Was sollen nur die Nachbarn denken? – DGI vs. Password Online
Stein des Anstosses – umfangreiche Berichterstattung der Situation der DGI
Eklat zwischen DGI und Password Online kurz vor der Eskalationsstufe
[teaser]Wenn Zwei sich streiten, so freut sich der Dritte. Man könnte es sich nun wirklich einfach machen und großes Kino geniessen. Popcorn raus und in die Komfort-Zone. [/teaser]
Viele Organisationen, Vereine und Verbände sind bemüht Ärger im eigenen Hause zu halten und möglichst wenig an die Öffentlichkeit zu bringen. Die Gründe hierfür sind klar. Der Schaden durch schlechte Presse soll vermieden werden und damit auch Auswirkungen auf Mitglieder bis Hin zu einem Austritt so klein wie möglich gehalten werden.
Bei der aktuellen sich anbahnenden schriftlichen Auseinandersetzung zwischen Password Online oder wohl besser dem Herausgeber Bredemeier sind die Folgen noch nicht absehbar und unter Umständen für die DGI ohnehin für Belang. Denn glaubt man der Berichterstattung von Password Online droht der DGI der finanzielle Kollaps, sollten nicht neue Impulse und vor allem neue Mitglieder gewonnen werden.
Krisenmanagement im Blick der Sekundärberichterstattung
Als Nicht-Mitglied kann nur durch sekundäre Berichterstattung über die brisante Lage des Verbandes für die Informationszene einiges an Informationen bezogen werden. Diese Beiträge vornehmlich nur aus Password Online sind für jeden Entscheider in der DGI ein Dorn im Auge. Die Sichtweise der DGI Verantwortlichen ist deutlich: Ist man doch bemüht den Karren aus dem Dreck zu ziehen und nun das! Schlechte Presse und jede Menge Ratschläge. Wer kennt nicht den Satz „die schlimmsten Schläge sind Ratschläge“?
Die andere Seite in der Person von Heinrich Bredemeier schlägt derweil die Hände über dem Kopf zusammen, obwohl vor kurzem noch eine Schreibpause über die DGI angekündigt wurde. Ruhe sollte in die Organisation kommen und der „neue junge Vorstand“ Zeit für einen Aufbau erhalten. Doch dann passierte laut Password-Online „nichts“.
Da es aber keinen „neuen jungen Vorstand“ nach der Mitgliederversammlung gab scheint dem Herausgeber von Password Online der Kragen geplatzt zu sein. Eine Erneuerung findet in der DGI mit einem „neuen Namen“ und einer „Jugendorganisation“ statt. Der finanzielle Engpass wird mit Privatdarlehen und weiteren Kürzungen überbrückt. Das reicht dem Herausgeber nicht und im Beitrag der Ausgabe 05/13 wird umfassend berichtet. Der Vorstand der DGI wurde in einem Beitragskasten „Führung“ dann von Heinricht Bredemeier fachlich kommentiert.
Es brodelt – Auseinandersetzung vor der Eskalationsstufe
Das dieser Beitrag den Verantwortlichen innerhalb der DGI wohl kaum gefallen hat ist verständlich. Die Reaktion des Vorstandes wurde dann in einem Brief an die Mitglieder verfasst. Die Meldung im Password-Online Pushdienst vom 29.05.2013 scheint eine neue Qualität der Auseinandersetzung zwischen DGI Vorstand einzuläuten.
„In der Pipeline
Nachdem Password die DGI
zweimal vor der Insolvenz rettete
und auch sonst vielerlei hilfreich war:
Vor den Ende einer jahrzehntelangen Beziehung
Die Suche des Vorstandes
nach einem Sündenbock,
sofern er die DGI an die Wand fahren sollte
To be published: Offene Briefe an den Schatzmeister der DGI, Peter Genth, sowie an alle Mitglieder des DGI-Vorstandes:
• Botschaften aus dem Bunker und einer Fantasy-Welt
• Nachdem Password die DGI zweimal vor der Insolvenz rettete und auch sonst vielerlei hilfreich war: Vor dem Ende einer jahrzehntelangen Beziehung
• Die Suche des DGI-Vorstandes nach einem Sündenbock, sofern er die DGI an die Wand fahren sollte. „
Change it – Love it or Leave it?
Würde die DGI gegen die Wand fahren, so fehlt der Branche augenscheinlich erst einmal nichts. Oder doch? Sollte dem so sein, so fehlt die Empörung die über Blogs, Twitter oder andere Kanäle geäussert werden kann. Dies funktioniert jedoch nur beschränkt, da viele Informationskollegen diese neuen Medien kaum in der Kommunikation einsetzen. Zudem stellt sich die Frage, ob das Engagement in der alltäglichen beruflichen Belastung etwas einbringt. Vereins- bzw. Verbandsarbeit ist ein undankbarer Job, dass weiss ein Jeder. Also warum sollte man sich engagieren? Dieses Problem spricht die DGI indirekt im offenen Schreiben an.
Die DGI holt unaufhaltsam ein schleichender Prozess der Branche ein der nur durch ein pfiffiges und vor allem etwas „Mainstream-Taugliches“ Kommunikationskonzept aufzuhalten ist. Die Größen der Social Media Szene machen es vor, wie mit recht einfachen Methoden Themen als Schwerpunkt gesetzt werden können. Diese Themen hat die Informatiosszene alleine schon aus fachlicher Sicht unendlich an der Hand. Noch immer liegen hier jede Menge Chancen ungenutzt und warten auf die publikumswirksame Darstellung.
Schuldfrage – Hinterher ist man immer schlauer
Glaubt man der Meldung seitens Password Online ist die Schuldfrage ein wohl scheinbar gerne gewählter Reflex. „Die anderen da draußen sind Schuld und man hat sich bis zuletzt bemüht.“ Dies klingt redlich und natürlich auch plausibel. Jedoch ohne eine Selbstreflektion der eigenen Leistungen insbesondere einer Stärken- und Schwächen-Analyse ist dieser Ansatz Selbstbetrug.
Vielleicht ist ein kompletter Reset und Neuanfang mit dem Wegfallen eines „Alt-Konzeptes“ der beste Weg aus der Krise der Branche die es einfach nicht schafft in der Breite kommunikativ nach Außen im Orchester neuer Entwicklungen und Technologien aufzutreten. So weiter zu machen wie bisher mit ein wenig Farbe und Schminke verdeckt nur die Probleme, die schnell wieder zu Tage treten werden.
[note_box]Im DGI Blog ist aktuell ein interessanter Beitrag zum Verschwinden der Informationsvermittler aus verschiedenen Institutionen und Unternehmen zu lesen. Hier ist recht wenig Resonanz? Warum – in Kürze hier im Blog ein Statement. [/note_box]
Hörtipp zur Infoszene – Talk mit Dr. Wilhelm Heinrich Bredemeier von Password Online (2012)
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[randomtext category=“Klems-Autorenbox“]
Lieber Herr Klems,
vielen Dank, dass Sie sich als DGI-Nichtmitglied in dieser Angelegenheit einmal zu Wort gemeldet haben.
Sie stellen zu Recht fest, dass dieser „Meinungsaustausch“ zwischen der DGI, der Vertretung der Information Professionals sowie dem letztlich übrig gebliebenen Sprachrohr in der Branche kein Echo oder Widerhall erzeugt. Das kann – so meine Wahrnehmung – mindestens zwei Ursachen haben:
er erreicht die Zielgruppe(n) nicht, die Password anspricht und aufrütteln will. Oder es interessiert die Zielgruppen nicht, an die Password berichtet – zumindest in diesem Fall.
Ich persönlich bin natürlich befangen, aber ich neige der zweiten Erklärung zu.
Warum?
Der Vorstand der DGI hat sich nach den ersten Berichten von Password an seine Mitglieder gerichtet und ein paar Dinge klargestellt, die Password impilziert. Z.B. das Thema drohende Insolvenz. Sie haben zumindest den Link auf das entsprechende Dokument aufgeführt.
Im Unterscheid zu Ihnen nehme ich keinen Eklat, oder brodelnde Eskalationsstufen etc. wahr. Einzig Password füttert in seinem täglichen Pushdienst teils in wiederholt falscher Darstellung „Offener Brief an den Schatzmeister von FIZ Technik, Peter Genth“ in bekannter Manier Informationen, Interpretationen, Behauptungen und Unterstellungen in den Raum. Zählen Sie einmal nach, wie viele Fehler in der eben von mir herausgehobenen Sentenz zu finden sind.
So geht es pausenlos weiter.
Als langjährig tätiger Informationsexperte in einem führenden Unternehmen der Fachinformationsbranche kann ich es mir nicht erlauben – auf der Basis einer solch unsolide und einseitig geführten Kampagne – eine zukunfsweisende Kommunikation für die Branche in Gang zu setzen.
Gerne würde ich eine solide und valide Diskussion aber mit Ihnen unternehmen.
Ich sehe Sie alskonstruktiv-kritischen Geist in der Branche.
Sehr gerne setze ich mich auch mit allen weiteren InfoPros auseinander, die offen oder auch im Hintergrund an der Sinnhaftigkeit von Verbandsarbeit (sowie Eigenengagement) für unsere Branche Interesse haben.
Lieber Herr Klems,
gerne können Sie mein Statement über die klassischen aber auch die von Ihnen geschätzten und genutzten Kanäle des Social Marketing weiterleiten.
Vielleicht auf bald persönlich bei passender Gelegenheit?
z.B. beim DGI-Forum in Wittenberg:
http://www.dgi-info.de/index.php/dgi-eigenveranstaltungen/dgi-forum-wittenberg
Ihr Luzian Weisel
Vizepräsident DGI
Hallo Herr Weisel,
danke für das Statement und auch die Reflektion bezüglich Erreichbarkeit von Zielgruppen und Multiplikatoren, die uns allesamt in und für die Branche nach Außen irgendwie zu fehlen scheinen.
Sicherlich muß man Gräben nicht tiefer graben, als diese vielleicht sind. Sie haben da Recht. Im Detail müssen die DGI und Password Online einen Weg aus diesem Disput finden.
Für die DGI gilt: Die Fronten sind sicherlich vielfältig und müssen gleichwohl ausgewogen den Prioritäten entsprechend bedient werden. Der Gang wird nicht einfach und auch Realitäten sollte man deutlich in´s Auge sehen können.
Ich möchte hier einen Satz aus meinem Beitrag bemühen der das scheinbare Dilemma beschreibt in dem wir alle in der Szene stecken – „… der beste Weg aus der Krise der Branche die es einfach nicht schafft in der Breite kommunikativ nach Außen im Orchester neuer Entwicklungen und Technologien aufzutreten.“ Mit „Alle“ schliesse ich meine Person und das Unternehmen ein.
Ich werde hierzu in Kürze einen Beitrag schreiben, der es am Beispiel der Social Media Szene deutlich macht, wie auch mit „dünner Informationsdichte“ Zielgruppen erreicht werden können. Ebenfalls auch, wie selbst Profis mit großen Namen mit sehr geringer Informationswertigkeit scheinbar Gruppen begeistern und auf professionelle Quellen nicht setzen. Hier sind Chancen aber auch jede Menge Risiken zu sehen.
Sicherlich findet sich eine Gelegenheit für einen persönlichen Austausch. Ich gebe auf jeden Fall Bescheid, soweit ich Ihren Radar streife.
Beste Grüße
Michael Klems
Sehr geehrter Herr Klems,
DGI versus Password Online? Da muss wohl etwas an mir vorbei gegangen sein. Ich konstatiere nur sehr einseitig von Password ausgesandte Beleidigungen, Beschuldigungen, Vergangenheitsbewältigungsversuche und Selbstbeweihräucherungen, kann aber keinerlei Schlagabtausch oder Disput, wie von Ihnen suggeriert, feststellen. Der soll möglicherweise provoziert werden, aber dazu geben sich DGI-Mitglieder zurecht nicht her. Daher denken die Nachbarn, zu denen ich mich zähle, auch etwas Anderes, als Sie mutmaßlich annehmen.
Der Branche geht es im übrigen gut. Es wurde nie soviel Geld für Informationsbeschaffung und Informationsmanagement ausgegeben wie heute.
Beste Grüße
Rolf Müller
Sehr geehrter Herr Müller,
danke für das Feedback.
Ein offener Brief des Schatzmeisters der DGI, ein Austritt eines doch prominenten Mitgliedes und das Editorial (siehe DGI Blog) des Präsidenten zur Informationsbranche kommen leider nicht von ungefähr. Ihre Aussage über die Budgetierung für Informationsbeschaffung ist erfreulich.
Es bleibt spannend, wie sich die Angelegenheit, die DGI und die Informationsbranche in den kommenden 12 Monaten weiterentwickelt.