Die Reihe der schlechten Nachrichten in der Informationswissenschaft scheint nicht abzureissen. Nach dem der Studiengang Informationsiwssenschaften an der Heinrich Heine Universität zu Düsseldorf in den kommenden Jahren geschlossen werden soll ging letzte Woche die nächste Hiobsotschaft ein.
Am 17.3. erreiche die Informationsbranche die Nachricht, dass der Senat der Leibniz-Gemeinschaft die Empfehlung an Bund und Länder ausgesprochen habe, die Förderung der ZB MED (Zentralbibliothek für Medizin / Köln) zu beenden. Laut Aussage des Direktors Ulrich Korwitz bedeutet dies, dass ZB MED bis spätestens in 3,5 Jahren “abgewickelt†wird. Die offizielle Stellungnahme seitens ZB MED wurde am 18.3. der Webseite veröffentlicht.
Die Informationsszene hat mit Schrecken auf diese Nachricht reagiert. Fällt doch durch das Abwickeln ZB-MED eine der wesentlichsten Informationseinrichtungen im medizinischen Spektrum weg. Paradox an dieser Situation: Die ZB-MED befindet sich auf einem Weg der Wandlung gemäss der Anforderung der Leibnis-Gemeinschaft. Attestiert wird dies durch ein aktuelles Gutachten. Dennoch stellt sich die Leibniz-Gemeinschaft gegen die Gutachter Empfehlung und beschliesst die Schließung.
Rudolf Mumenthaler war in in verschiedenen Funktionen in die Arbeiten nach der Evaluierung 2012 involviert. Als Mitglied eines Expertengremiums begleitete er den umfassenden Neuorganisations- und Strategieentwicklungsprozess.
Und wie die Evaluatoren von 2015 war und bin ich beeindruckt von den erreichten Veränderungen. Eine Vorgabe des Senats konnte aber klar nicht erfüllt werden: die Ausrichtung auf Forschung, die Entwicklung einer Forschungsstrategie, die enge Zusammenarbeit mit Forschenden sowie die Mitwirkung bei studentischen wissenschaftlichen Arbeiten. ZB MED hat sich weiterhin als Bibliothek verstanden, die sich als überregionale Forschungsinfrastruktureinrichtung zu positionieren begann.
Der Professor für Bibliothekswissenschaft an der Fachhochschule HTW Chur in der Schweiz ist damit ein wichtiger Ansprechpartner und auch Insider rund um die Entwicklungen der ZB-MED. Aber Rudolf Mumenthaler ist auch Hauptakteur was den Widerstand gegen eine mögliche Schließung angeht. So hat er eine Online-Petition aufgesetzt, die bereits nach wenigen Stunden mehr als 1.000 Unterschriften gegen eine Schließung einsammelte.
Im Podcast Talk mit Rudolf Mumenthaler wollen wir einen Blick hinter die Entscheidung und die Zukunft der ZB-MED werfen. Gibt es eine Rettung? Wie kann man diese Institution positiv wandeln und ist dies überhaupt notwendig?
Podcast Beitrag – jetzt hören
Den Talk mit Rudolf Mumenthaler haben wir am 24.März 2016 per Telefon geführt.
ZB-MED: Was nun – was tun Herr Mumenthaler`? by infobroker on hearthis.at
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(27 MB |24:08 min)
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Rudolf Mumenthaler ist Professor für Bibliothekswissenschaft an der Fachhochschule HTW Chur in der Schweiz. Er lehrt, forscht und publiziert zu Themen wie Innovationsmanagement in Bibliotheken, aktuelle Trends und Herausforderungen in Bibliotheken und zum digitalen Wandel in Bibliotheken. Er ist als „co-principal investigator“ mitverantwortlich für den Horizon Report Library Edition und Mitherausgeber der Open Access-Zeitschrift Informationspraxis (www.informationspraxis.de). In seinem Blog (www.ruedimumenthaler.ch) äussert er sich auch zu aktuellen Debatten, wie zur Diskussion über den Wert von Bibliotheken im Internetzeitalter oder die angekündigte Schliessung von ZB MED.
Website: www.ruedimumenthaler.ch
Twitter: @mrudolf
Michael Klems ist Experte für die Recherche in professionellen Datenbanken und effiziente Suchstrategien in Online-Quellen. Seit 1991 ist der erfahrene Online-Profi für namhafte Entscheider und Top-Unternehmen in der Informationsbeschaffung tätig. Mit der Seminarreihe „Effiziente Internet-Recherche“ ist der gebürtige Kölner gefragter Referent für Seminare und Autor zahlreicher Fachveröffentlichungen. Michael Klems ist der Kopf hinter dem Online-Dienst infobroker.de.
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