Wie der Branchen Kompakt Podcast entsteht – ein Blick hinter die Kulissen

Bereits im Jahr 2011 haben wir die Audio Reihe „Branchen Kompakt“ gestartet und in 3 Monaten 15 Beiträge zu verschiedensten Branchen produziert. Seit gut 14 Tagen ist die Audio Reihe wieder aktiv und hat bereits zwei Folgen veröffentlicht. Heute wollen wir einen Einblick geben, wie ein Beitrag für die Branchen Kompakt Audio Reihe entsteht. Denn gerade Informationen zu Branchen und die Transformation in einen Audio Beitrag ist mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden. Das Ergebnis in Form von 5 Minuten Beitrag benötigt Zeit und auch Engagement.

Unser Anspruch an den infobroker.de Podcast
Grundsätzlich sind wir kein Radiosender und sehen den Transfer von Informationen als wesentliche Funktion unseres Podcasts. Viel gelernt haben wir über diesen Vortrag aus 2009 von Michael Praetorius der Podcasts eben nicht als Radio sieht.
Mit Blick auf nicht vorhandene Wettbewerbs-Produktionen in unserem Themensegment müssen wir uns nicht orientieren und können die Messlatte selbst definieren. Selbstverständlich versuchen wir in unseren Podcasts nicht Dinge zu tun, die wir selbst auch nicht hören möchten.

[info_box]Unsere Top-3 Kriterien:

Langweilig und monoton darf es je nach Thema nicht sein

Einen Podcast über 60 Minuten? – Nein dass ist zu lang

Make your Audio simple – Aufnahme und Schnitt nicht zum Langzeitprojekt machen[/info_box]

Gerade bei einem doch etwas trockenen Thema zu Wirtschaftsdaten ist die Beitragslänge und auch die Lebendigkeit unserer Meinung nach sehr wichtig.

Sicherlich kann man vieles anders oder auch besser machen. Wir stehen jedoch auf dem Standpunkt. Erst einmal „Tun und machen“. Der Schliff kommt mit der Arbeit. Wir haben über die Jahre viele Erfahrungen gesammelt, was sich sehr positiv auf die Effizienz bei der Produktion, aber auch auf die Qualität auswirkt.

Inhalte fallen nicht vom Himmel – Themensuche – welche Branche ist interessant?
Aufgrund unserer Recherchetätigkeiten zu verschiedensten Branchen und Märkten sind wir laufend recht nahe an Ereignissen und auch am Informationsbedarf einzelner Entscheider dran. Aber auch durch die bereits in 2011 produzierten Beiträge wissen, wir welche Themen gut liefen und welche weniger häufig gehört wurden. Diese Erkenntnisse fliessen in die Themenauswahl zu einer Audio-Folge ein. Alle Themenideen sammeln wir mit ersten Quellen-Angaben in einer Excel-Tabelle und wählen dann für unseren Redaktionsplan pro Erscheinungszeitraum dann ein finales Thema aus.

Recherche nach Daten und Fakten
Hier geht nichts ohne professionelle Datenbanken, dies gepaart mit unserer eigenen Medienablage (Zeitschriften und Zeitungen die wir im Echtformat 1 Jahr sammeln). Dabei sind reine Web- und Online-Quellen nur sehr selten ergiebig, da der Aufwand für das Auswertens hier recht hoch ist. Über Datenbanken können wir uns weitaus schneller ein Bild über das vorhandene Sekundärmaterial machen. Relevante Informationen werden dann bezogen und fliessen in die Skript-Erstellung ein.

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Ein eigenes Papier-Archiv gibt uns die Möglichkeit Material zur Auswertung zu finden

Skript – der Text zum Hören

Das Skript ist der Text der später im Audio Beitrag zu hören ist. Innerhalb des Skripts werden alle gesammelten Informationen komprimiert und für die Aufnahme zusammengestellt. Die Inhalte werden in einer simplen Word Datei (teilweise auf Google Docs – je nach verteiltem Arbeitsplatz und Außenterminen) als lesbaren Text zusammengefasst. Hier wird dann für das „lebendige Moderieren“ der Text auf eine komfortable Schriftgröße gestellt und die Aufnahme vorgenommen. Dabei werden die Textpassagen als einzelne Blöcke aufgenommen. Dies ist für die spätere Schnittarbeit erheblich einfacher und spart Zeit.

Für Standard-Moderationen, wie Begrüßung und die Verabschiedung haben wir zahlreiche Text-Abschnitte vorgeschrieben die variabel verwendet werden.

Technik – für die Audio-Aufnahme
Für die Aufnahme setzen wir auf den Podcast Recorder Zoom H2. Dieser wird am Arbeitsplatz vor dem Bildschirm platziert und das Skript in den Recorder gesprochen. Damit es im Büro möglichst ungestört abläuft, werden möglichst alle technischen Geräte abgeschaltet und die Fenster geschlossen. Aktuell in der Sommerzeit eine harte Nummer.

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Lebendige Texte zu drögen Wirtschaftsdaten – der Text wird aufgenommen

Die Audio Beiträge werden dabei möglichst lebendig aufgesprochen. Wir wollen ein stures Ablesen vermeiden und hoffen, dass dies bei den Branchen Podcasts auch kaum zu hören ist. Bei der Aufnahme entstehenden natürlich auch Ablese- oder Sprechfehler. Hier wird etwas länger abgesetzt und dann ohne Aufnahme-Stopp wieder neu aufgesprochen. Diese langen Pausen sind beim Schnitt in der Software später sehr gut erkennbar. Würde man jedes Mal den Recorder stoppen und wieder neu starten sind später zahlreiche Dateien zuerst abzuhören.

Auf in den Schnitt – Produktion der Podcast Folge
Die Audio Dateien (liegen im WAV Format vor) werden per USB-Schnittstelle vom Recorder in den Schnitt-PC übertragen. Für den Schnitt setzen wir auf „MAGIX samplitude in der Version 8.3SE“ die jedoch nut auf XP Rechnern arbeitet. Hier folgen wir ein wenig dem Prinzip „Never Change a Running System“. Faktisch stehen die Abläufe mit der Software und wir sind eingearbeitet. Ein schrittweise Umstieg auf Audacity ist vorgesehen, jedoch haben wir die Einarbeitungszeiten immer im Blick und die Produktion steht für uns im Vordergrund.

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Wir setzen auf bewährte Software und Abläufe

Musiksequenzen und Sounds haben über verschiedene Portale erworben und haben im Soundarchiv diverse Royalty Free Music CDs. Diese Investitionen mit knapp 150,- EUR haben sich über die Jahre bezahlt gemacht. Hier haben wir bei Anschaffung der Tracks auf „Industrielle Begleitmusik oder Business Tracks“ geachtet.

Für den Schnitt haben wir in der Software bereits ein festes Audio-Gerüst mit verschiedenen Intros und „Breakern“ vordefiniert. Unter „Breakern“ verstehen wir intern die kurzen musikalischen Sounds oder Zwischensequenzen um lange Monologe zu vermeiden.

Die einzelnen Moderationsabschnitte werden arrangiert und manuell geschnitten. Auftauchende Störgeräusche beim Ansetzen vor einem neuen Moderationsabschnitt trennen wir heraus. Auch Abstände zwischen einzelnen Textpassagen werden recht häufig verkürzt.

Der lange Weg zur finalen MP3 Datei
Im Finale wird der Beitrag nochmals insgesamt gehört und dann als WAV Datei aus der Schnitt-Software exportiert. Die Umwandlung findet über das Tool Lame statt, welches die WAV Datei in eine MP3 Datei exportiert.

Zum finalen Schliff spielen wir die MP3 auf Auphonic, um dieses geniale Tool mit der Optimierung der Folge zu beauftragen. Die fertige MP3 Datei wird dann mittels FTP auf unserem eigenen Server für die MP3 Dateien abgelegt.

Audio-Publishing – der Podcast geht online
Die Branchen-Kompakt Produktionen gehen dann nach der Fertigstellung auf den infobroker.de Podcast. Hierzu wird aus dem Skript ein Textbeitrag für die Plattform erstellt und entsprechende Keywords ausgewählt. Denn ohne einen sauberen Text kann ein Podcast über die Suchmaschinen gefunden werden. Der Artikel für die jeweilige Audio-Folge ist demnach genauso wichtig, wie der Beitrag selbst.

Parallel legen wir die MP3 Datei auf Soundcloud, um hier die verschiedenen Folgen als Sammlung anbieten zu können. Trotz mehrerer Versuche haben wir dies mit unserem Player auf dem infobroker.de Podcast bislang nicht realisieren können.

Hört sich einfach an – und es steckt doch einiges dahinter
Insgesamt nimmt eine Branchen-Kompakt Folge rund 4 Stunden Arbeit rein für die Skript- und Produktionserstellung in Anspruch. Summiert man alle noch nachfolgenden Schritte, wie Publishing und Content Marketing kommt ein Arbeitstag pro Folge recht schnell zusammen.

Die größte Arbeit steckt im Script und das spätere Content-Marketing für die Podcast Folgen selbst. Die Daten liegen alle vor und müssen in einen flüssigen Text übertragen werden. Hier hat es sich gezeigt, diese Arbeit auf eine Woche zu verteilen. Dies nimmt auch den Druck für die Produktion den man sich selber setzt. Im Tagesgeschäft mit anderen Aufgaben ist eine Podcast Produktion schon eine echte Herausforderung. Einer der Gründe, warum wir die damalige Branchen-Kompakt-Reihe 2011 haben einschlafen lassen.

[note_box]Rezeptur zum Branchen-Kompakt Podcast auf einen Blick

Inhalte: Datenbank- und Medienrecherche
Skript: Word-Datei zum Ablesen (Google Docs für verteiltes Arbeiten)
Aufnahme: Zoom H2 Podcast Recorder
Schnitt: PC – Windows XP mit Schnittsoftware MAGIX samplitude 8.3 SE
Optimierung: Auphonic
Musik: Royalty Free Musik CD´s verschiedener Anbieter
Geräusche: Soundsnap
Publishing: infobroker.de Podcast (WordPress) – Player: Podlove Plugin
Externes Publishing: Soundcloud – Sammlungsfunktion[/note_box]

Die finale Frage nach dem Warum?

Der infobroker.de Podcast und die einzelnen Audio Beiträge sind kostenfrei hörbar und liegen auch auf iTunes. Wir besetzen ganz bewusst Inhalte und Themen, um unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten zu zeigen. Selbstverständlich machen wir in den Branchen Kompakt Beiträgen auch ein wenig Werbung für die Recherchedienste. Für Entscheider können die Beiträge eine erste und schnelle Hilfe sein. Die Informationen im Papierformat liefern die Recherchedienste und der Podcast ist für uns die einfachste und schnellste Möglichkeit komplexe Themen darzustellen.

 

Zum Reinhören – Podcast Talk zur Entstehung des Branchen Kompakt Podcast

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Brigitte Hagedorn von Audiobeitraege.de hat mit mir in einer Podcast Folge über das Podcasten rund um die Audio Reihe „Branchen Kompakt“ und das Making of gesprochen.

[podloveaudio chapters=“my_chapter_field“ src=“http://www.infobroker.de/podcast/audio/infobroker-podcast-podcasten-talk-making-of-06-08-13.mp3″ duration=“15:08″ title=“Making Of – So entsteht die Audio Reihe Branchen Kompakt“ poster=“http://www.infobroker.de/podcast/wp-content/uploads/2013/07/mikro-poster-120-120.jpg“ summary=“Podcast Talk über das Podcasten. Aufzeichnung vom 06.08.2013. Moderation: Brigitte Hagedorn (audiobeitraege.de) und im Gespräch Michael Klems (infobroker.de).“]

 

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