht von der BBC sei und am Ende keiner mehr die Marke „BBC“ kenne. Wenn aber Nutzer und Politiker nicht mehr den Markenwert der BBC sähen, würden sie auf Dauer mit der Gebührenfinanzierung der BBC nicht einverstanden sein.
  3. Die PBS können finanziell und in der Bedienung diverser Zielgruppen mit den Technologiekonzernen nicht mithalten. Einer der befragten Manager zog eine pragmatische Konsequenz: „Our goal as an organization ist not to try to be everywhere, because that stretches you really thin, but to be in as many places as reasonably possible.“
  4. Entwicklung eigener Plattformen und Eingehen von Partnerschaften, um eine gemeinsame Infrastruktur zu teilen. Beispiele für eigene Plattformen sind BBC iPlayer. BBC Sounds und BBC News. Allerdings werde die Entwicklung eigener Plattformen durch das Fehlen einer Gesamtstrategie behindert: „There´s a lack of a consolidated view, of understanding of what we´re actually publishing, because it´s a very manual, very fragmented process.“
  5. Entwicklung von „Public Service Algorithms“ in Kontrast beispielsweise zu den Algorithmen von Google und Facebook. „The concept is also found in active use across BBC platforms where algorithmic systems make judgements of content relevance and recommendations to users without the intent of facilitating advertisement, but rather a diversity of topics and perspectives.“ Wie wichtig sollten diese Algorithmen bei der Programmgestaltung werden? Hier schwebte den Befragten eine „Balance between algorithmic curation techniques in association with human curation“ vor. Dabei sei Personalisierung „not just ROI (Return on Investment, Red.), because that´s not what we we´re in the business of. It´s more about how we create experiences that are personalized to audience interest and passions while staying true to the public media mission – being a trusted media source and a window for curiosity.“
  6. Schaffung von Alleinstellungsmerkmalen bei der Bereitstellung öffentlicher Güter. Hier nannten die Befragten vor allem die Verfügbarmachung von qualitativ hochwertigen Lokalnachrichten – Content für die Kinder mit Bildungswert – die Content-Versorgung von Minderheiten, die von den großen Plattformen, weil kommerziell uninteressant, nicht versorgt werden.

Koordinierungsstelle für die Erhaltung des Schriftlichen Kulturguts (KEK)

Ein länder- und spartenübergreifendes
Best-Practice-Programm

Wie der Originalerhalt schriftlichen Kulturguts
zur nationalen Aufgabe wurde

 

Von Ursula Hartwieg (KEK) und Michael Vogel (SLUB Dresden)

Ursula Hartwieg

„Die Erhaltung der in den Archiven und Bibliotheken verwahrten Überlieferung kann in Anbetracht der großen Mengen nicht mehr allein von den Trägern der jeweiligen Einrichtungen sichergestellt werden.“[i] So schätzte vor gut zehn Jahren die Lobbygruppe „Allianz Schriftliches Kulturgut Erhalten“ die Lage des Originalerhalts von Schriftgut in den klassischen Gedächtniseinrichtungen ein. Als 2001 von Archiven und Bibliotheken mit umfangreichen historischen Beständen gegründete Interessensgemeinschaft wusste sie, wovon sie sprach. Ganz neu war diese Erkenntnis nicht, schon 1993 formulierte die Kultusministerkonferenz (KMK) in einer Empfehlung: „Rund 90 % der in Bibliotheken aufbewahrten Bücher sind auf säurehaltigem Papier gedruckt. Das Problem des Papierzerfalls ist ein Massenproblem.“[ii] Damit sprach die KMK das Problem des industriell gefertigten Papiers an, das in der Zeit von circa 1850 bis 1990 produktionsbedingt „den Keim der Selbstzerstörung in sich trägt.“[iii]

Der Originalerhalt schriftlichen Kulturguts ­– als Gefährdungen sind zusätzlich zum Säurefraß weitere Faktoren wie Schäden durch Katastrophen, unsachgemäße Lagerung, Benutzungsschäden und möglicherweise problematische Altrestaurierungen relevant – stellt eine grundlegende Daueraufgabe dar, vor die Archive wie Bibliotheken gleichermaßen gestellt sind und die dringend fundierter und ressourcenschonender Lösungswege bedarf. Und wie so häufig stellen verfügbare Finanzmittel zwar eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen dar, aber Geld allein ist auch nicht die Lösung. In den vergangenen Jahren wurden mehr oder weniger erfolgreich unterschiedliche Ansätze verfolgt.

Als erstes Land entwickelte 1986 Baden-Württemberg ein Drittmittelprogramm für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts, das „Landesrestaurierungsprogramm“: Spartenübergreifend aufgesetzt, adressiert es sowohl wissenschaftliche Bibliotheken als auch staatliche Archive.[iv] Zentrales Kernstück des Landesprogramms ist das Institut für die Erhaltung von Archiv- und Bibliotheksgut in Ludwigsburg (IfE), dieses übernimmt die Funktionen von Koordinierungsstelle und Zentralwerkstatt für die im Programm zusammengeschlossenen Häuser, überdies bietet es eigene Fortbildungen an. Ergänzend dazu wurden ebenfalls 1986 mit der Stiftung Kulturgut Fördermittel für die Erhaltung und Erschließung von Archiv- und Bibliotheksgut in nichtstaatlicher Trägerschaft bereitgestellt, beispielsweise der Kommunen, der Kirchen und des Adels.[v] Aus dem „heilsamen Sachzwang“[vi] dieser neuen Sondermittel heraus entstanden schließlich die „Blaubeurener Empfehlungen“ als Fachempfehlungen für die Restaurierung und Konservierung von Archiv- und Bibliotheksgut. So lagen auf wissenschaftlicher Grundlage „Regelanforderungen aus archivischer oder bibliothekarischer Sicht“[vii] vor, die einen fach- und sachgerechten Abfluss der Drittmittel bei den Maßnahmen am Schriftgut garantierten.

Obwohl dieses baden-württembergische Modell sehr gute Rahmenbedingungen geschaffen hatte – Drittmittel, Zentralwerkstatt und Fachempfehlungen standen zur Verfügung –, machte es nicht derart Schule, dass es von den übrigen 15 Ländern übernommen wurde, obwohl die Herausforderung ja bundesweit bestand. Die Kultusministerkonferenz (KMK) versuchte dann in den 1990er Jahren erstmals länderübergreifendend, den Bereich des Originalerhalts schriftlichen Kulturguts zu stärken. Die KMK konzentrierte sich dabei zunächst auf den Papierzerfall. Die Empfehlungen, die sie Archiven und Bibliotheken bundesweit gab, orientierten sich in beiden Fällen an dem Ein-Prozent-Maß. 1993 empfahl die KMK den Bibliotheken, mindestens ein Prozent des Erwerbungsetats für Verfilmungsmaßnahmen zu verwenden. Gemäß der 1995 folgenden Empfehlung sollte Archiven zusätzliche Mittel bekommen, um jährlich ein Prozent des verwahrten Archivguts verfilmen, sachgerecht verpacken und lagern zu können.[viii]

In den 1990er Jahren entwickelten weitere Länder individuelle Modelle für den Originalerhalt schriftlichen Kulturguts. Ein Beispiel, das sich durch ausgeprägte Koordinierung auszeichnet, ist die im Jahr 1996 etablierte Landesstelle für Bestandserhaltung in Sachsen mit dem Landesbeauftragten – Arbeitsweise und Erfolg dieses zunächst spartenspezifisch ausgerichteten Kompetenzzentrums wird weiter unten beschrieben. Anfang der 2000er Jahre war die Lage für den Erhalt des schriftlichen Kulturguts in Archiven und Bibliotheken bundesweit gesehen nach wie vor dringend verbesserungswürdig, was dem 2007 veröffentlichten Schlussbericht der vom Deutschen Bundestag eingesetzten Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ unmissverständlich abzulesen ist. Darin empfiehlt die Kommission Bund und Ländern, „gemeinsam eine nationale Bestandserhaltungskonzeption für gefährdetes schriftliches Kulturgut“ zu erarbeiten. Die Bundesregierung möge „ein Förderprogramm zur physischen Rettung, digitalen Erfassung und digitalen Sicherung von bedrohtem schriftlichem Kulturgut von nationaler und europäischer Bedeutung“ auflegen.[ix] Zwei Jahre später positionierte sich als weiterer länderübergreifend organisierter Akteur die Lobbygruppe „Allianz Schriftliches Kulturgut Erhalten“ zu diesem Thema. Mit ihrer an Bund und Länder adressierten Denkschrift „Zukunft Bewahren“ griff die Allianz die zwei Enquete-Empfehlungen auf und ergänzte sie mit einem hier wesentlichen weiteren Vorschlag, nämlich der Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle.[x]

[i] http://www.allianz-kulturgut.de/fileadmin/user_upload/Allianz_Kulturgut/dokumente/2009_Allianz_Denkschrift_gedruckt.pdf, Seite 4.

[ii] https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1993/1993_10_08-Empfehlung-Papierzerfall.pdf, Seite 2.

[iii] Ibid.

[iv] http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/aw/2003/egidy/dbt/volltexte/2003/826/html/festplatte/rundgang/pdf/brinkhus2.pdf, Seiten 103f.

[v]Vgl. https://www.landesarchiv-bw.de/sixcms/media.php/120/43074/Stiftung_Kulturgut092007.pdf, Seite 1.

[vi] Vgl. https://www.landesarchiv-bw.de/sixcms/media.php/120/47216/weber_1992_blaubempf.pdf, Seite 157.

[vii] Ibid.

[viii] Vgl. https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1993/1993_10_08-Empfehlung-Papierzerfall.pdf und http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1995/1995_02_17-Erhaltung-Archivbestaende.pdf.

[ix] http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/070/1607000.pdf, Seite 132.

[x] http://www.allianz-kulturgut.de/fileadmin/user_upload/Allianz_Kulturgut/dokumente/2009_Allianz_Denkschrift_gedruckt.pdf, Seite 14.

Michael Vogel

Damit ist eine jahrzehntelange Entwicklung umrissen, die schließlich zu einer von Bund und Ländern konzertierten Aktion für den Originalerhalt führte: 2010 stellten sie gemeinsam 600.000 Euro für Bestandserhaltungsprojekte in Archiven und Bibliotheken deutschlandweit bereit. Konkreter Auslöser der sich theoretisch bereits formierenden Bereitschaft war der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln im Frühjahr 2009. Als erschütternder Beleg für den Schutz, den die originalen Schriftquellen so dringend benötigen, öffnete dieses Ereignis die Tür für eine offizielle und pressewirksame Übergabe der Denkschrift „Zukunft Bewahren“ an den damaligen Bundespräsident Köhler. Dies rief auf Seiten des Bundes den damaligen Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Bernd Neumann, auf den Plan, zusammen mit – federführend für die Länder – der damaligen Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder (KSL), Isabell Pfeiffer-Poensgen: Aus ihren Etats stellten sie die ersten 600.000 Euro zur Verfügung. Letztlich stießen sie damit die Entstehung der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) an, die dann offiziell 2011 gegründet wurde und seitdem von BKM und KSL in dieser Höhe gefördert wird. Hat sich nun im Handlungsfeld der KEK „Best Practice“ für den Originalerhalt entwickeln lassen – und wenn ja, dann wie? Aus der Rückschau auf fast zehn Jahre KEK hier ein erstes Resümee.

Seit den 1980er Jahren hat sich für viele Teilbereiche der Bestandserhaltung ein großes Reservoir an Wissen und bewährten Verfahren gebildet, auf das alle relevanten Akteure zurückgreifen können. Aber für den Arbeitsauftrag der KEK – also für die bundesweite Koordinierung des Themas Originalerhalt an der Schnittstelle zwischen Fachwelten (Archive und Bibliotheken sowie Dienstleister) und Politik (Bund, Land, Kommune) – für diesen spezifischen Arbeitsbereich waren keine Erfolgsmodelle verfügbar. Überdies wurde die KEK seitens der Förderinnen in die nicht alltägliche Lage versetzt, selbst sowohl Zuwendungsempfänger als auch Zuwendungsgeber zu sein: Sie wird von Bund-Länder-Mitteln getragen und fördert im Auftrag der BKM und der KSL Einrichtungen in unterschiedlicher Trägerschaft (Bund, Land, Kommune, Stiftung, Kirche usw.). Damit betrat die KEK in weiten Teilen Neuland. Im Bereich des Originalerhalts schriftlichen Kulturguts war vor der Gründung der KEK kein vergleichbarer Arbeitsauftrag für irgendeine Einrichtung oder Institution definiert.

Die Aufgaben der KEK legten die Förderinnen im „Konzept einer ‚Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts‘ (BKM K 43 330/390/173, Stand: 17. Mai 2011)“ fest. Eine zentrale Kernaufgabe der ersten Jahre war demnach „die Entwicklung einer Gesamtstrategie zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts und die Koordinierung der ersten Schritte zu ihrer Umsetzung.“[i] Zur starken fachlichen Unterstützung dieser Aufgabe beriefen BKM und KSL einen KEK-Fachbeirat.[ii] Um der beauftragten Gesamtstrategie eine noch breitere Basis zu verleihen, initiierte die KEK in Zusammenarbeit mit dem Sekretariat der Kultusministerkonferenz (KMK) ein Netzwerk von Expertinnen und Experten für die Bestandserhaltung in Archiven und Bibliotheken auf Ebene der Länder und des Bundes. Dieses bundesweite Expertennetzwerk optimiert die länder- und spartenübergreifende Informationslage nicht nur auf virtuellem Wege, sondern auch durch einen jährlich stattfindenden persönlichen Austausch in Berlin. Zur fachlichen Verankerung des zu erarbeitenden Gesamtkonzepts lud die KEK zudem jährlich diejenigen drei Gremien zusammen ein, die sich auf Bundesebene mit den Fragen zur Bestandserhaltung in Archiven und Bibliotheken beschäftigen: So trafen sich erstmals 2013 auf einer Klausurtagung in Berlin der Unterausschuss Bestandserhaltung der Bundeskonferenz der Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag (BKK), die Kommission Bestandserhaltung des Deutschen Bibliotheksverbands (dbv) und der Bestandserhaltungsausschuss der Konferenz der Leiter der Archivverwaltungen des Bundes und der Länder (KLA). Die im Herbst 2015 veröffentlichten „Bundesweiten Handlungsempfehlungen“ (BW HE) waren folglich nicht am sprichwörtlichen Grünen Tisch geschrieben, vielmehr waren Realitätsnähe und Praxistauglichkeit ständige Prüfsteine.

Lesen Sie in der abschließenden Folge: Die Förderprogramme – Sächsische Landesstelle für Bestandserhaltung

 

[i] http://kek-spk.de/fileadmin/user_upload/pdf_Downloads/KEK_Taetigkeitsbericht.pdf, Seite 33.

[ii] http://kek-spk.de/fileadmin/user_upload/pdf_Downloads/KEK_Taetigkeitsbericht.pdf, Seite 37f.

LexisNexis Risk Solutions

Launching RiskView Optics and RiskView Spectrum:
A New Era in Alternative Credit Scoring

The Full Picture of Credit Worthiness

 

(LN/BIIA) LexisNexis Risk Solutions Leverages Its ID Analytics Acquisition to Deliver Solutions That Allow Credit Risk Professionals to Gain a More Complete View of Consumer Credit Worthiness.

LexisNexis Risk Solutions has unveiled LexisNexis RiskView Optics and RiskView Spectrum, two alternative credit scores supported by a comprehensive view of consumer credit risk. These scores are the result of years of innovation and research that combines the data and intellectual property of two alternative data market leaders: LexisNexis Risk Solutions and ID Analytics, which was acquired by LexisNexis Risk Solutions in early 2020.

RiskView Optics and RiskView Spectrum are three-digit FCRA-compliant credit scores that provide a broader view into consumer credit worthinessto deliver a more predictive assessment for a higher percentage of new applicants. RiskView Optics delivers predictive credit scoring that combines non-credit life events and alternative credit inquiry data while RiskView Spectrum utilizes those insights in combination with traditional tradeline credit data.

These new tools can significantly boost financial inclusion by uncovering more creditworthy no-file consumers. RiskView Optics and RiskView Spectrum can score more than 90% of applicants who do not have a traditional credit score –often referred to as credit invisibles –with a high degree of predictive strength. The scores also allow creditors and lenders to issue more competitive offers to consumers. RiskView Optics and RiskView Spectrum find more near-prime and prime applicants whose credit worthiness are often under or overestimated by traditional credit scores alone to help creditors and lenders maximize application acceptance rates while reducing risk exposure.

For the first time in the credit risk industry, LexisNexis Risk Solutions is able to capture the three most essential pillars of consumer credit behavior in a single score:

1.Traditional tradeline credit data helps creditors and lenders better understand consumer creditworthiness

2.Alternative tradeline data builds a more expansive view of consumer credit responsibilities

3.Alternative non-tradeline credit data (life event, asset ownership, property records and others) fortifies understanding of consumer credit stability and ability to pay.

“Many creditors and lenders are committed to the principles of financial inclusion and want to help consumers. With increasing competitive pressures, declining tolerance for financial losses and mounting regulatory and fair-lending scrutiny, credit risk professionals require access to more complete pictures of applicant creditworthiness, in order to minimize risk and better serve their customers,” said Ankush Tewari, vice president of credit risk assessment at LexisNexis Risk Solutions.

Neu erschienen

Netflix und YouTube: Was ist anders als Fernsehen?

Christian Richter, Zur Fernsehhaftigkeit von On-Demand-Angeboten – Wie viel altes Fernsehen steckt in Netflix und YouTube?, transcript-Verlag 2020.

(transcript) Um ihre ästhetischen und strukturellen Ähnlichkeiten zum Fernsehprogramm aufzudecken, analysiert Christian Richter ausführlich mediale Inszenierungen von Netflix und YouTube. Die Schlagworte »Flow«, »Serialität«, »Liveness« und »Adressierung« dienen dabei als zentrale Orientierungshilfen. Antworten liefern etablierte Fernsehtheorien ebenso wie facettenreiche und triviale Beispiele. Diese reichen vom ZDF-Fernsehgarten und alten Horrorfilmen über den SuperBowl und einsame Bahnfahrten durch Norwegen bis zu BibisBeautyPalace und House of Cards. Am Ende schält sich ein Zustand von FERNSEHEN heraus, der als eine neue Version aufgefasst werden kann.

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