Wings Strategie: Was Information Professionals von der Lufthansa lernen können

Märkte sind hart umkämpft und immer mehr Unternehmen versuchen mit sehr preiswerten Angeboten etablierten Anbietern die Kunden abzugewinnen. Das Billigsegment erlebt seit Jahren einen Aufschwung und Premium Anbieter laufen schnell Gefahr durch zu preiswerte Angebote das aufgebaute Markenimage “Premium” zu verlieren. Die Lufthansa AG stellt sich mit der Wings Strategie dieser Herausforderung in der Luftfahrtbranche. Ein interessanter Konzern- und Markenumbau aus dem Information Professionals einiges für die eigene Markenstrategie und Positionierung im Markt lernen können.

 

Der nachfolgende Beitrag ist sebstverständlich beliebig umsetzbar auf Unternehmen die mit einem Wettbewerbsumfeld aus dem Billigumfeld kämpfen müssen. In diesem Beitrag wenden wir dieses Best Practice Beispiel für zwei Tätigkeitsfelder der Information Professionals an.

 

Hart umkämpft – Fluggesellschaften kämpfen um die Buchungen

Große Airlines wie Air France oder die Lufthansa stehen unter einem enormen Wettbewerbsdruck. Einerseits setzt den etablierten Fluggesellschaften auf der Hochpreis-Seite die Airline Emirates zu, die durch staatliche Subventionen enorme Vorteile ausspielen kann. Andererseits schöpfen Billig-Airlines den bekannten Unternehmen im unteren Preissegment die Kunden ab.

 

Das Unternehmen Lufthansa steht mit seinem Image und damit mit seiner Marke für verschiedene Werte im Markt. Die Reaktion auf alle Marktteilnehmer am oberen oder unteren Segment würde zu einem regelgerechten Zerfransen der für Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit stehenden Airline führen. Die Gefahr: eine etablierte Marke wie Lufthansa verliert an Glaubwürdigkeit und keinerlei festen Positionierung bei Alt- aber auch Neukunden.

 

Die Lufthansa AG zeigt mit der Ende 2014 angekündigten Wings Strategie, wie der Konzern auf die Billigfluglinien reagieren will. Die Strategie soll dabei eine Billigfluglinie in die Lufthansa Marke integrieren ohne dabei die Reputation der Premium Marke “Lufthansa” zu demontieren.

 

Lufthansa teilt innerhalb des strategischen Vorhabens das Produkt “Fliegen” in diese drei verschiedene Marken (Multi-Branding) auf. Jede Marke verfügt über ein bestimmtes Merktmal und ist auf unterschiedliche Destinationsleistungen und Zielgruppen zugeschnitten.

 

Lufthansa
Der Premium Carrier mit weltweiten Verbindungen. Dieser Bereich verfügt über 348 Flugzeuge und knapp 40.000 Mitarbeiter.

Germanwings
Positionierung als Qualitätsariline im Billig-Markt-Segment. 57 Maschinen und ca. 2.000 Mitarbeiter werden für Germanwings tätig sein.

Eurowings
Wird ab 2015 als Niedrig-Preis Carrier Langstreckenflüge anbieten. Dieser Bereich ist mit 23 Flugzeugen und knapp 850 Mitarbeitern ausgestattet.

 

Kritiker halten diese Aufteilung für problematisch da in einem Konzern mehrere Segmente arbeiten die für unterschiedliche Ausrichtungen stehen. Lufthansa formuliert dies selbst als einzelne Values, die jeweils einzeln für einen Markt oder Zielgruppe stehen.

 

Interessanter Praxisfall für Information Professionals

Für Information Professionals ist die Neuaufstellung mittels neuer Marken, die für einzelne Produktsegmente stehen ein sehr interessanter Praxisfall. Auch die Information Professionals müssen durch neue Entwicklungen in Marktsegmenten effektive Strategien entwickeln und darauf achten, dass die aufgebaute Markenerscheinung sich nicht verwässert.

 

Im Gegensatz zu den Fluggesellschaften findet der Preiskampf nicht am Ticket-Schalter sondern bereits in den Köpfen der Kunden statt. Verbesserte Eigenrecherchemöglichkeiten (Suchmaschinen, Datenportale und offene Amtsinformationen) haben den Zugang und damit die Kosten für Recherchen für verschiedene Marktsegmente scheinbar gesenkt.

 

 

Bisherige Geschäftsmodelle wie Abfragen von Rechtsständen zu Marken, Patenten oder auch einfache Statistikrecherchen wandeln sich zu Do-It-Youtself Tätigkeiten. Auch die Datenbankhosts tragen diesem Trend Rechnung. Die Suchoberflächen haben sich durch die Webtechnologie und Semantik weiter verbessert. Auch neue Preismodelle haben die Zugänge auch für kurzfristige Recherchen erschwinglich gemacht. Bei einer Delegationstätigkeit an einen InfoPro sinken hier zwangsläufig die Preise, da die Exklusivität des Zugangs zu den Daten und auch Fachwissen mehr oder minder entfallen ist.

 

Lässt der Information Professional sich nun auf die veränderten Rahmenbedingungen ein und geht mit sehr preiswerten Angeboten in den Markt, so kommt dies der Lufthansa gleich, die auf einmal ungewohnt kostengünstig operiert. Für die Kunden beginnt die als langfristig sehr exklusive Marke “mein persönlicher InfoPro” zu wanken. Keine Marke ist auf Dauer so dehnbar, dass diese beide Preisextreme (Hochpreis / Tiefpreis) bedienen kann.

 

Information Professionals können sich an der Wings Strategie der Lufthansa sehr gut orientieren. Hier wird der Aufbau von neuen Produkt- oder Servicemarken unumgänglich, um die Premium Marke mit dem erzielten Image zu bewahren. Gleich dem Beispiel der Lufthansa sollte parallel noch mehr Premium-Service und Exklusivität in die Top-Marke investiert werden. Die Lufthansa setzt dies durch eine Modernisierung der Maschinen und dem Upgrade der Serviceleistungen um. Dies erhöht die Abgrenzung zu den neuen Preissegmenten die aufgebaut werden.

 

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Für Information Professionals bedeutet dies rein faktisch der Aufbau neuer Service-Marken und eine deutliche Erhöhung der Premium Leistungen durch neue Mehrwerte. Diese Empfehlungen hatte bereits 2014 Gunter Dück den Informationsprofis auf der Steilvorlagen Veranstaltung 2013 und dem IK Symposium 2014 gegeben.

 

Beispielhafte Umsetzung – Wings Strategie für Information Professionals

An zwei Beispielfällen aus der beruflichen Praxis der professionellen Datenrecherche soll diese Umsetzung dokumentiert und werden.

 

Beispiel 1 – Anbieter im Marktsegment Market Intelligence im Preiskampf
Sie sind als Anbieter mit dem Namen “Market-Intelligencius AG” im Branchensegment der Market-Reports und Market-Intelligence unterwegs. Sie erstellen im Kundenauftrag Analysen und Auswertungen die zumeist auf Vorstandsebene empfangen werden. Als Premium-Anbieter sind sie im höheren Honorarsegment unterwegs.

 

Aktuell stellen sie fest, dass eine jüngere Generation Assistentin immer mehr mit Eigenrecherchen mehr schlecht als Recht Informationen zusammentragen. Eingesetzt werden auch günstige Statistik- und Tabellenportale.

 

Der Market Intelligence Researcher startet mit zwei neuen Diensten. Unter der Bezeichnung “Easy Statistik” werden Kurzreports und Kompakt-Angebot im preiswerten Segment aufgebaut. Unter dem Label “Statistik-Direkt” können fertige Reports online gekauft und geladen werden. Für individuelle Fragestellungen wird auf den Premium-Dienst verwiesen. Hier wird für Neukunden sogar der Preis noch angeboten und mit einem neuen Layout die Exklusiv-Position hervorgehoben.

 

Beispiel 2 – Patentrecherchen sind kostenfrei über Portale durchführbar

Für Information Professionals sicherlich eine schon länger bekannte Situation die sich bislang auch als haltbar erwiesen hat. Jedoch wandelt sich die Kundenstruktur zunehmend auf Seiten der Jungingenieure und in den Unternehmen. Auch der Einfluss der Einkaufsabteilungen macht den Patentrechercheuren immer mehr zu schaffen. Die Aussage, dies könne man doch kostenfrei im Internet recherchieren häuft sich verstärkt. Höhere Honorare lassen sich argumentativ nur schwer verkaufen.

 

Der Recherchedienstleister setzt einen neuen Service als “Kompakt-Service” unter einem neuen Namen und mit standardisierten Festpreis-Diensten auf. Für individuelle Rechercheleistungen die Standardabfragen nicht entsprechen wird auf den individuellen Premium-Dienst verwiesen. Die Trennung im Markt erfolgt durch eine neue Benennung des Informationsdienstes. Ebenfalls denkbar wäre eine Trennung der Dachmarke in “Premium” und “Kompakt” oder “Easy”. Hier ist jedoch immer wieder die Gefahr der Vergleichbarkeit zum Premium-Angebot vorhanden. Eine harte namentliche Trennung ist daher mehr zu empfehlen.

 

Verstehen was neu im Markt ist

Im Flug- und Reisemarkt hat sich das komplette Buchungverhalten verändert. Durch die Präsenz von Vergleichsportalen erhalten die Zielgruppen eine gewisse Markttransparenz und Preisvergleichsoption. Aber auch dynamische Pricing-Optionen innerhalb der Airlines haben die Möglichkeit der Angebotserstellung verändert.

 

 

Für Information Professionals haben sich die Empfängergruppen und das Verhalten beim Suchen nach Fachinformationen gewandelt. Auf diese Veränderungen müssen Information Professionals durch zugeschnittene Angebote reagieren. Als Beispiel können die Veränderungen beim Online-Nutzungsverhalten dienen. So müssen Information Professionals passende Angebote für Nutzer von SmartPhones oder Tablet PC´s vorhalten. Bei einer Airline sind dies vergleichweise Lounges oder Sitzkomfort in den Maschinen.

 

Gleiche Ausgangslange jedoch andere Branche und anderes Unternehmen

Vieles kann durch den Blick über den Tellerrand gelernt und umgesetzt werden. Information Professionals sind nicht die einzige Branche die unter einem Preisdruck steht. Der Markt fordert Reaktionen auf neue Entwicklungen wie dem digitalen Wandel. Eine flexible Haltung und auch das Loslassen von altem Ballast kann als Chance genutzt werden.

 

Notwendige Schritte für eine neue Marken- und Servicestrategie

Nachfolgen wollen wir alle Kernschritte für den eigenen Umbau skizzieren. Sicherlich steckt einiges an Arbeit dahinter, was hier lediglich in einer These formuliert wird.

Starten Sie mit einer Analyse Ihrer Kundenstruktur und einer Stärken- und Schwächen Analyse ihrer Produkt- und Serviceleistungen. Folgende Kernfragen sollten Sie im ersten Schritt herausarbeiten.

 

1) Welche Kundengruppen in welchem Anteil nutzen Ihre Dienstleistung?
2) Wo liegen die Top-Merkmale ihrer Leistungen?
3) Welche Segmente sind durch ein Preisdumping gefährdet?
4) Mit welcher Aufwertung kann das Premium Segment gesteigert werden?
5) Wo können neue Leistungs- und Markensegmente mit neuen Values aufgesetzt werden?

 

Bauen Sie nun ein oder zwei Segmente auf. Diese positionieren sie mit neuen Produktschwerpunkten unter der Beibehaltung der herausgearbeiteten Top-Merkmale.

Weitere Informationen zum Konzernumbau der Lufthansa können Sie leicht über Pressedatenbanken recherchieren. Wir haben in der Literaturliste bereits einige Schwerpunktbeiträge herausgearbeitet.

 

Literaturnachweise und Links – Die Lufthansa Wings Strategie

1) „Vollsortimenter-Strategie ist nicht mehr zeitgemäß“, absatzwirtschaft, 30.01.2015

2) „Ryanair wird Europas wichtigste Fluglinie für Manager“, WitschaftsWoche, 12.01.2015

3) Lufthansa wird billiger, Emirates nicht aufzuhalten/Diese Luftfahrt-Themen werden 2015 prägen, Handelsblatt Online, 29.12.2015

4) LUFTHANSA MIT DEM RÜCKEN ZUR WAND, fvw, 19.12.2014

5) Lufthansa beschließt Billigkonzept, F.A.Z. Frankfurter Allgemeine Zeitung , 04.12.2014

6) Lufthansa-Aufsichtsrat stimmt zentralen Weichenstellungen für nachhaltigen Erfolg des Unternehmens zu, PR Mitteilung der Lufthansa AG, 03.12.2014

7) ZWEI WEGE, EIN ZIEL!, fvw, 02.10.2014

8) Lufthansa AG – Konzern –

 

Wo sehen Sie als Information Professional für sich die Herausforderung. Sehen Sie neue Geschäftsbereiche die neu aufgesetzt werden können?

Nutzen Sie den Kommentarbereich für ein Feedback oder eine Diskussion.

 

Burnout – Vorprogrammierte Erschöpfungszustände durch kräftezehrende Eigenrecherchen

Thematische Steilvorlagen für Information Professionals

“Nicht die Erreichbarkeit ist das Übel für die Mitarbeiter – sondern die (damit verbundene) Arbeit” – so lautet der Titel eines aktuellen Beitrags aus Spiegel Online. Befragt wird der Burnout-Spezialist Matthias Burrisch*. Dieser macht deutlich, dass die deutsche Arbeitskultur in vielen Betrieben krank macht. Die hohe Belastung am Arbeitsplatz durch zu viele Aufgaben und die Verlagerung von Arbeit und Kommunikation auf mobile Endgeräte machen den Arbeitnehmern immer mehr zu schaffen. Einzelne Großunternehmen ziehen die Konsequenzen und schalten den E-Mail-Empfang für Mitarbeiter abends ab. Ein Allheilmittel ist das Ziehen der digitalen Reißleine jedoch nicht. Die Ursachen der Überlastung an deutschen Telearbeitsplätzen liegen tiefer und ergeben sich aus einer Erosion der bisherigen Arbeitsteilung, hervorgerufen durch die innerbetriebliche Vernetzung.

Arbeitnehmer die One-in-All-Abteilung

Waren früher Abteilungen der Unternehmen mit den Reiseplanungen der Mitarbeiter beauftragt, so kann der heutige mündige digitale Mitarbeiter direkt über Intranet-Lösungen bekannter Reiseportale seinen Flug oder Mietwagen selbst buchen. Weniger Workflow auf Kosten hoher Mehrarbeit an den Einzelarbeitsplätzen.

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Delegation ist eine der Top-Lösungen laut dieser Info-Grafik um einer Überlastung am Arbeitsplatz zu entgehen

Bei der Informationsbeschaffung sieht der Alltag ähnlich aus. Das Internet als riesiger Online-Katalog, Enzyklopädie und Wirtschaftsarchiv stehen allumfassend und 24 Stunden zur Verfügung. Das Dauerfeuer von Informations- und Wissenseinheiten sorgen für fehlinvestierte Aufmerksamkeiten und mittelfristig zum Stress. Ohne dass es längere Zeit jemand bemerkte, brennt der Mitarbeiter aus, denn die Belastung der Kerntätigkeit kommt zu den vielen neuen Nebentätigkeiten oben drauf.

Nur begrenzt möglich – ich mache alles selbst

In der täglichen Arbeit erleben wir häufig potenzielle Kunden, die meisterhaft alles selbst leisten und auch die Informationsbeschaffung per Do-It-Yourself vorziehen. Dieses Arbeitsschema geht meiner Erfahrung nach so lange gut, bis der potenzielle Kunde richtig tief in der Arbeit steckt. Ab diesem Moment ergeben sich große Chancen für Informationsdienstleister, sich zu platzieren.

Thematische Steilvorlagen aufgreifen und kommunizieren. Für Information Professionals extern und Inhouse ergibt das Burnout-Thema jede Menge Argumentationsfutter zugunsten der eigenen Dienstleistung. Für die Vermarktung ist es völlig legitim, sich an aktuelle Themen anzuhängen und diese mit eigenen Leistungen zu koppeln. Es muss nur nachgewiesen werden, dass so Mehrwerte generiert werden. Gerade für die Professionals in den Unternehmen ist der Druck an den Arbeitsplätzen ein guter Aufhänger, um auf die eigenen Fähigkeiten und Kapazitäten aufmerksam zu machen.

Verwenden Sie aktuelle Buzz Words wie Überlastung oder Burnout, um auf die Effizienz einer Informationsabteilung und deren Entlastung hinzuweisen. Sprechen Sie mit Entscheidern aus dem Gesundheitswesen und den Arbeitnehmervertretern. Zeigen sie an eindrucksvollen Beispielen, dass die Information Professionals Informationen punktgenau liefern, damit der Mitarbeiter seine Kräfte einteilen und sich auf das Wesentliche, nämlich seine Kerntätigkeit. konzentrieren kann. Fünf Maßnahmen lassen sich relativ schnell und einfach umsetzen.

1) Schreiben Sie zum Thema Burnout und Entlastung durch einen Information Professional einen Blog- oder Fachbeitrag

2) Erstellen Sie eine Literatur- und Themenliste sowie Tipps als White Paper mit einer Fachabteilung in Ihrem Unternehmen

3) Sammeln Sie Online-Meldungen zu Burnout und Arbeitsüberlastung auf sozialen Medien wie Pinterest, Twitter oder Google+.

4) Erstellen Sie eine Präsentation zum Thema und stellen Sie die entlastenden Leistungen Ihrer IuD-Arbeitung dar.

5) Achten Sie selbst darauf, dass Sie nicht selbst zum Burnout-Opfer werden. Lernen Sie selbst aus den ermittelten Informationen!

Die Gelegenheit für eine positive Darstellung der Leistungen eines Information Professionals ist im Zeitalter überarbeiteter Arbeitnehmer besser denn je.

*Matthias Burisch, Jahrgang 1944, ist Professor für Psychologie und Leiter des Burnout-Instituts Norddeutschland und Fachbuchautor über das Burnout-Syndrom. Er berät Unternehmen und Führungskräfte. – Link zum Spiegel Online-Artikel: http://goo.gl/gHuy9O

Hinweis
Dieser Beitag ist im Febuar 2014 in der Printausgabe von Password erschienen. Die Wiedergabe im infobroker.de Blog oder anderen infobroker Online-Veröffentlichungen ist im Rahmen der Kooperation mit dem Herausgeber vereinbart.

Weiterführende Artikel zum Themengebiet Arbeitsüberlastung und Burnout

Burnout – Defition
Quelle: Wikipedia

Wenn einem alles über den Kopf wächst – Fünf Tipps für Solo-Unternehmer
Quelle: Das Business Transformation Blog von Monika Birkner

8 untrügliche Zeichen, dass Sie nicht produktiv arbeiten
Quelle: blatternet

Wie entsteht Burnout?
Quelle: imgriff.com

Überlastungsanzeige
Quelle: ve.rdi b+b

 

Wie sind Ihre Erfahrungen bei Projekten mit Eigenrecherchen? Wieviel Zeit müssen Sie in die Vorab-Recherche investieren, um dann die eigentliche Arbeit zu beginnen? Wäre eine externe Vergabe der Informationsbeschaffung ein Lösungsansatz für Sie?

[randomtext category=“Klems-Autorenbox“]

 

Wie Noisli den Spaß am Schreiben deutlich steigern kann

In meinem Vortrag auf der Veranstaltung „Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg“ im Rahmen der Buchmesse habe ich den Hut vor dem Schreib- und Textvolumenden von Willi Bredemeier gezogen. Wie schhaffft man es zur Feder oder besser zur Tastatur zu greifen und ein hohes Volumen an Gedanken und Impulsen zu Papier oder besser in das Netz zu bringen?

Sicherlich kennen Sie das. Mal gehen Texte wie von Geisterhand nur so auf das digitale Papier und dann hat man eine regelrechte Schreibblockade (empfehlenswert die Blockparade auf dem pr-doktor.de). Abhilfe für meine kreativen Hemmnisse  in Punkto Schreiben schafft für mich seit einigen Tagen Noisli. Die Empfehlung kam von Mirko Lange der den so einfach aber effizienten Editor auf Facebook vorstellte.

Prinzipiell ist Noisli schnell und einfach erklärt. Ein simpler Text-Editor mit Hintergrundgeräuschen und wechselndem Farbenspiel wie eine Lumi-Lampe. Die Farben wechseln in unreglmässigen Abständen und sind einfach etwas total anderes als das übliche „s/w“ von Word oder dem WordPress Editior. Der Name „Noisli“ findet sich in den zuschaltbaren Hingergrundgeräuschen des Editors. Angefangen vom Rauschen des Waldes, eines Regenschauers oder dem Geplapper in einem Cafe. Also Kophörer auf und die Atmosphäre wirken lassen und Abtauchen in eine kreative Schreibphase. Wie Brigitte Hagedorn von audiobeitrage.de passend auf Xing bemerkte lassen sich die Geräusche sogar mischen.

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Doch irgendwie ist Noisli ein wenig mehr. Die wenigen Funktionen (dabei sollte es auch bleiben) üben gerade den Reiz dieses Editors aus. Der klare Font, das überwiegend angenehme Farbenspiel (manchmal kann es auch sehr grell werden) und eben die Hintergrundgeräusche schaffen eine Komposition des Einfachen mit bestechendem Effekt.

Der Text auf Noisli bleibt über einen Cookie bestehen und ist auch nach dem Verlassen des Browsers nicht verloren. Dennoch empfiehlt sich die Übernahme des Geschriebenen per Copy & Paste oder über die Download-Funktion nach Fertigstellung eines Werkes. Probieren Sie Noisli Abends auf dem Notebook oder in einer stillen Stunde im Büro aus.

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Keine störenden Icons und Schaltflächen  – ein Texteditor der zum Schreiben einlädt

Mein Schreibvolumen hat Noisli deutlich gesteigert, da es einfach mehr Spaß macht wieder zu Schreiben. Diese Antwort hatte ich auf der Buchmesse-Veranstaltung auch in einer Abschlussfrage zu internen Newslettern gegeben. Es muss einfach Spaß machen, dann klappen viele Dinge irgendwie besser.

Wie finden Sie Noisli? Ich freue mich auf einen Kommentar und auch auf Tipps zu alternativen Editoren.

Experten und Interviewpartner mit Hilfe von Literaturdatenbanken aufspüren

Journalisten stehen immer wieder vor der Herausforderung einen Experten für ein Interview oder Statement zu einem aktuellen Sachverhalt zu ermitteln. Sei es ein Erdbeben, ein Unglück oder Wirtschaftszusammenhänge. Der passende Fachmann wertet Artikel und Beiträge auf und gehört in eine Berichterstattung. Für das Auffinden eines Ansprechpartners können dabei Literaturdatenbanken in Bibliotheken wertvolle Hilfe leisten.

Bei der Recherche nach einem Experten geht es primär darum einen wirklichen Fachmann mit einer ausgewiesenen Reputation zu ermitteln.
Dabei ist ein Top-Ranking in einer Suchmaschine noch lange kein Qualitätskriterium und wird einen Chefredakteur wohl kaum überzeugen, das genau diese bestimmte Person für ein Interview ausgewählt wurde. Die gute Rangfolge in den Suchmaschinen mag die „Quick & Dirty“ Recherche wohl erleichtern, ein Messwert für einen Expertenstatus stellt dies jedoch nicht dar.

Für die Bildung eines Fachmann/Frau oder Expertenstatus bedarf es etwas mehr. Hierzu gehört das Publizieren und Refererien in Fachgremien und jeweiligen Events (Kongresse, Weiterbildung u.a.). Die Recherche nach Fachpublikationen ist dabei mittels Literaturdatenbanken schnell und einfach online möglich.

Fachveröffentlichungen als Qualitäts- und Reputations-Kriterium
Eine Fachveröffentlichung bedeutet für den Autoren viel Arbeit und vor allem profunde Kenntnis der Materie. Wird das Werk bei einem namhaften Verlag veröffentlicht, so durchläuft der Autor im Vorfeld in gewisser Weise ein Auswahlverfahren. Das Lektorat schaut sich Autor und Thema genauer an, bevor man sich für eine Veröffentlichung entscheidet.

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Mal eben ein Buch schreiben – kaum möglich bei einem Verlag – das Lektorat und die Autorenauswahl als Qualitätskriterium

Für die Recherche nach Literatur eignen sich Bibliothekskataloge sehr gut. Die Datenbanken zur Literaturrecherche sind über die jeweilige Webpräsenz der Hochschulen (Fachhochschulen, Universitäten) kostenfrei nutzbar.

Bibliothekskataloge (OPAC) als Expertenpool
Die Recherche in verschiedenen Bibliothekskatalogen ist recht einfach. Die Suchmasken sind zumeist so gehalten, dass jeder Anwender mittels Schlagwörtern nach Literaturstellen recherchieren kann. In der Regel bietet der OPAC (Online Public Access Catalogue) dabei als Ergebnis alle Daten, die man für die weitere Ermittlung eines Experten benötigt. Die Bibliographie der Literaturstelle enthält den vollständigen Namen, Erscheinungsdaten und Angaben zum Verlag.

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Das Ergebnis einer Recherche zum Thema „Reiserecht“ im Karlsruher Virtuellen Katalog

Einfache Google-Recherche für Kontaktdaten und PreView
Mit den Ergebnisse der Literaturrecherche kann nun mittels einfacher Suchmaschinen-Recherche nach dem Experten zur Kontaktaufnahme recherchiert werden. Bei sehr allgemeinen Namen (Beispiel: Hans Meier) wird die Suche mit den Fachbegriffen oder dem Buchtitel kombiniert.

Um möglichst scharf zu recherchieren setzen Sie die Phrasen-/Zitatsuche der jeweiligen Suchmaschine (Bing, Google, Yahoo u.a.) ein. Viele Autoren, auch Akademiker an Hochschulen verfügen über in der Regel über eine eigene Internet-Präsenz. Meist ist neben den Kontaktdaten ein Bild der Person enthalten. Für Journalisten aus dem Segment Fernsehen können Bilddaten hilfeich sein, um sich im Vorfeld ein wirkliches „Bild“ der Person machen zu können.

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Die Recherche in der YouTube Suche zur Medienfähigkeit von Experten

Für Radio- oder Fernsehjournalisten empfiehlt sich ebenfalls ein Check über die YouTube-Suche. Viele Autoren, gerade sehr populärer Sachthemen sind meist mit einem Video im Netz vertreten. Hier kann man Experten in Interviews oder Vorträgen erleben. Der Kontaktaufnahme per E-Mail oder direkt per Telefon steht nun nichts mehr im Wege.

Recherche Abseits des Suchmaschinen-Mainstreams
Der Einsatz von Literaturdatenbanken fokussiert Fragestellungen sehr genau. Die Ergebnisse liefern keinen Datenmüll und exakt die Daten die gesucht wurde: Namen. Mit dieser Recherchestrategie wird bewußt ein anderer Weg beschritten, als diesen eine Vielzahl von Anwendern wählen. Zudem haben Sie die Recherche selbst in der Hand. Sie bestimmen selbst, wo und was Sie recherchieren. Dies im Gegensatz zu Expertendatenbanken, die unter Umständen bewußt Personen in den Vordergrund rücken oder diese sich bei kommerziellen Diensten gegen Entgeld platzieren können.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Kennen Sie neben dem journalistischen Ansatz weitere Praxisfälle bei denen Experten oder Fachleute benötigt werden? Mir fallen persönlich noch die Vorfälle: „Such nach Referenten für einen Vortrag“ und „Autor für einen Fachbeitrag“ ein. Ich freue mich über Ihre Kommentare und Hinweise.

 

Quellen für die Recherche nach Fachveröffentlichungen

Bibliothekskataloge in Deutschland (hbz-Werkzeugkasten)
Karlsruher Virtueller Katalog
Genios (Wirtschaftswissenschaften, Betriebswirtschaft u.a. Fachzeitschriften)
WTI Frankfurt (Technische Fachliteratur)

Praxishinweis:
In Seminaren und Workshops von jounalistischen Akademien (Kölner Journalistenschule, RTL-Journalistenschule) übe ich mit dem Teilnehmern diese Form der Recherchen zu verschiedensten Sachverhalten (Erdbeben, Krankheiten, Recht u.a. Themen).

[randomtext category=“Klems-Autorenbox“]

 

 

Wie der Branchen Kompakt Podcast entsteht – ein Blick hinter die Kulissen

Bereits im Jahr 2011 haben wir die Audio Reihe „Branchen Kompakt“ gestartet und in 3 Monaten 15 Beiträge zu verschiedensten Branchen produziert. Seit gut 14 Tagen ist die Audio Reihe wieder aktiv und hat bereits zwei Folgen veröffentlicht. Heute wollen wir einen Einblick geben, wie ein Beitrag für die Branchen Kompakt Audio Reihe entsteht. Denn gerade Informationen zu Branchen und die Transformation in einen Audio Beitrag ist mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden. Das Ergebnis in Form von 5 Minuten Beitrag benötigt Zeit und auch Engagement.

Unser Anspruch an den infobroker.de Podcast
Grundsätzlich sind wir kein Radiosender und sehen den Transfer von Informationen als wesentliche Funktion unseres Podcasts. Viel gelernt haben wir über diesen Vortrag aus 2009 von Michael Praetorius der Podcasts eben nicht als Radio sieht.
Mit Blick auf nicht vorhandene Wettbewerbs-Produktionen in unserem Themensegment müssen wir uns nicht orientieren und können die Messlatte selbst definieren. Selbstverständlich versuchen wir in unseren Podcasts nicht Dinge zu tun, die wir selbst auch nicht hören möchten.

[info_box]Unsere Top-3 Kriterien:

Langweilig und monoton darf es je nach Thema nicht sein

Einen Podcast über 60 Minuten? – Nein dass ist zu lang

Make your Audio simple – Aufnahme und Schnitt nicht zum Langzeitprojekt machen[/info_box]

Gerade bei einem doch etwas trockenen Thema zu Wirtschaftsdaten ist die Beitragslänge und auch die Lebendigkeit unserer Meinung nach sehr wichtig.

Sicherlich kann man vieles anders oder auch besser machen. Wir stehen jedoch auf dem Standpunkt. Erst einmal „Tun und machen“. Der Schliff kommt mit der Arbeit. Wir haben über die Jahre viele Erfahrungen gesammelt, was sich sehr positiv auf die Effizienz bei der Produktion, aber auch auf die Qualität auswirkt.

Inhalte fallen nicht vom Himmel – Themensuche – welche Branche ist interessant?
Aufgrund unserer Recherchetätigkeiten zu verschiedensten Branchen und Märkten sind wir laufend recht nahe an Ereignissen und auch am Informationsbedarf einzelner Entscheider dran. Aber auch durch die bereits in 2011 produzierten Beiträge wissen, wir welche Themen gut liefen und welche weniger häufig gehört wurden. Diese Erkenntnisse fliessen in die Themenauswahl zu einer Audio-Folge ein. Alle Themenideen sammeln wir mit ersten Quellen-Angaben in einer Excel-Tabelle und wählen dann für unseren Redaktionsplan pro Erscheinungszeitraum dann ein finales Thema aus.

Recherche nach Daten und Fakten
Hier geht nichts ohne professionelle Datenbanken, dies gepaart mit unserer eigenen Medienablage (Zeitschriften und Zeitungen die wir im Echtformat 1 Jahr sammeln). Dabei sind reine Web- und Online-Quellen nur sehr selten ergiebig, da der Aufwand für das Auswertens hier recht hoch ist. Über Datenbanken können wir uns weitaus schneller ein Bild über das vorhandene Sekundärmaterial machen. Relevante Informationen werden dann bezogen und fliessen in die Skript-Erstellung ein.

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Ein eigenes Papier-Archiv gibt uns die Möglichkeit Material zur Auswertung zu finden

Skript – der Text zum Hören

Das Skript ist der Text der später im Audio Beitrag zu hören ist. Innerhalb des Skripts werden alle gesammelten Informationen komprimiert und für die Aufnahme zusammengestellt. Die Inhalte werden in einer simplen Word Datei (teilweise auf Google Docs – je nach verteiltem Arbeitsplatz und Außenterminen) als lesbaren Text zusammengefasst. Hier wird dann für das „lebendige Moderieren“ der Text auf eine komfortable Schriftgröße gestellt und die Aufnahme vorgenommen. Dabei werden die Textpassagen als einzelne Blöcke aufgenommen. Dies ist für die spätere Schnittarbeit erheblich einfacher und spart Zeit.

Für Standard-Moderationen, wie Begrüßung und die Verabschiedung haben wir zahlreiche Text-Abschnitte vorgeschrieben die variabel verwendet werden.

Technik – für die Audio-Aufnahme
Für die Aufnahme setzen wir auf den Podcast Recorder Zoom H2. Dieser wird am Arbeitsplatz vor dem Bildschirm platziert und das Skript in den Recorder gesprochen. Damit es im Büro möglichst ungestört abläuft, werden möglichst alle technischen Geräte abgeschaltet und die Fenster geschlossen. Aktuell in der Sommerzeit eine harte Nummer.

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Lebendige Texte zu drögen Wirtschaftsdaten – der Text wird aufgenommen

Die Audio Beiträge werden dabei möglichst lebendig aufgesprochen. Wir wollen ein stures Ablesen vermeiden und hoffen, dass dies bei den Branchen Podcasts auch kaum zu hören ist. Bei der Aufnahme entstehenden natürlich auch Ablese- oder Sprechfehler. Hier wird etwas länger abgesetzt und dann ohne Aufnahme-Stopp wieder neu aufgesprochen. Diese langen Pausen sind beim Schnitt in der Software später sehr gut erkennbar. Würde man jedes Mal den Recorder stoppen und wieder neu starten sind später zahlreiche Dateien zuerst abzuhören.

Auf in den Schnitt – Produktion der Podcast Folge
Die Audio Dateien (liegen im WAV Format vor) werden per USB-Schnittstelle vom Recorder in den Schnitt-PC übertragen. Für den Schnitt setzen wir auf „MAGIX samplitude in der Version 8.3SE“ die jedoch nut auf XP Rechnern arbeitet. Hier folgen wir ein wenig dem Prinzip „Never Change a Running System“. Faktisch stehen die Abläufe mit der Software und wir sind eingearbeitet. Ein schrittweise Umstieg auf Audacity ist vorgesehen, jedoch haben wir die Einarbeitungszeiten immer im Blick und die Produktion steht für uns im Vordergrund.

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Wir setzen auf bewährte Software und Abläufe

Musiksequenzen und Sounds haben über verschiedene Portale erworben und haben im Soundarchiv diverse Royalty Free Music CDs. Diese Investitionen mit knapp 150,- EUR haben sich über die Jahre bezahlt gemacht. Hier haben wir bei Anschaffung der Tracks auf „Industrielle Begleitmusik oder Business Tracks“ geachtet.

Für den Schnitt haben wir in der Software bereits ein festes Audio-Gerüst mit verschiedenen Intros und „Breakern“ vordefiniert. Unter „Breakern“ verstehen wir intern die kurzen musikalischen Sounds oder Zwischensequenzen um lange Monologe zu vermeiden.

Die einzelnen Moderationsabschnitte werden arrangiert und manuell geschnitten. Auftauchende Störgeräusche beim Ansetzen vor einem neuen Moderationsabschnitt trennen wir heraus. Auch Abstände zwischen einzelnen Textpassagen werden recht häufig verkürzt.

Der lange Weg zur finalen MP3 Datei
Im Finale wird der Beitrag nochmals insgesamt gehört und dann als WAV Datei aus der Schnitt-Software exportiert. Die Umwandlung findet über das Tool Lame statt, welches die WAV Datei in eine MP3 Datei exportiert.

Zum finalen Schliff spielen wir die MP3 auf Auphonic, um dieses geniale Tool mit der Optimierung der Folge zu beauftragen. Die fertige MP3 Datei wird dann mittels FTP auf unserem eigenen Server für die MP3 Dateien abgelegt.

Audio-Publishing – der Podcast geht online
Die Branchen-Kompakt Produktionen gehen dann nach der Fertigstellung auf den infobroker.de Podcast. Hierzu wird aus dem Skript ein Textbeitrag für die Plattform erstellt und entsprechende Keywords ausgewählt. Denn ohne einen sauberen Text kann ein Podcast über die Suchmaschinen gefunden werden. Der Artikel für die jeweilige Audio-Folge ist demnach genauso wichtig, wie der Beitrag selbst.

Parallel legen wir die MP3 Datei auf Soundcloud, um hier die verschiedenen Folgen als Sammlung anbieten zu können. Trotz mehrerer Versuche haben wir dies mit unserem Player auf dem infobroker.de Podcast bislang nicht realisieren können.

Hört sich einfach an – und es steckt doch einiges dahinter
Insgesamt nimmt eine Branchen-Kompakt Folge rund 4 Stunden Arbeit rein für die Skript- und Produktionserstellung in Anspruch. Summiert man alle noch nachfolgenden Schritte, wie Publishing und Content Marketing kommt ein Arbeitstag pro Folge recht schnell zusammen.

Die größte Arbeit steckt im Script und das spätere Content-Marketing für die Podcast Folgen selbst. Die Daten liegen alle vor und müssen in einen flüssigen Text übertragen werden. Hier hat es sich gezeigt, diese Arbeit auf eine Woche zu verteilen. Dies nimmt auch den Druck für die Produktion den man sich selber setzt. Im Tagesgeschäft mit anderen Aufgaben ist eine Podcast Produktion schon eine echte Herausforderung. Einer der Gründe, warum wir die damalige Branchen-Kompakt-Reihe 2011 haben einschlafen lassen.

[note_box]Rezeptur zum Branchen-Kompakt Podcast auf einen Blick

Inhalte: Datenbank- und Medienrecherche
Skript: Word-Datei zum Ablesen (Google Docs für verteiltes Arbeiten)
Aufnahme: Zoom H2 Podcast Recorder
Schnitt: PC – Windows XP mit Schnittsoftware MAGIX samplitude 8.3 SE
Optimierung: Auphonic
Musik: Royalty Free Musik CD´s verschiedener Anbieter
Geräusche: Soundsnap
Publishing: infobroker.de Podcast (WordPress) – Player: Podlove Plugin
Externes Publishing: Soundcloud – Sammlungsfunktion[/note_box]

Die finale Frage nach dem Warum?

Der infobroker.de Podcast und die einzelnen Audio Beiträge sind kostenfrei hörbar und liegen auch auf iTunes. Wir besetzen ganz bewusst Inhalte und Themen, um unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten zu zeigen. Selbstverständlich machen wir in den Branchen Kompakt Beiträgen auch ein wenig Werbung für die Recherchedienste. Für Entscheider können die Beiträge eine erste und schnelle Hilfe sein. Die Informationen im Papierformat liefern die Recherchedienste und der Podcast ist für uns die einfachste und schnellste Möglichkeit komplexe Themen darzustellen.

 

Zum Reinhören – Podcast Talk zur Entstehung des Branchen Kompakt Podcast

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Brigitte Hagedorn von Audiobeitraege.de hat mit mir in einer Podcast Folge über das Podcasten rund um die Audio Reihe „Branchen Kompakt“ und das Making of gesprochen.

[podloveaudio chapters=“my_chapter_field“ src=“http://www.infobroker.de/podcast/audio/infobroker-podcast-podcasten-talk-making-of-06-08-13.mp3″ duration=“15:08″ title=“Making Of – So entsteht die Audio Reihe Branchen Kompakt“ poster=“http://www.infobroker.de/podcast/wp-content/uploads/2013/07/mikro-poster-120-120.jpg“ summary=“Podcast Talk über das Podcasten. Aufzeichnung vom 06.08.2013. Moderation: Brigitte Hagedorn (audiobeitraege.de) und im Gespräch Michael Klems (infobroker.de).“]

 

[randomtext category=“Klems-Autorenbox“]

 

Internes Content Marketing – wie man eigene Inhalte effizient verteilt

Am Fallbeispiel unserer Podcast Beiträge möchte ich  in diesem Beitrag darstellen, wie man relativ einfach und schnell mit eigenen Bordmitteln und unter Zuhilfenahme von Einbettungs-Tools ein effiziente internes Marketing für eigene Inhalte betreiben kann.

Auf Ideen und impulse dieser Art kann man mit ein wenig Glück unter der Dusche oder beim Wandern in unseren Allgäuer Bergen kommen. Innovationsprozesse, so möchte ich diese Weiterentwicklungen bezeichnen sollten aber auch durch Systematiken entstehen. Eine dieser Systematiken, neben dem Wandern,  ist das Auswerten von Größen und Multiplikatoren einzelner Fachsegmente. Zu diesen Segmenten gehört auch die Social Media Szene. In anderen Fällen habe ich immer wieder neue Aspekte und Technologien durch das Schreiben von Fachbeiträgen für meine Kolumne „Click und Find“ für den Wirtschaftsjournalist entdeckt.

Monitoring, Screening und neue Aspekte entdecken
Wir werten systematisch neue Online-Dienste und Portale aus, ob diese nicht für unseren Informationstransfer eingesetzt werden können. Aktuell läuft dieses Thema „Verteilen von Inhalten im Netz“ unter dem Begriff „Content Marketing“
Beim Lesen einzelner Twitter Kanäle bin ich über einen Tweet von Natascha Ljubic gestolpert. Der Link-Hinweis verwies auf einen Beitrag zum Aufwerten eines einzelnen Blogbeitrages in neue Informations-Elemente.

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Der auslösende Moment – ein Tweet von Natascha Ljubic

Ich bin ein echter Anhänger dieses Ansatzes, dass man Informationen in verschiedenen Formaten verteilen kann. Bereits vor 3 Jahren habe ich diese These in einem Webinar für Genossenschaftsbanken referiert. Der Beitrag von Jo Barnes „How to Create a Week’s Worth of EPIC Content From One Blog Post!“ verfolgt genau dieses Ansatz und zeigt, wie man aus einem Blogbeitrag eine Podcast-Folge, Präsentation oder Video erstellen kann. Auf diese Weise wird ein Inhalt einerseits vervielfacht und erscheint auf unterschiedlichen Plattformen. Andererseits werden Inhalte auf diese Weise mundgerecht für unterschiedlichste Zielgruppen gemacht. Zudem generiert man Backlinks und optimiert die Suchmaschinen Präsenz.

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Informationen als jeweils einzelnes Medium transportieren – hier als Audio Beitrag Quelle:socialmouths

Denn jeder Anwender hat seine eigene favorisierte Adaption von Informationen. Der eine liebt das Lesen und andere wollen lieber per Video-Mitteilung informiert werden. So hat aber auch jede Plattform eigene Vorzüge und unterschiedliche Reichweiten je Medium: Facebook Anwender lieben Bilder und Videos. Bei Pinterest müsste man Text als Bild oder Infografik gestalten und Google+ Nutzer sind vielleicht eher die lesende Netzgemeinschaft.

Bestehende Audio-Formate neu mit Hilfe von Portalen verteilen
Schwerpunkt soll jedoch in diesem Beitrag die Verteilung von Podcast Beiträgen sein die primär auf einer eigenen WordPress Präsenz laufen. Hier sind die jeweiligen Audio-Beiträge als Beiträge mit einem Player eingebettet. Ein Klassker den viele Podcaster auf diese Weise betreiben und praktisch umsetzen.

In der Regel sind die Möglichkeiten der Player innerhalb der WordPress Oberfläche relativ begrenzt. Hier kann der Audio Beitrag abgespielt werden und je nach Einbindung auch die Datei als mp3 heruntergeladen werden. Die meisten Player ziehen die entsprechenden Daten über einen Link der Original-MP3 Datei vom jeweiligen Server.

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Ein normaler Podcast Player (Podlove Podcast Webplayer für WordPress)

Auf diese Weise lassen sich Podcast Beiträge (ich möchte hier bei den eigenen Audio-Dateien bleiben) auch auf anderen Plattformen einbetten. MP3 Dateien anderer Server so einzubetten, wäre nur nach Genehmigung des Autors möglich.

Portale wie Soundcloud und das im Beitrag von socialmouths entdeckte Spreaker ermöglichen das Aufspielen und Verteilen von Audio-Dateien, wie man es bei Videos über YouTube kennt. Kleiner Nachteil im Podcast Segment. Einen Dienste wie YouTube dominierend und auch kostenfrei gibt es im Podcast-Segement augenscheinlich nicht. In der Regel bieten Dienste wie Soundcloud und Spreaker bestimmte Upload-Volumina kostenfrei oder über einen Preisplan an. Bei Soundcloud sind 2 Stunden und bei Spreaker sogar 10 Stunden im kostenfreien Plan enthalten.

Leistungsstarke Audio-Player für den multiplen Einsatz
Der Reiz dieser Audio-Portale liegt meines Erachtens in der erweiterten Funktionen der Player und natürlich in der Embed-Leistung, wie man es von YouTube kennt. Auf diese Weise können Beiträge geteilt und die Reichweite erhöht werden. Eingegrenzt auf die einzelnen Präsenzen ist der Player von Soundcloud über die Sammelfunktion eine leistungsstarke Komponente. Eine Sammlung innerhalb von Soundloud bündelt gewünschte Beiträge einer Reihe oder eines Themas.Diese Sammlungen lassen sich über einen Player mit allen Folgen abspielen. Wir haben dies aktuell mit unseren Branchen Kompakt Podcasts und den aktuellen Folgen als jeweilige Sammlung ungesetzt. An zentraler Stelle auf passenden Seiten oder Postings können dann die Sammlungen eingebettet werden. Die Aktualisierungen der Inhalte findet über die Soundcloud Plattform statt.

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Individuelle Einstellungsmöglichkeiten beim Audio-Player von Spreaker – Auswahl welche Episoden mit Update

Der Spreaker Player verfügt über eine weitere interessante Funktion: Je nach Auswahl kann die jeweils aktuellste Episode eines Sprechers oder einer „Show“ (Spreaker definiert die Sammlungen als Shows) eingebettet werden. Auch hier findet die jeweilige Aktualisierung immer über das Portal statt. Die Einbettungen sind damit immer an den entsprechenden Stellen aktuell.

Einbindung und Umsetzung in unsere infobroker.de Präsenzen
Die jeweils aktuellste Podcast Folge an möglichst vielen Stellen in unseren Präsenzen zu etablieren erhöht die Reichweite und macht den Podcast zweifellos bekannter. Mit der spannenden Funktion von Spreaker die aktuellste Folge einzubetten ein leichtes Unterfangen. Blöd nur, wenn man nun mehrere hunderte von Beiträgen und Seiten mit dieser Einbettung versehen müsste. Hunderte von Artikeln müssten mit dem Einbettungs-Code für den Player versehen werden.

Wir haben innerhalb der infobroker.de Präsenzen seit geraumer Zeit vorgesorgt, um genau diesen Massenarbeiten entgehen zu können. Seit geraumer Zeit setzen wir für feste Inhalte und Textblöcke auf ein Plugin (Random Text), dass einen Shortcode im Text durch Bilder oder Textelemente ersetzt. Auf diese Weise ersparen wir uns das mühselige Ändern von Inhalten die als feste Parameter in Artikeln und Beiträgen stehen. Diese Funktion kann übrigens auch durch Plugins wie „Adrotate“ (eigentlich für Werbebanner) durchgeführt werden. Nützlich in diesem Falle: Die Erscheinungen werden gleich mitgezählt.

Eines dieser fest stehenden Elemente in unseren Aktuell- und Blog-Beiträgen ist die Autoren-Box. Hier sind die wesentlichen Parameter des Autors enthalten und auch wichtige Links wie der für Google wesentliche „Related Author“. Über das neue Definieren dieser Textvariablen war das Einbetten des Spreaker Audio Players eine Sache von wenigen Minuten. Selbst, wenn der Player sich einmal ändern sollte ist eine Aktualisierung nur ein einziges Update der Textvariable.

Neue Aufgabe -  interne Content Marketing Upgrades
Die Pflege einer Online-Präsenz ist aufgrund zahlreicher Faktoren kein leichtes Unterfangen. Neben rechtlichen Aspekten und Änderungen sind Sicherheit und neue Funktionen von Applikationen regelmässig auf dem aktuellen Stand zu halten. Jeder Webmaster kennt diese Herausforderungen nur zu gut.

Als vollkommen neue Herausforderung kommt nun jedoch die Aufwertung eigener Beiträge durch gezieltes Content Marketing hinzu. Verfügen Präsenzen bereits über ein enormes Informationsvolumen, so ist dies ein Kapital. Mit leichten Mitteln lässt sich dieses Kapital aufwerten, beleben und steigern. Hierzu gehören fortlaufende Aktualisierungen in den Beiträgen, aber auch die Erweiterung der Beiträge durch neue Medien-Einbettungen. Passende Videos oder Präsentationen entweder später erstellt oder entstanden fließen als Upgrades in den Beitrag ein. Jedoch lassen sich bereits populär und stark abgerufene Beiträge auch noch anderweitig nutzen.

Reichweite auf einen Schlag erhöhen – Kommunikation über die eigenen Informationsträgern
Der erste Schritt kann das Einbinden neuer und aktueller Inhalte in die bereits bestehenden Beiträgen sein. Warum nicht eigene Werbebanner oder Info-Passagen in die eigene Präsenz stellen? Anlässe und Möglichkeiten gibt es jede Menge. Dies können Neu-Produkte oder Termine sein. Sind diese Informationshappen als Variablen (Banner oder Textblöcke) gesetzt so geht die Anpassung oder Aktualisierung mehr oder minder per Klick. Eigene Aufwertungen erfahren auf diese Weise eine enorme Reichweite innerhalb von Sekunden. Der Vorteil: Die eigenen Beträge sind bereits in den Suchmaschinen indexiert und müssen sich nicht erst den Platz nach oben arbeiten. Rein praktisch können Sie sich diese Maßnahmen wie einen Flyer-Verteiler vor Ihrem Ladengeschäft vorstellen. Sie erreichen alle Besucher die in ihr Gebäude oder Geschäft kommen wollen.

Was Sie als Onliner aus diesem Praxisbeispiel lernen können:

1) Werten Sie systematisch Agregatoren und Verteiler im Bereich Content Marketing und Social Media aus. Viele Ideen und Impulse kommen zumeist von Außen.

2) Probieren, probieren und nochmals probieren. Nicht alles klappt 100%, aber von 10 neuen Dingen kann ein erfolgreicher Aspekt ein richtiger Durchbruch werden.

3) Eigene Inhalte analysieren, aufwerten und verbessern ist vergleichbar einer Inventur. Der selbst angesetzte KVP (Kontunierliche Verbesserungs Prozess) für Content erhöht die Qualität der Beiträge fortlaufend.

4) Eine Erhöung der Reichweite mittels der eigenen Präsenz geht am schnellsten und hat die längste Halbwertszeit.

5) Platzieren Sie die Marketing-Elemente an den Top Stellen oder in den Top-Beiträgen/Seiten. Via Google Analytics oder anderen Statistiken kennen Sie diese Top-Seiten sicherlich.

Mit einem internen Content Marketing kann am schnellsten die Reichweite von Inhalten erreicht werden. Man behält auch die Kontrolle über die Maßnahmen, da diese sich nur auf den eigenen Plattformen ereignen.

Kennen Sie  neben Bannern, Embed- und Textblocken weitere interne Content Marketing Maßnahmen? Ich freue mich über Anmerkungen. Übrigens den erwähnten Audio-Player via Spreaker finden Sie unter meinem Profil am Ende dieses Beitrages.

[randomtext category=“Klems-Autorenbox“]

 

 

Vermittler im Netz – wie man durch Content-Teilen eine Netz-Ikone werden kann

Der dritte Teil der Reihe über das Publizieren als Information Professional im Netz widmet sich dem Teilen von Informationen. Beim Teilen von Informationen möchte ich auf das einfache Mitteilen von Internet-Adressen oder die Hinweise auf interessante Beiträge oder News eingehen. Selbstverständlich ist das Erstellen eines langen Fachbeitrages und das Veröffentlichen zu einem Thema auch „Teilen von Wissen“.

Diese Form der Übermittlung von Adress- bzw. Fundstellenhinweisen per Teilen ist der vielleicht ideale Ansatz, wenn das Schreiben von komplexen Geschichten (Story Telling) nicht Ihr Ding ist. Aber auch, wenn sie kaum Zeit haben und vielleicht wirklich nichts aus dem fachlichen Umfeld und dem Job zu berichten haben können Sie immer etwas teilen. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie überwiegend fachlich publizieren.

Werden Sie nicht zum Informations-Messie – sondern zum „Jäger und Teiler“
Es gibt Menschen die heben alles auf, um es später einmal zu lesen. Beinahe jeder Zeitungssammler ist voll von Artikeln, die man irgendwann mal lesen wollte. Diese Stapel werden meist bei einer Aufräum-Aktion dann ungelesen entsorgt und konnten die Kraft der „Informationsvermittlung“ nie entfalten. Für viele Berufsträger haben diese „muss ich noch lesen Stapel“ auch eine positive Außenwirklung. Der Schreibtisch ist voll und jede Menge Arbeit muss noch getan werden. Auf der anderen Seite erschlagen diese Berge und fördern nicht gerade Kreativität.

[info_box]Hinweis zur Reihe “Wer nicht Content publiziert verliert”

Diesen Beitrag haben wir für unsere Branche der Infoszene erstellt. Hierzu gehen für professionell arbeitenden Recherche auf freier bzw. selbständiger Basis, angestellte Informationsmanager und die Anbieter von Fachinformationen (Datenbanken und Hosts). Sie können diesen Beitrag aber gerne auch auf Ihre Branche übertragen, wenn diese sich ebenfalls mit dem Veröffentlichungen von Inhalten für Kunden und Zielgruppen schwer tut. Verschiedene Gegenargumente und Verhinderungen sind problemlos austauschbar.[/info_box]

Weitaus unerkannter gehen hier die digitalen Messies vor. Diese elektronischen Sammler packen alles in Archiv-Verzeichnisse oder in sehr lange „Bookmark- oder Favoriten-Listen“. die irgendwann mal gesichtet werden sollen. Dies ist ebenfalls gebundenes Informationskapital, welches wie ein Schatz gehortet und nicht herausgerückt wird. Jede Menge „digitale Joghurtbecher“, die besser in das Informations-Recycling gegangen wären.

Dabei könnten diese Informationen einen Wert entfalten, wenn diese beim Auffinden als nützliche Information kurzfristig geteilt würden. Das Kurzfristige ist dabei wichtig, denn Informationen haben in vielen Bereichen eine bestimmte Halbwertszeit. Wird zu lange gewartet, so stellt man fest, das man Dubletten versendet, denn andere Teilnehmer haben die Info bereits gestreut oder das Thema ist einfach veraltet.

Es ist nicht „mein Schatz“ – sondern eine Perle die gezeigt werden möchte
Sie glauben gar nicht, wie viele da draußen in der digitalen Welt die gleiche Information in diesem Moment auch lesen. Warum also horten und „Herrschaftswissen“ festhalten? Durch das Teilen und Weiterleiten zeigen Sie Ihren Lesern das Sie ein Thema besetzen und vor allem auch leben. Zudem zeigen Sie Aktivität und fachliche Auseinandersetzung.

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Interessante Fundstücke online oder in der realen Welt sollten Sie teilen und nicht horten

Gehen Sie dies konsequent und mit Ausdauer an, so können Sie sich positionieren. Sie besetzen ein festgelegtes fachliches Umfeld und erarbeiten sich einen Ruf bei Ihren Empfängern.

Damit wir uns richtig verstehen: Dieser Weg ist lang und fordert jede Menge Ausdauer von Ihnen. Jedoch wie beim Sport hat diese Vorgehensweise enorme Vorteile, denn Sie verarbeiten Informationen die Ihnen ein enormes Fachwissen geben.

Im Gegensatz zum Stapeln und dann irgendwann einmal lesen, erfassen Sie Informationen und teilen diese weiter. Sie entlasten sich auf die eine Weise und auf der anderen Seite ist der Nachrichtenstrom den Sie aufbauen Ihr Archiv. Mit einer klugen Schlagwortstrategie in den Meldungen (Hashtags, Tags) finden Sie Meldungen enorm schnell wieder und können diese erneut aufgreifen, wenn Sie doch einmal einen Beitrag schreiben wollen.

Darf es bitte etwas mehr als nur ein Link sein?
Nur einfach einen Link in die Welt zu senden ist mittlerweile zu wenig. Eigentlich war es schon immer zu wenig, denn das macht die Information austauschbar und nicht individuell. Sie sind Experte und man erwartet von Ihnen schon ein wenig mehr. Als zentrale Stelle zu einem Fachthema sollten Sie bewerten und anmerken. Bitte aber auch mehr nach außen geben als Floskeln wie in der Art „Hochinteressant oder Lesenswert“.

Teilen mit 140 Zeichen
Twitter ist der ideale Dienst, um Informationen zu teilen und weiter nach Außen zu geben. Twitter Strom lesen und retweeten, interessante Meldung erhalten und per Link weiter twittern. Vielleicht auch mal eine Erkenntnis per 140 Zeichen als kleine Weisheit nach Außen tragen. Für 140 Zeichen ist immer Zeit und diese Zeit sollten Sie sich 2 bis 3x pro Tag nehmen. Versuchen Sie herauszufinden, wann für Sie die beste Zeit zum Twittern ist und wann Ihre Empfänger die besten Reaktionen zeigen (weiteres Retweeten, favorisieren oder kommentieren). Hier möchte ich auf den Beitrag zu Klaus Eck verweisen, der eine recht effiziente Twitter Strategie fährt und die Meldungen als Arbeitsgrundlage für spätere Beiträge nimmt.

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Twitter fast schon Standard auf vielen Webseiten – Beispiel F.A.Z. Net

Im Tagesgeschäft lässt sich Twitter recht gut integrieren. Kommen Sie auf eine interessante Webseite, so können Sie per Copy & Paste die Adresse mit einer Anmerkung twittern. Idealerweise verfügt die Seite sogar über eine Twitter Button. Umso besser: Dann anklicken – etwas anmerken und raus damit. Denken Sie einfach und überfordern Sie sich nicht direkt am Anfang mit irgendwelchen Tools. Es gibt viele prominente Twitterati die nur über Twitter selbst kommunizieren. Üben sollten Sie auf jeden Fall das Zusammenspiel von PC, SmartPhone und ggf. Tablet. Es gibt vielleicht die eine oder andere Gelegenheit bei der gerade entfernt vom Arbeitsplatz mehr Zeit für das twittern ist. Üben Sie daher einmal den Vorgang auf dem SmartPhone wie die Adressen von Fundstellen im Netz am schnellsten und einfachsten per Twitter gesendet werden können.

Weitere Teilungsdienste die Sie einsetzen können:
Auf diese Dienste möchte ich nicht weiter eingehen. Nehmen Sie sich den Dienst heraus der Ihnen am meisten liegt und achten Sie darauf, ob Ihre Empfänger oder Ihre Szene sich auf dem jeweiligen Kanal tummeln.

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5 Schritte wie Sie als Informations Professional das Teilen von Informationen beginnen können

Bauen Sie sich einen Twitter Account auf und folgen Sie den Institutionen und Personen die im fachlichen Umfeld Informationen senden. Diese Informationen können Sie dann retweeten.

Welche Webseiten, die Sie regelmäßig ansteuern geben Informationen über einen „Aktuell-Bereich / News-Bereich“ heraus? Per RSS Feed (soweit unterstützt) sollten Sie diese Seiten dauerhaft beobachten und dann Neuigkeiten nach Außen geben.

Werten Sie dauerhaft Medien zu Fachthemen aus und transportieren Sie diese Informationen als neu aufgebaute Abstracts. Durch das Verkürzen und optimierte Teilen schaffen Sie einen Mehrwert für die Leser.

Geben Sie Linktipps zu neu entdeckten Blogs oder Websites heraus. Teilen Sie Ihre Quellen mit den anderen Anwendern.

Gehen Sie mit offenen Augen durch die Welt und reduzieren Sie nicht alles auf Web- oder Online-Informationen. Viele interessante Aspekte der reellen Welt lassen sich als Foto oder Video teilen.

Sie werden sehen, dass diese Arbeit sich ganz gut in das Informieren über Fachthemen integrieren und dann auch praktisch umsetzen lässt. Auf jeden Fall müssen sie sich an den Teilungsvorgang gewöhnen. Mit dem Teilen von Informationen verschaffen Sie sich jede Menge Vorteile, da sie das eigene Informations-Management optimieren und sich ein „Jagdinstinkt“ für spannende Meldungen entwickelt.

[info_box]Kleine Reihe – Wer nicht Content publiziert verliert

Mit dieser vierteiligen Reihe möchten wir die Infoszene näher an das strategisch wichtige Thema heranführen.

Teil 1 – Wer nicht Content publiziert verliert – warum die Infoszene jetzt schreiben sollte
Teil 2 – StoryTelling – was und wie die Infoszene Geschichten erzählen kann
Teil 3 – Vermittler im Netz – wie man durch Informations-Teilen eine Reputation aufbauen kann
Teil 4 – Wie kommen die Geschichten in´s Netz? – so können wir alle veröffentlichen[/info_box]

Teilen Sie bereits schon Informationen und was sind Ihre Erfahrungen? Auf welche Dienste und Netzwerke setzen Sie? Ich freue mich über Ihr Feedback.

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Branchendaten und Marktzahlen schnell und effizient recherchieren

Es gibt Fragestellungen die hören sich im ersten Moment recht einfach an und haben es aber in sich. Gemeint sind recht einfach klingende Sachverhalte die mittels einer Presserecherche recht umfassend gelöst werden können.

Die Herausforderung bei diesen Fragestellungen liegt häufig in der Problematik in Volltexten durch eine klug gewählte Schlagwortrecherche passende Beiträge zu ermitteln.

Freies Web oder spezialisierte Datenbanken?

Vielen Anwendern fällt bei der Recherche zu Presseartikeln in der Regel Google News als erste Anlaufstelle ein. Dabei ist „Google News“ für die Auswertung aktueller Sachverhalte eine gute Anlaufstelle eignet sich aber nur bedingt für eine „Archiv-Recherche“.

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Schnell aktuelle Informationen aus der Webpresse ermitteln – Google News besticht durch Geschwindigkeit – erweiterte Suchmaske der Google News

Bei der Recherche nach älteren Meldungen, sprich dem Suchen in einem Archiv kommt die Suchmaschine an die Grenzen. Das Problem liegt hier noch nicht einmal an der Suchmaschine, sondern an den Quellen die entsprechende Inhalte (Verlage und Zeitungen)  nur zeitlich begrenzt auf den Weboberflächen halten. Da eine Suchmaschine lediglich die Links auf die Quellen vorhält und diese irgendwann einmal wegfallen, können Suchmaschinen nur begrenzt Hilfestellung leisten.

Spezialisierte Pressedatenbanken haben dagegen die Aufgabe Artikel in einer Archiv-Funktion vorzuhalten. Da die Presse- und Verlagshäuser weltweit diese Suchtechnologien kaum selber hosten, werden die Inhalte an entsprechende Datenbankhosts abgegeben. Für Pressequellen sind Anbieter wie Dialog Proquest, Genios und Lexis Nexis nennenswert.

Die Zugänge zu den Datenbanken erfolgen in der Regel über Nutzungsverträge. Ob und wann Eigenrecherchen und Nutzungsverträge sinnvoll sind, erläutern wir in einem später folgenden Beitrag.

[info_box]Das Thema Auswertung von Volltextdatenbanken ist ein sehr mächtiges und umfangreiches Themensegment. Wir werden dies im Blog noch häufiger ansprechen und mit Praxisbeispielen füttern.[/info_box]

Suchbegriff  Ermittlung – das Dilemma der Wortwahl

Die Schwierigkeit bei Pressedatenbanken liegt in der Wahl der passenden Suchbegriffe. Eine Problematik die auch jeder Anwender aus der Praxis mit Suchmaschinen kennt.

Im Falle des Suchbegriffs „Marktdaten“ ergeben sich natürlich zahlreiche verwandte Begriffe Suchbegriffe wie „Branchenzahlen, Marktgröße, Marktanteil, Markt, Marktvolumen u.v.a.m.“

Über eine kluge Verbindung mittels der Abfragesprache kann eine auf den Volltext bezogene Recherche durchgeführt werden. Hier werden alle Begriffe miteinander kombiniert und dann die Ergebnisse in Form der Trefferlisten und Sichtung einzelner Artikel ausgewertet.

Eine Schlagwortrecherche hat jedoch den Nachteil, dass aufgrund der Vielfalt von Suchbegriffen schnell Lücken entstehen können und spannende Beiträge nicht in den Trefferlisten auftauchen.

Context Terms – Ereignis-Codes für eine saubere Recherche

Weitaus effizienter und öknomischer ist der Einsatz von Pressedatenbanken, die über einen feste Codierung für Ereignisse in den Beiträgen verfügen. Die Blogger- und Social Media Szene kennt dies als Tags oder Hashtags. Dabei sind die Ereignis-Codierungen normiert, sprich einheitlich je Datenbank definiert. Zudem sind die festen Schlagwörter und Codierungen auf einzelne Felder definiert. Auf diese Weise lassen sich sehr komplexe Fragestellung schnell lösen (Marktdaten, Personal-Meldungen, Beteiligungen, Unternehmensmeldungen). Über eine reine Schlagwortrecherche gestalten sich diese Auswertungen immer wieder problematisch.

Rein praktisch werden die Codierungen von Dokumentaren und ggf. bereits im Redaktionsprozess beim Entstehen eines Beitrages eingetragen. Blogger kennen dies bei Artikeln bei der Festlegung von Tags und Einordnung eines Blogbeitrags in eine entsprechende Kategorie. Der Dokumentar in der Datenbank-Produktion geht dabei ähnlich vor. Der Artikel wird gelesen, verstanden und fachlich eingeordnet. Neben Codierungen sind auch Felder wie „Unternehmen“ sehr hilfreich. Denn in unserem Beispiel ist nicht jeder Beitrag in dem „Air Berlin“ steht ein Artikel über die „Air Berlin“. Über ein Firmenfeld kann eine starke Eingrenzung auf relevante Unternehmen vorgenommen werden.

Für den Rechercheur bedeutet dies, dass er die entsprechenden Codes (Context Terms, Ereignis- und Sachcodes) kennen muss. Die Datenbanken unterstützen in diesem Falle mit Code-Listen und Nachschlagewerken.

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Codierung eines F.A.Z. Artikel für die Felder Unternehmen – Branche – Land und Sachgebiet

Für die  Flugbranche gibt beispielsweise die Datenbank der F.A.Z. (umfasst die Artikel im Volltext seit 1993) den Code „S4510 Lufttransporte (Liniendienste)“ aus. Die Einbindung des Codes mit dem Ereigniscode „Markt“ ergibt alle relevanten Beiträge ohne den Einsatz von Schlagworten.

Die ermittelten Beiträge ergeben zahlreiche Zusatzinformationen und vor allem zeitliche Ereignisfenster, die dann für Datenbanken aus dem Pressesegment ohne ausgestattete Codierungsfunktion für weitere Artikel eingesetzt werden können.

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Concept Terms der Datenbank Business & Industry – Foto aus dem Handbuch zur Datenbank

Ein geübter Rechercheur kann mit Hilfe von passenden Datenquellen (F.A.Z.- Volltextdatenbank, Handelsblatt, WirtschaftsWoche, Business & Industry Datenbank) innerhalb von wenigen Minuten zahlreiche Artikel zusammentragen.

[colored_box variation=“blue“ title=“Was Sie als Entscheider zur Recherche in Pressedatenbanken wissen sollten“]
Die Google News Suche ist mehr unter dem Begriff „News“ zu verstehen und verlinkt auf Beiträge innerhalb der Publikationen. Recht häufig sind diese nach einer gewissen Zeit nicht mehr im Webangebot existent.

Es gibt Volltext-Pressedatenbanken, die teilweise bis in die 80er Jahre Artikel zurückreichend beinhalten.

Es gibt in professionellen Datenbanksystemen Pressedatenbanken, die Ereignisse, Sachverhalte und Terminolgien über feste Codes einfacher recherchierbar und auswertbar machen.
[/colored_box]

Mit Hilfe von spezialisierten Pressedatenbanken lassen sich Informationsvorteile gerade wegen der Ressourcen- und Zeitvorteile erzielen. Zudem haben die internationale Pressedatenbanken, wie „Business & Industry Database“ enorme sprachliche Vorteile, da Artikel in englischer Sprache abstrahiert werden. Auf diese Weise lassen sich regionale Meldung mit einem Zeitvorteil ermitteln. Rein praktisch bedeutet dies: In die Datenbank laufen Meldungen der brasilianischen Presse ein und werden in englisch abstrahiert eingebunden. Das Sprachenproblem entfällt damit und Medien fallen in die Auswertung (Beispielsweise Märkte in Südamerika) die ansonsten kaum bekannt gewesen wären.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Für Entscheider verschiedenster Berufsgruppen ist die Suche nach Branchen- und Marktzahlen für verschiedenste Geschäftsbereich immer wieder eine Herausforderung. Professionelle Datenbanken können eine Entlastung schaffen und Informationsfragen lassen sich an Experten (Datenrechercheure) delegieren. Überlegen Sie, ob sich langwierige Eigenrecherchen wirklich lohnen. Denken Sie über die Auslagerung von Rechercheanfragen nach und widmen Sie sich Ihrer Kerntätigkeit.

Aber auch im Rahmen der Erstellung von neuen Inhalten (Content) können effiziente Presseauswertungen enorme Vorteile bieten. Gerade gut recherchierte und zusammengestellte Beiträge kommen im Business und Netz besser an.

Nutzen Sie bereits professionelle Datenbanken für die Recherche? Sind Ihnen die Concept Terms einzelner Datenbanken bekannt? Nutzen Sie die Kommentarfunktion für ein Feedback.

[randomtext category=“Klems-Autorenbox“]

 

 

Lieferanten Suche – Patentdatenbanken für den industriellen Einkauf einsetzen

Recht interessant für den Einkäufer ist der Überblick über Marktteilnehmer zu technologischen Sachverhalten oder das Umfeld eines Lieferanten. Den Überblick behalten und auch Einkaufsalternativen zur Hand haben, sollte das Handlungsfeld des Einkäufers bestimmen.

Patentdatenbanken können für zahlreiche Sachverhalte in der Recherche zu technischen Fragestellungen eingesetzt werden. Für den industriellen Einkäufer lassen sich mittels eines Querchecks die agierenden Unternehmen in Technologiefeldern über eine Patentanalyse ermitteln. Dabei sind die Recherchen recht einfach und benötigen keine sehr tiefgreifenden Kenntnissen.

Patentdatenbanken – fundamentale Pflichtveröffentlichungen für Unternehmen
Im Gegensatz zu den Medien können sich Unternehmen nicht gegen eine Veröffentlichung der gewerblichen Schutzrechte (Marken, Patente, Gebrauchsmuster, Geschmacksmuster) wehren. Zu den gewerblichen Schutzrechten gehören im wesentlichen die Marken und Patente. Bei den Patenten werden alle Veröffentlichungen nach 18 Monaten freigegeben (für Deutschland) und erscheinen als Offenleguungen in den Datenbanken.

Patentklassifikationen und Schlagwörter
Viele Einkäufer setzen auf Datenbanken und Nachschlagewerke die Unternehmen nach Produkten und Dienstleistungen aufführen. Diese Branchenverzeichnisse haben einen Stellenwert und sollen nicht unter den Tisch fallen. Jedoch können über die Patentdatenbanken erheblich feiner Technologiefelder und Besonderheiten ermittelt werden, die in Branchendiensten so nicht gruppiert oder klassifiziert werden.

Jedes Patent wird über die Prüfer des Patentamtes einer Patentklassifikation zugeordnet. Dabei baut die Patentklassifikation „hierarchisch“ auf und wird mittels einer Buchstaben-Zahlenkombination immer feiner. Diesen feinen Aufbau kann sich der Suchende in den Patentdatenbanken zu Nutze machen. Entweder wird die Recherche sehr „fein“ oder mittels einer Maskierung etwas „offener“ durchgeführt. Je nach Patentdatenbank lassen sich die Eingrenzungen durchführen.

Patentdatenbank – depatis des deutschen Patentamtes
Grundlage für die Recherchen bildet die Datenbank DEPATISnet des deutschen Patentamtes. Die Datenbank ist ohne Login frei zugänglich und ermöglicht den Zugriff nicht nur auf deutsche Schriften sondern auch internationale Patente.

Für die Auswertung im Bereich des industriellen Einkaufs reicht die Einsteigerrecherche vollkommen aus. Die Suchmaske verfügt über die notwendigen Suchfelder Schlagwörter und Patentklassifikationen. Für weitere Möglichkeiten der Auswertungen bietet die Oberfläche eine umfassende Hilfe-Funktion.

Fallbeispiel: Energieketten für technische Anwendungen
Innerhalb des Beitrages stellen wir die Recherche anhand der Technologie: Energieketten dar. Hier bauen wir die Recherchen im ersten Schritt über eine Schlagwortsuche auf und führen dann eine Querverweis-Suche über die Patentklassifikation durch.

Lieferanten zu einer Technologie oder Fragestellung ermitteln
Der einfachste und schnellste Weg kann über eine Schlagwortrecherche gewählt werden. Hier liegt jedoch der Nachteil, dass es keine Festlegung über die Wahl des Titels eines Gebrauchsmusters oder Patentes gibt. Für einen ersten Check kann dieses Verfahren ohne weiteres gewählt werden. Auf diese Weise erhält man ein erstes Gefühl für die Fragestellung und vor allem erste Treffer zu Unternehmen. Diese Daten bilden den Grundstock für weitere Recherchen in der Patentdatenbank.

In das Suchfeld „Titel“ wird der Begriff „Energiekette“ eingegeben. Auf diese Weise wird bereits eine sehr starke Eingrenzung gewählt. Alternativ ist das Suchfeld „Volltext“ empfehlenswert. Sinnvoll ist auch die Recherche nach verschiedenen Schreibweisen und Singular-/Plural-Schreibweise falls die Ergebnisse sehr dünn ausfallen.

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Recherche nach dem Begriff „Energieketten“ bringt Treffer und vor allem Namen zu Unternehmen.

Das benannte Unternehmen kann mittels einfacher Suchmaschinen-Recherche gesichtet werden. In diesem Falle ergibt sich ein Volltreffer.

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Volltreffer das Unternehmen besetzt das Feld Energieketten

Wettbewerber eines Lieferanten im Patentbereich ermitteln
Im nächsten Schritt geht es nun darum die anderen technischen Marktteilnehmer zu ermitteln. Die Auswertung erfolgt bei dieser Recherche über die Patentklassifikation.

Hierzu schauen wir uns die Treffer zur vorab durchgeführten Schlagwort-Recherche genauer an. Wir nehmen eines der ermittelten Unternehmen und starten eine neue Recherche über das Feld „Anmelder“. Hier wird der Firmenname eingetragen, um zu ermitteln welche Patente das Unternehmen noch eingetragen hat und welche Patentklassifikationen besetzt werden.

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Bei der Konfiguration der Trefferliste ist nun darauf zu achten, dass die Patentklassifikation gewählt wird.

Bezogen auf den Begriff „Energiekette“ oder dem Firmennamen kann die Patentklassifikation zu Energieketten ermittelt werden. Die Patentklassifikationen werden in der Trefferliste aufgeführt und können per Klick (diese sind verlinkt) kontrolliert werden. Das System verbindet automatisch zur Übersicht der Patentklassifikationen.

Stimmt alles, so wird die Recherche wird nun erneut mit den relevanten Patentklassifikationen durchgeführt. Sie können die ermittelte Patentklassifikatione per „Copy & Paste / Kopieren + Einfügen“ in das Feld „Alle IPC-Felder“ übertragen. Es erscheinen nun zahlreiche weitere Unternehmen die Sie mittels Suchmaschinen Recherche prüfen und sichten können.

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Zahlreiche Unternehmen können über die Querrecherche mittels Patentklassifikation ermittel werden

Auslesen der Treffertabelle
Die Veröffentlichungsnummer innerhalb der Treffertabelle dokumentiert, um welche Art Dokument es sich handelt. Die Nummer beginnt mit zwei Buchstaben, die das Land kennzeichnen (DE=Deutschland, AT=Österreich usw.). Am Ende befindet sich eine Buchstaben-Zahlenkombination. Über diese Angabe wird der Dokumentyp erkennbar. Der Buchstabe A-C kennzeichnet eine Patentschrift. Ein U kennzeichnet ein Gebrauchsmuster.

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Kein Buch mit sieben Siegeln – die Trefferlisten der Datenbank depatisnet auslesen

Mit Hilfe der Länderkennzeichnung ist auch die Auswertung der Unternehmen einfacher. So lassen sich in der Regel die Unternehmen leichter auf ein Land zuordnen. Es ist jedoch auch erkennbar in welchen Ländern Marktteilnehmer Schutzrechte besitzen.

Patentdatenbanken können für Einkäufer und Ingenieure im technischen Bereich große Vorteile haben. Patente offenbaren die Innovationstätigkeiten und den Status von Unternehmen. Wichtig ist hier auch für die Beurteilung eines Lieferanten und Markes, ob nicht wesentliche Patente auslaufen und damit Nachbauten möglich sind.

[note_box]Drei Fakten – die Sie als als Einkäufer zu Patentdatenbanken wissen sollten

1) Patentdatenbanken sind Pflichtveröffentlichungen der Unternehmen

2) Sie können die Innovationstätigkeiten von Lieferanten mittels Patenten analysieren, beurteilen und einsehen.

3) Auswertungen von Patentdatenbanken ermöglichen Lieferanten-Recherchen.[/note_box]

Generell macht es Sinn zu Recherchen eine „Make or Buy“ Überlegung anzustellen. Professionelle Recherche haben Zugriffe auf Datenquellen im kommerziellen die weitere Auswertungsmöglichkeiten bieten. Die tägliche Erfahrung im Umgang mit Datenbanken und die vorhandenen Zugriffe auf exklusive Datenbestände können Wettbewerbsvorteile sichern.

Weitere Links zur Welt der Patentdatenbanken

Espacenet – Patentdaten weltweit

U.S. Patentdatenbank

Wie setzen Sie Patentdatenbanken für die Recherche ein? Wo haben Ihnen Patentquellen bereits geholfen? Nutzen Sie die Kommentarfunktion für ein Feedback.

[randomtext category=“Klems-Autorenbox“]

 

Patentdatenbanken für Bewerbungen einsetzen – so erfahren Sie mehr über ein Unternehmen

Wie kann man sich über Unternehmen weit tiefgründeriger informieren als nur mittels Suchmaschinen? Fachliteratur- und Patentdatenbanken können eine bislang von vielen Bewerbern unentdeckte Quelle werden.

Beinahe jedes Unternehmen im technischen Umfeld wirbt bei Stellenausschreibungen mit Passagen wie “wir sind Marktführer / wir sind ein hochinnovatives Unternehmen”. Bei Großkonzernen mag es noch recht einfach sein, sich über eine Google-Suche ein Bild machen zu können. Die deutsche Unternehmenslandschaft auch im Technologiesektor besteht in hohem Maße aus mittelständischen Unternehmen. Hier wird die Luft bei Recherchen und damit die Meldungsdichte erfahrungsgemäss recht schnell dünn. In diesem Falle sollte mehr unternommen werden als nur über Suchmaschinen zu recherchieren. In diesen Fällen leisten spezialisierte Fachliteratur- und Patentdatenbanken gute Dienste.

Mehr als nur über Suchmaschinen
Zahlreiche Informationen gehen als Pflichtinformationen nach Außen, gegen die sich ein Unternehmen nicht wehren kann. Neben Bilanz- und Registerdaten sind auch Technologieinformationen über Datenbanken abrufbar. Diese Vorab-Informationen können sehr interessant für Bewerber in den Abteilungen Entwicklung und Technik sein. Solche Informationen werden auf den Webseiten des jeweiligen Unternehmens kaum zu finden sein. Auf den firmeneigenen Internet-Präsenzen und sozialen Medien wird sich das Unternehmen immer bestens dargestellt präsentieren.

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Wie innovativ ist der mögliche Arbeitgeber? Patentquellen für das Bewerbungsgespräch einsetzen

Selbstschutz – wie zukunftsfähig ist das Unternehmen?
Stellen Sie sich vor, Sie bewerben sich bei einem Unternehmen das sich als innovativ darstellt, aber technologisch durch ein Patent getragen wird, dass in einem Jahr ausläuft. Zudem wurde das Patent vom Vater des jetzigen Firmeninhabers eingereicht. Der Erfolg des Unternehmens steht und fällt mit dieser Entwicklung. Da ein Patent nach 20 Jahren ausläuft und nicht mehr verlängert werden kann, ist das Unternehmen in seiner Zukunftsfähigkeit möglicherweise gefährdet. Hintergründe die vor einer Bewerbung oder dem Gespräch vor Ort bekannt sein sollten.

Patentdatenbanken erfordern Erfahrung
Die Recherche und Auswertung von Patentquellen benötigt hohe Erfahrungswerte und auch eine Auseinandersetzung mit dem Thema “gewerblicher Rechtsschutz”. Wir wollen mit diesem Beitrag die Möglichkeiten darstellen, die zur Verfügung stehen.

depatisnet – Datenbank des Deutschen Patent- und Markenamtes
Die kostenfreie Datenbank des DPMA ermöglicht die Recherche international nach Offenlegungen im Patentbereich. Wir geben in diesem Beitrag den Link zur “Einsteigerrecherche”. Diese Suchmaske ist ausreichend für einfache Recherchen und das Stöbern in den Datenbeständen. Wollen Sie mehr aus den Datenbanken herausholen, nutzen Sie die Hilfe des DPMA auf den Online-Seiten.

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Die Einsteigerrecherche des depatisnet des DPMA für die Auswertung von Patentveröffentlichungen

Für die Recherche nach dem Arbeitgeber ist das Feld “Anmelder/Inhaber/Erfinder) wesentlich. Für Unternehmen kann es hier Besonderheiten geben, die für die Recherche wichtig sein können.

Anmelder/Inhaber = kann eine Firma oder Person sein
Erfinder = ist eine Person

Das Feld “Anmelder/Inhaber/Erfinder “hat seine Tücken. So kann in den letzten Jahren das Unternehmen umfirmiert haben und ältere Meldungen sind immer noch unter dem vorherigen Namen in der Datenbank eingetragen. Ebenfalls denkbar: Alle Entwicklungen gehen über den Firmeninhaber in Person. Die Firma wird nicht benannt. Den Namen des Erfinders sollten Sie dann kennen. Suchen Sie daher auch ruhig einmal nach dem Geschäftsführer, technischen Leiter oder Inhaber des Unternehmens.

Die Ergebnisse nach einer Person oder einem Unternehmen geben den Einblick in die Patente. Auf diese Weise kann man die Entwicklungen des potenziellen Arbeitgebers in Augenschein nehmen. Wichtig ist hier auch die Häufigkeit der Meldungen. Erstellen Sie sich eine eigene kleine Statistik, wie viele Meldungen das Unternehmen in den letzten 5 Jahren veröffentlicht hat. Versuchen Sie heraus zu arbeiten, wie sich die Innovationsfreude des Unternehmens verändert hat.

[info_box]Das sollten Sie wissen:
Patentveröffentlichungen deutscher Einreichungen erscheinen immer erst nach 18 Monaten öffentlich. Zeitlich gibt es immer eine Grauzone von Einreichungen die nicht ermittelbar sind.[/info_box]

Unterschied Gebrauchsmuster und Patent
Wichtig bei der Beurteilung der Ergebnisse ist, welche Veröffentlichungen die Patentdatenbank liefert. Sie erhalten die Trefferliste immer beginnend mit dem Aktenzeichen. Die jeweiligen Anfangsbuchstaben kennzeichnen immer das Land (Beispielt: AT = Austria).

Treffer bei den deutschen Einträgen beginnend mit DE und endend mit den Buchstaben A-C sind Patentveröffentlichungen. Meldungen mit einem “U” am Ende sind Gebrauchsmuster. Beim Gebrauchsmuster handelt es sich um das “kleine Patent”. Dies soll lediglich dokumentieren, dass man etwas einsetzt oder technisch entsprechend löst. Die reinen tiefgreifenden Innovationen gehen von Patenten aus.

Wenn Sie noch etwas tiefer graben wollen, so nehmen Sie sich einfach mal die Patentklassifikationen des potenziellen Unternehmens vor. In welcher Klassifikation sind die einzelnen Veröffentlichungen am häufigsten eingetragen? Wählen Sie hier im Menü für die Treffer das Feld “IPC-Hauptklasse” aus. Die ermittelte Klasse übertragen Sie in eine neue Recherche in das Feld “Alle IPC-Felder”. Wichtig: Halten Sie sich dabei an die Schreibweise im Beispiel neben dem Feld, da die IPC Trefferlistung Trennzeichen beinhaltet. Kreuzen Sie auch das Feld “Anmelder” an.

Sie erhalten nun als Treffer alle Meldungen zum Technologiefeld. Hier sind alle Anmelder mit gelistet unter denen sich vielleicht noch weitere Unternehmen tummeln, die Sie nicht kannten.

Literaturdatenbanken einsetzen
Unternehmen publizieren Meldungen in den relevanten Fachmedien. Hier wird über Innovationen und technische Entwicklungen (beispielsweise bei Messeauftritten) berichtet. Diese Quellen gehören ebenfalls mit in die Auswertung. Für eine Recherche in spezialisierten Datenbanken empfiehlt es sich die Datenbankhosts WTI-Frankfurt und STN International einzusetzen. Eine gute Hilfe kann der freundliche Bibliothekar der Fachbibliothek sein. Viele Fachhochschulen und Universitäten bieten Zugänge über den Campus in diese Systeme. Alternativ kann der Bibliothekar für die Recherche eingesetzt werden. Hier gibt es je nach Hochschule entsprechende Dienstleistungsangebote.

So einfach geht die Recherche
Auf einigen Folien (SlideShare) haben wir die einfache Suchschritte dokumentiert.

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Weitere Informationen

 

Zeigen Sie sich gut informiert
Mit Hilfe der einzelnen Rechercheschritte haben Sie nun mehr in der Hand als nur den Ausdruck der Homepage des Unternehmens. Sicherlich ist es nicht verkehrt im Gespräch auf die Recherche in den Literatur- und Patentquellen hinzuweisen. Sie können dies ansprechen, mal eben einen Ausdruck offen liegen lassen, so dass Ihr Gegenüber dies erkennt. Es wird in jedem Falle positiv aufgenommen, wenn Sie zeigen, dass man sich mit dem potenziell zukünftigen Arbeitgeber sehr detailliert auseinandergesetzt hat.

Zusammenfassung

Über Patentdatenbanken lassen sich Innovationen und technische Entwicklungen recherchieren.

Ermitteln Sie die Häufigkeit der Patentmeldungen zum Unternehmen oder deren Erfindern.

Fachliteraturdatenbanken zeigen auf, in welchem Umfang und zu welchen Themen über das Unternehmen in den Fachmedien berichtet wird.

Nutzen Sie die Klassifikationen der Patente, um Wettbewerber zu entdecken, bei denen Sie sich ebenfalls bewerben können (gleiches Technologieumfeld).

In einer kleinen Checkliste haben wir verschiedene Recherchenansätze aufgelistet, die abgearbeitet werden sollten. Die freie Suche in Suchmaschinen gastiert ganz bewusst auf den hinteren Plätzen. Sie wollen doch mehr rausholen, als die anderen Bewerber?

[note_box]Kleine Recherche-Checkliste für das Bewerbungsgespräch bei Technologieunternehmen
1) Welche Patentmeldungen gibt es zum Unternehmen/Erfinder?
2) Wie viele Patentmeldungen gibt es zum Unternehmen/Erfinder?
3) Gibt es Fachmeldungen zum Unternehmen zu Entwicklung, Innovation und Technik?
4) Schauen Sie sich die Handelsregistermeldungen des Unternehmens an (hohe Wechselrate?).
5) Schauen Sie sich die Bilanz des Unternehmens an.
6) Welchen Eindruck macht das Unternehmen über die Webseite?
7) Schauen Sie sich das Unternehmen einmal von Oben an (Google Maps/Satellit – Streetview)
8) Finden Sie Personen zum Unternehmen bei XING / Linkedin? – am besten den Ansprechpartner.
9) Was finden Sie sonst über das Unternehmen (Google-/Bing-Suche) an Meldungen?
10) Was sagen Social Media und Online-Portale wie Kunuu zum Unternehmen?[/note_box]

Fallen Ihnen noch weitere Punkte ein, die online durchgeführt werden solten? Nutzen Sie die Kommentarfunktion für Ihre Anmerkungen und Hinweise.

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