Open Password: Mittwoch, den 05.Oktober 2016
Pushdienst 2016#112
Stephan Holländer – Theater Basel – Karlheinz Stockhausen – Urheberrecht – Lizenzverträge – Information Professionals – Hosts – Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg – Chemieinformation – GBI-Genios – Bisnode – D&B
Theater Basel
Basel: Rechtsstreit um Stockhausen Streaming in letzter Minute beigelegt
Für die Freiheit der Verbreitung
auf allen Kanälen und für mehr Rechte
der InfoPros in Lizenzverträgen mit Hosts
Von Stephan Holländer
Das Theater Basel hat die Oper «Donnerstag» des Komponisten Karlheinz Stockhausen am letzten Samstag im Internet übertragen. Dieser Übertragung ging ein Tauziehen zwischen den Mitgliedern der Stockhausen-Stiftung voraus, die dies zu verhindern versuchten. Nach tagelangen Streitereien gab die Stiftung knapp vor dem Termin der geplanten Aufführung doch grünes Licht.
Was war geschehen? Zwischen der Stockhausen-Stiftung und dem Theater Basel hatte sich ein Rechtsstreit um die geplante Live-Übertragung der Oper auf dem Internet entwickelt. Dies nur wenige Tage vor dem Übertragungstermin am 1. Oktober.
Und weil das Theater an und für sich ein Ort der Emotionen ist, wählten beide Seiten harsche Worte. Nun kehrten aber quasi fünf Minuten vor Zwölf Frieden ein. Oder es wurde ein Waffenstillstand vereinbart. Die genannten Parteien teilten in einer gemeinsamen Mitteilung für die Medien mit:
«Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass es bezüglich des geplanten Live-Streamings von «Donnerstag aus ‹Licht›» von Karlheinz Stockhausen (…) zu einer Einigung zwischen der Stockhausen-Stiftung für Musik und dem Theater Basel gekommen ist.»
Alles nur Missverständnisse?
«Alle Missverständnisse und Unklarheiten konnten beigelegt werden», hieß es weiter. Der Dialog werde künstlerisch und kollegial fortgeführt.
Das Theater gibt der Stockhausen-Stiftung für Musik die Möglichkeit, die Einwände gegen die Inszenierung mit dem Stream zusammen zu veröffentlichen, «so dass die Positionen der Stockhausen-Stiftung für Musik deutlich werden können und transparent sind».
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Eine rechtliche Lücke
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Mit diesem Streit tut sich im Lichte der anstehenden Überarbeitung des Urheberrechts eine Lücke auf, die der Gesetzgeber dringend schliessen sollte. Wenn auch das Basler Theater die Aufführungsrechte erworben hat, so bedeutet dies nicht, dass dies alle Verbreitungsarten einschliesst.
Das Theater Basel hatte Ende Juni zum Abschluss der ersten Spielzeit «Donnerstag» aus dem Zyklus «Licht» als Erstaufführung unter dem neuen Intendanten Andreas Beck auf die Bühne gebracht.
Die Stockhausen-Stiftung hatte weder nach der Generalprobe noch nach der Premiere Einwände erhoben oder eine Werkdiskussion verlangt, so das Theater Basel. Die Stiftung habe zudem mündlich und per Mail die Erlaubnis für das Live-Streaming erteilt. Allerdings sei diese Zusage nicht eindeutig in den Aufführungsvertrag aufgenommen worden, bedauert das Theater. Später erhoben die Stiftungsmitglieder ästhetische und inhaltliche Einwände gegen die Aufführung.
Um künftige Unsicherheiten ähnlicher Art nach erfolgter Premiere zu vermeiden, sollte der Gesetzgeber einschreiten und eine freie Verbreitung auf allen Medienkanälen sicherstellen.
Das obige Problem kennt man aus dem Alltag der Information Professionals nur zu gut. Die Hosts nehmen in ihren Lizenzverträgen gewisse Verbreitungsarten aus, beispielsweise auch das Speichern und die erneute Übermittlung eigener Rechercheergebnisse innerhalb der gleichen Unternehmung. Auch hier sollte der Schweizer Gesetzgeber über eine gesetzliche Regelung von Lizenzverträgen für mehr Rechtssicherheit sorgen.
Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg 2016
Information Strategies and Solutions
in Challenging Times
Gegen die kundenunfreundliche
Preispolitik von Chemical Abstracts
„In zehn Jahren sind 50% der Anbieter
von Informationsdienstleistungen
vom Markt verschwunden“
- Oktober, 9 – 14 Uhr, Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg 2016 – Information Strategies and Solutions in Challenging Times – eine Veranstaltung der Frankfurter Buchmesse und des „Arbeitskreises Informationsvermittlung“ für Information Professionals, Informationsvermittler, Großnutzer und Informationsanbieter, Halle 4.2, Raum Dimension.
In lockerer Folge stellt Open Password die Referenten, Diskutanten und Gestalter der diesjährigen Steilvorlagen-Veranstaltung vor.
Henrik Schreiber
Henrik Schreiber ist Inhaber von „Recherche und Beratung – Henrik Schreiber“. Das Unternehmen ist im Technologiepark Heidelberg ansässig. Schreiber arbeitete eng mit Password zum Themenbereich „Preispolitik von Chemical Abstracts“ zusammen. Dieser Anbieter kümmerte sich wenig um die Bedürfnisse von Information Brokern und kleineren Kunden. Password widmete dem Thema seinerzeit mehrere Berichte und eine Titelgeschichte. www.rechercheundberatung.de.
Der Diplom-Chemiker wird auf der Steilvorlagen-Veranstaltung in der Diskussionsrunde „Anwender und Anbieter im Gespräch – Versorgung der Wirtschaft mit Technik- und Patentinformationen“ die Nutzerseite vertreten und die Anbieterseite mit kritischen Fragen konfrontieren. Diese wird von Sigrid Riedel (WTI Frankfurt) und Jochen Lennhof (Minesoft, Düsseldorf) vertreten. Das Gespräch wird von Michael Klems (infobroker, Sonthofen) und Willi Bredemeier (Open Password, Hattingen) moderiert.
Henrik Schreiber erlernte die Grundlagen der Chemie an der Universität Oldenburg und wechselte zum Hauptstudium an die Universität Karlsruhe über. Nach einer zweitägigen Tätigkeit im STN-Vertrieb Süd ging er für mehrere Jahre als Infobroker zu den Freudenberg-Forschungsdiensten in Weinheim. 2005 gründete er „Recherche und Beratung“. Heute blickt er auf eine langjährige Vortragstätigkeit zu Recherchethemen unter anderem an der Fachhochschule Mannheim und der Filmakademie Baden-Württemberg zurück.
Befinden sich die Informationszentren und die freien Broker auch in den kommenden Jahren im Belagerungszustand? Mit Sicherheit, meint Schreiber und wagt eine klare Vorausschau: „In zehn Jahren sind 50% der Anbieter von Informationsdienstleistungen vom Markt verschwunden.“
Bereits zum vierten Mal ist die Veranstaltung Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg – organisiert und durchgeführt von der Frankfurter Buchmesse und dem Arbeitskreis Informationsvermittlung – die Leitveranstaltung für Information Professionals, Informationsvermittler, Großnutzer und Informationsanbieter im Rahmen der Frankfurter Buchmesse.
Jetzt anmelden: http://www.buchmesse.de/infopro16
#infopro16 #fbm16
GBI-Genios
Bisnode für Schweiz und Österreich,
D&B auch für die außereuropäische Welt
Mit Frankfurter Allgemeine Woche
und Handelsblatt10
Die Bonitätsauskünfte von Bisnode stehen nunmehr auch für Unternehmen in Österreich und in der Schweiz zur Verfügung. D&B hat seine Bonitätsauskünfte auch für Nordamerika, Lateinamerika, Asien, Japan, Afrika und den Mittleren Osten verfügbar gemacht (für Afrika und den Mittleren Osten nur den „Information Report“ – Vollauskunft, nicht den „Quick Check“ (Basisauskunft).
An neuen Pressetiteln aus Deutschland und der Schweiz gingen online: Bote der Urschweiz – Frankfurter Allgemeine Woche – General Anzeiger (Magdeburger Raum) – Handelsblatt10 (die zehn wichtigsten Themen des Tages) – Leine-Zeitung für Garbsen und Seelze – Leine-Zeitung für Neustadt und Wunstorf – NZZ-Campus („die führende publizistische Plattform für Studierende in der Deutschschweiz“) – Ostsee-Zeitung.
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