Warum kostenpflichtige Datenbanken kaum bekannt sind – 3 Gründe
Die Welle der Begeisterung haben Informationen aus Datenbanken noch nicht ausgelöst – die Gründe sind vielschichtig. Im Beitrag möchte ich die Gründe und Ursachen hinterfragen.
Der Einsatz kommerzieller Informationsquellen zur Informationsgewinnung ist für viele Anwender ein sehr unbekanntes Wesen. Zu einem fast ähnlichen Aspekt habe ich mich heute mit einer Rechtsanwältin rund um die Markenrecherche unterhalten (hierzu in einem späteren Beitrag mehr).
Die Gründe für die nicht bekannte Welt der Datenbanken die nur per Login und gegen Gebühr abrufbar sind sind vielschichtig. Es sind weitaus mehr als nur drei Gründe. Ich will aber in meiner Aufstellung drei wesentliche Knackpunkte etwas genauer darstellen. Zudem lässt dies Luft und Raum für weitere Beiträge. Bei der Darstellung alleine möchte ich es jedoch nicht belassen. Jeder Grund bekommt aus meiner Sicht auch einen Impuls-Ansatz für eine Abänderung oder Verbesserung der Gesamtsituation.
Grund 1: Die Anbieter, Anwender und die Branche
Ein großer Teil der Branche ist langweilig. So langweilig, dass kaum ein Anwender sich auch nur einen Bruchteil seiner Zeit für Fachinformationen und Dienstleistungen aus Datenbanken interessieren würde. Bereits in den 90er Jahre propagierte Heinz Ochsner (Chef von Data Star) das „Informationen aus Datenbanken mehr sexy“ sein müssen. Solange die gesamte Informationskultur aus Datenbanken sich im Fahrwasser von Bibliotheken und Dokumentationswesen bewegt bleibt es trist und öde. Bitte leise sein im Lesesaal. Erst die Anwender machen etwas durch Anwendung aus den Informationen. Hier liegt der Hebel und die Multiplikation: Weiterempfehlung und Begeisterung durch Anwender. Auf diese Weise haben es viele Angebote zu Größe gebracht. Raus aus der Geheimtipp-Mentalität. Einen ersten zarten Ansatz erhält das Segment durch die „informare“ von Arnoud de Kemp.
Grund 2: Die Bedienbarkeit
Technik muß und soll Spaß machen. Einerseits sind die Angebote zu kompliziert und andererseits produzieren die auf „Google-Kopie“ aufgebauten Suchangebote zu viele und nicht relevante Treffer. Liebe IT´ler da müsst Ihr ran. Ich bin der Kunde, der Markt und ich will das so. Also ran an die Tasten. Der Transfer auf die SmartPhones und Tablets dieser Welt muß ganz oben auf der Agenda der Anbieter stehen. Ansonsten zieht nach dem Webhype, Social Media nun auch die Mobiloffensive an den Anbietern vorbei.
Grund 3: Die Null-Kosten-Mentalität durch Internet-Nutzung
Es ist nun einmal weitaus günstiger den gesamten Tag im Internet kostenfrei zu suchen. In einem Gespräch nannte eine Kollegin diesen Ansatz die „Eh-Schon-da-Kosten“. Der Mitarbeiter ist eh schon da. Soll er halt was tun. Aber für Informationen Geld bezahlen? Das wären ja externe Kosten. Der Abruf einer Firmenwebsite ist weitaus günstiger als eine Firmenauskunft und auch das DPMA bietet Markenrecherchen für mal eben Null Euro an. Die Meinungswelt der Anwender und Chefs ist voll von diesen Weisheiten. Diese Denkweise bekommt man nur überwunden durch Begeisterung und Faszination. Nicht kritisieren, sondern positiv motovieren ist die Message. Social Media ist die gigantische Möglichkeit diese Vorteils-Informationen zu teilen und zu transportieren. Es gibt viele gute und phantastisch darstellbare Beispiele wie mit professionellen Datenbanken in Sekunden kostenfreie Webinformationen aus den Angeln gehoben werden.
Es gibt wie bereits am Anfang geschrieben noch mehr Gründe. Diese drei Aspekte sind meines Erachtens jedoch die hauptsächlichen Knackpunkte. Grundsätzlich laste ich uns als Dienstleister der Branche ebenfalls reichlich Kommunikationsdefizite an. Man hätte hier viel früher kommunikativ eingreifen müssen. Zu spät, vielleicht noch nicht so ganz. Denn die kommende Krise ist die große Chance der Branche.
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Auch als Podcast Beitrag noch ausführlicher hören!
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(20,6 MB |21:00 min)
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Sie sind gefragt – Diskutieren Sie mit!
Haben Sie bereits einmal kommerzielle Informationen aus Datenbanken bezogen? Teilen Sie die Ansätze der oben benannten drei Gründe? Fallen Ihnen vielleicht noch weitere wesentliche Gründe ein? Ich freue mich über ein Feedback.
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Ich begrüße diesen Beitrag sehr. Ich gehöre zu den sog. Pionieren im Online-Bereich und habe mit meinem Team beim Springer-Verlag sehr früh Fakten- und Volltextdatenbanken (SpringerLink gehört dazu) aufgebaut und/oder vermarktet und verwertet. Man soll dabei nicht vergessen. dass heutzutage viele Datenbanken an Konsortien lizenziert werden oder der unlimitierte Zugang in Form einer Nationallizenz ausgehandelt wird.
Beste Grüße
Arnoud de Kemp
Tja,
es gibt noch viel zu tun..
Und auch Anbieter sollten einmal nachdenken. GENIOS hat zwar die Struktur seiner Datenbanken im Firmenbereich schon angeglichen und auch für den Verbraucher optimiert, aber man bietet einen Reiter AUSSCHREIBUNGEN an, unter dem sich sehr unterschiedliche Datenbanken mit unterschiedlichen Strukturen bewegen. Da muss Arbeit hinein von GENIOS, da müssen die Ausschreibungsdatenbankanbieter sich bewegen…. Es ist ja akzeptabel, dass diese über einen Vertrag mit dem Amt für Amtliche Veröffentlichungen die Datenbank TED als Lizenz kaufen und in das Produkt mit hinein nehmen. Aber als Kunde muss ich auch die europaweiten Ausschreibungen mit boolescher Logik ausschliessen können und nur die Ausschreibungen unterhalb des Schwellenwertes finden können. Vielleicht will ich ja nur die kaufen und würde die dann auch bezahlen…