Management Summary
Digitalisierung, digitale Transformation – In der Praxis des nationalen Steuer- und Zollamts
Management Wissen / Künstliche Intelligenz /
Management Summary zum Beitrag: Digitalisierung, digitale Transformation – In der Praxis des nationalen Steuer- und Zollamts, Originaltitel: Digitalisation, digital transformation – In the practice of the National Tax and Customs Office – Vozár, A., & Bán, E. (2024, März 28). Budapesti Corvinus Egyetem. Budapest: Budapesti Corvinus Egyetem.
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Mit den Management Summaries fassen wir Fachlitertur zu KI-Themen in einem festen Format zusammen. Schnell erfassbar zu ihrem Vorteil.
1. Einleitung/Einordnung
Die Digitalisierung der Nationalen Steuer- und Zollbehörde Ungarns (NAV) markiert eine signifikante Transformation, um die Effizienz in Steuerprüfungen zu erhöhen und den Verwaltungsaufwand für die Steuerpflichtigen zu reduzieren. Diese Entwicklungen im Rahmen der „NAV 2.0“-Strategie betonen die Bedeutung digitaler Lösungen, die in einem komplexen Umfeld von regulatorischen und technologischen Anforderungen umgesetzt wurden. Mit der Integration von Systemen wie dem elektronischen Rechnungssystem und der E-Paper-Formulare hat NAV eine zukunftsweisende Rolle im öffentlichen Sektor eingenommen und setzt internationale Maßstäbe.
2. Kernaussagen (Key Takeaways)
1. Automatisierung und Vereinfachung: Digitale Lösungen wie die Online-Rechnungsdaten-Services und EKÁER (elektronisches Straßengüterverkehrskontrollsystem) vereinfachen die Verwaltung und reduzieren den Steuerbetrug. Das System für Online-Rechnungsdaten hat sich als besonders nützlich erwiesen, da es detaillierte, Echtzeit-Daten zur Identifikation von Unregelmäßigkeiten liefert.
2. Effizienzsteigerung durch digitale Werkzeuge: Eine Befragung von NAV-Mitarbeitern zeigt, dass rund 88 % die Online-Rechnungsdaten und 94 % elektronische Formulare nutzen. Diese Werkzeuge wurden als entscheidend für die Optimierung des Workflows und die Reduzierung manueller Prozesse hervorgehoben.
3. Positive Akzeptanz, aber Bedarf an Weiterentwicklung: Sowohl bei Steuerpflichtigen als auch bei NAV-Mitarbeitern ist die Akzeptanz der digitalen Lösungen hoch, dennoch besteht Verbesserungspotenzial, etwa bei E-Paper-Formularen und der Funktionalität des Online-Rechnungssystems.
4. Internationales Vorbild: Die Implementierung digitaler Lösungen hat das Steueraufkommen verbessert und Steuerlücken in Ungarn deutlich reduziert (2023: etwa 6 %), womit NAV europaweit eine führende Rolle einnimmt. Das Modell dient auch als Referenz für andere Länder wie Polen und die Slowakei.
3. Praktische Beispiele und Anwendungsszenarien
• Online-Kassenbericht und EKÁER: NAVs Online-Kassenberichte ermöglichen eine präzisere Überwachung des Umsatzes, und die Einführung des EKÁER-Systems hat Umsatzsteuerbetrug effektiv reduziert. Dies zeigt, dass digitale Systeme nicht nur die Einhaltung fördern, sondern auch administrative Effizienz erzeugen.
• Elektronische Steuererklärungen und Rechnungsdaten-Services: Die Verfügbarkeit digitaler Steuererklärungen für Privatpersonen und Unternehmen ermöglicht eine einfache Übermittlung und reduziert den Aufwand für manuelle Prüfungen. Diese Services erlauben NAV eine umfassendere Nutzung von Daten zur Betrugsprävention.
• E-Paper und ELLUGY-Formulare: Diese digitalen Kommunikationsmittel erleichtern den Austausch zwischen Steuerpflichtigen und der Behörde erheblich. Beispielsweise erlaubt das E-Paper-System den Steuerzahlern, Anfragen und Belege elektronisch und sicher einzureichen, was den Prüfungsprozess beschleunigt.
4. Analyse der Implikationen für das Management
Die Transformation bei NAV zeigt, dass die Digitalisierung im öffentlichen Sektor Effizienz und Steuertransparenz erhöhen kann. Wesentliche Implikationen sind:
• Kostenreduzierung durch Prozessautomatisierung: Digitale Prüfmethoden und vorgefertigte Steuererklärungen senken den Verwaltungsaufwand und ermöglichen eine stärkere Fokussierung auf risikobasierte Prüfungen.
• Steigerung der Compliance: Die Möglichkeiten, Betrug durch Echtzeit-Datenanalysen zu identifizieren, sorgen für höhere Steuertransparenz und fördern eine Kultur der freiwilligen Einhaltung bei den Steuerpflichtigen.
• Potenzial für KI in Prüfungen: Die NAV-Datenbank enthält große Datenmengen, die durch KI analysiert werden könnten, um Steuervermeidungsmuster und Risiken noch präziser zu erkennen und Ressourcen gezielt einzusetzen.
5. Empfehlungen für die Praxis
1. Optimierung und Standardisierung digitaler Formulare: Die Erweiterung der Funktionalität von Formularen wie E-Paper und ELLUGY zur Vereinfachung und Standardisierung der Kommunikation mit Steuerpflichtigen.
2. Erweiterung der Automatisierung durch SAF-T: Die geplante Einführung des SAF-T (Standard Audit File of Tax) in Übereinstimmung mit den OECD-Empfehlungen bietet die Chance für automatisierte Prüfungen und eine einheitliche Datenstruktur.
3. Schulung und Support für digitale Kompetenz: Regelmäßige Schulungen zur Nutzung der digitalen Systeme fördern sowohl die Effizienz innerhalb der Behörde als auch die Akzeptanz bei den Steuerpflichtigen.
4. Kontinuierliche Überprüfung der Effektivität digitaler Lösungen: Feedback von Anwendern sollte regelmäßig eingeholt werden, um bestehende Systeme anzupassen und den Nutzerkomfort zu erhöhen.
6. Fazit und Ausblick
Die Digitalisierung bei NAV zeigt deutlich, dass digitale Transformationen nicht nur Effizienz und Steuertransparenz fördern, sondern auch einen neuen Standard für Steuerverwaltungen setzen können. Angesichts des steigenden Steueraufkommens und der verringerten Steuerlücke in Ungarn dient NAV als Vorbild für EU-Länder und fördert innovative Steuerlösungen. Die Weiterentwicklung hin zu KI-gestützten Analysen und die geplante Einführung von SAF-T könnten die Prüfungseffizienz weiter steigern und NAVs Rolle als digitalisierte Behörde der Zukunft stärken.
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