Info-Branche: Partygeflüster und noch lange kein Rumgeknutsche

Nein wir haben noch gar nicht so richtig angefangen. Es war mehr ein leichtes Annnähern wie man es aus von einer Party kennt. Erster Blickkontakt, man spricht miteinander, aber mehr war da noch nicht.

Password hat mich zum Mann des Jahres gekürt. Dafür herzlichen Dank und es ist ein Lob für die Bemühungen eine lohnenswerte Dienstleistung im freien Markt, aber auch bei internen Abläufen deutlich populärer zu machen.

Bis zu einem Aufwachen ist es jedoch noch ein weiter Weg. Hier sind alle Beteiligten aufgerufen an einem Strang zu ziehen und mehr zu publizieren.

 

Der Beitrag aus er aktuelle Password Ausgabe 2015 im Volltext. (Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers).

 

Mann des Jahres

Michael Klems

Von einem, der auszog,
unsere Branche
publizistisch wach zu küssen:

„Jetzt tun Sie es schon wieder!“

Michael Klems, Passsword-Mitstreiter in Steilvorlagen-Zusammenhängen und in unseren Bemühungen, die Branche der Information Professionals publizistisch aufzuwecken und wachzuküssen, ist Mann des Jahres 2014. Wir haben ihn aus diesem Anlass um einen weiteren Beitrag gebeten.

 

„Jetzt tun Sie es schon wieder!“ Aussprüche dieser Art, gerichtet per E-Mail an mich vor einiger Zeit, zeigen deutlich, dass man in der eigenen Branche wahrgenommen wird. Eine Bestätigung dafür, dass die Kommunikationskanäle arbeiten und man ankommt. Ob man sich mit einem Statement oder einem Beitrag im richtigen Fahrwasser befindet, sei dahingestellt.

 

Man tut es schon wieder? Warum eigentlich, so würde die Frage eines Außenstehenden lauten. Kann man seine Zeit nicht sinnvoller einsetzen? Kundenpflege, neue Produkte und Services sowie Dienstleistungsinnovation binden ein Unternehmen. Aber warum sollte man es „schon wieder tun“? In diesem sehr persönlichen Fall hatte ich Kritik an der fehlenden Auseinandersetzung der Branche mit digitalen Themen und an ihrer Außerachtlassung der Chancen geübt, Positionen in ihrem gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Umfeld zu besetzen.

 

 

Braucht die Branche den Diskurs? Jede Branche braucht die öffentliche Kommunikation mit ihren Kunden über ihre Dienstleistungen oder Produkte. Wohl fressen entsprechende Bemühungen viel Kraft und viel Zeit. Aber übt man sich im Schweigen, werden jene, die über Budgets entscheiden, und auch die Endkunden auf Dauer nicht erreicht. So machte das Insolvenzverfahren von EUROPATENT deutlich, wie ein Dienstleister durch kostenfreie Zugänge zu Datenbanken und fachlich kaum haltbaren Meinungsbildern innerhalb seiner Zielgruppe fast unter die Räder kommt.

 

Ein notwendiger Diskurs über die Bedeutung effizienter und professioneller Recherchemethoden mit den Kunden im Vorfeld findet in unserer Branche derzeit kaum statt. Aber dieser sollte über Blogs, Medien und nicht zuletzt Social Media geführt werden. Die dafür notwendige Zeit muss als Investition in die Zukunft genommen werden. Hier kann ich nur an alle Mitglieder in der Branche appellieren: Nehmen Sie sich Zeit für die fachliche Auseinandersetzung mit ihren Kunden. Investieren Sie in Networking und Veröffentlichungen. Nur wer kommuniziert, verlässt die Komfortzone und betritt den Wahrnehmungsbereich der Zielgruppen und verhindert so, dass die Komfortzone eines Tages unversehens über ihn zusammenkracht.

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Das Cover der aktuellen PASSWQRD Ausgabe 01-2015 mit den Köpfen des Jahres

 

Information Professionals sind eine Blackbox. Stellen Sie sich vor, Sie üben einen Beruf aus, den keiner kennt, der unheimlich erklärungsbedürftig und vielen total überflüssig vorkommt. Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten in einer Abteilung, die von heute auf morgen einfach aufgelöst wird, da es Mitarbeiter und Suchmaschinen von selbst richten werden? Das kommt Ihnen alles sehr bekannt vor, nicht wahr? Würde ein Startup mit diesen Ausgangsvoraussetzungen ein erfolgreiches Informationsgeschäft aufbauen? Könnte man Business Angels oder Investoren für ein solches Investment begeistern? Wohl kaum und wenn dies gelingen sollte, dann nur mit einer phantastischen Präsentation und echten Killerargumenten.

 

[Tweet „Information Professionals sind für viele Anwender immer noch eine Black Box“]

 

Aber auch der Markt muss mitspielen. Der Investor würde immer einen Blick auf die Empfängergruppen richten. Lässt sich die Dienstleistung an die Frau oder den Mann bringen? Die Chancen für die Information Professionals sehen gar nicht so schlecht aus. Frustration bei der Datensuche, Burnout und ständige Überlastung als typische Merkmale der Arbeitssituation potenzieller Endkunden sind die idealen Bedingungen für den Einstieg in eine Dienstleistung, die den Endkunden deutlich entlasten würde.

 

Wir alle wissen, dass es nicht so einfach läuft. Die Anwender arbeiten wie gewohnt weiter. Sie verweisen darauf, dass die deutsche Wirtschaft im europäischen und weltweiten Kontext erfolgreich ist. Informationsdefizite scheint es gar nicht zu geben.

 

Für Information Professionals ist der Aufwand aus der Blackbox heraus, um an Kundengruppen zu gelangen, ein mühsamer Entwicklungsprozess im mehreren Etappen. Kunden müssen die Dienstleitung des Information Professionals regelrecht entdecken und sich dafür begeistern. Eine erklärende Webseite, Außenauftritte auf Fachmessen und Artikel in Fachzeitschriften sind die Hebel, um an Kundengruppen zu gelangen.

 

Was für die freien Information Professionals gilt, findet auch innerhalb der Unternehmen statt. Sabine Kruse von Merck hat dies mit Ihrem Vortragstitel „Hätte ich das nur vorher gewusst…“ auf der diesjährigen Steilvorlagen-Veranstaltung eindrucksvoll dargestellt. Abteilungen und interne Kunden müssen an die Dienstleistung durch einen aufwendigen und teilweise sehr persönlichen Prozess herangeführt werden. Persönliche Sitzungen am PC oder Webinare gehören zu den Erfolgsmodellen der internen Dienstleister. Hier wird deutlich, dass es die internen Information Professionals noch viel schwieriger haben als ihre externen Kollegen. Trotz aller Bemühungen droht jederzeit die Abschaltung durch die Entscheidung eines Vorgesetzten, den man womöglich nicht einmal persönlich kennt, weil er drei Hierarchiestufen über einen thront. Da kann man von Glück reden, wenn man direkt an der Geschäftsführungsebene angebunden ist. Ähnliches bleibt vielen Information Professionals im freien Markt aktuell noch erspart.

 

 

Hilfreiche Events mit Außenwirkung. Mit der Steilvorlagen-Veranstaltung, die 2016 in das dritte Jahr geht, wurde eine interessante Ausgangsbasis für den Branchendiskurs geschaffen, die auch für die Außenkommunikation geeignet ist. Anders als Social Media und Öffentlichkeitsarbeit sind wir mit unseren Themen und ihrer Aufbereitung viel näher an konkrete Produkte und Dienstleistungen und an die Informationsbedarfe und Nachfrage unserer Kunden und an maßgeschneiderten Informationsgesamtlösungen für sie dran. Dabei ist das Branchen-Event selbst nur ein Kommunikationskanal unter mehreren, das wir durch Social Media und eigene Publishing-Plattformen unterstützen.

 

In den letzten Jahren ist die Kommunikation unsere Branche auf allen Kanälen fast gegen Null gefahren worden. Dabei würde für den Branchendiskurs nach Innen und Außen jeder gebraucht. Stellen Sie sich selbst einmal die Frage, wann Sie es wieder tun? Wann kommunizieren Sie nach Innen und Außen? Mit den richtigen Antworten darauf stellen Sie für sich und die Branche die Weichen für ein erfolgreiches 2015.

Burnout – Vorprogrammierte Erschöpfungszustände durch kräftezehrende Eigenrecherchen

Thematische Steilvorlagen für Information Professionals

“Nicht die Erreichbarkeit ist das Übel für die Mitarbeiter – sondern die (damit verbundene) Arbeit” – so lautet der Titel eines aktuellen Beitrags aus Spiegel Online. Befragt wird der Burnout-Spezialist Matthias Burrisch*. Dieser macht deutlich, dass die deutsche Arbeitskultur in vielen Betrieben krank macht. Die hohe Belastung am Arbeitsplatz durch zu viele Aufgaben und die Verlagerung von Arbeit und Kommunikation auf mobile Endgeräte machen den Arbeitnehmern immer mehr zu schaffen. Einzelne Großunternehmen ziehen die Konsequenzen und schalten den E-Mail-Empfang für Mitarbeiter abends ab. Ein Allheilmittel ist das Ziehen der digitalen Reißleine jedoch nicht. Die Ursachen der Überlastung an deutschen Telearbeitsplätzen liegen tiefer und ergeben sich aus einer Erosion der bisherigen Arbeitsteilung, hervorgerufen durch die innerbetriebliche Vernetzung.

Arbeitnehmer die One-in-All-Abteilung

Waren früher Abteilungen der Unternehmen mit den Reiseplanungen der Mitarbeiter beauftragt, so kann der heutige mündige digitale Mitarbeiter direkt über Intranet-Lösungen bekannter Reiseportale seinen Flug oder Mietwagen selbst buchen. Weniger Workflow auf Kosten hoher Mehrarbeit an den Einzelarbeitsplätzen.

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Delegation ist eine der Top-Lösungen laut dieser Info-Grafik um einer Überlastung am Arbeitsplatz zu entgehen

Bei der Informationsbeschaffung sieht der Alltag ähnlich aus. Das Internet als riesiger Online-Katalog, Enzyklopädie und Wirtschaftsarchiv stehen allumfassend und 24 Stunden zur Verfügung. Das Dauerfeuer von Informations- und Wissenseinheiten sorgen für fehlinvestierte Aufmerksamkeiten und mittelfristig zum Stress. Ohne dass es längere Zeit jemand bemerkte, brennt der Mitarbeiter aus, denn die Belastung der Kerntätigkeit kommt zu den vielen neuen Nebentätigkeiten oben drauf.

Nur begrenzt möglich – ich mache alles selbst

In der täglichen Arbeit erleben wir häufig potenzielle Kunden, die meisterhaft alles selbst leisten und auch die Informationsbeschaffung per Do-It-Yourself vorziehen. Dieses Arbeitsschema geht meiner Erfahrung nach so lange gut, bis der potenzielle Kunde richtig tief in der Arbeit steckt. Ab diesem Moment ergeben sich große Chancen für Informationsdienstleister, sich zu platzieren.

Thematische Steilvorlagen aufgreifen und kommunizieren. Für Information Professionals extern und Inhouse ergibt das Burnout-Thema jede Menge Argumentationsfutter zugunsten der eigenen Dienstleistung. Für die Vermarktung ist es völlig legitim, sich an aktuelle Themen anzuhängen und diese mit eigenen Leistungen zu koppeln. Es muss nur nachgewiesen werden, dass so Mehrwerte generiert werden. Gerade für die Professionals in den Unternehmen ist der Druck an den Arbeitsplätzen ein guter Aufhänger, um auf die eigenen Fähigkeiten und Kapazitäten aufmerksam zu machen.

Verwenden Sie aktuelle Buzz Words wie Überlastung oder Burnout, um auf die Effizienz einer Informationsabteilung und deren Entlastung hinzuweisen. Sprechen Sie mit Entscheidern aus dem Gesundheitswesen und den Arbeitnehmervertretern. Zeigen sie an eindrucksvollen Beispielen, dass die Information Professionals Informationen punktgenau liefern, damit der Mitarbeiter seine Kräfte einteilen und sich auf das Wesentliche, nämlich seine Kerntätigkeit. konzentrieren kann. Fünf Maßnahmen lassen sich relativ schnell und einfach umsetzen.

1) Schreiben Sie zum Thema Burnout und Entlastung durch einen Information Professional einen Blog- oder Fachbeitrag

2) Erstellen Sie eine Literatur- und Themenliste sowie Tipps als White Paper mit einer Fachabteilung in Ihrem Unternehmen

3) Sammeln Sie Online-Meldungen zu Burnout und Arbeitsüberlastung auf sozialen Medien wie Pinterest, Twitter oder Google+.

4) Erstellen Sie eine Präsentation zum Thema und stellen Sie die entlastenden Leistungen Ihrer IuD-Arbeitung dar.

5) Achten Sie selbst darauf, dass Sie nicht selbst zum Burnout-Opfer werden. Lernen Sie selbst aus den ermittelten Informationen!

Die Gelegenheit für eine positive Darstellung der Leistungen eines Information Professionals ist im Zeitalter überarbeiteter Arbeitnehmer besser denn je.

*Matthias Burisch, Jahrgang 1944, ist Professor für Psychologie und Leiter des Burnout-Instituts Norddeutschland und Fachbuchautor über das Burnout-Syndrom. Er berät Unternehmen und Führungskräfte. – Link zum Spiegel Online-Artikel: http://goo.gl/gHuy9O

Hinweis
Dieser Beitag ist im Febuar 2014 in der Printausgabe von Password erschienen. Die Wiedergabe im infobroker.de Blog oder anderen infobroker Online-Veröffentlichungen ist im Rahmen der Kooperation mit dem Herausgeber vereinbart.

Weiterführende Artikel zum Themengebiet Arbeitsüberlastung und Burnout

Burnout – Defition
Quelle: Wikipedia

Wenn einem alles über den Kopf wächst – Fünf Tipps für Solo-Unternehmer
Quelle: Das Business Transformation Blog von Monika Birkner

8 untrügliche Zeichen, dass Sie nicht produktiv arbeiten
Quelle: blatternet

Wie entsteht Burnout?
Quelle: imgriff.com

Überlastungsanzeige
Quelle: ve.rdi b+b

 

Wie sind Ihre Erfahrungen bei Projekten mit Eigenrecherchen? Wieviel Zeit müssen Sie in die Vorab-Recherche investieren, um dann die eigentliche Arbeit zu beginnen? Wäre eine externe Vergabe der Informationsbeschaffung ein Lösungsansatz für Sie?

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Der Information Professionals als Berater von Führungskräften im Unternehmensnetzwerk

Heißhunger auf Tipps mit starkem Praxisbezug

 

Von Michael Klems, infobroker.de – Abdruck in Password Online

Die Porsche Consulting hat es im aktuellen WirtschaftsWoche-Ranking der Unternehmensberater-Analyse (WiWo Nr. 43) auf Platz 1 vor die etablierten Beratungshäuser geschafft. Vorbei an den großen Namen ist dies der Stuttgarter Unternehmensberatung mit einer vergleichsweise kleinen Crew durch eine spezielle Beratungsstrategie gelungen. Das Konzept der Berater setzt auf die Menschen und die Abläufe in den Unternehmen, die durch Optimierung und bestmöglichen Einsatz ihrer persönlichen Ressourcen die besten Ergebnisse erzielen sollen.

Die Informationsszene mag sich fragen, was diese Meldung aus den Beratungsmärkten mit der eigenen Branche zu tun haben mag? Vieles ist in Bewegung und Änderungen treten mittlerweile laut Gunter Duecks Vortrag auf der Steilvorlagen-Veranstaltung auf der Buchmesse im Drei-Jahres-Rhythmus ein. Wer den einzelnen Vorträgen der Steilvorlagen-Veranstaltung (kurz #InfoPro13) gut zugehört hat, nimmt enorm viel Material für notwendige Change- und Weiterentwicklungs-Prozesse mit in das Unternehmen und vielleicht auch eine größere Bereitschaft, von Porsche zu lernen.

Meldungen, es komme vor allem auf die Mitarbeiter in Unternehmen, aber auch auf deren richtige Beratung an, sind Steilvorlagen für Information Professionals. Darauf aufbauend wird ihnen allerdings eine intime Kenntnisse der innerbetrieblichen Arbeitsabläufe sowie Kreativität und Phantasie abverlangt, um sich auf die unterschiedlichen Aufgabenstellungen und Arbeitssituationen der Führungskräfte in Unternehmen sowie ihren diversen Persönlichkeitsstrukturen einzustellen und die richtigen Lösungen für sie zu finden. Nicht zu vergessen eine sehr weitgehende Lernbereitschaft und Lernfähigkeit. Nimmt man die Kernbotschaft aus dem Bericht über Porsche, so wird sich der Beratungsansatz von Consultants künftig noch mehr auf den einzelnen Mitarbeiter innerhalb des Netzwerks seines Unternehmens konzentrieren.

Für Inhouse-Information-Professionals bietet der WirtschaftsWoche-Beitrag eine Menge Potenzial, um für künftige Aufläufe externer Beratern im Unternehmen gerüstet zu sein. Die Porsche-Consulting-Berater sind als Initiative eines Automobilproduzenten auf optimierte Abläufe getrimmt. Auch für sie sind die Information und die Organisation von Informationsströmen von zentraler Bedeutung. Lässt sich die individuelle Führungskraft im Unternehmen überzeugen, dass der Information Professional sein bester Berater für die Erfüllung seiner Aufgaben und der Förderung seiner Karriere ist? Ganz so einfach wird das nicht, da es für die Führungskraft nahe liegt, auf die Einfachheit der Recherche in Suchmaschinen und frei zugänglichen Quellen hinzuweisen. Demnach ist Überzeugungsarbeit zu leisten, damit die Führungskraft für ein „modernes Informationsmanagements“ gewonnen wird.

password-online-11-2013
Aktueller Beitrag in der Ausgabe 11-2103 von PASSWORD

Dafür müssen sich die Informationsexperten in Unternehmen darstellen und positionieren. Der Aufbau von Bekanntheit und Reputation sowie das Kommunizieren zentraler Botschaften wird zur unverzichtbaren Pflicht. Party-Löwe, Rampensau oder stiller Kommunikator? Für jeden Empfänger bzw. möglichen Kooperationspartner muss eine geeignete Darstellung gefunden werden. Die Arbeitsteilung zwischen Führungskraft und Information Professional sowie die Informationslieferungen und Beratungsleistungen sollten möglichst in einem Kooperationsabkommen fixiert und aufbauend auf den miteinander gemachten Erfahrungen fortgeschrieben werden.

Die Vorgehensweise, mit der die Führungskräfte im Unternehmen auf Dauer zu Kunden gemacht werden sollen, ist mit Bedacht zu wählen. Bislang sind viele Entscheider auch ohne die Informations-Profis zurecht gekommen. Auch gut zurecht gekommen? Sogar optimal zurecht gekommen? Manche Führungskräfte mögen das meinen.

Auf keinen Fall darf der künftige Partner vom Information Professional als ineffizient oder töricht arbeitend deklassiert werden. Vielmehr sollte dieser im Idealfall die Vorteile einer Zusammenarbeit mit dem Information Professional selbst erkennen und benennen. Auf der anderen Seite muss der Information Professional das, was er versprochen hat, auch liefern können und liefern. So können loyale Kundenbindungen entstehen, die ein Unternehmens-Leben halten. Gemeinsam mit loyalen Gefolgsleuten lassen sich neue Informationsprodukte und -Formate und über die Empfehlungen zufriedener Kunden weitere Follower generieren. Wenn sich die Betriebliche Praxis mit dem Information-Professional trifft, sind zunächst Zuhören gefragt und nicht Korrigieren. Dass nur Information-Professionals wissen können, was die Kunden genau suchen und was zu finden ist, darf nicht einmal gedacht werden. Betriebliche Praxis sieht in der Realität völlig anders als in den Lehrbüchern aus und ist vor allem von Fall zu Fall verschieden.

Gunter Dueck hat es im Vortrag perfekt beschrieben, dass man von Weltmeistern – bescheidener ausgedrückt: von Best Practice – lernen kann. Diese Weltmeister müssen auch außerhalb der eigenen Branche gesucht und gesichtet werden. Laurant Lusseault hat gezeigt, wie sich Informationen inhouse mit Begeisterung erfolgreich kommunizieren lässt. Gepaart mit strategischen Biss und ohne treuen „Hundeblick“ können Information-Professionals die Herausforderungen – die eigenen und die ihrer Kunden, letzteres in engem Zusammenwirken mit ihnen – meistern.

Auf der „Steilvorlagen“-Veranstatung und im Echo danach wurde deutlich, dass Information Professionals sehr wohl an externem Rat gelegen ist und sie danach suchen. Allerdings können dies keine allgemeinen wissenschaftlichen Ausführungen sein, wohl aber Tipps mit einem starken Praxisbezug zu der Frage, was geht und was nicht. Der Hunger nach Erfahrungsberichten und „praxisnahen Erfolgsmodellen“ in der Szene ist groß. Daher werden wir die Debatte unter anderem über Twitter mit dem Hashtag #infopro in den nächsten Monaten fortsetzen.

So entsteht ein hoffentlich weiterer wertvoller Input für die nächste „Steilvorlagen“-Veranstaltung auf der Buchmesse 2014.

Hinweis
Regelmässig schreibe ich für PASSWORD Beiträge rund um das Thema Information, Information Professionals und Recherche. Mit Genehmigung des Herausgebers werden die Beiträge einige Zeit nach der Veröffentlichung im Heft im Blog oder innerhalb des infobroker.de Angebotes ebenfalls veröffentlicht.

 

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