Vermittler im Netz – wie man durch Content-Teilen eine Netz-Ikone werden kann

Der dritte Teil der Reihe über das Publizieren als Information Professional im Netz widmet sich dem Teilen von Informationen. Beim Teilen von Informationen möchte ich auf das einfache Mitteilen von Internet-Adressen oder die Hinweise auf interessante Beiträge oder News eingehen. Selbstverständlich ist das Erstellen eines langen Fachbeitrages und das Veröffentlichen zu einem Thema auch „Teilen von Wissen“.

Diese Form der Übermittlung von Adress- bzw. Fundstellenhinweisen per Teilen ist der vielleicht ideale Ansatz, wenn das Schreiben von komplexen Geschichten (Story Telling) nicht Ihr Ding ist. Aber auch, wenn sie kaum Zeit haben und vielleicht wirklich nichts aus dem fachlichen Umfeld und dem Job zu berichten haben können Sie immer etwas teilen. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie überwiegend fachlich publizieren.

Werden Sie nicht zum Informations-Messie – sondern zum „Jäger und Teiler“
Es gibt Menschen die heben alles auf, um es später einmal zu lesen. Beinahe jeder Zeitungssammler ist voll von Artikeln, die man irgendwann mal lesen wollte. Diese Stapel werden meist bei einer Aufräum-Aktion dann ungelesen entsorgt und konnten die Kraft der „Informationsvermittlung“ nie entfalten. Für viele Berufsträger haben diese „muss ich noch lesen Stapel“ auch eine positive Außenwirklung. Der Schreibtisch ist voll und jede Menge Arbeit muss noch getan werden. Auf der anderen Seite erschlagen diese Berge und fördern nicht gerade Kreativität.

[info_box]Hinweis zur Reihe “Wer nicht Content publiziert verliert”

Diesen Beitrag haben wir für unsere Branche der Infoszene erstellt. Hierzu gehen für professionell arbeitenden Recherche auf freier bzw. selbständiger Basis, angestellte Informationsmanager und die Anbieter von Fachinformationen (Datenbanken und Hosts). Sie können diesen Beitrag aber gerne auch auf Ihre Branche übertragen, wenn diese sich ebenfalls mit dem Veröffentlichungen von Inhalten für Kunden und Zielgruppen schwer tut. Verschiedene Gegenargumente und Verhinderungen sind problemlos austauschbar.[/info_box]

Weitaus unerkannter gehen hier die digitalen Messies vor. Diese elektronischen Sammler packen alles in Archiv-Verzeichnisse oder in sehr lange „Bookmark- oder Favoriten-Listen“. die irgendwann mal gesichtet werden sollen. Dies ist ebenfalls gebundenes Informationskapital, welches wie ein Schatz gehortet und nicht herausgerückt wird. Jede Menge „digitale Joghurtbecher“, die besser in das Informations-Recycling gegangen wären.

Dabei könnten diese Informationen einen Wert entfalten, wenn diese beim Auffinden als nützliche Information kurzfristig geteilt würden. Das Kurzfristige ist dabei wichtig, denn Informationen haben in vielen Bereichen eine bestimmte Halbwertszeit. Wird zu lange gewartet, so stellt man fest, das man Dubletten versendet, denn andere Teilnehmer haben die Info bereits gestreut oder das Thema ist einfach veraltet.

Es ist nicht „mein Schatz“ – sondern eine Perle die gezeigt werden möchte
Sie glauben gar nicht, wie viele da draußen in der digitalen Welt die gleiche Information in diesem Moment auch lesen. Warum also horten und „Herrschaftswissen“ festhalten? Durch das Teilen und Weiterleiten zeigen Sie Ihren Lesern das Sie ein Thema besetzen und vor allem auch leben. Zudem zeigen Sie Aktivität und fachliche Auseinandersetzung.

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Interessante Fundstücke online oder in der realen Welt sollten Sie teilen und nicht horten

Gehen Sie dies konsequent und mit Ausdauer an, so können Sie sich positionieren. Sie besetzen ein festgelegtes fachliches Umfeld und erarbeiten sich einen Ruf bei Ihren Empfängern.

Damit wir uns richtig verstehen: Dieser Weg ist lang und fordert jede Menge Ausdauer von Ihnen. Jedoch wie beim Sport hat diese Vorgehensweise enorme Vorteile, denn Sie verarbeiten Informationen die Ihnen ein enormes Fachwissen geben.

Im Gegensatz zum Stapeln und dann irgendwann einmal lesen, erfassen Sie Informationen und teilen diese weiter. Sie entlasten sich auf die eine Weise und auf der anderen Seite ist der Nachrichtenstrom den Sie aufbauen Ihr Archiv. Mit einer klugen Schlagwortstrategie in den Meldungen (Hashtags, Tags) finden Sie Meldungen enorm schnell wieder und können diese erneut aufgreifen, wenn Sie doch einmal einen Beitrag schreiben wollen.

Darf es bitte etwas mehr als nur ein Link sein?
Nur einfach einen Link in die Welt zu senden ist mittlerweile zu wenig. Eigentlich war es schon immer zu wenig, denn das macht die Information austauschbar und nicht individuell. Sie sind Experte und man erwartet von Ihnen schon ein wenig mehr. Als zentrale Stelle zu einem Fachthema sollten Sie bewerten und anmerken. Bitte aber auch mehr nach außen geben als Floskeln wie in der Art „Hochinteressant oder Lesenswert“.

Teilen mit 140 Zeichen
Twitter ist der ideale Dienst, um Informationen zu teilen und weiter nach Außen zu geben. Twitter Strom lesen und retweeten, interessante Meldung erhalten und per Link weiter twittern. Vielleicht auch mal eine Erkenntnis per 140 Zeichen als kleine Weisheit nach Außen tragen. Für 140 Zeichen ist immer Zeit und diese Zeit sollten Sie sich 2 bis 3x pro Tag nehmen. Versuchen Sie herauszufinden, wann für Sie die beste Zeit zum Twittern ist und wann Ihre Empfänger die besten Reaktionen zeigen (weiteres Retweeten, favorisieren oder kommentieren). Hier möchte ich auf den Beitrag zu Klaus Eck verweisen, der eine recht effiziente Twitter Strategie fährt und die Meldungen als Arbeitsgrundlage für spätere Beiträge nimmt.

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Twitter fast schon Standard auf vielen Webseiten – Beispiel F.A.Z. Net

Im Tagesgeschäft lässt sich Twitter recht gut integrieren. Kommen Sie auf eine interessante Webseite, so können Sie per Copy & Paste die Adresse mit einer Anmerkung twittern. Idealerweise verfügt die Seite sogar über eine Twitter Button. Umso besser: Dann anklicken – etwas anmerken und raus damit. Denken Sie einfach und überfordern Sie sich nicht direkt am Anfang mit irgendwelchen Tools. Es gibt viele prominente Twitterati die nur über Twitter selbst kommunizieren. Üben sollten Sie auf jeden Fall das Zusammenspiel von PC, SmartPhone und ggf. Tablet. Es gibt vielleicht die eine oder andere Gelegenheit bei der gerade entfernt vom Arbeitsplatz mehr Zeit für das twittern ist. Üben Sie daher einmal den Vorgang auf dem SmartPhone wie die Adressen von Fundstellen im Netz am schnellsten und einfachsten per Twitter gesendet werden können.

Weitere Teilungsdienste die Sie einsetzen können:
Auf diese Dienste möchte ich nicht weiter eingehen. Nehmen Sie sich den Dienst heraus der Ihnen am meisten liegt und achten Sie darauf, ob Ihre Empfänger oder Ihre Szene sich auf dem jeweiligen Kanal tummeln.

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5 Schritte wie Sie als Informations Professional das Teilen von Informationen beginnen können

Bauen Sie sich einen Twitter Account auf und folgen Sie den Institutionen und Personen die im fachlichen Umfeld Informationen senden. Diese Informationen können Sie dann retweeten.

Welche Webseiten, die Sie regelmäßig ansteuern geben Informationen über einen „Aktuell-Bereich / News-Bereich“ heraus? Per RSS Feed (soweit unterstützt) sollten Sie diese Seiten dauerhaft beobachten und dann Neuigkeiten nach Außen geben.

Werten Sie dauerhaft Medien zu Fachthemen aus und transportieren Sie diese Informationen als neu aufgebaute Abstracts. Durch das Verkürzen und optimierte Teilen schaffen Sie einen Mehrwert für die Leser.

Geben Sie Linktipps zu neu entdeckten Blogs oder Websites heraus. Teilen Sie Ihre Quellen mit den anderen Anwendern.

Gehen Sie mit offenen Augen durch die Welt und reduzieren Sie nicht alles auf Web- oder Online-Informationen. Viele interessante Aspekte der reellen Welt lassen sich als Foto oder Video teilen.

Sie werden sehen, dass diese Arbeit sich ganz gut in das Informieren über Fachthemen integrieren und dann auch praktisch umsetzen lässt. Auf jeden Fall müssen sie sich an den Teilungsvorgang gewöhnen. Mit dem Teilen von Informationen verschaffen Sie sich jede Menge Vorteile, da sie das eigene Informations-Management optimieren und sich ein „Jagdinstinkt“ für spannende Meldungen entwickelt.

[info_box]Kleine Reihe – Wer nicht Content publiziert verliert

Mit dieser vierteiligen Reihe möchten wir die Infoszene näher an das strategisch wichtige Thema heranführen.

Teil 1 – Wer nicht Content publiziert verliert – warum die Infoszene jetzt schreiben sollte
Teil 2 – StoryTelling – was und wie die Infoszene Geschichten erzählen kann
Teil 3 – Vermittler im Netz – wie man durch Informations-Teilen eine Reputation aufbauen kann
Teil 4 – Wie kommen die Geschichten in´s Netz? – so können wir alle veröffentlichen[/info_box]

Teilen Sie bereits schon Informationen und was sind Ihre Erfahrungen? Auf welche Dienste und Netzwerke setzen Sie? Ich freue mich über Ihr Feedback.

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Warum kostenpflichtige Datenbanken kaum bekannt sind – 3 Gründe

Die Welle der Begeisterung haben Informationen aus Datenbanken noch nicht ausgelöst – die Gründe sind vielschichtig. Im Beitrag möchte ich die Gründe und Ursachen hinterfragen.

Der Einsatz kommerzieller Informationsquellen zur Informationsgewinnung ist für viele Anwender ein sehr unbekanntes Wesen. Zu einem fast ähnlichen Aspekt habe ich mich heute mit einer Rechtsanwältin rund um die Markenrecherche unterhalten (hierzu in einem späteren Beitrag mehr).

Die Gründe für die nicht bekannte Welt der Datenbanken die nur per Login und gegen Gebühr abrufbar sind sind vielschichtig. Es sind weitaus mehr als nur drei Gründe. Ich will aber in meiner Aufstellung drei wesentliche Knackpunkte etwas genauer darstellen. Zudem lässt dies Luft und Raum für weitere Beiträge. Bei der Darstellung alleine möchte ich es jedoch nicht belassen. Jeder Grund bekommt aus meiner Sicht auch einen Impuls-Ansatz für eine Abänderung oder Verbesserung der Gesamtsituation.

Grund 1: Die Anbieter, Anwender und die Branche

Ein großer Teil der Branche ist langweilig. So langweilig, dass kaum ein Anwender sich auch nur einen Bruchteil seiner Zeit für Fachinformationen und Dienstleistungen aus Datenbanken interessieren würde. Bereits in den 90er Jahre propagierte Heinz Ochsner (Chef von Data Star) das „Informationen aus Datenbanken mehr sexy“ sein müssen.  Solange die gesamte Informationskultur aus Datenbanken sich im Fahrwasser von Bibliotheken und Dokumentationswesen bewegt bleibt es trist und öde.  Bitte leise sein im Lesesaal. Erst die Anwender machen etwas durch Anwendung aus den Informationen. Hier liegt der Hebel und die Multiplikation: Weiterempfehlung und Begeisterung durch Anwender.  Auf diese Weise haben es viele Angebote zu Größe gebracht. Raus aus der Geheimtipp-Mentalität. Einen ersten zarten Ansatz erhält das Segment durch die „informare“ von Arnoud de Kemp.

Grund 2: Die Bedienbarkeit 

Technik muß und soll Spaß machen. Einerseits sind die Angebote zu kompliziert und andererseits produzieren die auf „Google-Kopie“ aufgebauten Suchangebote zu viele und nicht relevante Treffer. Liebe IT´ler da müsst Ihr ran. Ich bin der Kunde, der Markt und ich will das so. Also ran an die Tasten. Der Transfer auf die SmartPhones und Tablets dieser Welt muß ganz oben auf der Agenda der Anbieter stehen. Ansonsten zieht nach dem Webhype, Social Media nun auch die Mobiloffensive an den Anbietern vorbei.

Grund 3: Die Null-Kosten-Mentalität durch Internet-Nutzung

Es ist nun einmal weitaus günstiger den gesamten Tag im Internet kostenfrei zu suchen. In einem Gespräch nannte eine Kollegin diesen Ansatz die „Eh-Schon-da-Kosten“. Der Mitarbeiter ist eh schon da. Soll er halt was tun. Aber für Informationen Geld bezahlen? Das wären ja externe Kosten. Der Abruf einer Firmenwebsite ist weitaus günstiger als eine Firmenauskunft und auch das DPMA bietet Markenrecherchen für mal eben Null Euro an. Die Meinungswelt der Anwender und Chefs ist voll von diesen Weisheiten. Diese Denkweise bekommt man nur überwunden durch Begeisterung und Faszination. Nicht kritisieren, sondern positiv motovieren ist die Message. Social Media ist die gigantische Möglichkeit diese Vorteils-Informationen zu teilen und zu transportieren. Es gibt viele gute und phantastisch darstellbare Beispiele wie mit professionellen Datenbanken in Sekunden kostenfreie Webinformationen aus den Angeln gehoben werden.

Es gibt wie bereits am Anfang geschrieben noch mehr Gründe. Diese drei Aspekte sind meines Erachtens jedoch die hauptsächlichen Knackpunkte. Grundsätzlich laste ich uns als Dienstleister der Branche ebenfalls reichlich Kommunikationsdefizite an. Man hätte hier viel früher kommunikativ eingreifen müssen. Zu spät, vielleicht noch nicht so ganz. Denn die kommende Krise ist die große Chance der Branche.

[titled_box title=“Beitrag und noch mehr als Podcast“ bgColor=“#041018″]
Auch als Podcast Beitrag noch ausführlicher hören!

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Alternativer Download als MP3
(20,6 MB |21:00 min)
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Sie sind gefragt – Diskutieren Sie mit!

Haben Sie bereits einmal kommerzielle Informationen aus Datenbanken bezogen? Teilen Sie die Ansätze der oben benannten drei Gründe? Fallen Ihnen vielleicht noch weitere wesentliche Gründe ein? Ich freue mich über ein Feedback.

 

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